Gehäuse für optimale Belüftung?

sirgamealot

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Hey Leute, ich habe mir unlängst ein neues PC-Setup zusammen gestellt, bin jedoch aufgrund der Gehäuselüftung mit den Temperaturen noch unzufrieden (rund 80 Grad unter Last). Anbei mein Setup:

https://geizhals.de/?cat=WL-1160434

Ich würde mir hier gerne ein besseres Gehäuse besorgen um die Belüftung zu optimieren.

Budget liegt bei rund 100 - 200 Euro, besser billiger als zu teuer. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf jeden Fall auf der Kühlleistung. Hier stellen sich für mich folgende Fragen:

  1. Sind mehr Lüfter immer besser?
  2. sind größere Lüfter besser als kleinere?
  3. machen seitlich, oben oder unten am Tower montierte Lüfter Sinn?
  4. macht es einen Unterschied ob die Front offen oder geschlossen ist? Hier ein Beispiel:
https://geizhals.de/silverstone-red...t-sst-rl06br-gp-a1676628.html?hloc=at&hloc=de(offen)

https://geizhals.de/be-quiet-dark-base-pro-900-rev-2-schwarz-bgw15-a1837733.html?hloc=at&hloc=de(geschlossen)

Lautstärke natürlich gerne gering, ist aber nicht so wichtig wie die Wärmeentwicklung. Könnte es Probleme geben mit Staub bei einer offenen Front am Gehäuse (Haushalt mit Katzen und Kindern).

Gibt es Gehäuse die sich von der Kühlleistung/Durchlüftung wesentlich von den anderen abheben? Worauf sollte ich mich in meiner Suche fokussieren um die bestmögliche Gehäusebelüftung zu finden?

Ich habe schon mal ein paar Gehäuse zusammen gesucht, bin aber nicht wirklich schlau geworden welche hier am besten kühlen.

https://geizhals.de/?cat=WL-1164055

Vielen Dank & beste Grüße
 
Ein Top Case für Airflow und Kühlung ist meiner Meinung nach das Fractal Meshify C
 
Da hast du dir tatsächlich auch mit das günstigste Gehäuse herausgesucht, was du finden konntest.
  1. Viele Lüfter helfen viel. Entscheidend ist allerdings nicht nur die Anzahl der Lüfter, sondern auch wie viel Luft sie befördern. Form und Drehzahl spielen da eine entscheidende Rolle. Außerdem ist es wirklich wichtig, dass die Lüfter sich in ihrem Luftstrom (Airflow) ergänzen. Zum Beispiel: Luft wird vorne reingezogen und hinten oder oben wieder rausgepustet.
  2. Größere Lüfter befördern mehr Luft als kleine, müssen also nicht bei so hoher Drehzahl betrieben werden. Das ist einerseits besser für die Kühlung, andererseits auch für die Lautstärke.
  3. Meinst du mit Tower das gesamte Gahäuse oder den Towerkühler auf der CPU? Ich gehe mal vom ersten Fall aus und verweise auf 1.
  4. Eine geschlossene Front behindert den Luftstrom, was sich negativ auf die Temperaturen auswirkt. Eine offene Front wie beim bereits vorgeschlagenen Meshify C lässt viel mehr Luft durch und davon profitiert die Kühlung maßgeblich.
 
Vielen Dank für den Input. Ja die Gehäuse Auswahl war nicht optimal von mir.... (:

Wenn man sich die Artikel von Knoops ansieht liegt der Fractal Meshify C hier in den Benchmarks immer nur im Mittelfeld, teilweise +10 Grad über den besten Towern (mit unter auch mit geschlossener Front). Wie kommt das, bzw. was übersehe ich hier? Wäre es nicht besser den Sieger der Benchmarks zu kaufen? Beispielsweise den hier: https://geizhals.de/cooler-master-m...gnn-s00-a1752268.html?hloc=at&hloc=de&hloc=uk ?
 
