News Belohnung: Apple erhöhte die Prämien für gemeldete Schwachstellen

Tzk schrieb:
Gerichte halten sich (hoffentlich in allen Fällen) an die geltenden Gesetze.
Ja! Dennoch widersprechen sich Gesetze häufiger, wo es dann die Aufgabe der Judikative ist Eindeutigkeit festzulegen oder gewisse Gesetzte als nicht zulässig zu deklarieren bzw die Politiker zum nachbessern zu zwingen.

Überwiegt der Nutzen einer gemeldeten Schwachstelle für die Allgemeinheit den „Angriff“ ohne Absicht auf Vorteil auf?Meistens ja, wäre durch aus möglich anders zu argumentieren solange keine negativen Absichten der Forscher/„Hacker“ vorausliefen.
 
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Tzk schrieb:
Jop, stimme ich zu. Hilft hier aber nicht, wenn mehrere Instanzen die Nummer so bewerten wie es erfolgt ist. Deshalb ja der Fingerzeig, das die Gesetze reformiert gehören, eben damit sowas nicht wieder passiert.
Irgendwie hat der Angeklagte halt echt Pech gehabt und Leute erwischt, die nichts an alltäglicher Erfahrung ins virtuelle Leben über tragen konnten. Schon nach den ersten Fehlurteilen war doch alles voll mit Vergleichen von Leuten, die ihren Haustürschlüssel an die Tür kleben.
Um so etwas vorzubeugen bräuchte es schon sehr scharf formulierte Gesetze. Um einen Vergleich zu wagen:
Wenn man z.B. ein Gesetz zum Schutz vor zu starken Geschwindigkeitsabweichungen bei Leitungen schaffen möchte, dann muss da wohl sehr deutlich enthalten sein, dass damit alles gemeint ist. Also sowohl Bandbreite als auch Latenz als auch Latenz bei Auslastung der Leitung als auch Bandbreite, wenn andere eingewählt sind und so weiter. Auf Analogien zur realen Welt bzgl. Zügen, die etabliert sind, könnte man sich ja anscheinend nicht verlassen.
Tzk schrieb:
Solange die Politik aber kein Interesse genau daran hat, lässt man insgesamt besser die Finger von solchen Sachen.
Definitiv. Es sei denn, es sind eben solch klar geregelte Projekte wie hier.
 
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Apple sollte Young Sheldon mal drüber gucken lassen - der findet direkt alle auf einmal. :evillol:
 
Gaming-Opa schrieb:
Was nützt es Sicherheitslücken zu schließen in einem Land, in dem ein Geheimgericht eine Firma wie Apple dazu verdonnern kann Backdoors bewußt einzubauen, um die "nationale Sicherheit" zu gewährleisten. Und Apple dürfte noch nicht einmal darüber berichten über solch eine richterliche Anordnung. (...)
Letzteres ist übrigens eine systematische USA-Lüge. Man kann keinen nicht rechtsgültigen Vertrag brechen, von einer rechtswidrige Aufforderung zu berichten stellt keine Straftat dar.
Wieso systematische Lüge? Sie fand auch bei Snowden Anwendung, er wurde als Landesverräter beschimpft. Die entsprechenden Personen in tragender Rolle gehören bis heute wegen übler Nachrede vor Gericht gestellt und zwar international. Rechtswidrige Verträge offenzulegen stellt schlicht keinen Rechtsbruch dar. Wenn du schriftlich zusicherst, jemanden zu ermorden und darüber Stillschweigen zu bewahren, dann darfst du danach auch problemlos dieses Stillschweigen brechen, denn der Vertrag als ganzes ist nun einmal nicht rechtsgültig.

Und da können auch im Vorfeld noch so viele Geheimverträge, Geheimgesetze und Geheimurteile über den Tisch wandern, das spielt weder im Vergleich noch im Fall Snowden irgendeine Rolle!
 
