Daisy Chain / MST - Welche Voraussetzung für "erweiterte" Anzeige?

X-Worf

Lieutenant
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Nach welchen Kriterien/Angaben muss man suchen, wenn man mit Daisy Chain die Anzeige erweitern, statt nur spiegeln möchte?

Der Plan ist eigentlich zwei gleiche Monitore zu kaufen, um sie an verschiedenen Geräten (PC Linux, Laptop WinOS, iPadOS) als erweiterte Anzeigen nutzen können. Per Geizhals kann ich nach Daisy Chain filtern, aber laut des verlinkten Testes (siehe Zitat nachfolgend) gibt es anscheinend weitere technische Spezifikationen, die leider nicht genannt werden.

Ich weiß, dass es mit diesem Monitor (Dell U2722D) funkioniert. Aber ich sehe da in den Angaben keine Unterschiede.

"Außerdem ist da noch der DisplayPort-Out-Anschluss. Der kann allerdings das Bild nur spiegeln und wird auch nicht als weiterer Anschluss an das System gemeldet – weder bei DP noch bei USB-C-Uplink. Alles andere wäre bei dem Preis aber wohl auch zu viel verlangt."
https://blog.nbb.com/benq-pd2705q-im-test-erfrischend-einfach/
https://geizhals.de/benq-pd2705q-9h-ljela-tbe-a2322903.html
 
Es heißt bei Display Port DaisyChain wenn über MST ein weitere Monitor angesteuert wird. Der von dir verlinkte PD2705Q hat "nur" DisplayPort-Out und bei geizhals korrekterweise kein DaisyChain in der Beschreibung drin.

Passt doch alles?
 
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X-Worf schrieb:
wenn man mit Daisy Chain
"Daisy Chain" ist die Topology, sonst nichts.
MST wäre eine Technik.

Mit MST wird jeder Monitor separat angesprochen. ob das Bild gespiegelt wird oder nicht ist rein Sache der GPU / des OS damit. Denn jeder Monitor bekommt schon sein individuelles Bild. Egal ob es inhaltlich zueinander identisch ist...

Für MST muss die GPU / der Treiber MST können (Apple verhindert es). Und es braucht einen oder mehrere MST Hubs. MST Hubs können in den Monitor eingebaut sein, wie zB bei besagtem Dell Monitor.
Wenn das alles gegeben ist, ist es nur eine Frage der Bandbreite auf jedem Verbindungstück wie viel du jedem Display senden kannst.

TB3 / USB4 kann auch für "Daisy Chaining" genutzt werden. Das funktioniert radikal anders. Deshalb ist "Daisy Chaining" einen Begriff den man hier nicht verwenden sollte, weil jeder darunter versteht was er zuletzt in der Hand hatte oder lieber mag.
Ergänzung ()

X-Worf schrieb:
Der kann allerdings das Bild nur spiegeln und wird auch nicht als weiterer Anschluss an das System gemeldet
Wer das geschrieben hat, ist der größte Idiot.
Vllt hat er den Monitor versucht an nem Mac zu betreiben. Oder kann das Manual nicht lesen.
Der Monitor hat MST.

Quasi jeder DisplayPort-Out an einem Monitor ist von einem MST-Hub.
 
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Der verlinkte BenQ hat doch aber DP-In und DP-Out. Woher kommt die Aussage in dem Test?

Beim verlinkten Dell nutze ich ein iPadPro M1 per Dock (TB Anschluss) und dann per DP vom Dock an die Monitore. Da wird nichts (mehr) verhindert und erweiterte Anzeige funktioniert. Zickt nur manchmal bei der initialien Erkennung.

Privat habe ich nun aber den BenQ im Fokus und Frage mich, ob das nun mit der erweiterten Anzeige klappen würde.

Um folgende Geräte geht es.
  • Gaming-PC: wird vermutlich zu 90% eine RX 9060 XT 16GB (Vielleicht aber auch nur eine RX 6600)
  • Office-PC: Intel UHD Graphics 730 (i5-13400). Bekommt evtl doch noch eine GPU.
  • M1 iPadPro
  • Dienstlicher HomeOffice Laptop (nicht meiner, Spezifikationen unbekannt, aber auf Arbeit wird MST erweitert genutzt)
Da selbst die UHD 730 MST kann, dachte ich, das klappt mit BenQ.

