Digitalisierung von Rezepten

iNFECTED_pHILZ

Commodore
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Hallo Zusammen,

keine Ahnung ob es das richtige Unterforum ist, etwas passenderes habe ich aber nicht wirklich gefunden.

Ich habe von meiner Oma ein relativ umfangreiches, handgeschriebenes Rezeptbuch bekommen.
Dies enthält neben einer Vielzahl Schritt für Schritt Anleitungen mit Zutaten auch des Öfteren Bilder, die sie vom fertigen Ergebnis oder gar Zwischenschritten gemacht hat. Da steckt wirklich viel Arbeit von ihr drin und ist über die Jahre echt gewachsen.
Sie hat mich geben, dass ich dieses doch bitte für meine Mutter doch irgendwie digital erfassen könnte (ja, meine Oma :D )

Ein einfaches Scannen ist aber nicht so einfach, da:

a) vieles nur schwer leserlich ist, und ich es in diesem Zuge gerne leserlich machen wollen würde
b) ich das ganze so aufbauen will, dass man zb. auch nach Zutaten suchen/filtern kann
c) wir die Rezepte noch mal gemeinsam durchgehen wollen, da einige Angaben auch so nicht mehr aktuell sind und geändert werden sollten.
d) soll es später eine einheitliche Struktur haben. Also Name des Rezepts oben links zb. Das ist bisher nicht der Fall, da es wie erwähnt über Jahre gewachsen ist. Teils erstrecken sich die Rezepte auch über 2,3 Seiten.

Jetzt steh ich vor dieser Aufgabe und hoffe, dass ich die Arbeit mit Tools und Code erleichtern kann und bin etwas auf das CB'ler Schwarmwissen angewiesen.

Ideal wäre es, wenn ich es vor Weihnachten schaffe, dann wäre das ein tolles Geschenk.

Also, besten Dank im Voraus für alle Ideen :)
 
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Danke für den Link.

sieht für mich aber leider recht allgemein aus bzw ist dann mit Bildern für die Zwischenschritte nicht möglich.

Händisch eingeben müsste ich es ja auch alles.
So ganz das was ich suche ist es leider nicht.

Edit: ursprünglicher Text war als Antwort auf eine pm, also nicht wundern. :)
 
Tatsächlich stellst du im ursprünglichen Text gar keine Frage ;-) Ließt sich eher wie ein Vorhabensbericht.
 
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Ich hatte mal angefangen mir meine Rezepte in OneNote zu erstellen. Da kannst du zumindest grob kategorisieren und müsstest auch Schlagwörter zum filtern verwenden können.
 
wenn du was automatisch einlesen willst brauchst du eine OCR-Software - da kannst du ggf ein Template schreiben welche Seitenteile wie zu interpretieren sind, zb GOCR: https://jocr.sourceforge.net/
 
Da muss die Oma aber schon eine sehr gute (hoffentlich Druck-)Schrift gehabt haben, damit sowas per OCR recht fehlerfrei zu erkennen ist. Bei der Aussage, dass die Originale teils "schwer leserlich" sind, wird das vermutlich auch heutzutage noch "lustig".

Die Tests von OCR Software in Zeitschriften gehen meist von lesbarer Druckschrift aus. Und schon da gibt es immer noch Probleme mit der Layout-Erkennung von (für den Menschen) trivialen Magazinseiten.

iNFECTED_pHILZ schrieb:
Händisch eingeben müsste ich es ja auch alles.
Wenn ich die Sache mit den Bildern mal außen vor lasse, dann dürfte das bei oft schlecht les-/scanbaren Vorlagen leider der beste Weg sein. Spätestens bei Schreibschrift (meine Mutter hat ihre Rezepte nicht nur in den 1950ern bis 70ern so dokumentiert) dürfte die meiste OCR scheitern oder Du musst sie selber so lange anlernen, dass sich der Zeitaufwand nicht lohnen dürfte.

Du solltest Dich u.U. mal fragen, wie lange Du für einen optimierten Scan benötigst (nur als A4-Bild gescannt). Je nach Rezeptumfang ist das Eintippen fast schneller wie bei Farbseiten die optimale Einstellung (je Seite) zu ermitteln. Zusammen mit den echten Bildern dürfte das oft in zwei "optimale" Scans je Seite resultieren. Auch die Bearbeitung eines RAW-Scans kostet Zeit in der Nachbearbeitung, falls Dein Scanner sowas kann.

Bei mir war oft die Schrift unterschiedlich "stark" und in einem Scan ist diese entweder im unteren Teil der Seite nicht mehr wirklich lesbar oder der obere Teil der Seite enthält extrem viel Scan-Artefakte. Als Farbscan, den ich nur manuell lesen will, war das kein Problem, aber da kann man zur Not extrem viel aus dem Kontext erraten.

