Hauskauf vom Bauträger: Sachverständiger notwendig?

Ich denke der Thread kann hier zu. Wir haben uns mit dem Bauträger auf eine vernünftige Vorgehensweise geeinigt. Das sollte uns jetzt die nötige Sicherheit geben.

Abschließend möchte ich mich an die vielen Unterstützer bedanken. Was aber doch sehr erschreckend ist, dass hier der Eindruck entsteht, in Deutschland wird auf Baustellen nur noch gelogen und betrogen, alle Handwerker / Bauträger etc. sind Verbrecher. Wenn das so wäre, dann glaube ich würde niemand mehr bauen. Oder die Leute haben schlechte Erfahrungen gemacht. Ich weißer nicht wo dieses Bild herrührt.

Ich habe mich auch an einer anderen Stelle umgehört und natürlich wurde auch dort ein SV empfohlene. Das aber auf einer fundierten Sachlage und mit konkreten Alternativen.

Wir werden eine gewisse Portion Skepsis jetzt einbringen, aber auch ein gewisses Maß an Vertrauen in den Bauträger. Nächste Woche haben wir nochmal einen Termin und werden alles dokumentieren.
 
@Lord-D

Oh, entschuldige. Ich wollte nicht den Eindruck entstehen lassen, dass auf vielen Baustellen betrogen werden könnte.

Ich möchte klar sagen, dass auf jeder mir beruflich und privat bekannten Baustelle betrogen wird und wurde, egal ob Großprojekt, Gebäude (gewerblich, privat, Bauträger) oder Umbauen bzw. größere Handwerkerleistungen. Fraglich sind meines Erachtens nur Umfang und Schwere sowie Vorsatz oder Fahrlässigkeit.


So, wie quasi jeder Elektronikhändler Verbraucher über den Tisch zieht (bewusst) machen das eben auch Bauunternehmen. Dort fällt es sogar noch weniger auf.



An welcher alternativen Stelle hast du dich denn informiert? Du hast ja hier im Thread auch nicht nur unerfahrene Laien. :)

Möchtest du kurz eure vertrauensvolle Übereinkunft schildern, damit Leute, die den Thread hier finden, eine Alternativlösung gezeigt bekommen? Das wäre nett.
 
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Wir nehmen jetzt einen SV rein und er prüft zusammen mit dem Bauleiter die Lage. Bei der Abnahme ist der SV auch dabei.

Alternativ wurde empfohlen, nur bei der Abnahme einen SV zu nehmen. Dann würde man nochmal bei 50% und 99,99% der Gewährleistung den SV ins Haus holen, weil man dann noch Dinge erkennt bevor es zu spät ist ( bspw. werden Wände auf Feuchtigkeit etc. untersucht).
 
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Idon schrieb:
Aber du kannst halt nicht skypen wenn nebendran jemand schlafen will, weil das ist, als würde jemand im Ehebett telefonieren.
Wobei man dafür auch mal in der BLB eine Anmerkung machen kann. Als schnelle Hilfe eine Rigipsplatte vordübeln oder ein Schallschutzelement.

Grundsätzlich gebe ich dir aber recht, ich bin schon an überlegen die Wand zu unserem Gästezimmer nochmal zu optimieren :)
Ergänzung ()

Lord-D schrieb:
Was aber doch sehr erschreckend ist, dass hier der Eindruck entsteht, in Deutschland wird auf Baustellen nur noch gelogen und betrogen, alle Handwerker / Bauträger etc. sind Verbrecher.
Man merkt, du hast in deinem normalen Leben keine Berührung zum Bau.

Pfusch gehört zum Bau dazu wie die Kohle zum Pütt. Das ist in vielen Teilen kein böser Wille, das ist einfach nur menschlich um aber dem größten Pfusch vorzubeugen kontrolliert man.
 
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@ Idon

Ich hab' mir grad den Bauch gehalten vor Lachen. Mein seliger Vater hätt's nicht besser formulieren können. :D
 
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Lord-D schrieb:
Wir werden eine gewisse Portion Skepsis jetzt einbringen, aber auch ein gewisses Maß an Vertrauen in den Bauträger. Nächste Woche haben wir nochmal einen Termin und werden alles dokumentieren.
Die meisten Leute bauen genau einmal. Daher kann.man mit Verarschen verdammt lange gut fahren und sollte der Fall doch mal eintreten, dass der Ruf ruiniert ,wird ne neue Firma gegründet, das ist aber praktisch nie nötig.

Das Problem ist auch, das es heute gar nicht einfach ist ein Haus nach Vorschrift zu bauen. Viele Handwerker sind da auch durch die Liberalisierung total überfordert.

Leider muss man sagen, das dort wo nicht aktiv hingeschaut wird gepfuscht wird. Mit dem Subsubsub von Bauträgern auch gerne mal wenn jemand hinschaut. Haben wir ja schon immer so gemacht und das merkt der eh nicht. Das wird schnell zu gemacht und aus den Augen aus dem Sinn.

Wer hat denn schon den Sachverstand das zu beurteilen und Wände wieder aufmachen zu lassen?

