Computer schreibt selbstständig Texte

Marc Bühl schrieb:
Ich habe verallgemeinert, weil man Fortschritt auch nur allgemein ansehen kann. Oder glaubst du, vorschreiben zu können, in welcher Richtung nach neuen Entwicklungen gestrebt werden darf & in welchen nicht? Natürlich gibt es (absolut zu recht) ethisch nicht vertretbare Forschungsansätze, die man nicht verfolgen sollte und darf.
Aber eine Ethikkomission davon überzeugen zu wollen, dass ein Programm, das Texte aus anderen zusammenwürfelt, gegen ethische Grundsätze verstößt? Viel Spaß dabei^^

Jetzt wird's hochphilosophisch!
Ein Beispiel aus der Politik: Wenn Wahlkreise aufgrund demographischer Statistiken neu vermessen werden um bestimmte Ergebnisse beim Wahlausgang zu erzielen (u.a. aufgrund Bildungsniveau oder Ethnie), dann ist der administrative Akt an sich vielleicht rechtens aber keinesfalls legitim.

Wenn ein Computer Texte schreibt / bastelt / verfasst / kreiert / komponiert ist das per se vielleicht eine beeindruckende technische Leistung, aber wenn die im Hintergrund agierende Interessengruppe plötzliche hunderte Bücher mit spezifischen subtilen Botschaften auf den Markt wirft, sollten wir uns vielleicht nicht auf die Schulter klopfen .
Ich geh auch lieber aufs WC kacken als aufs Plumpsklo. Aber automatisch generierte Unterhaltungsliteratur mit Algorithmen ist für mich DER UNTERGANG!
Ergänzung ()

carom schrieb:
Wie schon angemerkt wurde, gibt es vor allem auf amerikanischen Sportseiten Algorithmen, die aus Spielstatistiken dann anschließend News-Artikel erzeugen können. Das ganze wird schon länger eingesetzt und funktioniert ganz gut, aber hängt natürlich von der Art des Spiels ab. Bei Fußball würde das vermutlich eher weniger gut funktionieren, weil dort Statistiken bekanntermaßen ziemlich täuschen können (Ballbesitz z.B.), bei Basketball geht es hingegen gut. Gab auch mal einen Artikel in der c't oder ix zu dem Thema.

Danke, das ist mal tiefergehende Information!
Ist computerbasierte semantische Textanalyse noch nicht so weit? Oder hängt das im Grunde von der Komplexität der Sprache oder Sprachstil ab?
 
Schreib das doch in einem Philosophieforum... oder besser, in einem Verschwörungtheorienforum...

Es braucht keinen Computer um Mist zu schreiben, wie man hier (und in 3 andren Foren mit exakt dem selben Thread) ja gut sieht.

Und KI ist noch nicht weit genug sowas zu machen, wenn sie das dann wäre gäbe es 100000 bessere Einsatzmöglichkeiten als Bücher zu schreiben.
 
thecain schrieb:
Schreib das doch in einem Philosophieforum... oder besser, in einem Verschwörungtheorienforum...

Es braucht keinen Computer um Mist zu schreiben, wie man hier (und in 3 andren Foren mit exakt dem selben Thread) ja gut sieht.

Und KI ist noch nicht weit genug sowas zu machen, wenn sie das dann wäre gäbe es 100000 bessere Einsatzmöglichkeiten als Bücher zu schreiben.

Ich will Infos und Meinungen hierzu haben: http://de.wikipedia.org/wiki/Semantisches_Web
Ich bin kein IT-Spezialist, wie offenbar fast alle hier. Und ich frage überall nach wo es mir einfällt, Entschuldigung, dass das hier kein *Exklusivthread* war.

Warum immer diese Agression auf unbequeme Fragen???
 
Semantic Web hat wenig mit dem automatisierten Erzeugen von natürlichsprachigen Inhalten zu tun. Das Semantic Web ermöglicht es Webmastern lediglich, ihren Inhalten (die in natürlicher Sprache sowie zusätzlichen Medien vorliegen) eine maschinell verarbeitbare Semantik zu geben.

