Gnome unter Linux Mint, Erfahrungen gesucht

Spassmuskel

Lt. Commander
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Hallo zusammen,

ich versuche mich mal wieder mit den Linux Distros zu beschäftigen.
Für meinen Zweitrechner am TV, wollte ich eigentlich Ubuntu installieren (Gnome eignet sich am TV für die Bedienung sehr gut). Ich habe aber gemerkt, dass die Snap Pakete enorm viel Speicherplatz verbrauchen, sodass ich davon eigentlich wieder weg will.

Nun dachte ich an Linux Mint und würde das dann mit Gnome betreiben (auch schon erfolgreich installiert).

Gibt es in der Community Personen, welche Langzeiterfahrungen mit der Kombi haben? Im Netz wird einem ja immer abgeraten, eine andere Benutzeroberfläche zu nehmen und stattdessen solle man Ubuntu installieren (-> Snap Problematik).

Ein Arch Linux Derivat möchte ich für den PC eigentlich nicht nutzen, da er mit so wenig Arbeitsaufwand wie möglich laufen soll und auch nicht das Aktuellste benötigt (GPU wäre nur eine GTX970).
 
Du sagst, es wurde erfolgreich installiert. Gibt es denn irgendwo Probleme?

Du könntest auch einfach bei Ubuntu bleiben, die Snap-Pakete durch gewöhnliche .debs ersetzen (da gibts eigentlich für alles Paketquellen/PPAs) und dann Snap rauswerfen.
 
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Linux Mint bietet 3 Desktops an: Cinnamon / Mate / Xfce.
Dabei würde ich bleiben. Wenn du dir das Gefrickel mit einem zusätzlichen Desktop antun willst, auf eigenes Risiko. Ich supporte sowas nicht bei den möglichen Nebenwirkungen ...
 
Wenn du Snaps deinstallierst, weil "zu groß", dann darfst du aber auch keinesfalls Flatpaks benutzen!

Man kann GNOME und auch KDE Plasma auf Mint nachinstallieren, da ja beide in den Ubuntu-Repos sind, die Mint benutzt. Selbst in einer VM angetestet.

Sinnvoll ist das aber nicht, da sich Style und Workflow vieler Mint-interner Apps an dem Hausdesktop Cinnamon orientieren. Du hättest mit GNOME auf Mint zumindest ein ästhetisches Durcheinander bzw. unsinnige Dopplungen bei Systemeinstellungen. Und gelegentliche Instabilitäten will ich auch nicht ausschließen - aber dazu habe ich nicht lange genug mit Mint und GNOME in der VM experimentiert.

Wenn dir die Ent-snappung von Ubuntu zu umständlich ist: Wie wärs mit Debian? Von Haus aus ohne Snap und Flatpak und mit Vanilla GNOME.
 
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gimmix schrieb:
Sinnvoll ist das aber nicht, da sich Style und Workflow vieler Mint-interner Apps an dem Hausdesktop Cinnamon orientieren. Du hättest mit GNOME auf Mint zumindest ein ästhetisches Durcheinander bzw. unsinnige Dopplungen bei
Spannend: das Mint Projekt hat soeben libadwaita geforkt, um die Auswirkungen der Gnome libadwaita Seuche anzugehen. Ergebnis ist libadwaita Kompatibilität zuzüglich theming. Welche Auswirkungen das hat steht aber noch in den Sternen.

Ansonsten gilt was du gesagt hast. Funktioniert, aber weder wie von Gnome noch von Mint gewünscht.

gimmix schrieb:
Wenn dir die Ent-snappung von Ubuntu zu umständlich ist: Wie wärs mit Debian? Von Haus aus ohne Snap und Flatpak und mit Vanilla GNOME.
+1 dafür, Debian mit Gnome läuft hervorragend.
 
Locutus2002 schrieb:
Du sagst, es wurde erfolgreich installiert. Gibt es denn irgendwo Probleme?

Du könntest auch einfach bei Ubuntu bleiben, die Snap-Pakete durch gewöhnliche .debs ersetzen (da gibts eigentlich für alles Paketquellen/PPAs) und dann Snap rauswerfen.
Habe erstmal keine Probleme festgestellt, aber auch keine Langzeiterfahrung bzw. Kenntnisse darin, was noch schief gehen kann und ich nicht auf dem Schirm habe.

