Glasfaser Gigabit und nur 200 Mbit up+down / Lösung

Hogend

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Ich bin im Juni zu Lila Connect gewechselt und habe dort einen 1000/500 (D/U) Anschluss bestellt. Vorher hatte ich 200/100 bei einem anderen Anbieter.

Mit dem neuen Anschluss bin ich kaum noch auf 200 Mbit/s Downloadrate gekommen und der Upload war nur bei 100-150, manchmal auch 200 MBit/s. Auf anderen Rechnern hatte ich etwas höhere Downloadraten von 700-800. Aber der Upload war ebenso schlecht.

Nach Rücksprache mit dem Service von Lila Connect wurden meine Einstellungen in der Fritzbox 7530 gechecked. Passte alles. Neustart aller Geräte und andere LAN-Kabel hatte ich schon alles erfolglos durch. Dann kam der Service mit einem Laptop und maß direkt an der RJ45-Buchse am SDD (Glasfasermodem) 970 MBit Download und 500 MBit Upload vor meinen Augen. Ich war sprachlos, denn das hatte ich mit meinem Laptop auch schon gemacht, kam aber auf deutlich schlechtere Werte. Weitere Messungen an den LAN-Buchsen meiner Fritzbox zeigten zwar weiterhin die erwartete Downloadrate, aber der Upload brach auf 200 MBit/s ein. Das beurteilten auch die Techniker als merkwürdig.

Sie hatten dafür keine Antwort, vermuteten aber einen Konfigurations-Fehler in der Fritzbox. Bei einer nochmaligen Prüfung haben sie aber keinen Fehler in den Einstellungen gefunden. Die Gigabit-Ports waren auch als solche konfiguriert. Da am Hausanschluss alles passte und die Techniker das Verhalten der niedrigen Downloadrate auf den PC zurückführten, verabschiedeten sie sich wieder, wollten aber nochmal in der Zentrale nachfragen und sich melden, wenn sie neue Hinweise haben. Gemeldet haben sie sich dann aber nicht mehr.

Nach etlichen weiteren Tests und Recherche im Internet konnte ich die Probleme immer weiter eingrenzen und am Ende wie folgt lösen:

1. Der TCP-Optimizer hat meine Einstellungen auf verschiedenen Rechnern wieder auf Windows-Default zurück gesetzt. Und siehe da: ich hatte danach die erwartete Downloadrate zwischen 900-1000 MBit/s. Aber der schlechte Upload hat sich nicht verbessert. Durch Probieren bin ich dann heute auf folgende Lösung gekommen:

2. In den Fritzboxeinstellungen hatte ich zwar in den Interneteinstellungen die korrekte Uploadrate von 500 MBit/s angegeben (Upstream), aber die Crux ist, dass die Box das irgendwie drosselt. Ich habe den Wert einfach auf 1000 MBit gesetzt und danach hat sich die Uploadrate auf stabile 525 MBit/s erhöht.

Also das Problem ist damit gelöst ;)

Vielleicht hilft das mal jemandem.

Getestet habe ich mit der App von https://breitbandmessung.de/desktop-app , man kann es aber auch direkt im Browser machen.
 

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teste bitte mal folgendes:

- rechtsklick Start -> Suchen -> CMD (als Admin ausführen)

dann beiden folgenden Befehle

netsh winsock reset
netsh interface ip reset

rechner neustarten und erneuten Speedtest ausführen
 
@sTyLzYo du hast diesen Beitrag offenbar nicht korrekt gelesen, der TE ist NICHT auf einer Lösungssuche sondern hat durch selbst Recherche eine gefunden und teilt sie mit dem Rest der Welt!
 
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hi, weiß nicht genau, aber meine das die 7530 max eh nur 300mbit schafft, normal sollte da ein extra Modem vom Anbieter bereit gestellt werden, das auch für glasfaser ausgelegt ist
 
@rickcoco auch nicht gelesen...

Das Modem in der Fritzbox ist ein VDSL Modem bis 300 Mbit...

Es wird ein Glasfaser Anschluss mit extra Modem verwendet..
 
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Erstmal danke dafür, dass du deine Erfahrungen teilst. Das passiert leider viel zu selten.

