Eignungstest BPS Agentur für Arbeit - Umschulung Fachinformatiker AE - Erfahrungsberichte?

BaseFisi

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Servus,

ich möchte nach Absprache mit meinem Sachbearbeiter der Agentur für Arbeit eine Umschulung zum Fachinformatiker (Anwendungsentwicklung) anstreben.

Zuerst muss ich aber zum Berufspsychologischen Dienst (BPS) und mit dem Berufspsychologen reden sowie wohl einen Eignungstest machen.

Ich habe mich viel im Internet rumgelesen was dran kommen könnte.

Ich hab mich nun Online bischen mit den Online-Tests die man so findet mit Mathematik (Grundrechenarten, Dreisatz, Prozentrechnen), Logik, Zahlenreihen, Flächen bei Formen zählen etc. vertraut gemacht und komme damit ganz gut zurecht. Auch was man auf der Homepage der AfA findet, da bin ich ganz gut durchgekommen.

https://www.arbeitsagentur.de/datei/dok_ba037499.pdf

https://www.ausbildungspark.com/einstellungstest/psychologischer-test-der-arbeitsagentur/

https://www.arbeitsagentur.de/datei/dok_ba037150.pdf



Die Frage die sich mir stellt ist, genügt das als Vorbereitung? Ich lese viele Erfahrungsberichte wo manche schreiben der Test war schwer, die anderen sagen er war kinderleicht.

Aber so wie ich es verstanden habe, geht es eher drum den Berufspsychologen davon zu überzeugen, dass man die Umschulung packt und sich reinhängt?



Wäre über Erfahrungsberichte, Tipps u. ä. sehr dankbar!

Beste Grüße
 
Das ganze ist eine Mischung aus MPU, Eigungstest und Prüfung.

Es geht eher darum ob man überhaupt Ausbildungsfähig ist und dann für welche Berufe. ggf. gibt es ncoh weitere Tests.
 
Bei meinem früheren AG waren relativ viele Umschüler aus dem technischen Sektor eingestellt worden und die Erfahrung war meist so:
  • Die Tests sind extrem simpel und spiegeln ungefähr die 5-6 Schulklasse wieder, wenn du länger raus bist ist es natürlich trotzdem wichtig diese auch aktiv zu wiederholen und nicht nur durch zu lesen.
  • Das Ergebnis des Tests ist jedoch relativ irrelevant (außer Totalausreißer), der Sachbearbeiter entscheidet nämlich.
  • Das BPS Gutachten ist beliebig für den Sachbearbeiter interpretierbar und das ist so gewollt, da es als Argumentationsabsicherung dient.
  • Es war wohl so das diese Gutachten immer dann rangezogen worden wenn das Budget für Umschulungen aufgebraucht waren und eine Umschulung negativ beschieden wurde.
Inwiefern das (ca. 2013-2015) noch auf heute übertragbar ist, kann ich natürlich nicht sagen, du solltest also aktiv die Rechenaufgaben wiederholen damit dein Sachbearbeiter das für seine Absicherung abheften kann und du deinen Bildungsgutschein bekommst.
 
Ich hab den Test Anfang Januar 2023 gemacht und fand ihn nicht schwer, würde mich aber trotzdem darauf vorbereiten, wenn die Schulzeit etwas länger her ist.. Dafür würde ich die ganze Mittelstufen"mathematik" mal wiederholen. Auf der Arbeitsagenturseite gab es noch so einen ähnlichen Berufseignungstest (Check-u heißt er), da waren ein paar Sachen meiner Erinnerung nach ähnlich recht ähnlich, aber halt auch nicht alle. Aber wenn du diesen Test macht, und herauskommt, dass eine Karriere im IT-Bereich das richtige für dich ist, kannst du damit auch bei deinem Arbeitsvermittler oder bei dem Berufspychologen punkten! :) Auf Youtube hatte ich damals auch noch weitere Infos gefunden.

Beim Gespräch mit dem Berufspsychologen ist es wichtig, dass du kapiert hast, warum du arbeitslos geworden bist und ein Wechsel in den IT-Bereich für dich das richtige ist. Ist immer ganz hilfreich, wenn man da mehr sagen kann als "ich hänge eh viel am PC rum und will viel Geld verdienen!". ;)
 
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Macht es nicht einfach Sinn sich normal auf eine Ausbildung zu bewerben und die Agentur für Arbeit zu umgehen? Meine Zeit waere mir zu schade fuer etwas, dass in der Praxis keine Relevanz hat(eignungstest) . Bewerben, Ausbildung machen, fertig. Oder denke ich hier zu einfach?
 
