[Diskussion] Videobeweis im Fussball Ja/Nein

Finde der Videobeweis ist längst überfällig, da kann der Netzer noch so viel erzählen, dass Fußball auch von der Dramatik von Fehlentscheidungen lebt, so ein Schmarrn....

Das Deutschland Spiel wurde von dieser Fehlentscheidung total kaputt gemacht. ZUM GLÜCK haben die ja später so hoch gewonnen, aber man kann eigentlich immernoch überlegen, was wäre, wenn es 2:2 zur Pause gestanden hätte, das waren 2 Tore, ganz kurz hintereinander, das hätte richtig Schwung in die Engländer gebracht. So war diese Entscheidung richtig demoralisierend für die.

Aber wie auch immer, ein weiterer Schiri, der bei SPIELENTSCHEIDENDEN Situationen das Spiel kurz unterbrechen kann um den Schiri ranzuholen und sich das nochmal anzugucken (wie schon erwähnt z.B. bei Toren und Roten Karten aber nicht bei jedem Abseits natürlich), finde ich ne sinnvolle Änderung!

Aber bitte nicht so wie beim American Football, das haben die trotteligen Amis wieder super dämlich gelöst, mit Ihren "Flags" oder wie das heist. Da darf ja jeder Trainer pro Spiel irgendwie 3 Schiri Entscheidungen anzweifeln oder wie war das und da müssen die Schiris an den Monitor und sich das nochmal ansehen. Totaler Blödsinn.

Aber das kann man auch sinnvoll machen und das muss kommen.
 
Ich halte den Videobeweis für problematisch. Ganz einfach, weil er dazu führen würde, dass das Spiel viel öfter unterbrochen werden würde um sich danach am Bildschirm zu vergewissern, ob ein Regelverstoß vorgelegen hat.
Das Spiel müsste dann regelkonform mit Schiedsrichterball fortgesetzt werden, was so ziemlich die unspannendste Aktion ist, die man verfolgen kann.

Insbesondere wären konterstarke Mannschaften von dieser Änderung betroffen, weil ihnen vermehrt ihre Chancen zunichte gemacht werden.

Auf der anderen Seite gibt es ja jetzt schon die Möglichkeit, das Spiel weiterlaufen zu lassen (Vorteilssituation), um nachträglich personenbezogene Straften (Karten) zu verteilen.

Hier würde sich also im besten Fall anbieten, die Spielsituation weiterlaufen zu lassen, um bei der nächsten Regulären Unterbrechung die TV-Aufzeichnung zu konsultieren und ggf. alles "zurückzupfeiffen".
Was aber, wenn diese "nächste Spielunterbrechung" auch ein Tor ist? Zähl das dann oder nicht? Oder ist es eine Vorteilssituation für die Mannschaft, zu deren Gunsten vorher gepfiffen werden hätte müssen wodurch nur das Tor einer Mannschaft in so einer Situation zählen dürfte?

Natürlich bleibt die Möglichkeit eines zusätzlichen TV-Schiedsrichters, der ggf. Erkenntnisse aus den Aufnahmen via Funk an seine Kollegen weiterleiten kann.
Aber auch hier ist es problematisch zu entscheiden, wass dem Schiedsrichter auf dem Feld entgangen ist und was er aus verschiedenen Gründen nicht ahnden wollte. Nicht umsonst gibt ein Schiedsrichter vor der Partie anweisung an seine Assistenten raus, ob und in welcher Form er von ihnen über Regelverstöße der Spieler informiert werden möchte.

Okay, das Tor gestern war per Videobeweis eindeutig. Aber was ist mit Bällen, bei denen selbst im TV-Bild nicht genau zu erkennen ist, ob sie tatsächlich in vollem Umfang hinter der Linie waren? Oder in Situationen, in denen die Kamera-Blickwinkel durch Gewusel im Torraum versperrt werden?
Zumal bei solchen Tornahen Situationen eigentlich sowieso ein Linienrichter auf der Torauslinie zu stehen hat, um ggf. zu signalisieren, ob der Ball über die Linie war oder nicht.

Die Einführung des Videobeweises wäre also alles in allem viel Aufwand und Kosten für sehr wenig Nutzen. Im Endeffekt obliegt genau diese Aufgabe den Schiedsrichter-Assistenten, die aber auch nicht alles 100% abdecken können. Damit kommen Fehlentscheidungen zustande. Die Einführung eines Videobeweises würde das Spiel um einiges komplexer und teurer machen, aber die Diskussion im Endeffekt nur verlagern. Ganz einfach, weil auch TV-Aufnahmen nicht alles zweifelsfrei belegen und es wieder Fehlentscheidungen geben wird.