Ich würde da gar nix investieren, Temperaturen ok und kein Problem existent
 
Weil hässlich :-) Mal im Ernst, man muss immer auch nach Optik, Preis, Größe und eigenen Anforderungen an das Gehäuse gehen. Nicht nur nach Testberichten
 
Zuletzt bearbeitet:
sirgamealot schrieb:
[…]
Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf jeden Fall auf der Kühlleistung. Hier stellen sich für mich folgende Fragen:

  1. Sind mehr Lüfter immer besser?
  2. sind größere Lüfter besser als kleinere?
  3. machen seitlich, oben oder unten am Tower montierte Lüfter Sinn?
  4. macht es einen Unterschied ob die Front offen oder geschlossen ist? Hier ein Beispiel: (offen, geschlossen)
[…]
  1. Mehr Lüfter sind in der Regel keinesfalls zwangsläufig besser – das ist ein weit verbreiteter Trugschluß, dem leider immer wieder die meisten Leute anheim fallen. Ganz im Gegenteil zerstört man in der Regel insbesondere mit einem Mehr an Lüftern gar den Luftstrom als solches (gerade wenn diese seitlich oder oben platziert werden) und verhindert einen entsprechend wirksamen Kamin-Effekt oder wahlweise den Schlot-Effekt der massenreichen Bündelung der Luftvolumenströmung – da das Luftvolumen der Strömungsrichtung als solches „zerfetzt“ wird und eine hauptsächliche Kanalisierung und damit eine großvolumige Luftumwälzung verhindert wird.
  2. Größere Lüfter sind kleineren eigentlich stets vorzuziehen, da man bei gleicher oder kleinerer Drehzahl prinzipbedingt ein höheres Luftvolumen umwälzen kann. Folgerichtig sorgt dies bei geringeren Lüfterdrehzahlen ebenfalls für eine geringere Geräuschemissionen und damit für ein geringeres Betriebsgeräusch.
  3. Seitliche, oben oder unten montierte Lüfter können, müssen jedoch keinen Sinn machen. Am sinnlosesten sind noch immer die seitlich montierten durch die dadurch effektive Verhinderung einer homogenen Strömungsrichtung (siehe Punkt I.), da seitliche Lüfter die Luftzirkulation meist derart durcheinander wirbeln, daß der mengenmäßig größte Anteil des Luftvolumina nicht länger optimal in eine Richtung verläuft, sondern es teilweise aufgrund des Gegenluftstroms eines seitlichen Lüfters zu einem gegensätzlichen Luftstau kommt, was die Zirkulation als solches durchaus zum erliegen bringen kann – man hat stehende Luft und der Gehäuseinnenraum wird wärmer (trotz mehr Lüfter).
  4. Kommt auf das Gehäuse an, da einige Gehäuse dementsprechend unten durch das Gehäuse ziehen. Grundsätzlich sind aber entsprechende Filter nur förderlich.
HardwareMax.net • Der perfekte Airflow – Sehr guter Test der unterschiedlichen Lüfterszenarien


In diesem Sinne

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@ProGunShooter Ja Optik ok, das Ding steht unter dem Schreibtisch und ist idR nicht sichtbar, also ob hässlich oder nicht, für mich ist nur wichtig dass es gut kühlt und ins Budget passt. Größe muss natürlich zum MB passen aber das wäre eh der Fall. Daher wäre meine Wahl jetzt auf den Testsieger in den Benchmarks gefallen, außer es spricht etwas dagegen was ich übersehe? Bzw. etwas für den Meshify C dass ich übersehe oder nicht verstehe?

@Coca_Cola Danke für den Hinweis, ich verstehe, dass die Temperaturen kein Problem für die Hardware sind. Für mich ist ein Standgebläse mit 80 Grad zwischen meinen Beinen unter dem Schreibtisch jedoch leider nicht optimal, bzw. wird es im Sommer zu einem Problem. (Da es dann im meiner Wohnung auch ohne PC schnell mal 30 Grad hat.)

@Smartcom5 vielen Dank für die Erklärung, werde mich hier mal einlesen. Was haltest du von der Aussage, eine offene Front zerstört den Airflow? Ist da was dran?

Der optimale Airflow findet also wohl mit folgender Konstellation statt (siehe Foto), das heißt ich sollte mich nach einem Gehäuse mit Seitenlüfter umsehen? Da diese, entgegen deiner durchaus schlüssig klingenden Argumentation, laut dem Test bessere Kühlleistungen erzielen als die gleiche Variante ohne seitlichen Lüfter?
 

