Cryptsetup verweigert booten mit 'Waiting for encrypted source device...'

santander

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Hallo!

Ich glaube, ich habe jetzt ein ernsthaftes Problem. Und zwar habe ich vorhin auf meine 2. SSD im Lapto eine andere Linux-Version (das neueste Linux-Mint zum Testen) aufgespielt. Diese legte ich als verschlüsseltes System mit Cryptsetup an. Alles funktionierte so weit auch wunderbar.

Nun wollte ich wieder auf die 1. SSD, mit Linux-MX drauf, ebenfalls verschlüsselt, umschalten. Dazu rief ich wie gehabt das BIOS auf, umgestellt auf "Booten von der 1. SSD". Leider, leider funktioniert dies nun nicht mehr.

Der farbige Eingangsbildschirm erscheint zwar, doch statt der Zeile mit der Passworteingabe, erscheint nur die Fehlermeldung: "Cryptsetup: Waiting for encrypted source device UUID = bb726398-...." (ewig lange Zeichenfolge).

Frage: Wie kann man den Fehler fixen? Oder lässt sich da etwa nun nichts mehr machen? Jedenfalls bin ich mir sicher, daß ich sowohl beim Partitionieren der 2. SSED mit G-Parted also auch beim Installieren des neuen Betriebssystems dort nichts an der alten SSD geändert oder draufgeschrieben habe.

Nach einiger Zeit verschwindet dann der Passwortbildschirm, und ein schwarzer DOS-Bildschirm mit dem Prompt (initramfs) erscheint. Dort habe ich bereits probiert, folgendes einzugeben (Rat aus einem Forum):
sudo update-initramfs -u -k all
Leider ohne Erfolg, weil die Befehle "sudo" etc. allesamt unbekannt scheinen. Der Befehl "exit" wird leider auch nicht akzeptiert, sodaß es immer beim Prompt (initramfs) bleibt. Sonst hätte ich obige Zeile wohl nochmal eingegeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Vermutung ist, dass die 2. SSD bereits von Linux-MX genutzt wurde und es nun versucht die nicht mehr vorhandene Partition zu entschlüsseln.

Falls da noch wichtige Daten drauf sind, am besten entweder dein Mint starten oder irgendein Live-Distri per USB-Stick. Dort sollten allen dann alle verschlüsselten Datenträger mit dem entsprechenden Passwort zu öffnen sein, sodass du Backups erstellen kannst.

Im initramfs kann es ggf. reichen wenn du in der fstab erstmal ein "nofail" bei den Optionen des entsprechenden Eintrags hinzufügst. Sollte das ganze funktionieren kannst du das gleiche auch nochmal im gebooteten System machen oder den Eintrag gleich ganz entfernen und dann die initramfs updaten.
 
Also, ich habe jetzt von dem anderen BS aus gebootet, und versucht, diese MX-Linux-Partition mit Passwort einzubinden. Es erscheint dann auch das Schloss dazu als "geöffnet". Jedoch lässt sich die Partition mit einem Dateiexplorer nicht aufrufen. Es erscheint kein Eintrag zur Linux-MX-Partition.

Evtl. wurde bei der Installation von Mint irgendein kleiner Datensatz auf diese MX-Part. draufgeschrieben, sodaß nun die Daten wegen der Verschlüsselung komplett verloren sind. Ich bin jedenfalls nun ratlos. Gut, es waren keine wirklich wichtigen Daten drauf, aber ich muß MX wieder komplett neu aufspielen und einrichten, was einen oder 2 Tage dauern wird, bis ich es wieder so habe, wie ich es will.
 
Da du sie entschlüsseln kannst bezeifel ich, dass da was überschrieben wurde. Wahrscheinlicher ist, dass auf der verschlüsselten Partition nicht direkt ein Dateisystem ist sondern ein LVM. Dann dürften nach der Passwort-Eingabe ein paar neue Geräte im Datei-Manager aufgetaucht sein.

Du kannst dir auch mit lsblk -f nach der Passworteingabe anschauen wie die Geräte zusammenhängen.

Wenn du dich weiter mit Linux Systemen beschäftigen willst würde ich dir dringend empfehlen das Problem so zu lösen als einfach eine Neuinstallation durchzuführen.
 
MisC schrieb:
Da du sie entschlüsseln kannst bezeifel ich, dass da was überschrieben wurde. Wahrscheinlicher ist, dass auf der verschlüsselten Partition nicht direkt ein Dateisystem ist sondern ein LVM. Dann dürften nach der Passwort-Eingabe ein paar neue Geräte im Datei-Manager aufgetaucht sein.

Der Inhalt der Linux-MX-Partition ist tatsächlich zerstört:

Bild_2022-01-09_020058.png


Ich habe nun meine Linux-Distris alle mit CloneZilla per bitweisem Kopieren (1:1) auf eine externe Festplatte gebackuped. Bitte von der doppelten Benennung "LINUX-MX" nicht täuschen lassen. Nur auf der Part. 6 befindet sich der Backup von MX, während auf der Part. 4 Linux-Mint ist.

Wie man sehen kann, ist nach Eingabe des Entschlüsselungspassworts bei Partition #6 (Linux-MX) der Inhalt immer noch nicht lesbar, während er von der Kopie der Linux-Mint Partition (#4) aufrufbar ist.

Ich habe dann auch mit Double-Commander auf die Daten der entschlüsselten Partition 4 (Linux-Mint) Zugriff, während Partition 6 (Linux-MX) weiterhin unsichtbar bleibt.
 
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