Bauhaus ich dachte ich steh im Wald! - vorsicht Kamera

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Horstie

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Unglaublich, das muss ich einfach erzählen was mir gerade widerfahren ist!

Ich bin bei der Mutter einer bekannten von mir und helfe beim Renovieren da ich aktuell Urlaub habe. Die besagte Mutter hatte sich gestern bei Bauhaus eine recht teure LED Deckenlampe gekauft die ich nun abringen sollte. Ich bohrte also fröhlich die Löcher in die Decke und Montierte die Lampe. Als alles fertig war wieder Sicherungen rein und Lampe testen. Nichts, tot keine LED wollte leuchten, also die Lampe wieder abmontiert. Bevor ich mich nun auf dem Weg zum Bauhaus mache um die Deckenlampe zu tauschen, wollte ich vorher abklären ob eventuell der Schalter oder die Leitung in der Wohnung das Problem wären, sprich defekt sind.

Da ich kein Messgerät dabei hatte behalf ich mich mit einem Stromkabel was ich an der Kupplung abtrennte und dann die beiden Stromleiter direkt an die Lüsterklemme der Lampe anschloss. Die LED Lampe selbst wird lediglich zweiadrig angeschlossen. Als das Kabel dran war ab in die Steckdose damit, trotzdem leuchtete nichts. Sprich ich konnte nun sicher sein dass die Lampe selbst defekt war.

Also Lampe samt dem von mir angeschlossenen Kabel (damit die das gleich Testen können im Baumarkt) eingepackt und ab zum Bauhaus. Dort an der Info bescheid gegeben, das ich die defekte Lampe tauschen möchte. Die nette Dame meinte Sie ruft eben einen Mitarbeiter aus der Lampenabteilung der sich auskennt und mir helfen würde.

5 Minuten Später war der Mitarbeiter da, ich schilderte mein Leiden mit der Lampe und Er erwiderte gleich "Um Gottes Willen so kann das ja nicht gehen Sie haben die Lampe ja völlig falsch angeschlossen". Ich erm wie bitte? Er sagte "Sie können doch nicht das Blaue Kabel auf dem Braunen machen und das Braune auf den Blauen. Das würde sofort einen Kurzschluss geben"! Ich erwiderte ob Er schon einmal was von Wechselstrom gehört hätte und fragte freundlich, ob Er nicht jemanden holen könnte der zu mindestens etwas plan davon hat.

Er schnappte sich die Lampe und sagte ich solle Ihm in die Lampenabteilung folgen, während wir dort hin gingen brabelte Er vor sich hin "Ich schließe seit 10 Jahren Lampen an sowas blödes habe ich ja noch nicht erlebt".

Wir also in der Lampenabteilung angekommen und dort stehen zwei andere Mitarbeiter des Bauhauses. Er legt die Lampe auf den Tisch vor den Beiden und meint "Schaut mal, so kann das doch nicht funktionieren". Die Beiden schauen Sich die Lüsterklemme an und schütteln mit dem Kopf "Oh weia was haben Sie den da gemacht das gehört genau andersherum angeschlossen". Ich viel langsam vom Glauben ab und erwiderte .... Leute es ist Wechselstrom es ist völlig wurschtie ob nun braun auf blau oder umgekehrt. Beide meinten energisch "nein völliger Quatsch was Sie erzählen, das darf so nicht sein und wenn wir die Lampe jetzt in die Steckdose stecken würden dann würde sofort die Sicherung rausfliegen". Ich dachte ich bin im falschen Film. Ich schnappte mir die Lampe und steckte den Stecker von der Leitung die ich angeschlossen hatte in die Dreiersteckdose die auf dem Tresen lag. Sofort sprangen die drei Männer alle drei schritte zurück als wenn die Lampe explodieren würde ;-) Ich sagte dann ....Mensch Leute ...was wäre denn wenn ich den Netzstecker in der Steckdose einfach umdrehen würde, es gibt kein richtig und falsch es wäre wirklich absolut lax wie ich die Kabel bei einer zweiadrigen Stromleitung für Wechselstrom anschließen würde. Oder wie sollten man denn Wissen, wie der Stecker richtig herum in die Dose gehört?! Was wäre wenn man Ihn falsch reinstecken würde?! Es gibt ja keinerlei Kennzeichnung auf der Dose und dem Stecker?! Ob Sie da einmal drüber nachgedacht hätten?!

Dann merkte man, das mein Argument mit dem Stecker in der Steckdose den ich ja jederzeit drehen könnte so langsam die Gehirne der drei zum Nachdenken brachte. Der eine meinte dann ..."ja selbst wenn das an der Lüsterklemme falsch wäre, wenn man den Netzstecker in der Dose drehen würde dann wäre es ja wieder richtig. Und wenn die Kabel korrekt angeschlossen wären und man dann den Netzstecker drehen würde wäre es ja wieder falsch, aber funktionieren würde das ja irgendwie trotzdem". Ich war jedenfalls geplättet, ich war nur noch am grinsen und dachte nur ich bin im falschen Film und jeden Augenblick würde Kurt Felix rausspringen und sagen "Vorsicht Kamera". Dem war aber nicht so ;-)

Ich bekam dann eine neue Lampe, bestand aber darauf, das ich kurz mein Netzkabel anschließen möchte um die Lampe im Markt zu testen. Ich schloss also die beiden Stromleiter an die Lüsterklemme an, natürlich wieder Braun auf Blau ;-) Und als ich dann den Stecker in die Leiste steckte sprang nur noch ein Mitarbeiter 2 Meter zurück während die beiden anderen entspannt zusahen (die hatten es offenbar kapiert). Die Lampe leuchtet sofort und ich verlies wieder den Markt. Immer noch in der Hoffnung das irgendwo ein Kamerateam heraussprang.

Unglaublich oder?


Grüße
Horst
 
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ich finde es eh immer verwunderlich, das jeder Laie meint mit Strom umgehen zu können.
 
Wenn ich eins in meinem bisherigen Leben gelernt habe, dann, dass man die Dummheit der Menschen nie unterschätzen sollte.

Oder, frei nach Einstein: "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."

Und das gilt leider auch mehr und mehr für "Fachkräfte". Mit "Fachkräfte" meine ich übrigens nicht die Flüchtlinge bzw. Immigranten, die gerne gehässig als Merkels "Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt", bezeichnet werden. Nein, es gibt wirklich viele Leute, die aus Mangel an Intelligenz, einer vernünftigen Ausbildung oder weil sie einfach faul sind, wirklich richtig schlecht in ihrem Beruf sind.
 
Tolle Geschichte, Horst.
 
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