Klar, finde ich auch besser. Oder gleich ein Bachelorstudium.. Hängt natürlich auch von der Biographie ab, ob eine Ausbildungsstelle erreichbar ist. :)
 
Scythe1988 schrieb:
Macht es nicht einfach Sinn sich normal auf eine Ausbildung zu bewerben und die Agentur für Arbeit zu umgehen?
Prinzipiell ja, jedoch ist die Lebenssituation oftmals so das dieser Weg allein schon finanziell/organisatorisch ausgeschlossen ist. Diejenigen die damals aus der Umschulung kamen oder Praktika machten waren nicht selten >30 Jahre alt, hatten Kinder/Familie und waren im H4 Bezug oder kamen über die BG. Die 1000€ Brutto Ausbildungsgehalt sind da nunmal deutlich zu wenig wenn beispielsweise eine alleinerziehende Mutter nochmal durchstarten will.

Dazu kommt das die AG in der Tendenz weniger gewillt sind einem 40 jährigen eine Ausbildungsstelle zu geben als dem 19 jährigen Abiturienten, ich weiss nicht wie das bei den Fachinformatikern aussieht, wir hatten damals viele Werkstoffprüfer und die bekamen während der Umschulung Fortbildungen bezahlt die einen AG im normalfall ~25000€ kosten würden, das ist ein wertvoller Anreiz die zu übernehmen auch wenn der Lebenslauf eher "unglücklich" bisher war.

Alles in allem setzen diese Umschulungen halt dort an wo der "Standardweg" aus welchen gründen auch immer schlicht nicht klappte und sind definitiv eine der besseren Instrumente der Jobcenter als diese sinnfreien Beschäftigungsseminare wo das 50 mal geübt wird wie man sich bewirbt - jedoch natürlich auch sehr teuer und darum wird da so ne Instanz vorgeschaltet.
 
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The_waron schrieb:
Bei meinem früheren AG waren relativ viele Umschüler aus dem technischen Sektor eingestellt worden und die Erfahrung war meist so:
  • Die Tests sind extrem simpel und spiegeln ungefähr die 5-6 Schulklasse wieder, wenn du länger raus bist ist es natürlich trotzdem wichtig diese auch aktiv zu wiederholen und nicht nur durch zu lesen.
  • Das Ergebnis des Tests ist jedoch relativ irrelevant (außer Totalausreißer), der Sachbearbeiter entscheidet nämlich.
  • Das BPS Gutachten ist beliebig für den Sachbearbeiter interpretierbar und das ist so gewollt, da es als Argumentationsabsicherung dient.
  • Es war wohl so das diese Gutachten immer dann rangezogen worden wenn das Budget für Umschulungen aufgebraucht waren und eine Umschulung negativ beschieden wurde.
Inwiefern das (ca. 2013-2015) noch auf heute übertragbar ist, kann ich natürlich nicht sagen, du solltest also aktiv die Rechenaufgaben wiederholen damit dein Sachbearbeiter das für seine Absicherung abheften kann und du deinen Bildungsgutschein bekommst.
Interessant was du schreibst. Ich denke ich schaffe den Eignungstest, wenn ich alles hier lese, locker.

Dennoch interessiert mich, ist es wirklich so dass die dieses BPS Gutachten nur als Argumentation/Ausrede nehmen, wenn Sie einem die Umschulung, Weiterbildung etc. nicht finanzieren wollen?

Also rechtlich gesehen, sollte man Widerspruch/Klage einreichen, könnten Sie sich gar nicht darauf stützen? (Außer man ist ein Totalausreißer bzw. Dummkopf)
Ergänzung ()

Scythe1988 schrieb:
Macht es nicht einfach Sinn sich normal auf eine Ausbildung zu bewerben und die Agentur für Arbeit zu umgehen? Meine Zeit waere mir zu schade fuer etwas, dass in der Praxis keine Relevanz hat(eignungstest) . Bewerben, Ausbildung machen, fertig. Oder denke ich hier zu einfach?
Grundsätzlich hast du Recht. Aber die persönliche Lage, wie The_waron schon geschrieben hat, spielt immer so eine große Rolle.

Und es gibt ja auch den Weg der betriebl. Umschulung, statt rein schulisch.
LG

 
BaseFisi schrieb:
Interessant was du schreibst. Ich denke ich schaffe den Eignungstest, wenn ich alles hier lese, locker.
Auch wenn das jetzt etwas "lehrerhaft" klingt, dann geh die Aufgaben erst recht durch, lass dir auch mit ChatGPT gleichwertige Aufgaben generieren und übe.