Beispiel:
Wenn dir sage, dass am 2. Weihnachtsfeiertag n cooles Konzert im Schlachthof statt findet, dann ist das für dich eine deutlich wertvollere Information als für eine Maschine.
1.) du wohnst im Zweifel in der selben Region wie ich und assoziierst "Schlachthof" mit der selben Konzerthalle wie ich.
2.) Du weißt, wann der 2. Weihnachtsfeiertag ist, ohne tiefer darüber nachzudenken.

Schon für jemand aus einer anderen Stadt müsste man auf einer Meta-Ebene zum Schlachthof noch geografische Informationen hinzufügen, z.B. den korrekten Name (z.B. "Alter Schlachthof Dresden"). Für das semantische Web würde man noch einen SChritt weiter gehen und die gesamte Adresse (Gothaer Str. 11) in Meta-Tags unterbringen. Erst dann kann eine Suchmaschine auf Basis dieser Semantik-Daten weitere Inhalte verknüpfen, z.B. angeben wo Parkplätze sind oder was die nächste Haltestelle ist.
Aber während du jetzt sogar noch das DAtum kennst, müsstest du für eine Maschine noch explizit dazu sagen, dass es der 27.12.2014 ist. Sogar das Jahr, dass du auf natürlichem Wege einfach implizierst, muss für eine Maschine mit dazu. Dafür kann dir die Maschine jetzt sogar den Feiertagsfahrplan anzeigen...


Was eine Maschine jetzt tun kann: Sie kann die Daten "Alter Schlachthof Dresden, 27.12.2014, Eventname" gemäß Subjekt-Verb-Objekt zu einem einfachen Satz zusammen fügen. Sie wird dir aber nicht auch noch in blumigen Worten erzählen, wie geil dasselbe Event im Vorjahr war....
 
Daaron schrieb:
Semantic Web hat wenig mit dem automatisierten Erzeugen von natürlichsprachigen Inhalten zu tun. Das Semantic Web ermöglicht es Webmastern lediglich, ihren Inhalten (die in natürlicher Sprache sowie zusätzlichen Medien vorliegen) eine maschinell verarbeitbare Semantik zu geben.

Beispiel:
Wenn dir sage, dass am 2. Weihnachtsfeiertag n cooles Konzert im Schlachthof statt findet, dann ist das für dich eine deutlich wertvollere Information als für eine Maschine.
1.) du wohnst im Zweifel in der selben Region wie ich und assoziierst "Schlachthof" mit der selben Konzerthalle wie ich.
2.) Du weißt, wann der 2. Weihnachtsfeiertag ist, ohne tiefer darüber nachzudenken.

Schon für jemand aus einer anderen Stadt müsste man auf einer Meta-Ebene zum Schlachthof noch geografische Informationen hinzufügen, z.B. den korrekten Name (z.B. "Alter Schlachthof Dresden"). Für das semantische Web würde man noch einen SChritt weiter gehen und die gesamte Adresse (Gothaer Str. 11) in Meta-Tags unterbringen. Erst dann kann eine Suchmaschine auf Basis dieser Semantik-Daten weitere Inhalte verknüpfen, z.B. angeben wo Parkplätze sind oder was die nächste Haltestelle ist.
Aber während du jetzt sogar noch das DAtum kennst, müsstest du für eine Maschine noch explizit dazu sagen, dass es der 27.12.2014 ist. Sogar das Jahr, dass du auf natürlichem Wege einfach implizierst, muss für eine Maschine mit dazu. Dafür kann dir die Maschine jetzt sogar den Feiertagsfahrplan anzeigen...


Was eine Maschine jetzt tun kann: Sie kann die Daten "Alter Schlachthof Dresden, 27.12.2014, Eventname" gemäß Subjekt-Verb-Objekt zu einem einfachen Satz zusammen fügen. Sie wird dir aber nicht auch noch in blumigen Worten erzählen, wie geil dasselbe Event im Vorjahr war....