EDIT:
@Ray519
Danke für die Aufklärung. Dann hat mich die Aussage dort einfach auf die falsche Fährte geführt. Dachte hier gäbe es noch weitere Anforderungen im "Kleingedruckten".
 
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JumpingCat schrieb:
Der von dir verlinkte PD2705Q hat "nur" DisplayPort-Out und bei geizhals korrekterweise kein DaisyChain in der Beschreibung drin.
Wofür soll der DisplayPort-Out sein, wenn nicht für Daisy Chaining?
 
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JumpingCat schrieb:
Der von dir verlinkte PD2705Q hat "nur" DisplayPort-Out und bei geizhals korrekterweise kein DaisyChain in der Beschreibung drin.

Passt doch alles?
Hatte ich überlesen...
gaym0r schrieb:
Wofür soll der DisplayPort-Out sein, wenn nicht für Daisy Chaining?
...davon ging ich auch aus.

Laut der Produktseite sollte das auch gehen.
https://www.benq.eu/de-de/monitor/professional/pd2705q.html

(Evtl. nicht am iPad, aber das ist nicht das Wichtigste, sondern nur eine nette Ergänzung - Ein externer 27" reicht völlig, falls mal Bedarf ist)
 
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Ok, laut Hersteller klappt mst außer man hat einen Mac 😁

Es ist nicht das erste mal das die Beschreibung auf Geizhals verbesserungswürdig ist.
 
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Ok, vielen Dank Allen für die schnelle Aufklärung!
 
Anmerkung: Apple unterstützt softwaremäßig generell kein DP MST, obwohl die Hardware dazu in der Lage wäre.
 
Sephe schrieb:
obwohl die Hardware dazu in der Lage wäre.
Das weiß niemand.
Damals war es Intel und AMD Hardware die MST wunderbar konnte und nur MacOS hat es blockiert. Windows oder Linux hat es nutzbar gemacht.

Aber jetzt designt Apple seine eigenen Prozessoren mit allen möglichen Ecken wo sie Dinge anders machen. Da wäre es sogar einigermaßen ungewöhnlich, wenn Apple eine Technik, die Aufwand kostet, einbaut, obwohl sie die eisern, von Anfang an boykottieren und blockieren. Wäre ja einigermaßen Geldverschwendung Entwickler an ein Feature zu setzen das nie das Licht der Welt erblicken soll.


Und die Architektur die man braucht um MST zusammen mit USB4 und 2 DP Tunneln pro Port zu ermöglichen wäre durchaus aufwendig...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok. Hast recht, ich korrigiere mich:

Kein Apple Betriebssystem hat MST Support, obwohl die Geräte ohne Apple Silicon es hardwaremäßig gekonnt hätten.
 
X-Worf schrieb:
Ich weiß, dass es mit diesem Monitor (Dell U2722D) funkioniert. Aber ich sehe da in den Angaben keine Unterschiede.
Einmal den DE ist für heutige Notebooks unerlässlich. Aber für MacBooks fehlt dem Modell Thunderbolt.
X-Worf schrieb:
Außerdem ist da noch der DisplayPort-Out-Anschluss. Der kann allerdings das Bild nur spiegeln und
Das stammt dann aus einem MacOS Test. Da brauchst Thunderbolt Monitore dafür.
 
Sephe schrieb:
Ok. Hast recht, ich korrigiere mich:

Kein Apple Betriebssystem hat MST Support, obwohl die Geräte ohne Apple Silicon es hardwaremäßig gekonnt hätten.
Hab das oben beschreibene Setting jetzt nochmal getestet: M1 iPadPro per TB an Dockingstation von dort per DP an beide DELL Monitore: Die Anzeige auf dem Monitor ist erweitert gegenüber dem iPad, aber die beiden Monitore selbst werden als ein einziger Bildschirm erkannt (und die Anzeige dort ist somit gespiegelt von Monitor A zu B). Daher kommt vermutlich auch die Aussage im Test, wie hier schon mindestens zwei Mal gesagt wurde.