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Mal ganz allgemein in die Runde gefragt: ist nicht das Silverstone Raven RV02 bis heute das Gehäuse mit dem besten Kompromiss zwischen Lautstärke und Kühlleistung? Ich mein, abgesehen vom Kamineffekt, der so gut wie keine Auswirkungen hat, schaufeln da drei 180mm Lüfter Frischluft ins Gehäuse. Außerdem ist die Front geschlossen, was für weniger Lärm spricht, der nach außen dringt, wenn das Gehäuse unter dem Tisch steht. Vielleicht auch eine Option für den TE, auch wenn das Gehäuse schon einige Jahre auf dem Buckel hat.
 
Ich werfe mal ein etwas ungewöhnliches Modell in die Runde: Wie wäre es denn mit dem InWin 303C? Ich nutze das Gehäuse selbst mit einem i5-2500K und einer Sapphire RX 570 8GB Nitro+. Die verfügbaren Lüfterplätze (sieben insgesamt) habe ich allesamt mit Arctic F12 PWM PST befüllt, die jeweils mit minimaler Drehzahl (knapp unter 400 RMP) laufen.

Wenn ich Prime95 und Unigine Heaven/Valley laufen lasse, kommt nach ca. 30 Minuten mein Prozessor auf 57 Grad, die Grafikkarte auf 62 Grad. Die Raumtemperatur beträgt dabei ca. 22 Grad. Dazu sei aber erwähnt, dass mein Prozessor von einem Arctic Liquid Freezer 360 gekühlt wird.

Im direkten Vergleich zum meinem vorherigen Cooler Master HAF X liegen beide Temperaturen ungefähr 8 bis 10 Grad niedriger, obwohl die Lautstärke deutlich geringer ist. Zu einem Preis von ca. 100€ wäre das vielleicht eine brauchbare Alternative für dich. Das Airflow-Konzept (von unten nach oben, nicht von vorne nach hinten) finde ich jedenfalls genial, vor allem weil hier direkt frische Luft auf die GPU gepustet wird. Dazu kommt, dass die Unterseite des Gehäuses faktisch offen ist, dies aber nicht die schöne verglaste Optik stört.

Das Ganze sieht dann in fertiger Form ungefähr folgendermaßen aus:

Computer001.jpg


Preislich wärst du beim Gehäuse bei 100€ (oder bei 130€ für die RGB-Variante) und nochmal bei ca. 35€ für die sieben Lüfter, der Rest sollte bei dir ja bereits vorhanden sein. Ich bin mir relativ sicher, dass das 303 ein Gehäuse sein könnte, das deine Ansprüche echt gut erfüllt, vor allem in Hinblick auf die Temperatur der GPU.

EDIT: Auf die Tests bei Gamersnexus und dergleichen würde ich übrigens nur bedingt etwas geben. Natürlich ist die Testmethodik einwandfrei, da hier immer die jeweilige Stock-Variante des Gehäuses verglichen wird. Aber seien wir mal ganz ehrlich: Wer kauft sich ein InWin 303 und betreibt es dann mit einem einzigen Lüfter an der Rückseite? Das ist einfach nur weltfremd und wird in der Realität nicht ein einziges Mal passieren - so zumindest meine Vermutung.

Und dass das HAF X von Cooler Master, das bereits mit drei 200mm-Lüftern und einem 120mm-Lüfter geliefert wird (und für den Test auch noch einen zusätzlichen Lüfter für Vollbelegung aller Lüfterslots erhält), dann deutlich besser abschneidet als beispielsweise das 303 von InWin, sollte jedem klar sein. Was dabei aber unter den Tisch fällt ist die Tatsache, dass man beim HAF X keinen einzigen Lüfter mehr nachrüsten kann, beim InWin 303 dagegen ganze sechs Stück. Das hat bei mir im Ergebnis auch zu den deutlich geringeren Temperaturen geführt, obwohl das 303C laut Test eigentlich über 15 Grad schlechter sein sollte. Daher sollte man solche Tests immer mit einem gewissen Argwohn als Maßstab bei der Entscheidung verwenden und vorher darüber nachdenken, was vielleicht das Testergebnis beeinflusst haben könnte.
 