CDLABSRadonP... schrieb:
Man kann keinen nicht rechtsgültigen Vertrag brechen,
Das stimmt aber wenn man sich nicht an die Vorgaben hält (darüber Berichtet) werden halt verstärkte Kontrollen durchgeführt, Mitarbeiter sag ich mal eingeschränkt, IPOs und Aquirierungen sehr erschwert, staatliche Einkäufe gestrichen,…
Das gleicht einem Verbot. Anreiz jemanden als Staatsfeind zu denunzieren gibt es immer. Zur Not war er bei einem Torrent eines Whistelblowers beteiligt oder hat dubiose Zahlungen erhalten
 
aspro schrieb:
Das BVerfG prüft, ob deine Grundrechte unverhältnismäßig beeinträchtigt sind. Das BVerfG macht kein Politik und soll es auch nicht.
Trifft das hier nicht genau zu?

Ist es nicht so dass eine ganze Berufsgruppe mit der Unsicherheit und Einschränkungen leben muss, für Handlungen ggf. ins Gefängnis gehen zu müssen, aufgrund von unpassenden Gesetzen?


Hier mal ein Auszug:
§93a Abs. 2 lit. a BverfGG: Die Verfassungsbeschwerde ist anzunehmen soweit ihr grundsätzliche verfassungsrechtliche Bedeutung zukommt.
"Eine Sache hat grundsätzliche Bedeutung, wenn sie eine klärungsbedürftige Rechtsfrage aufwirft, die im Interesse der Allgemeinheit liegt und sich in vielen Fällen wiederholen könnte."

Jetzt könnte man nun vortrefflich darüber diskutieren was eine "grundsätzliche Bedeutung im Interesse der Allgemeinheit" ist.^^


Kazuja schrieb:
Wenn du nicht Mathematik Leistungskurs im ABI hast, darfst du auch nicht an PC im EDV Kabinett 🤣
Wir hatten damals schon in der 7 oder 8. Klasse programmieren mit Delphi (oder wie das hieß). War voll gut.
Also meiner Schule kann ich keine Vorwürfe machen, was Bildung betrifft. :)
BTW hab Geo und Englisch LK genommen, bin aber in voll in die IT und Biorichtung beruflich abgedriftet :D
 
Rawday schrieb:
Ist es nicht so dass eine ganze Berufsgruppe mit der Unsicherheit und Einschränkungen leben muss, für Handlungen ggf. ins Gefängnis gehen zu müssen, aufgrund von unpassenden Gesetzen?
Da fallen mir noch viel mehr Berufsgruppen ein, die für ihre Handlungen ins Gefängnis gehen können, wenn grobe Fahrlässigkeit oder gar Vorsatz im Spiel ist, insbesondere wenn Menschenleben in Gefahr sind. Das ist somit kein KO-Kriterium. Und was "unpassend" ist oder nicht, muss eben politisch entschieden werden. Das ist wie gesagt nicht die Aufgabe des BVerfG.

Rawday schrieb:
Jetzt könnte man nun vortrefflich darüber diskutieren was eine "grundsätzliche Bedeutung im Interesse der Allgemeinheit" ist.^^
Eben. Ich fürchte es wurde mit "nein" beantwortet. Denn so viele Fälle dieser Art gibt es praktisch halt nicht.

For the record: Ich bin auch nicht froh über das Urteil. Aber ich finde eben nicht, dass die Verantwortung dafür bei der Justiz, sondern bei der Politik liegt. Dass dieser Paragraph, wie nun geschehen, genauso auch gegen gutartige Hacker angewendet werden könnte, ist seit seinem Bestehen bekannt (wer Fefes Blog oft genug gelesen hat, weiß das). Nun ist es halt praktisch passiert und ich persönlich bin zwar enttäuscht, aber null überrascht.
 
Da muss ich Apple sehr loben, das ist der richtige Weg um ein sehr sicheres System zu bekommen.
Die Belohnungen sind für Privatpersonen gesehen hoch, für Apple eher Rubrik "kommt aus der Portokasse".
Solch ein Verhalten bringt auch positive Werbung und Vertrauen.

Das wäre eine Anregung für viele andere.
Da Deutschland eh noch im digitalen Mittelalter lebt ist die Sensibilität hier auch noch recht gering.
 
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