CPU Kontakte mit Desinfektionsmittel reinigen?

violentviper

Lt. Commander
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Hallo,

ich habe seither meine (flachen) CPU Kontakte immer mit Desinfektionsmittel gereinigt. Dieses besteht aus 72% Propan + Benzalkoniumchlorid + gereinigtes Wasser - mehr nicht. Direkte Schäden konnte ich dadurch keine feststellen, frage mich aber, ob das vielleicht doch nicht so ideal ist, da ich eine teure AM5 CPU provisorisch etwas reinigen möchte. Empfohlen wird oft 99% Isopropanol, aber ob sich das lohnt und einen Unterschied macht, weiß auch nicht.

Alternativ habe ich auch noch ein anderes mit Ethanol 100%, bestehend aus 74% Ethanol + 10 % Propan + gereinigtes Wasser.

Hat hier jemand Erfahrung oder kennt sich chemisch aus, ob das Desinfektionsmittel für die Kontakte und vor allem den Kunststoff schädlich sein könnte?
 
violentviper schrieb:
Ethanol 100%, bestehend aus 74% Ethanol + 10 % Propan + gereinigtes Wasser.
Ähm... Egal, lassen wir das.

Du kannst ruhig das Desinfektionsmittel weiter verwenden. Muss halt länger wegtrocknen als 99% Isopropanol.
 
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Ich glaube ich habe noch nie eine CPU von unten gereinigt.

Abgesehen von WLP mit etwas Zewa entfernen

Du musst das nicht unbedingt machen.. Wenn die Kontakte sehr schmutzig sind, kann man sie schon mal reiningen, aber um an den Punkt zu kommen muss man schon eines verkackt haben. WLP im Sockel zum beispiel, oder vielleicht ist beim Kochen Sauce auf die CPU Unterseite gespritzt und eingetrocknet.
 
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IPA ist die beste und typischerweise auch günstigste Lösung, aber das heißt natürlich nicht, dass es die einzige ist. Nimm das Desinfektionsmittel aber doch lieber zum desinfizieren, wofür IPA pur wiederum nicht so gut geeignet ist.

Für diejenigen, die sich fragen woher das kommt:
In diversen Maintenance-Guides von Systemintegratoren ist das tatsächlich eine (Compliance)-Vorgabe. Wirklich notwendig ist das natürlich meistens nicht.
 
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Für Elektronik wird nicht ohne Grund immer Isopropanol empfohlen.
Dies trocknet eben rückstandsfrei weg.

Spiritus als Beispiel ist immer sehr schlecht, da das Vergällungsmittel, welches mit drin ist, das PCB und Bauteile angreifen kann.
 
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wundbenzin ist das zweite, was sich rückstandsfrei verflüchtigt.
 
Alle Alkohole verdunsten rückstandsfrei, wenn sie rein sind. Isopropanol bietet sich an, da er nicht vergällt wird wie Ethanol und weniger giftig ist als Methanol.

violentviper schrieb:
72% Propan + Benzalkoniumchlorid + gereinigtes Wasser - mehr nicht.

Keine gute Idee. Benzalkoniumchlorid verdunstet nicht rückstandsfrei. Du solltest einfach 99,9% Isopropanol-Alkohol ohne Zusätze verwenden.

whats4 schrieb:
wundbenzin ist das zweite, was sich rückstandsfrei verflüchtigt.

Selbst reines Wundbenzin kann Paraffin-Rückstände hinterlassen. Isopropanol nehmen und gut.
 
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Dass es nicht zwingend notwendig ist, steht außer Frage. Manchmal kommt es beim Ein- und Ausbau allerdings vor, dass man leicht an die Randkontakte der CPU kommt. Genau um diese Entfettung geht es mir.

Aber interessant zu lesen, dass auch hier die Meinungen so weit auseinandergehen.

Bei einer alten CPU, die sauber war und ich mit Desinfektionsreinigte, hat man nach mehreren Jahren leichte Verfärbungen gesehen. Ob das davon kommt, weiß ich nicht. Funktion ist allerdings noch voll gegeben.