Hogend schrieb:
1. Der TCP-Optimizer hat meine Einstellungen auf verschiedenen Rechnern wieder auf Windows-Default zurück gesetzt. Und siehe da: ich hatte danach die erwartete Downloadrate zwischen 900-1000 MBit/s. Aber der schlechte Upload hat sich nicht verbessert. Durch Probieren bin ich dann heute auf folgende Lösung gekommen:

2. In den Fritzboxeinstellungen hatte ich zwar in den Interneteinstellungen die korrekte Uploadrate von 500 MBit/s angegeben, aber die Crux ist, dass die Box das irgendwie drosselt. Ich habe den Wert einfach auf 1000 MBit gesetzt und jetzt hat sich die Uploadrate auf stabile 525 MBit/s erhöht.
1.
Das deutet darauf hin, dass irgendeine Software auf den Rechnern an den Netzwerkeinstellungen rumgefummelt hat. Einige Tools der Hersteller von Netzwerkadaptern oder Mainboards tun sowas gelegentlich, aber es gibt auch zahlreiche sonstige Software, die sowas tut - TCPOptimizer ist ja ein Beispiel dafür, wenn man nicht auf den Windows-Default-Button klickt. Genau dieser Default-Button ist die einzig sinnvolle Funktion von TCPOptimizer.
Wenn solche Tools etwas "optimieren", drehen sie beispielsweise an der MTU. Die MTU ist die maximal zulässige Größe eines Datenpakets. Größere Pakete = weniger Pakete = weniger Overhead = schneller, so ist die Idee dahinter. Problematisch wird es aber dann, wenn das Paket auch nur 1 Byte zu groß ist, weil es dann unterwegs auch verworfen werden kann - so wie man am Flughafen ruhig aber bestimmt darauf hingewiesen wird, dass der große Samsonite-Koffer nicht als Handgepäck durchgeht... Die Folge ist eine reduzierte Übertragungsrate, weil jedes x. Paket rausfliegt oder aufwändig fragmentiert werden muss (Vergleich: Handgepäck auspacken und auseinanderdröseln..). Die vermeintliche Optimierung bewirkt im Endeffekt also eine Verschlechterung.

Schau dir daher die installierten Programme und Tools mal an und achte auf Schlagwörter wie "Performance", "Speed" und dergleichen in Bezug auf Internet bzw. Netzwerk. Diese Tools schmeißt du dann runter. Sonst besteht die Gefahr, dass sie irgendwann wieder aktiv werden und ihre Einstellungen erneut setzen.

2.
Wo genau hast du das in der Fritzbox eingestellt? Ist eventuell QoS aktiv? Quality of Service geht entweder damit einher, dass Pakete aktiv priorisiert werden - zB durch ein effizienteres Queue-Management, quasi eine Priority Line am Flughafen, am Fußvolk vorbei - oder es wird Bandbreite reserviert, um sicherzustellen, dass die Leitung nie 100% ausgelastet wird.
 
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Das mit den verworfen Paket passiert aber nur bei ipv6 ... Bei ipv4 wird dann alles neu verpackt... Dauert halt
 
Raijin schrieb:
Erstmal danke dafür, dass du deine Erfahrungen teilst. Das passiert leider viel zu selten.


1.
Das deutet darauf hin, dass irgendeine Software auf den Rechnern an den Netzwerkeinstellungen rumgefummelt hat. Einige Tools der Hersteller von Netzwerkadaptern oder Mainboards tun sowas gelegentlich, aber es gibt auch zahlreiche sonstige Software, die sowas tut - TCPOptimizer ist ja ein Beispiel dafür, wenn man nicht auf den Windows-Default-Button klickt. Genau dieser Default-Button ist die einzig sinnvolle Funktion von TCPOptimizer.
Wenn solche Tools etwas "optimieren", drehen sie beispielsweise an der MTU. Die MTU ist die maximal zulässige Größe eines Datenpakets. Größere Pakete = weniger Pakete = weniger Overhead = schneller, so ist die Idee dahinter. Problematisch wird es aber dann, wenn das Paket auch nur 1 Byte zu groß ist, weil es dann unterwegs auch verworfen werden kann - so wie man am Flughafen ruhig aber bestimmt darauf hingewiesen wird, dass der große Samsonite-Koffer nicht als Handgepäck durchgeht... Die Folge ist eine reduzierte Übertragungsrate, weil jedes x. Paket rausfliegt oder aufwändig fragmentiert werden muss (Vergleich: Handgepäck auspacken und auseinanderdröseln..). Die vermeintliche Optimierung bewirkt im Endeffekt also eine Verschlechterung.

