@CB Freelancer: Übergang vom Angestellten zum Freiberufler

k7power

Lt. Junior Grade
Registriert
Juni 2003
Beiträge
443
Hallo liebe ComputerBase Mitglieder,

dieser Thread richtet sich insbesondere an die CB Mitglieder, die freiberuflich in der Softwareentwicklung tätig sind. Ich persönlich bin nun seit 8 Jahren als Angestellter in der Softwareentwicklung beschäftigt und überlege nun den Ausstieg aus dem Angestelltenverhältnis zum Freiberufler. Der Übergang soll möglichst ohne Leerlauf nahtlos erfolgen. Oft werden freiberufliche Projekte sehr kurzfristig (2 Monate vor Projektstart) ausgeschrieben.

Meine Frage: Habt ihr euren Job einfach gekündigt und euch danach auf Projektsuche begeben (mit der Auswirkung einer Sperrzeit beim Arbeitsamt)? Oder habt ihr zuerst ein Projekt an Land gezogen und danach die Kündigung eingereicht?

Meine Kündigungsfrist beträgt 4 Wochen zum Quartalsende. Dementsprechend müsste ich für einen nahtlosen Übergang am Besten ein Projekt 1 bis 2 Monate vor dem Quartalsende suchen. Es ist dann schon etwas herausfordernder genau in diesem Zeitraum ein passendes Projekt zu finden. Die Projektausschreiber warten ungern.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Yogi666
Spannende Frage.
Ich bin in einer etwas ähnlichen Situation und möchte Angestellt gegen Selbstständig tauschen mittelfristig. Bei mir aber Spieleentwickler mit Diensleistern und weniger Projektarbeit.

Meine Gedanken dazu:
  • Aufwand und Grundkosten niedrig halten anfangs. Sei keine 1 Personen GmbH
  • Dienstleister beauftragen für Dinge die man selber nicht gut kann / lange dauern (Steuerberater, ggf Website? )
  • Vllt erstmal Zweigleisig fahren und auf 40-60% reduzieren? Dann sind sozialversicherungen immerhin erledigt. Falls es dann gut/schlecht läuft kann man ja neu planen
  • Gibt es Förderungen die du nutzen kannst? Existenzgründerstipendien? Neben ALG1 Selbstständig sein?
  • Je nach Tätigkeit kann Inf auch freiberuflich sein. Lohnt ggf drüber nachzudenken ob das einen Mehrwert hat.
  • Gefahr von Scheinselbstständigkeit minimieren um teure Nachforderungen der DRV zu vermeiden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: k7power
Yogi666 schrieb:
Vllt erstmal Zweigleisig fahren und auf 40-60% reduzieren? Dann sind sozialversicherungen immerhin erledigt. Falls es dann gut/schlecht läuft kann man ja neu planen
Da sollte man erstmal prüfen ob das überhaupt mit dem Arbeitsvertrag konform ist. Ein Wettbewerbsverbot ist durchaus eine übliche Klausel.

k7power schrieb:
Meine Frage: Habt ihr euren Job einfach gekündigt und euch danach auf Projektsuche begeben (mit der Auswirkung einer Sperrzeit beim Arbeitsamt)? Oder habt ihr zuerst ein Projekt an Land gezogen und danach die Kündigung eingereicht?
Ohne selber selbstständig zu sein: Ich vermute das wird für jeden anders gewesen sein.

Du solltest auf jeden Fall genügend Rücklagen haben um alle Gebühren einer Firmengründung zahlen zu können und ein paar Monate ohne Einkommen überstehen zu können.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: _killy_
Rickmer schrieb:
Du solltest auf jeden Fall genügend Rücklagen haben um alle Gebühren einer Firmengründung zahlen zu können und ein paar Monate ohne Einkommen überstehen zu können.
Ich möchte definitiv keine GmbH gründen. Bei einer GmbH fallen Gewerbesteuern von ca. 15 %, Körperschaftssteuern von 15 % und bei Auszahlung von Dividenden Kapitalertragssteuern von 25 % an. D.h. bei einer Ausschüttung würden einem ca. 52.5 % vom Gewinn bleiben. Darüber hinaus verursacht eine GmbH jährliche Verwaltungskosten durch einen Steuerberater im Bereich mehrerer Tausend Euro. Ich habe einen akademische Grad in einem der Berufe, die freiberuflich agieren dürfen. D.h. nach einer Anmeldung beim Finanzamt ist es dieser Berufsgruppe gestattet Rechnungen auszustellen. Für Freiberufler fallen nur Einkommensteuer an, die individuell vom Jahresgewinn abhängen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: cfreak84 und Yogi666
Naja, aber wenn du es als Einzelunternehmer machst, fällt aber ganz normal deine Einkommenssteuer an, die bis zu 45% betragen kann. Würde es aber auch (erstmal) freiberuflich angehen.

Meld das Gewerbe doch einfach schon mal an (natürlich in Absprache mit deinem jetzigen AG). Ich gehe davon aus, dass es möglich ist neben der 100% Stelle beim AG noch bis zu 20% dann freiberuflich zu arbeiten. Und erst wenn der Workload deutlich größter ist, kannst du beim AG nach einer Reduktion der Arbeitszeit fragen. Vorteil davon ist, dass du dir erstmal um die Sozialversicherung keine Gedanken machen musst, weil du weiterhin gesetzlich krankenversichert bleibst über den AG.

Steuerberatung würde ich dir aber sowieso empfehlen - auch als Freiberufler. Da kannst du ggf. ne ganze Menge sparen, indem du z.B. das private KFZ abschaffst und das nur noch über das Unternehmen machst oder dergleichen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: cfreak84

Ähnliche Themen

Zurück
Oben