Ich befürchte, Du kommst entweder um den eigenen Test von ein paar OCR-Lösungen oder die Handeingabe nicht herum. Tools kenne ich dazu keine, mir reichte aber auch die einfache Konservierung der Rezepte meiner Mutter als menschenlesbarer Scan.

iNFECTED_pHILZ schrieb:
ich das ganze so aufbauen will, dass man zb. auch nach Zutaten suchen/filtern kann
Wirklich ernsthaft gemeinte Frage: kommt das von einem Informatiker, der gerne nach allem überall sucht? Oder kommt das von einem Koch/einer Köchin die sich wünscht, Rezepte zu vorhandenen Zutaten (z.B. zur Resteverwertung) suchen zu können? Bei letzterem würde ich eher erwarten, dass der/diejenige sowas auswendig weiss und für Reste keine Experimente mit neuen Rezepten startet. Und ersterer muss halt selber wissen, ob ihn das den Aufwand wert ist.

Grobe Kategorien wie "Fleisch", "Geflügel", Salat", "Vorspeisen" dürften auf den Rezepten vermiutlich nicht angegeben sein, sowas war (jedenfalls bei meiner Mutter) einfach die manuelle Sortierung in den Ordnern und müsste immer manuell erfasst werden.

Ich würde daher eher den Hybridweg gehen:
  • Rezepte als Farbbilder so scannen, dass sie für den Menschen gut lesbar sind.
  • Das ganze in "irgendeine" Datenbank mit manuell eingegebenen Stichworten verpacken. Das können ja auch die Zutaten sein, so unendlich viele sollte es dort nicht geben, falls das keine weltweite Rezeptsammlung ist. Im Zweifel auch jeweils als PDF oder Bilder mit darin gespeicherten Stichworten.
  • Sachen, die zu überarbeiten sind, entweder im gescanten Bild korrigieren oder abtippen und in Word korrigieren.

iNFECTED_pHILZ schrieb:
soll es später eine einheitliche Struktur haben. Also Name des Rezepts oben links zb. Das ist bisher nicht der Fall, da es wie erwähnt über Jahre gewachsen ist. Teils erstrecken sich die Rezepte auch über 2,3 Seiten.
Dann fällt der Informatiker wohl doch weg. Ich würde jedenfalls von keiner SW soviel KI erwarten, dass sie die Inhalte der Rezepte korrekt kategorisiert. Da kann man bei OCR eher froh sein, wenn das gewandelte Ergebnis zusammenhängende Textblöcke auch als solche erkennt. Kaum ist in der Zutatenliste ein Abstand zu groß (eine Zeile nachträglich per Tipp-Ex oder Radiergummi entfernt) schon hat man zwei Textblöcke mit Zutaten.

Was macht die KI, wenn plötzlich mitten in der Backanweisung steht "Backblech mit Mehl bestreuen"? Soll sie dann das Mehl als weitere Zutat aufnehmen (mit einer geschätzen Menge, da Du ja nach den Zutaten auch suchen möchtest)?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich würde mal ein Beispiel interessieren wie so ein Rezept aussieht und ob die Rezepte dann auch praktisch genutzt werden sollen.

Der imo vermutlich einfachste Weg ist es die Texte abzutippen, hier kann ich @gymfan nur zustimmen.
Ergänzend dazu nur, die iOS Texterkennung liefert bei sauberer Druckschrift ganz passable Ergebnisse.

Markdown als Auszeichnungssprache und Dateiformat wäre meine Empfehlung.
Editoren gibt es in verschiedenen Ausführungen für alle OS, Export (nach txt, pdf, html, etc.) ist leicht möglich.
Basics wie Tabellen, Formatierung, Aufzählungen etc. sind relativ leicht umsetzbar auch für nicht so versicherte User.

Ich selbst kategorisiere schlicht ein Rezept pro Datei –> H1 für den Titel, H2 für Zwischenüberschriften, Stichpunktliste Zutaten, kurze Hinweise zur Zubereitung. Grundrezepte sind separat insofern notwendig.

Sehr viel Umfang an Funktion bieten Obsidan und Joplin, vielleicht zu viel.
Ich mag Bear (iOS), Typora und Ghostwriter.

Rezepte sind in meinen Augen Gebrauchsgut und sollten auch so behandelt werden, insofern wäre eine gute digitale Grundlage mit hoher Interoperabilität sinnvoll.

Die Originale würde ich archivieren und zusätzlich ein möglichst detailiertes digitales Fotoarchiv anlegen, aus diesem Material lassen sich bestimmt sehr schöne Weihnachtsgeschenke anfertigen.
 
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