Ich handhabe es momentan auch mit den .deb. Aber die werden soweit ich weiß dann nicht automatisch vom System mit aktualisiert, oder (wobei bspw. bei Vivaldi ein eigenes Repo mit hinzugefügt wird)? Das hätte schon Charme, vor allem bei LibreOffice.
gimmix schrieb:
Wenn du Snaps deinstallierst, weil "zu groß", dann darfst du aber auch keinesfalls Flatpaks benutzen!
Die möchte ich, wenn es geht, auch meiden. Bisher nutze ich nur das Flatpak von Kodi, da es bei der Debian Variante Probleme gab.

Reines Debian hatte ich noch nicht ausprobiert und damit beschäftigt (da müsste wohl von Hand mehr eingerichtet werden, oder? Druckererkennung etc.).
@mo schrieb:
Hast du so wenig Speicher zur Verfügung?
Hatte eine Partition (50GB) für Ubuntu zum Testen eingerichtet und Ruckzuck waren plötzlich schon fast 40GB ohne viele Programme belegt.
 
Spassmuskel schrieb:
Reines Debian hatte ich noch nicht ausprobiert und damit beschäftigt (da müsste wohl von Hand mehr eingerichtet werden, oder? Druckererkennung etc.).
Das ist mittlerweile viel zugänglicher als sein Ruf. Wenn du schon .deb, Repos, Flatpak und Snap durchschaut hast, kommst du doch super zurecht.
Spassmuskel schrieb:
Hatte eine Partition (50GB) für Ubuntu zum Testen eingerichtet und Ruckzuck waren plötzlich schon fast 40GB ohne viele Programme belegt.
Ja, die Microsoftifizierung der Linux-Welt :D Da du diese Partition eh schon hast, könntest du ja auch ein frsches Debian/Gnome darauf testen. Das ist wesentlich schlanker.
 
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Bei Gnome würde ich auf Fedora setzen.
Läuft bei mir auch am TV und bin häppy.

vor allem gibt eigentlich keine themen mehr mit dem software center, der restlichen architektur und somit ist das schon ein einschalten und loslegen + einmalig ein paar propietäre teile installieren.
 
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Bei den Anforderungen, wenig Wartungsaufwand und stabil, würde ich ebenfalls zu Debian mit Gnome greifen.
 
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Spassmuskel schrieb:
Ich handhabe es momentan auch mit den .deb. Aber die werden soweit ich weiß dann nicht automatisch vom System mit aktualisiert, oder (wobei bspw. bei Vivaldi ein eigenes Repo mit hinzugefügt wird)? Das hätte schon Charme, vor allem bei LibreOffice.
Für Libreoffice gibts das entsprechende PPA:
Code:
sudo add-apt-repository ppa:libreoffice/ppa
sudo apt update
Je nachdem was du sonst noch so hast, gibt es bestimmt auch dafür ein PPA oder eine Online-Source (einzutragen in der /etc/apt/sources.list).
 
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Alles klar, dann werde ich demnächst nochmal Debian mit Gnome anschauen. Über die Anwendungen mit PPA und den Listen werde ich nochmal schauen.
Aktuell belasse ich es mal bei Ubuntu um noch ein bisschen auszuprobieren. Immerhin klappen mittlerweile die meisten Dinge und sogar ein paar ältere Spiele konnte ich testen
 
Wenn du Spielen willst gleich Fedora. Mit einem Debian wirst du keine Grafikbechleunigung hinbekommen. Da steht einfach die Philosphie im wege. Warum ein Server OS hier für einen Client empfohlen wird ist schon irreführend. Es hat ja einen Grund warum Ubuntu so einen Zulauf bekommen hat, den sie sich ja jetzt kaputt gesnpaed haben.
 
Spassmuskel schrieb:
Hatte eine Partition (50GB) für Ubuntu zum Testen eingerichtet und Ruckzuck waren plötzlich schon fast 40GB ohne viele Programme belegt.
Dann hast aber schon bissl was zum Testen angelegt.
Hab das hier gerade noch mal auf einem bewusst schlank gehaltenen Ubuntu angeschaut. Insgesamt werden 22 GB belegt. Davon fallen auf /home/snap 2,8 GB an, auf /var/lib/snap 3,3 GB. Im wesentlichen TB und FF.
Frisst jetzt hier kein Brot, von daher wurscht. Aber klar, wenn's knapp bemessen ist, wird es schnell eng.
 
Mir ist erst beim Lesen des Threads klar geworden, dass Mint keinen der beiden am weitesten verbreiteten Desktops (Gnome und KDE Plasma) "unterstützt".
Hat das irgendeinen (historischen) Grund?
 