Und da hilft teils nichtmal ein Sachverständiger, weil wenn das einfach gemacht wird bevor er schauen kann, dann hat es sich erledigt...

Daher braucht man eigentlich einen Bauleiter der
Wirklich alle 2-3 Tage auf der Baustelle ist. Leider selbst schmerzlich erleben müssen...
 
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Ja. Im Idealfall einen eigenen Bauleiter/Sachverständigen mit täglicher Verfügbarkeit sowie Meilensteine (nicht die lächerlichen 3-8 in den üblichen Verträgen, sondern mehr...) erst nach Abnahme. Zum Beispiel keine Kellerverschüttung ohne vorherige Rundum-Prüfung.

Im Notfall muss der Keller eben wieder freigelegt werden. Auf Kosten des Bauunternehmens.

Die meisten lernen nach 1-2 solcher Aktionen dazu und priorisieren dann die Baustelle qualitativ. Natürlich zu Lasten anderer Baustellen, aber die Bauherren dort könnten sich ja ebenfalls umfassend beraten lassen...
 
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Das Problem ist nicht nur auf der der Auftragnehmerseite zu verorten. Das Problem ist auch fast immer der Verbraucher, der nach Geiz ist geil vorgeht. Soll nichts kosten, darf nichts kosten und muss schnell fertig sein.
Der Bauhandwerker mit 3% Marge wird nicht besonders gründlich arbeiten, da er sonst sofort ins Minus rutscht.
 
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Das ist son bischen wie billigmode und Produltion in Ausbeutung. Ja gibt es, aber nur weil teuer ist (Prada) heißt das noch lange nicht, das es nicht aus der gleichen Fabrik wie Kick kommt...
 
Wir bauen aktuell auch und haben einen Sachverständigen hinzugezogen. Der Bauträger ist seriös und hat den Posten bereits in seinem Angebot einkalkuliert. Ich kann mir den Sachverständigen selber suchen und bis zu einem Budget wird er dann durch den Bauträger (also indirekt durch mich) finanziert. Alles was über das Budget hinausgeht, zahle ich direkt. Für mich macht dieses Vorgehen einen seriösen Baupartner aus und darauf verzichten würde ich definitiv nicht.
 
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Idon schrieb:
@Lord-D

Ich möchte klar sagen, dass auf jeder mir beruflich und privat bekannten Baustelle betrogen wird und wurde, egal ob Großprojekt, Gebäude (gewerblich, privat, Bauträger) oder Umbauen bzw. größere Handwerkerleistungen. Fraglich sind meines Erachtens nur Umfang und Schwere sowie Vorsatz oder Fahrlässigkeit.
Das kann ich absolut bestätigen - wir haben ein Ende der 70er gebautes Haus, dass ein regional großer Bauunternehmer damals für sich selbst errichtet hat - gekauft - selbst da war bei der Kernsanierung so viel Baupfusch zu Tage getreten, dass ich gar nicht wissen möchte wie es bei Gebäuden, die der Unternehmer für andere errichtet, aussieht.

"Erschreckend": Die Firma ist nach wie vor aktiv (in nächster Generation) und hat hier einen tadellosen Ruf.
 
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Idon schrieb:
sondern vor allem, wie man Scheiße wie Gold wirken lassen kann.

Das haben die Mythbusters mal mit Löwenkot gemacht - zu einer Kugel gepresst und poliert, bis sie glänzender als eine vergleichbare Kugel aus poliertem Metall war.:D

B2T: Zieh unbedingt einen Sachverständigen zu Rate bzw. stell ihn an deine Seite. Mein ehemaliger Arbeitgeber ließ ein Wohnhaus von einem Bauträger bauen und hängt noch heute - Jahre danach! - in einem Beweissicherungsverfahren vor Gericht. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Also lieber jetzte ein paar Tausend Euro in die Hand nehmen als mglw. jahrelanger Ärger und Zehntausende Euro für notwendige Reparaturen, weil im Rohbau gepfuscht wurde.
 
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Man kann sich auch prima Ärger einfangen, wenn man ein Haus kauft, ohne sich vorher zu informieren. Mein Bruder und seine Frau wollten unbedingt ein bestimmtes Haus kaufen -- sprich, seine Frau wollte -- weil besagtes Haus direkt neben dem ihrer Mama liegt.

Natürlich konnte sie nicht an sich halten und posaunte vor dem Verkäufer heraus, dass die Lage so gut wäre, und DIESES Haus müsste es sein. Dieses oder keines.

Mein Bruder, BWLer und an und für sich keinesfalls unkundig, was harte Verhandlungen angeht, musste ob dieses Kardinalsfehlers würgen -- und bluten, denn der Verkäufer, ob dieses Geniestreichs meiner Schwägerin kurz davor, vor Seligkeit einen Spontanerguss zu erleiden, ging natürlich keinen Cent mit dem Preis runter. 255000 durften sie dann latzen, für ein Haus in einem nicht großen Ort, keine besonders gute Lage. Mein Vater schlug die Hände über dem Kopf zusammen, als er das hörte.