CoMo schrieb:
Keine gute Idee. Benzalkoniumchlorid verdunstet nicht rückstandsfrei.
Danke, diese Info war mir wichtig. Ich hatte mir auch schon mal Bremsenreiniger überlegt, dieser müsste doch auch rückstandsfrei sein. Aber habe Bedenken, dass dieser zu aggressiv ist.

Ich wische zum Schluss immer noch mal mit einem fusselfreien Tuch drüber, aber trotzdem.
 
violentviper schrieb:
Ein- und Ausbau allerdings vor, dass man leicht an die Randkontakte der CPU kommt. Genau um diese Entfettung geht es mir.
Ehm wie sehen deine Finger aus, dass du dir da sorgen machst?

Machst du das gleiche mit DIMM Modulen, PCI Express Karten und anderen Steckkontakten?
 
Es geht ja nicht nur um das "rückstandsfrei", sondern was die Bestandteile mit dem PCB und Kontakten machen.
Ich habe aber noch nie irgendwas am PC gereinigt, außer vielleicht den Heatspreader einer CPU. Und selbst da nehme ich i.d.R. einfach nur Küchenrolle.
 
Tornhoof schrieb:
Machst du das gleiche mit DIMM Modulen, PCI Express Karten und anderen Steckkontakten?
Wenn ich da aus Versehen hinkomme, dann tatsächlich, da Finger nie komplett fettfrei sind. Dass das nicht zwingend notwendig ist, steht völlig außer Frage.

Ich kaufe mir einfach 99% Isopropanol und gehe kein Wagnis ein, das habe ich dann auch Ewigkeiten.
 
Eben. Und deshalb nimmt man zum Reinigen von Elektronik eben Isopropyl-Alkohol. Genau dafür ist er da. Kein Benzin, kein Händedesinfektionsmittel, kein Spiritus. Einfach 99,9% Isopropanol, wie es ihn überall für kleines Geld gibt.
Ergänzung ()

violentviper schrieb:
Wenn ich da aus Versehen hinkomme, dann tatsächlich, da Finger nie komplett fettfrei sind. Dass das nicht zwingend notwendig ist, steht völlig außer Frage.

Kann man machen, kann nicht schaden, solange das Tuch, das man dafür verwendet, keine Fussel o.ä. hinterlässt. Papier sollte man dafür nicht verwenden.
 
CoMo schrieb:
Einfach 99,9% Isopropanol, wie es ihn überall für kleines Geld gibt.
Den habe ich außerhalb des Internets tatsächlich noch nirgends gefunden. In der Apotheke haben sie nur den 70%igen oder Ethanol und in Baumärkten habe ich auch nichts gefunden.
 
@violentviper

Moin Diego,

es erschließt sich mir nicht so ganz, wieso du das reinigen willst.

Fettfinger, Kontakte - ok. Aber man kann auch geeignete Handschuhe tragen beim Ein- und Ausbau, wenn man wurstig verschwitzte Fettfingerabrücke fürchtet.

Ansonsten reines Isopropanol und ein ganz festes/dichtes (Baumwoll-)Wattestäbchen tun den Dienst.
Dann nochmal kontrollieren per Lupe, ob noch irgendwo unerwünschte Fasern sind.

Aber letztlich erschließt sich mir persönlich das ganze Prozedere nicht wirklich.
 
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Ostfriese schrieb:
Fettfinger, Kontakte - ok. Aber man kann auch geeignete Handschuhe tragen beim Ein- und Ausbau, wenn man wurstig verschwitzte Fettfingerabrücke fürchtet.

Also wenn ich an Elektronik rumfummle oder Displayfolien aufbringe, alles wo fettige Finger stören, dann hab ich üblicherweise so Fingerkondome an https://www.amazon.de//dp/B0BZPMXDGD

Das ist angenehmer als Gummihandschuhe, da man nicht so drunter schwitzt, wenn es mal länger dauert.
 
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@CoMo

Ja, sowas meinte ich ja generell. Das ist eben eine für den Zweck komfortablere Version gegen Fettfingerabdrücke.
 
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Mal sehen, ich wollte mir ohnehin ESD Handschuhe kaufen. Die würden dann auch gleich den Zweck erfüllen.
 
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