Bleibt nocht die "Chip im Ball" Variante, die aber erstmal folgende Probleme lösen muss:
Woran erkennt die überwachende Technik, welcher der ca 40 für das Spiel bereitgehaltenen Bälle der aktuelle Spielball ist (insbesondere, wenn sich 2 oder mehr Exemplare gleichzeitig auf dem Feld befinden)?
Wie wird der Ball auf evtl. unterschiedlich dicke Linien in den verschiedenen Stadien bzw. eigene Verformung etc. eingestellt?
Was, wenn die Technik versagt, der Ball eindeutig hinter der Linie ist und der Schiedsrichter - weil das Signal der Technik fehlt - nicht pfeifft?
 
Ich finde Netzer hat voll Recht. Klar ist es für eine Mannschaft immer doof, wenn etwas (irregulär) gegen sie gepfiffen wird. Man muss aber auch bedenken, das durch so einen videobeweis wirklich die ganze dramatik aus dem Spiel genommen wird. Denn seien wir mal ehrlich. Sobald ein schlimmes Faul gespielt wird, oder eine Schwalbe, wird der Schiri sich erst sagen lassen, ob es ein Faul, oder eine Schwalbe war. Fehlentescheidungen gibt es einfach nicht mehr. Es gibts NICHTS mehr worüber man sich aufregen würde.

Das will ich absolut nicht, gerade das ist es, was Fußball so spannend macht. Diese Fehler sind es einfach, welche uns so faszinieren. Wenn das Spiel "perfekt" wird, ohne Fehler, dann guck ich es nicht mehr, denn das ist ÖDE.

LG Stadtlohner
 
Die Einführung des Videobeweises wäre also alles in allem viel Aufwand und Kosten für sehr wenig Nutzen.
Das würde (ab Länderspielen) keinen Cent extra kosten. Immerhin erkennen wir zu Hause innerhalb von 3 Sekunden eine Fehlentscheidung.

Anstelle von 5 Schiris die irgendwo am Feld herumkoffern (und manchmal auch noch im Weg stehen) würden 2 reichen, die ihre Sache ordentlich machen.


Mich kotzen die Fehlentscheindungen jedenfalls gewaltig an.
 
gugge schon seit jahren den "super bowl". das ist echt spannend, wenn der ober-schiri in das kleine schwarze zelt kriecht, um sich die aufzeichnungen anzusehen.

während der dauer dieser prozedur bekommt auch der tv-zuschauer die strittige szene aus allen erdenklichen blickwinkeln und in zeitlupe zu sehen.

aber nur, wenn er dafür vorher bezahlt hat! ansonsten gips werbung satt auf die augen!
 
Nun, American Football ist ja schon vom Prinzip her ein Spiel mit sehr vielen Unterbrechungen.
Beim Fußball hingegen will keiner eine noch so kleine Unterbrechung sehen.
Und wie bereits mehrfach erwähnt, würden solchen kleinen Unterbrechungen in unserer kommerziellen Welt sehr schnell ausgebeutet werden.
 
mit den unterbrechungen ist das da so eine sache. das "huhn oder ei-problem". während der meisten spielunterbrechungen stehen die spieler nur blöde rum und warten auf das ende der werbung...
 
Wenn man sich mal vorstellt, dass es bis heute kein Fussball gäbe und man es jetzt erfinden würde, warum sollte man da auf einen Videobeweis verzichten? Es wäre doch gar kein Problem, wenn bei Topspielen ein vierter Mann vorm Bildschirm sitzt und sich durch mehrere Kameraeinstellungen klicken kann um dann den Schiedsrichter zu beraten. Der kann ja immer noch sagen "Aus meinem Blickwinkel hab ich das aber anders gesehen."

Und es wäre besser für alle. Weniger Fehlentscheidungen, fairere Teams, zufriedenere Fans.

Ich versteh jene nicht, die solche Fehlentscheidungen wollen (so wie Netzer das gestern gesagt hat). Da wird dann gesagt, dass so eine Diskussion um einen Fehler besser sei als die Wahrheit. Ich kann mir das nur dadurch erklären, dass solche Leute wie Netzer, djdice1983, Touch-Knie oder Stadtlohner unzufrieden sind, weil ihnen die Basis für Diskussionen genommen wird. Aber das ist ja nicht wahr. Jeder weiß inzwischen, dass England 2:4 verloren hätte und selbst die Schiedsrichter werden das so sehen. Die ganze Fehlentscheidung beruht ja nur darauf, dass man unter Zeitdruck und wegen unzulänglicher Hilfsmittel eben Fehler macht, die keinem nützen.
 
Fussball ist nunmal ein Sport basierend auf der Leistung der Spieler und es kann doch nicht sein, dass man vor dem Spiel sich Gedanken machen muss: "Hmmm... hoffentlich hab ich Glück und der Schiri pfeift für uns" (Also nicht parteiisch gemeint, sondern bei so Sachen eben wie beim Tor für England)
Das hat ja nur noch mit Pech zu tun, wenn es ein Linienrichter nicht sieht, sei es nun eine Abseitsstellung oder ein nicht gegebenes Tor.