Danke für die Erklärung!!!
Und ein Schlachthof muss tatsächlich eine tolle Partylocation sein..
 
Wenn ein Computer Texte schreibt / bastelt / verfasst / kreiert / komponiert ist das per se vielleicht eine beeindruckende technische Leistung, aber wenn die im Hintergrund agierende Interessengruppe plötzliche hunderte Bücher mit spezifischen subtilen Botschaften auf den Markt wirft, sollten wir uns vielleicht nicht auf die Schulter klopfen .

Genau dass werden Computer nicht können. Jeder Text muss von einer Interessensgruppe erst einmal mit einer Bedeutung versehen werden, damit Computer später Texte kombinieren und Zusammenhänge herstellen können. Da es durchaus unterschiedliche Interpretationen gibt, haben Texte grundsätzlich nur innerhalb einer Interessensgruppe wirkliche Bedeutung.

Anwendungsbebiete sind neben der Informationsgenerierung ala Stadt-Land-Fluss vor allem wissenschaftliche Bereiche. Hier können Computer aufgrund der Semantik neue Zusammenhänge erkennen, die einzelne Personen oder auch Personengruppen aufgrund der Masse an verfügbarem Wissen nie selbst zusammensuchen könnten. Es kann nämlich gut sein, dass ein Text, der vor 20 Jahren veröffentlicht wurde und keine große Aufmerksamkeit bekam, Informationen enthält die heute vielleicht von großer Bedeutung sein können.

Ob diese Ergebnisse dann automatisch publiziert werden (z.B. Verbraucherinfos) oder aber von Fachleuten vor Veröffentlichung geprüft und bewertet werden soll/muss, muss die Interessensgruppe entscheiden.


Wovor Du aber keine Angst haben musst ist:

automatisch generierte Unterhaltungsliteratur
Der Computer kann nicht erkennen, ob das, was er dort verarbeit einen Sinn ergibt, spannend und abwechslungsreich ist, oder die Leser überhaupt interessiert. Es gibt in guten Büchern so viele Verknüpfungen zwischen Handlungssträngen, Beziehungen und Hintergrundinformationen zu den Pesonen, dass man nicht einfach so mal ein neues Buch generieren könnte.

die im Hintergrund agierende Interessengruppe plötzliche hunderte Bücher mit spezifischen subtilen Botschaften auf den Markt wirft
Die Bücher sind auch jetzt schon auf dem Markt. Und wer solche Bücher rausbringt wird sich selbst um die subtilen Botschaften kümmern. Der Computer kann die Richtigkeit der Zusammenhänge nicht bewerten. Es könnte gut sein dass das, was der Computer findet eine ganz andere Botschaft enthält als die Beabsichtigte.
 
LiamG schrieb:
Und ein Schlachthof muss tatsächlich eine tolle Partylocation sein..
Es gibt einige Schlachthöfe, die zu Konzerthallen umgebaut wurden. Die Dinger haben üblicherweise dicke Wände, gute Belüftung und viel Platz. Außerdem haben die Buden teilweise ne Blutrinne im Boden. Egal was du verkippst, es läuft in die Mitte und dann zur Bühne. Das senkt den Reinigungsaufwand, einfach mitm Schlauch abspritzen.

Palomino schrieb:
Der Computer kann nicht erkennen, ob das, was er dort verarbeit einen Sinn ergibt, spannend und abwechslungsreich ist, oder die Leser überhaupt interessiert. Es gibt in guten Büchern so viele Verknüpfungen zwischen Handlungssträngen, Beziehungen und Hintergrundinformationen zu den Pesonen, dass man nicht einfach so mal ein neues Buch generieren könnte.
Du kannst aber durchaus Software als Unterstützung einsetzen, die dir grobe Strukturen für Handlungsbögen vor gibt sowie dir hilft, deine Personen und Orte im Blick zu behalten.
 