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Das Hauptproblem bei deinem jetzigen Gehäuse (Sharkoon VS4) ist einfach, das wenn Frontlüfter installiert sind, diese kaum Luft bekommen. Das Fronteil ist fast komplett geschlossen und die kleinen Schlitze links und rechts reichen nicht aus.

Der geringe Luftstrom wird dann durch den Festplatten-Käfig noch weiter aufgefächert.

Vermutlich wird jedes Gehäuse mit etwas mehr Freiraum für die Lüfter bessere Ergebnisse liefern. Selbst ein Sharkoon S25 dürfte bessere Ergebnisse liefern. Das gesparte Geld könnte man in gute Lüfter stecken.

Welche Lüfter sind derzeit verbaut?
 
Ich schätze mal er hat das Sharkoon nicht wegen der Quali oder Aussehen genommen, sondern einfach weil das Geld knapp war. Falls sich die Situation also nicht verbessert hat:
Wenn ich ein super Budget Gehäuse nur empfehlen kann, ist das Fractal Design Focus G. Das einzige, was zu erwähnen ist: man sollte kein Netzteil mit Übergröße haben. Sonst wird der Platz mit den Festplattenkäfig eng.
Vorallem wenn du noch ein 5.25 Laufwerk hast sehr gut.

Sonst wenns wirklich um Airflow geht: Silverstone RL06 ca 80 Euro.

Mir gefällt das Fractal Design Meshify C auch sehr gut, jedoch gibt es viele Reviews und auch Threads hier indem Leute nicht die besten CPU Temperaturen damit bekommen haben.
Verstehe ich auch nicht recht, da es sehr offen aussieht, aber so isset wohl. Also wenns wirklich um Airflow am cpu geht vielleicht nicht die Beste Wahl.
Ergänzung ()

update:
Das Focus G ist wohl leider 10 euro teurer geworden in letzter Zeit. Für die 44Euro würde ich also meine Empfehlung zurücknehmen und dir raten mindestens zur 60Euro Grenze "upzugraden"
 
sirgamealot schrieb:
@Smartcom5 Vielen Dank für die Erklärung, werde mich hier mal einlesen. Was hält du von der Aussage, eine offene Front zerstört den Airflow? Ist da was dran?
Wenn die Front luftdurchlässig ist (und mit entsprechenden Luftfiltern ausgestattet) ist, sollte das dem Umwälzen entsprechenden großen Luftvolumens – und dies ist primär das Wichtigste, wonach man bei einer guten und soliden Gehäuse-Kühllösung grundsätzlich streben sollte – nur förderlich sein, oder?

sirgamealot schrieb:
Der optimale Airflow findet also wohl mit folgender Konstellation statt (siehe Foto), das heißt ich sollte mich nach einem Gehäuse mit Seitenlüfter umsehen? Da diese, entgegen deiner durchaus schlüssig klingenden Argumentation, laut dem Test bessere Kühlleistungen erzielen als die gleiche Variante ohne seitlichen Lüfter?

Würde ich so keinesfalls unterschreiben, auch wenn das die Zahlen suggerieren mögen;
Zwar wird die Grafikkarte in dieser Konstellation anscheinend deutlich besser gekühlt (relativ betrachtet), dafür aber verringert sich das absolute Luftstromvolumen durch entsprechend nicht zu verhindernde Verwirbelungen teils enorm.

Das mag im Idle-Zustand auf dem Desktop durchaus ein paar °C weniger bringen …
Dann aber, wenn unter Last durch ungleich höhere Hitze-Entwicklung entsprechender Bauteile ein signifikant erhöhter Austauschbedarf an Luftvolumina besteht, erhitzt sich die kaum umgewälzte und damit deutlich geringere absolut bewegte Luftmenge im Innern teils stark, da eben ein erheblich verringertes Durchlaufvolumen an tatsächlicher Luftmenge besteht.