Das ist kein Glücksspiel, sondern reiner Leistungssport! Deswegen bin ich auch der Meinung, dass es Hilfsmittel geben soll, die Entscheidungen zulassen die GERECHT und VERDIENT sind!

Und das Argument mit keinen Diskussionen mehr kam auch in einem Interview zur Sprache und da sagte man richtiger Weise, dass man sich auch über gute und faire Spiele gut unterhalten kann.
Skandale haben auf dem Platz nichts zu suchen und gibt es eh zu Hauf daneben..
Es gibt immer was zu diskutieren..
 
Froschkönig schrieb:
gugge schon seit jahren den "super bowl". das ist echt spannend, wenn der ober-schiri in das kleine schwarze zelt kriecht, um sich die aufzeichnungen anzusehen.

Haudrauff schrieb:
Nun, American Football ist ja schon vom Prinzip her ein Spiel mit sehr vielen Unterbrechungen.
Beim Fußball hingegen will keiner eine noch so kleine Unterbrechung sehen.
Und wie bereits mehrfach erwähnt, würden solchen kleinen Unterbrechungen in unserer kommerziellen Welt sehr schnell ausgebeutet werden.

In der NFL hat eine Mannschaft aber auch nur ein paar Mal das Recht auf den Videobeweis (1x pro Halbzeit?). Aber vielleicht hat sich das mittlerweile geaendert ;) War frueher zumindest so.
So eine Regelung faende ich im Fussball auch sinnvoll. 1 Videobeweis pro Mannschaft und Halbzeit/Spiel.

Und im Fussball gibt es jetzt auch schon Unterbrechungen z.B. Verletztungen. Da wird auch keine Werbung geschaltet.
Was ich bei Verletztungen/Fouls immer unfair finde ist, dass die Mannschaft, deren Spieler gefoult wurde, im Nachteil ist. Der eigene Spieler wird kaputtgetreten, und zur Belohnung muss man auch noch mehrere Minuten in Unterzahl spielen. Warum wird eigentlich der Spieler, der foult, nicht mit rausgenommen?

Ich war uebrigens auch erleichert, dass die Deutschen noch zwei Tore nachgelegt haben. Stellt euch mal vor, was losgewesen waere, wenn das Spiel 2:1 ausgegangen waere...
 
Zuletzt bearbeitet:
"Ein 2:1 ist auch ein Sieg!", Zitat von Philip Lahm nach dem Spiel. So einfach sehe ich das auch.
Natürlich hätten sich die Tommys aufgeregt, aber so ist das nun mal. Stellt euch mal vor wir hätten damals in Wembley auch einen Videobeweis und das Tor wäre nicht gegeben worden. Wir hätten so einen Teil Sportgeschichte (und England einen Titel) weniger!

Fußball ist für mich einfach ein Sport von Menschen (Sportlern) für Menschen (Fans) und sollte dehalb auch durch Menchen (Schiris) entschieden werden.
Dieser ganze Regulierungswahn geht mir voll auf die Nüsse. Ich fände es zum Beispiel auch geil, wenn beim Motorsport einer auf der Ziellinie steht und die Stoppuhr drückt, anstatt so eine dämliche Lichtschranke. Stellt euch mal vor, der Hamilton gewinnt dann das Qualifiing mit 2 Hundertstel vor Vettel. Das wäre dann eine geile Diskussion.

Mit dem Videobeweis wären so Sachen wie Schwalben gar nicht mehr möglich, was zwar absolut unsportlich ist, aber zum Fussball dazu gehört. Die Italiener müssten sich dann ne ganz neue Spielweise einfallen lassen :lol:

Und das Argument "unfair" kann ich gar nicht nachvollziehen. Ein Schiri pfeift immer fair (außer er ist Italiener). Er trifft nun mal eine Entscheidung und pfeift für keine Mannschaft. Im besten Fall ist es die richtige Entscheidung, im schlimmsten Fall eben nicht.