BaseFisi schrieb:
Dennoch interessiert mich, ist es wirklich so dass die dieses BPS Gutachten nur als Argumentation/Ausrede nehmen, wenn Sie einem die Umschulung, Weiterbildung etc. nicht finanzieren wollen?
Ja das ist durchaus eine Option von dem was ich damals mitbekommen habe aus unserer HR.

BaseFisi schrieb:
Also rechtlich gesehen, sollte man Widerspruch/Klage einreichen, könnten Sie sich gar nicht darauf stützen? (Außer man ist ein Totalausreißer bzw. Dummkopf)
Doch können sie eben, die Gutachten sind wohl stark interpretierbar, generell solltest du dich aber mit dem Gedanken gar nicht befassen, hätte es vermutlich nichtmal erwähnen sollen. Konzentriere dich auf den Test, dein Weg zum Bildungsgutschein ist ein gutes Resultat und ein wohlwollender Sachbearbeiter und dann wird das schon klappen.
 
Musste den Test vor ein paar Jahren machen, vor der Ausbildung (inklusive eines 6 monatigen Vorpraktikums) zum Erzieher, da diese nicht bezahlt wurde und das Jobcenter die Lebenskosten tragen sollte.

Der eigentliche Test war aus meiner Sicht einfach, auch wenn ich um die 20 Jahre aus der Schule war. Das Gespräch mit der Psychiaterin war eher seltsam, dort sollte die spezielle Eignung für den Beruf getestet werden. Die Fragen hatten nur am Rande was mit dem Beruf zu tun und jeder ohne Sozialphobie hätte den Test bestanden.

Wenn du dir ernsthafte Sorgen machst einfach online nach solchen Tests suchen und ein wenig üben.
 
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Hallo,
ich bin schon ein paar Tage über 40 und habe den Eignungstest (er war nicht berufsbezogen, aber am Ende mit Berufsempfehlungen) Ende 2023 gemacht.
Hauptsächlich hat der Test am PC stattgefunden.
Getestet wurden, wie hier schon gesagt, Mathematik (ca. 6-7 Klasse), Deutsch, Englisch, logisches Denken und es kamen Aufmerksamkeitsübungen und Konzentrationsübungen dran.
Der Test hat etwa 3 Stunden gedauert.
Nach einer ca. ein stündigen Pause kam das Gespräch mit dem Psychologen dran.
Hier kamen erstmal Fragen wie:
  • allgemeine Lebenssituation
  • Beweggründe für den Umschulungswunsch
  • Ziele

Danach wurde geschaut, wie die Chancen auf dem Arbeitsmarkt aussehen in den gewünschten Berufen.
Im Anschluss wollte der Psychologe noch eine Selbsteinschätzung hören und dann folgten die Testergebnisse und die Meinung des Psychologen.

Beim mir war es dann das Jobcenter, welches darüber entschied und aufgrund des Tests habe ich direkt den Bildungsgutschein erhalten.
 
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Darkway schrieb:
Nach einer ca. ein stündigen Pause kam das Gespräch mit dem Psychologen dran.
Hier kamen erstmal Fragen wie:
  • allgemeine Lebenssituation
  • Beweggründe für den Umschulungswunsch
  • Ziele

Danach wurde geschaut, wie die Chancen auf dem Arbeitsmarkt aussehen in den gewünschten Berufen.
Im Anschluss wollte der Psychologe noch eine Selbsteinschätzung hören und dann folgten die Testergebnisse und die Meinung des Psychologen.

Beim mir war es dann das Jobcenter, welches darüber entschied und aufgrund des Tests habe ich direkt den Bildungsgutschein erhalten.
Alles klar klingt gut.
Ich denke der Test wird kein Problem sein, wenn alle berichten dass er gut machbar ist. Ich denke, meine Vorbereitung genügt.

Wahrscheinlich ist es einfach am wichtigsten dem Berufspsychologen seine Motivation und Ziele glaubwürdig rüberzubringen, da er im Endeffekt entscheidet. Da kann man sich gut drauf vorbereiten.

Inwiefern hast du deine "Selbsteinschätzung" geäußert? Ich wüsste nicht was ich da sagen könnte außer "ich schaffe das".
 
Da habe ich mich vielleicht falsch ausgedrückt. Mit "Selbsteinschätzung" meinte ich, der Psychologe wollte von mir wissen, was ich meine, wie ich im Test abgeschnitten habe, was mich leicht gefallen ist, was schwerer...
 