Dem zufolge leiden alle Komponenten durch fehlende Luftzirkulation unter der erhöhten Hitzeentwicklung – was grundsätzlich zu einer verringerten Lebensdauer besagter Komponenten führt. Insbesondere bei Grafikkarten aber entscheiden ±10–15 °C über lange Einsatzzeit oder frühes sterben – und damit ist substantiell gute, großvolumige Luftzirkulation ein im wahrsten Sinne des Wortes kapitaler Faktor bei Rechnern.

—​

Ich würde grundsätzlich nur in eine Richtung fördern – und dies aufgrund des Geräuschpegels auch nur bevorzugt mit wenigen großen statt mehreren kleineren Lüftern. Ob dies jetzt von vorne nach hinten oder aber – wie @Ic3cube3 richtigerweise einwarf – von unten nach oben hin passiert, das mache ich (und viele Andere) grundsätzlich situativ erstens vom Gehäuse und zweitens von den verbauten Komponenten abhängig.

Und ja, das ist zumindest für mich jedes einzelne Mal eine absolute Einzelfall-Entscheidung.
Nicht jedes Gehäuse erlaubt dies und bei etwaigen Komponenten wäre die eine Richtung (gegenüber der anderen) gar kontraproduktiv.

Beispiel I:
Xeon 1230v3 + Vega 64

Wir haben hier also einen seinerzeit beliebten weil günstigen und gleichzeitig leistungsstarken Prozessor wie den Xeon 1230v3 mit vielen Kernen, der in der Regel durch Nichtvorhandensein des K-Faktors deutlich kühler bleibt und keine große Hitzequelle darstellt – da er mangels OC-Funktion gar nicht übertaktet werden kann (oder können sollte …).

Auf der anderen Seite eine Grafikkarte wie die Vega64, die bekanntermaßen zu den größeren wohlig-warmen Heiz-Elementen zählt.

Hier ist AMDs Vega64 grundsätzlich gegenüber dem Xeon die weitaus größere Hitzequelle. Demzufolge würde ich die Lüfter dergestalt platzieren, daß ein Luftstrom von vorne nach hinten entsteht – damit die Grafikkarte als größere Wärmequelle effektiver gekühlt wird. Der Xeon ist in der Rechnung eher zu vernachlässigen, da er ohnehin nicht großartige Wärme verursacht.

→ Grafikkarte verursacht größere Wärmevolumina als der Prozessor

Würde man von unten nach oben hin befördern, würde man mit dem Wärmevolumen der Grafikkarte zusätzlich auch noch den (relativ betrachtet) deutlich kühleren Xeon erwärmen, anstatt das von der Grafikkarte bereits erwärmte Luftvolumen schnellstmöglich durch Abtransport aus dem Gehäuse heraus umzuwälzen – womit dieser unnötigerweise wärmer und nochmals für einen allgemeinen Anstieg der Gesamt-Temperaturen innerhalb des Gehäuses sorgen würde.

Ergo: Von vorne nach hinten

Beispiel II:
Core i9 9900K + GTX 1060

Nehmen wir das zugegebenermaßen krasse Gegenbeispiel eines 9900K, welcher zudem per OC fest auf einem Allcore-Turbo @5,0 GHz läuft, gepaart mit einer eher genügsamen GTX 1060, sieht das Ganze schon deutlich anders aus.

Während hier der Prozessor in Form des i9 9900K ohne Frage die deutlich größere Hitzequelle darstellt – und die unmittelbar den Prozessor umgebene Luft ohnehin deutlich wärmer sein dürfte als die gleiche welche die GTX 1060 umgibt – würde der Abtransport der erwärmten Luftvolumina nach oben hin Richtung Prozessor nicht wesentlich zum erwärmen des Prozessors beitragen (da er ohnehin schon wesentlich heißer sein dürfte als die Grafikkarte an und für sich).

→ Prozessor verursacht größere Wärmevolumina als die Grafikkarte

Würde man nun ebenfalls von vorne nach hinten hin befördern, würde man zwar das geringere Wärmevolumen der Grafikkarte schnell aus dem Gehäuse befördern, allerdings würde die massive Abwärme eines 9900K für ziemlichen Hitzestau und Probleme sorgen, da man die natürlich-physikalisch vorhandene thermische Luftzirkulation (vgl. Kamin-Effekt) oberhalb des Prozessors effektiv zerstört – anstatt sie durch aktive Unterstützung mit Lüftern durch Zirkulation von unten nach oben gewinnbringend zu nutzen (und die Strömungsgeschwindigkeit der Luft gar noch zu erhöhen).