Daaron schrieb:
Du kannst aber durchaus Software als Unterstützung einsetzen, die dir grobe Strukturen für Handlungsbögen vor gibt sowie dir hilft, deine Personen und Orte im Blick zu behalten.

Etwas, worüber sich Rollenspielentwickler und Drehbuchschreiber auch sehr freuen. Solche Software ist js auch dafür gedacht, die Arbeit besser zu organisieren und zu erleichtern.

Und egal, wie gut diese Systeme in Zukunft auch werden. Ohne die Kreativität und Ideen der Schaffenden kommt kein fertiges Buch heraus.
 
Ich verweise hier mal auf prozedurale Content-Erzeugung in Spielen, z.B....
- weite Teile des Universums in Elite: Dangerous
- das Radiant Quest System sowie weite Teile des Terrains in Skyrim

Ein Spiel kann durchaus interessante Inhalte prozedural erzeugen. Es ist zwar nun keine Main Questline, aber Sidequests klappen durchaus, sogar mit Vertonung. Sogar das uralte Operation Flashpoint hatte dynamische Sprachausgabe... "3 o'clock, enemy soldier 800"
 
Du wirst solche simplen Dinge aber nun nicht mit der Ausgangsthese vergleichen wollen, dass ein ganzes Buch von Algorithmen geschrieben werden konnte oder?

Das einfach Dinge möglich sind, steht außer Frage. So wurden auch schon auf der Seite einer Zeitung von einem Algorithmus innerhalb von <60s News über ein Erdbeben gepostet. Solange diese Texte eben simpel sind und nur gewissen Strukturen folgen, kann jeder halbwegs begabte Entwickler einen Algorithmus schreiben der Sidequests generiert. 20 Vorlagen, die sich durch Satzbau usw. noch ändern könnten und eben Platzhalter in die etwas eingefügt wird, das ist wirklich keine nennenswerte Sache. Fällt ziemlich stark in das Gebiet "Text Spinning" der SEO-Branche.
 
LiamG schrieb:
Hallo, ich bin neu hier und habe eine konkrete Frage:
Wie weit und wie gut können Computer aus existierenden Texten neue Texte komponieren???
Vor kurzem ist ein Programm aufgetaucht („IWRIGHT“), das selbstständig ganze ROMANE verfassen will!! Ist noch nicht draußen, kann man also noch nicht testen.
Ich bin kein Techie, habe mich aber ein bisschen mit KI auseinandergesetzt und bin u.a. auf vollautomatisierte Sportnachrichten und Abhandlungen über das „semantic Web“ gestoßen.
Ein solches Programm wäre DAS ENDE des AUTORS (oder zumindest von den meisten!!), das ENDE des BUCHES und der Anfang eines völlig neuen BILDUNGSPREKARIATS.

Danke für alle Infos und Meinungen !
LiamG

Ehrliche Meinung: das ist stark übertriebene Werbung was da läuft. Was du an Beispielen anführst ist größtenteils wegkürzen bzw zusammenkürzen von Infos, für automatisierte Sportberichterstattung mag ein Programm auch noch taugen. Ein ganzer Roman: schwierig. Klar, die Figuren klaut sich das Programm zusammen, aber wörtliche Rede zwischen den Charakteren oder logisches Vervollständigen der Handlung - vergiss es. Wenn du wirklich wissen willst wie weit die Technik ist: Gib mal einen 500 Zeilen Absatz bei Google Translate ein. Wenn ein Programm nicht mal in der Lage ist einen Satz zu übersetzen, denkst du ernsthaft es könnte einen Roman schreiben?
IMHO setzen da Mitarbeiter in Hungerlohnländern Textschnipsel zusammen oder IWRIGHT hat halt 200 Vorlagen zu den wichtigsten Themen als Schablone fertig und fügt nur neue Namen ein, irgend so etwas. Ich denke _NICHT_ dass da wirklich ein Computer einen sinnvollen Roman verfasst.
 
Zurück
Oben