Habe diese Gutachten im Januar gemacht mit Berufswunsch Fachinformatiker für Systemintegration.
Wie hier schon berichtet wurde, kamen folgende Themen:
-Deutsch (u.a. lückentexte füllen. Als Muttersprachler sollte das ein Klacks sein)
-Mathe (ja, so Standard 6.-7. Klasse Gymi. Zahlenfolgen und paar Grunrechenarten, Fand ich auch nicht so schwer)
-räumliches Vorstellungsvermögen(hier habe ich mir teilweise etwas zu viel Zeit gelassen, das kann manchmal Tricky sein)
Danach Gespräch mit der Psychologin über meine aktuelle berufliche Situation, ob bei mir sonst auch alles klar ist und z.B. ob ich nach meinem Arbeitstag noch Kraft für Freizeitbeschäftigungen habe. Also im Prinzip hat sie mich bisschen durchleuchten wollen, ob ich das mental packe.

Zum Glück ging alles gut und ich habe die Zusage.
Wünsche Dir viel Erfolg!
 
The_waron schrieb:
Prinzipiell ja, jedoch ist die Lebenssituation oftmals so das dieser Weg allein schon finanziell/organisatorisch ausgeschlossen ist. Diejenigen die damals aus der Umschulung kamen oder Praktika machten waren nicht selten >30 Jahre alt, hatten Kinder/Familie und waren im H4 Bezug oder kamen über die BG. Die 1000€ Brutto Ausbildungsgehalt sind da nunmal deutlich zu wenig wenn beispielsweise eine alleinerziehende Mutter nochmal durchstarten will.

Dazu kommt das die AG in der Tendenz weniger gewillt sind einem 40 jährigen eine Ausbildungsstelle zu geben als dem 19 jährigen Abiturienten, ich weiss nicht wie das bei den Fachinformatikern aussieht, wir hatten damals viele Werkstoffprüfer und die bekamen während der Umschulung Fortbildungen bezahlt die einen AG im normalfall ~25000€ kosten würden, das ist ein wertvoller Anreiz die zu übernehmen auch wenn der Lebenslauf eher "unglücklich" bisher war.

Alles in allem setzen diese Umschulungen halt dort an wo der "Standardweg" aus welchen gründen auch immer schlicht nicht klappte und sind definitiv eine der besseren Instrumente der Jobcenter als diese sinnfreien Beschäftigungsseminare wo das 50 mal geübt wird wie man sich bewirbt - jedoch natürlich auch sehr teuer und darum wird da so ne Instanz vorgeschaltet.
Dafuer gibt es doch dann das bab? Verstehe weiterhin nicht wofür man solche Tests ueber sich ergehen lassen muss. Wuerde ich einfach nicht machen. Man wird in der Ausbildung nicht schlechter gestellt als mit Grundsicherung....
 
Hallo

@Scythe1988
Mit (weit) über 30 Jahren hat man in der Regel keine Wahl, kaum ein Unternehmen nimmt einen (weit) über 30 jährigen für eine "normale" Berufsausbildung.
Der nächste Punkt ist die Dauer der Ausbildung, eine "normale" Berufsausbildung dauert 3 Jahre, eine Umschulung dauert nur 2 Jahre.
Grundsicherung (Miete + Nebenkosten + 563€) ist in der Regel auch mehr als eine Ausbildungsvergütung (in der Regel <1000€).

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Scythe1988 schrieb:
Dafuer gibt es doch dann das bab? Verstehe weiterhin nicht wofür man solche Tests ueber sich ergehen lassen muss. Wuerde ich einfach nicht machen. Man wird in der Ausbildung nicht schlechter gestellt als mit Grundsicherung....
Ist relativ, wie mein Vorredner schon sagte es gibt Situationen (z.B. durch das Alter) in denen man nicht große die Wahl hat, ich habe über 5 Jahre gebraucht das Jobcenter von einer Umschulung zu überzeugen, sie wollten lange lieber das ich zuhause bleibe oder aus statistischen Gründen eine Maßnahme besuche.

In meinem alten Beruf galt man nach einem Jahr Pause (durch Operationen passiert) als ungelernt, da ist man am Ende froh diesen Test machen zu dürfen. In meiner Ausbildung gab es die ersten 2,5 Jahre (inklusive Vorpraktikum genau 0 €, da ist man auf die Genehmigung angewiesen.
 
Was ist das für ein Beruf nach einem Jahr nicht darin zu arbeiten die Qualifikation dafür zu verlieren?
 
Bürokaufmann, ist über 10 Jahre her, in Zeiten der großen Auswahl, vielleicht haben die Arbeitgeber mittlerweile gelernt das man nicht automatisch alles vergisst.
 
Die Agentur sagt ja normalerweise 5 Jahre Berufsfremd. Aber das man bei einem Bürokaufmann nach 1 Jahr als ungelernt gilt, ist schon seltsam von den AG und eigenlich Schwachsinn.
 
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