Ergo: Von unten nach oben

Ich hoffe, ich hab's halbwegs schlüssig erklärt …


In diesem Sinne

Smartcom
 
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vielen Dank noch für die weiteren Inputs und Vorschläge. Ich habe meine Kauf mittlerweile schon getätigt und auch schon verbaut. Gerne teile ich anbei noch meine Ergebnisse mit dem neuen Setup, viell. interessiert es ja den ein oder anderen :)

Gekauft wurde der Coolermaster H500, die etwas günstigere Version der H500P/H500M Variante:

https://geizhals.at/cooler-master-mastercase-h500-grau-mcm-h500-ignn-s00-a1827979.html

Mit einem extra Kühler für die Oberseite:

https://geizhals.at/cooler-master-masterfan-mf200r-rgb-r4-200r-08fc-r1-a1746889.html?hloc=at

(Anmerkung, der H500 kann oben nur einen 200er Lüfter montieren, nicht wie bei Geizhals angegeben zwei Stück). Bei dem Tower selbst wurden alle unnötigen Innenteile abmontiert (Kabelsichtschutz und HDD Käfig) um den Luftstrom zu optimieren.

Getestet wurde wie auch zuvor lediglich Battlefield über einen Zeitraum von 1h+.

Die (höchst) Temperaturen mit dem alten Tower lagen bei:

GPU: ~ 83 Grad
RAM: ~80 Grad
CPU: ~ 86 Grad

Die (höchst) Temperaturen mit dem neuen Tower + extra Lüfter liegen bei:

GPU: ~ 70 Grad
RAM: ~70 Grad
CPU: ~ 65 Grad

Des weiteren habe ich auch den CPU Kühler neu montiert, diesmal mit einer extra Wärmeleitpaste (nicht die beiliegende des Kühlers):

https://geizhals.at/thermal-grizzly-kryonaut-waermeleitpaste-tg-k-001-rs-a1297196.html

Wie hoch der Anteil dieser am Ergebnis ist kann ich jedoch leider nicht beurteilen.

Von der Lautstärke her ist der Tower (trotz Mesh) nicht lauter als der billig Sharkoon den ich davor hatte, bin hier aber auch nicht sehr penibel da ich von meinem Gaming Laptop schlimmeres gewohnt war.

Alles in allem hat es sich für mich auf jeden Fall ausbezahlt, besten Dank nochmal für all eure Ratschläge!

ps:

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung @Smartcom5, hat meinen Wissensstand um einiges vorangebracht :)

pps.

Danke für die Erklärung zu den Benchmarks @Ic3cube3, macht durchaus Sinn und habe ich nicht bedacht. Werde ich zukünftig bei solchen Tests auf jeden Fall berücksichtigen. Der von dir genannte Tower gefällt mir auch sehr gut, wäre durchaus in der engeren Auswahl gelandet hätte ich nicht schon gekauft :)
 
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Sehr schönes Gehäuse und durchaus normale Temperaturen für das gegebene Setup. War der 200er Lüfter für oben eine bewusste Entscheidung? Es wären ja durchaus auch zwei 120er oder 140er möglich gewesen. Allerdings habe ich leider keine Einschätzung, welche Variante zur besseren Kühlleistung und Lautstärke führt. Vielleicht ließe sich da ja aber abschließend noch minimal was optimieren.
 
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Der 200er Lüfter war insofern eine bewusste Entscheidung weil er billiger war als 2x 140er :D

Ob ich damit jetzt das Optimum herausgeholt habe kann ich leider nicht sagen, wollte erst mal die günstigere Variante testen und gucken ob ich damit auch gut klar komme. Von der Lautstärke bin ich davon ausgegangen, dass die größeren Lüfter leiser sind, ist jedoch nur eine Annahme. Wäre aber durchaus eine Option zu optimieren falls es mal wieder Eng wird mit den Temps :)
 
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