KDE Plasma wurde noch bis vor ein paar Jahren angeboten. Warum dann nicht mehr, da kann ich nur mutmaßen. Vielleicht war das der Desktop mit der geringsten Nutzung. Wer Mint möchte, meint ja meistens Cinnamon.
 
barmbekersurfer schrieb:
KDE Plasma wurde noch bis vor ein paar Jahren angeboten. Warum dann nicht mehr, da kann ich nur mutmaßen.
Das hatte einige Gründe!
Hauptgrund ist letztlich, dass Mint immer dann Schwierigkeiten bekommt wenn etwas zu viel Manpower erfordert bzw. man sich nicht einfach woanders bedienen kann. Zudem ist man lange bei seinem Release Zyklus dem aller Ubuntu Releases gefolgt, also auch aller halbjährlichen Releases. Bis man die fertig hatte, gab es bei Ubuntu fast schon wieder das nächste Release. Der Alternative, nur LTS basierende Releases anzubieten, ist man dann mit dem Geschenk von Ubuntu mit den aktualisierten Point Releases entkommen.

Die anderen Mint GUIs waren auf gtk basierende Eigenentwicklungen. KDE ist qt basiert. Unterschiedliche Öko Systeme. Mit Unterstützung aus der KDE Community ging das dann noch, die wurde irgendwann eingestellt und alleine könnte das Lefebvre nicht mehr stemmen.
Selbst unter Mint Anhängern hat man sich eh die Frage gestellt, wozu man eine Mint Version braucht, die haargenau Kubuntu gleicht. Denn üblicher Weise versucht Lefebvre eigentlich immer sich von der Ubuntubasis zu unterscheiden.
Irgendwann hat man es halt eingesehen und das dann beendet.

EdwinOdesseiron schrieb:
....dass Mint keinen der beiden am weitesten verbreiteten Desktops (Gnome und KDE Plasma) "unterstützt".
Hat das irgendeinen (historischen) Grund?
Na ja, wie oben angedeutet, Lefebvre hat immer versucht sich vor allem von Ubuntu abzusetzen, obwohl es darauf basiert. Als Ubuntu Gnome 2 durch Unity ersetzte (auf Gnome 3 basierend) hat Mint zunächst weiter auf Gnome 2 gesetzt, desweiteren auf XFCE und dann als das Gnome Projekt Gnome 2 eingestampft hat, sich an der Entwicklung des Forks Mate beteiligt. Und irgendwann dann das auch auf Gnome basierende Cinnamon entwickelt, letztlich wiederum als Gegenentwurf zu Unity oder später Ubuntu Gnome.

Letztlich macht es Sinn, denn gerade für Gnome und KDE gibt es genug (bessere) Alternativen, die vor allem personell viel besser aufgestellt sind und entsprechende Unterstützung von Unternehmen und Community bekommen.
Lefebvre/Mint lebt vorwiegend von Spenden und Suchmaschinen Kooperationen die nur dann was einbringen wenn er etwas anders macht bzw. genug Nutzer findet, die ansonsten auch bei den großen Distros bleiben könnten.
 
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EdwinOdesseiron schrieb:
Hat das irgendeinen (historischen) Grund?
Linux Mint hat zwar eine ziemlich große Verbreitung, aber nur ein eher kleines Entwicklungs-Team und dazu eine klare Vision: ein in sich stimmiges eigenständiges Betriebssystem zu liefern. "release shipping" ist nicht die Idee. Ich finde, das merkt man mittlerweile deutlich. Und dass das Mint Team dafür selbst Software entwickelt auch.

Ich finde die Ausrichtung und Fokussierung jedenfalls sehr gelungen. Hier ist die Ankündigung und Begründung von Clement aus 2017 zum Nachlesen: https://blog.linuxmint.com/?p=3418

Der Kern ist trotzdem noch Ubuntu. Daneben haben sie ja mittlerweile LMDE etabliert "falls Ubuntu mal nicht mehr ist" (offizielle Begründung). Meine Vermutung ist eher: "falls uns Ubuntu mal richtig anpi**t" oder es ökonomisch nicht mehr tragbar ist, die vielen Änderungen nachzubauen (z.B. bei Ubuntu snap-only).

Und natürlich bauen sie mit der Cinnamon-first Strategie einen Haufen technischer Schulden auf. Der Umstieg auf Wayland z.B. wird noch eine Weile dauern.
 

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