Ich gehe mal einen Schritt weiter. Findet ihr es nicht auch unfair, wenn die schwächere Mannschaft gewinnt, weil sie durch einen Konter z.B. ein Zufallstor schießt? Wo doch die andere Mannschaft das Spiel eindeutig dominiert hat?
Ist das nicht auch unfair?
Mein Vorschlag: Wir berechnen vor dem Spiel einfach die Stärke beider Mannschaften anhand der Spielerdaten. Für Verletzungen ziehen wir z.B. 50 Punkte ab, für eine Topform rechnen wir 50 Punkte drauf. Und dann gewinnt einfach die Stärkere Mannschaft?! :D

So, jetzt dürft ihr mich kaputttreten :D
 
Ich halte den Videobeweis für problematisch. Ganz einfach, weil er dazu führen würde, dass das Spiel viel öfter unterbrochen werden würde um sich danach am Bildschirm zu vergewissern, ob ein Regelverstoß vorgelegen hat.
Das Spiel müsste dann regelkonform mit Schiedsrichterball fortgesetzt werden, was so ziemlich die unspannendste Aktion ist, die man verfolgen kann.
Das ist vollkommen übertrieben, weil man sicherlich nicht alles nachprüfen wird, sondern wie im Hockey oder Tennis nur eine bestimmte Anzahl an Überprüfungen jedem Team frei zur Verfügung stellt.
 
einfach n tor-schiedsrichter neben den kasten stellen, der nix anderes tut als zu gucken ob der ball über der linie ist oder nicht.
das bringt mehr vorteile und sorgt immernoch für genug debatten, damits nich langweilig wird.
 
Und das Argument "unfair" kann ich gar nicht nachvollziehen. Ein Schiri pfeift immer fair (außer er ist Italiener). Er trifft nun mal eine Entscheidung und pfeift für keine Mannschaft. Im besten Fall ist es die richtige Entscheidung, im schlimmsten Fall eben nicht.
Erst letztes Jahr hat ein riesen Schieberei-Skandal den internationalen Fußball erschüttert: http://www.google.at/search?client=...e=hp&q=fußball+betrug&meta=&btnG=Google-Suche

Beim Fußball hingegen will keiner eine noch so kleine Unterbrechung sehen.
Eishockey ist ein noch viel schnelleres Spiel und auch dort gibt es seit zig Jahren den Video Beweis. Das ganze geht ja auch verdammt flott.....

Fußball ist für mich einfach ein Sport von Menschen (Sportlern) für Menschen (Fans) und sollte dehalb auch durch Menchen (Schiris) entschieden werden.
Portugal gegen Elfenbeinküste. Durch die vielen schweren nicht gepfiffenen Fouls kam in der ersten Halbzeit nicht einemal ansatzweise soetwas wie ein Spielfluss auf. Das hatte keinen Spaß gemacht.
 
Einem Team 2 Chancen zur Videorevision pro Spiel zu geben, ist wohl nicht zu viel verlangt und z.B. im amerikanischem Fußball ja durchaus üblich.
Ich weiß nicht, Revisionen im Fussball? Das Spiel lebt doch gerade von spannenden, strittigen und Tatsachenentscheidungen. Mit einem Chip im Ball bzw. auch den Tests in der letzten EL~Session könnte ich mich noch anfreunden. Denn um so mehr Einfluss von Außen, um so weniger lebt und liebt der Fussball vor sich hin.
 
Hallo,
entweder soll die FIFA einen Videobeweis einführen, oder es sollen die Wiederholungen weggelassen werden. Somit sieht dann jeder das Spiel "nur" in Echtzeit und so wie der Schiri.
Oder es sollte den Mannschaften die Möglichkeit geben werden, den Videobeweis zu fordern (z.B. 2 Mal pro Halbzeit). Dies wird ja schon in der Feldhockey Bundesliga angewandt.

Naja im Endeffekt kann es nur so ein Kommitee entscheiden, und alle müssen sich dann danach richten. Ist halt schon fast wie die Politik ;-)
 
Es wird sowieso auf diesen Videobeweis hinauslaufen und sobald man ihn einmal eingeführt hat, wird niemand mehr ernsthaft daran denken, sich davon wieder zu trennen. Zur Zeit besteht die FIFA eben noch aus Traditionalisten, die ähnlich ticken wie djdice und ohne äußeren Druck das Prinzip Fussball wahrscheinlich die nächsten 200 Jahre nicht ändern werden, wie fehlerbehaftet es auch sein mag.

Sobald dort "unsere" Generation die Plätze eingenommen hat ist das Thema auch abgehakt. Die nächste Stufe ist dann der Ortungschip im Ball und ob die Spieler via Funk während des Spiels miteinander kommunizieren dürfen.
 
Odium schrieb:
Die nächste Stufe ist dann der Ortungschip im Ball und ob die Spieler via Funk während des Spiels miteinander kommunizieren dürfen.

Cool!
Und mit so nem Chip im Hirn kann dann der Trainer die Spieler direkt Steuern.
Am besten von zuhause aus, auf der Couch.
 
Nur weil die FIFA keine qualifizierten Schiris auf den Platz bekommt, braucht das Spiel jetzt keine neuen Werbespots.

Das ist doch so als ob, bei der Formel 1 ein Verkehrspolizist aus der Provinz den Rennleiter spielt. Es gibt eben Fehlentscheidungen gegen einen und 44 Jahre später eine für einen... thats football
 
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