Wie bzw. „Ab wo“ MST dann definiert wird, ist mir dann zwar wieder etwas schleierhaft (und zumindest Apples Umsetzung), aber auch nicht besonders relevant.

Bezogen auf den BenQ, den ich kaufen will:

USB-C mit Display Port hat er. Somit sollte ich das iPad dort z.B. anschließen können (gemäß Apple Infos). Ob die Anzeige dann auch erweitert wird, oder das iPad-Display nur gespiegelt wird, wird sich dann zeigen. Aber ist nicht weiter wichtig.

Wichtig war nur, dass es unter den Linux- und Windowas-Systemen funktioniert (und dann eben MST bzw erweiterte Anzeige mit beiden Monitoren). Aber das ist ja eigentlich schon geklärt. Wollte nur nochmal die Details bzgl iPad mitteilen.
 
X-Worf schrieb:
Die Anzeige auf dem Monitor ist erweitert gegenüber dem iPad, aber die beiden Monitore selbst werden als ein einziger Bildschirm erkannt
Weil im Monitor ist ein MST Hub. Wer MST spricht, sieht das wie einen USB-Hub und kann mit den Monitoren einzeln interagieren. Falls der Host Bild zu einem Monitor senden möchte, muss er individuell Streams zu jedem Monitor senden.

MST ist effektiv eine ganz andere Art über DP Kabel zu kommunizieren, die eher wie USB funktioniert, während SST viel simpler ist und kein Konzept hat von mehr als einem Gerät. Während dem initialen Verbindungsaufbau sollten GPUs die MST verstehen abfragen, was das Gerät auf der anderen Seite ist und falls es ein MST Gerät ist, MST mit diesem reden um die Monitore hintendran zu sehen (besser: die ganze MST Topologie, die ähnlich wie USB mehrere Ebenen tief geschachtelt sein kann mit bis zu 7 Ausgängen pro MST Hub).

Wenn der Host kein MST spricht (Apple, oder GPUs die älter sind als MST oder zB wenn über Registry Hacks deaktiviert), für den tut der MST Hub so als würde er nicht existieren (eigentlich ausschließlich für die Rückwärtskompatibilität zu DP 1.1 Hosts gedacht) und leitet alles in beide Richtungen weiter (zwischen dem ersten belegtem Ausgang und Host, per Standard). Und die meisten MST Hubs machen es sich einfach und senden die Daten vom Host einfach blind aus jedem Ausgang, damit sie sich noch nicht mal merken müssen, welcher Ausgang belegt ist. Und der PC sieht nur den ersten eingesteckten Monitor, wie als wäre er direkt eingesteckt und passt das Format dem an. Das "spiegeln" ist also mehr Nebeneffekt und kann auch gut kaputt gehen, wenn der 2. Monitor das Datenformat des ersten nicht versteht.

Tatsächlich macht das vieles komplizierter. Denn ein MST Hub der HBR3 kann, wird von MST Hosts normalerweise mit HBR3 Geschwindigkeit verbunden. Das belegt dann zB in USB4 auch Bandbreite. Apple, die nie MST reden, betreiben den Hub im SST Modus, wobei normalerweise nur genau die Geschwindigkeit genutzt wird, die auch gebraucht wird, für das eingestellte Format.

Deshalb werden TB3 Docks mit MST Hubs auch die Bandbreite anders aufteilen zwischen den 2 DP Ausgängen zwischen Apple Hosts und allen anderen Hosts. So dass normale Hosts dem MST Hub immer das Maximum an Bandbreite geben und dann auch am 2. Ausgang nur noch begrenzte Restbandbreite anbieten können. Also quasi gezwungen sind, auch den MST Hub für das meiste zu nutzen. Während Apple die Bandbreite auch gleichmäßig verteilen kann. Also auch wenn zB jeder TB4 Host 2x 4K60 antreiben kann (je eine 4xHBR2 Verbindung), an Docks mit MST Hubs wie zB dem Dell WD19TB geht das nicht mit Windows, nur mit Apple in dieser exakten Konstellation, weil die Bandbreite dank dem MST Hub asymmetrisch auf die 2 DP Ausgänge verteilt wird.
 
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