Schau dir daher die installierten Programme und Tools mal an und achte auf Schlagwörter wie "Performance", "Speed" und dergleichen in Bezug auf Internet bzw. Netzwerk. Diese Tools schmeißt du dann runter. Sonst besteht die Gefahr, dass sie irgendwann wieder aktiv werden und ihre Einstellungen erneut setzen.

2.
Wo genau hast du das in der Fritzbox eingestellt? Ist eventuell QoS aktiv? Quality of Service geht entweder damit einher, dass Pakete aktiv priorisiert werden - zB durch ein effizienteres Queue-Management, quasi eine Priority Line am Flughafen, am Fußvolk vorbei - oder es wird Bandbreite reserviert, um sicherzustellen, dass die Leitung nie 100% ausgelastet wird.
Zu 1:
Ja, alles korrekt, was du schreibst. Ich hatte den TCP-Optimizer auch mal "optimieren" lassen, aber danach war die Datenrate schlechter. Ich habe es dann bei Windows default belassen, weil hier der höchste Durchsatz erreicht wurde.

Zu 2: Ich habe einen Screenshot in meinem ersten Post angehängt. Im Feld Upstream hatte ich immer 500 stehen, das habe ich jetzt auf 1000 erhöht und damit erreiche ich nun 525 MBit/s Uploadrate. Die Einstellung ist im Menue Internet der FB. QoS habe ich nicht aktiviert.
Ergänzung ()

xxMuahdibxx schrieb:
@rickcoco auch nicht gelesen...

Das Modem in der Fritzbox ist ein VDSL Modem bis 300 Mbit...

Es wird ein Glasfaser Anschluss mit extra Modem verwendet..
Korrekt, dass Glasfasermodem (SDD) hängt an der Buche "LAN 1" der Fritzbox 7530. Das interne VDSL-Modem wird nicht genutzt. Der LAN-Port kann 1 Gbit/s, was er beim Speedtest auch gezeigt hat.
 
Hogend schrieb:
Die Einstellung ist im Menue Internet der FB. QoS habe ich nicht aktiviert.
Allerdings steht dort eben genau das, was ich angesprochen habe:

"Dieser Werte werden zur Sicherung der Priorisierung der Netzwerkgeräte benötigt."

Fritzboxxen bieten sehr rudimentäres QoS und im Hintergrund arbeitet AVM mutmaßlich mit reservierter Bandbreite - daher die Eingabefelder. Wird das interne Modem benutzt, weiß die Fritzbox ja selbst mit welchen Werten sie sich mit der Gegenstelle gesynct hat und kann das intern selbst abfrühstücken, aber bei einem Internet-via-LAN1 weiß sie das eben nicht wie schnell die Verbindung ist, weil sie effektiv nur eine LAN-Verbindung mit 1 Gbit/s sieht.

Ich mutmaße daher, dass die, wenn du hier 1000/500 eingibst, ein paar Mbit/s für QoS zurückhält, daher der reduzierte Upload. Zwar erklärt das nicht warum von 500 Mbit/s auf 200 Mbit/s limitiert wird - ich hätte eher so ~10% Rückgang erwartet - aber ich denke die Erklärung geht in die richtige Richtung.


Wie dem auch sei, ich habe nur versucht, das Verhalten einigermaßen zu erklären. Das Problem hast du ja so bereits gelöst und dann ist auch alles gut ;) Bedenke nur, dass du nach Möglichkeit trotzdem realistische Werte eingeben solltest, weil die Fritzbox sonst unter falschen Voraussetzungen handelt, wenn du dann doch mal QoS aktiv nutzt. Bringt schließlich wenig, wenn sie versucht, von 1000 Mbit/s, die vermeintlich zur Verfügung stehen, 200 Mbit/s für QoS zu reservieren, wenn real aber nur 500 Mbit/s rumkommen. Ich würde mich daher an einen geeigenten Wert herantasten, der möglichst nah an der Realität liegt.
 
Ok, das könnte ein Zusammenhang sein. Ich werde gelegentlich mal mit niedrigeren Werten experimentieren und schauen, wie sich die Uploadrate verändert.
 
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