Es wird noch viel besser. Einen Gutachter lehnte meine Schwägerin rundheraus ab, weil sie meinte, der Nachbar ihrer Mutter würde sie niemals besch... Tja. Falsch gedacht. Sie leben dort seit sieben Jahren, und bisher haben sie siebzigtausend Ocken (70.000!) in das Haus stecken müssen, weil da so viel kaputt war und ist -- darunter eine Steigleitung in der Wand, die einfach Pfusch war, nach zwei Jahren prompt platzte und erforderlich machte, dass alles neu verlegt wurde, was wirklich sauteuer war. Vieles von dem, was anfiel, hätte auffallen können, hätte man nur mal einen Gutachter drüber gucken lassen. Der Vertrag war wohl auch noch so formuliert, dass sie nichts geltend machen konnten, und meine supergescheite Schwägerin wollte auch "keinen Stress"...

Tja. Von den siebzig Riesen hätten sie sich so einiges leisten können, und da kommt noch mehr auf sie zu. Hat mein Bruder schon angedeutet.--
 
Ja, so läuft das leider sehr oft. Also ist leider wirklich nicht die Ausnahme sondern die Regel.

Die Verkäufer wissen halt, dass die Leute meist nur ein Haus ksifen/bauen in ihrem Leben und daher sehr unbedarft sind. Das wird gnadenlos ausgenutzt...

Und btw der Bruder ist aber vermutlich auch etwas dran Schuld. Man brieft seine Frau vor solchen Terminen... ja das gibt teilweise Ärger, aber es reduziert ungemein die Gefahr solcher Ausrutscher..

Wobei ich in dem Fall meine Unterschrift nicht drunter gemacht hätte. Und da hätte es noch so viel Krach geben können. Zumal ja auch andere sehen, dass das kein gutes Angebot war...
 
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Skysnake schrieb:
Wobei ich in dem Fall meine Unterschrift nicht drunter gemacht hätte. Und da hätte es noch so viel Krach geben können. Zumal ja auch andere sehen, dass das kein gutes Angebot war
Da kannste ja fast von ausgehen, dass das in einer Scheidung geendet hätte so versessen wie die Frau des Bruders drauf war.
DDM_Reaper20 schrieb:
Mein Bruder, BWLer und an und für sich keinesfalls unkundig, was harte Verhandlungen angeht, musste ob dieses Kardinalsfehlers würgen -- und bluten, denn der Verkäufer, ob dieses Geniestreichs meiner Schwägerin kurz davor, vor Seligkeit einen Spontanerguss zu erleiden,
Ich mag deine Retorik :D
Und der Verkäufer hatte vollkommen recht. Angebot und Nachfrage steuern den Preis. Und die Nachfrage war damit so groß, dass er sein Angebot nicht hat ändern brauchen.
Im Grunde war das für ihn ja fast ein Blankoscheck für den Vertrag. Der konnte da ja reinschreiben was er wollte.

Gut, man kann grundsätzlich auch hinterfragen, ob man wirklich neben seiner Mutter wohnen möchte. Meins wärs ja nun nicht. Aber da ist jeder anders ^^
DDM_Reaper20 schrieb:
hast du mal ein paar mehr hardfacts zu dem Haus? Baujahr, Größe, Grundstück und so? Um mal so grob den Preis einschätzen zu können.
 
Khaotik schrieb:
Da kannste ja fast von ausgehen, dass das in einer Scheidung geendet hätte so versessen wie die Frau des Bruders drauf war.
Und?

So nen Kauf inkl Problemen danach ist auch ne riesen Belastung und endet oft genug in ner Scheidung. Dann lieber das Risiko einer Scheidung ohne finanzielle Katastrophe als das einer Scheidung mit finanzieller Katastrophe...
 
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Völlig richtig. Das war auch nicht so gemeint, dass man zugunsten seiner Ehe da nachgeben sollte. Das muss nur dann jeder selbst für sich entscheiden.
 
Das war jetzt auch nicht so aufgefasst.

Ich kann das ja insgesamt sehr nachvollziehen. Partner sind halt manchmal sehr eigen....
 
Khaotik schrieb:
hast du mal ein paar mehr hardfacts zu dem Haus? Baujahr, Größe, Grundstück und so? Um mal so grob den Preis einschätzen zu können.
Uff, lass mich nachdenken... Ist in Griesheim, gute, wenn auch nicht ueberragende Wohnlage. Groesse muesste so ca. 150m2 sein, Grundstueck insgesamt... 200m2? Der Garten ist grade mal gross genug, um eine Katze am Schwanz herumzuschwenken (ohne die Katze inakzeptablen Gefaehrdungen auszusetzen). Baujahr, puh... Ende 70er, Anfang 80er, wenn ich mich nicht irre.

Waere es in gutem Zustand, waere der Preis ja akzeptabel gewesen, aber, wie gesagt, sie haben schon 70.000 versenkt, um es flott zu machen.

Geschmaecker sind verschieden. Wir sind eineige Zwillinge (ja, ich kenne JEDEN Witz dazu... ;), aber unsere Frauen koennten unterschiedlicher nicht sein. Meine ist aus Mexiko und mit allen Wassern gewaschen. KEIN Verkaeufer wickelt DIE ein, und sie feilscht... goettlich. :D
 
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