HDD Maximale Schreibzyklen?

Naddel_81

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Hi liebe HDD-Profis,

habe seit einem Jahr eine aktiv gekühlte, externe USB Festplatte am Laufen, die normalerweise 90 Sekunden nach dem letzten Zugriff einen Parkbefehl bekommt. Da ich die Garantie erhalten, aber dieses Verhalten verhindern wollte, behelfe ich mir mit einem kleinen Tool, welches alle 60 Sekunden eine Textdatei erneuert (Datum reinschreibt).
Ist dieser bei SSDs auch schädlich für die Platte? Sprich: Verschleißt eine HDD dadurch auch wesentlich schneller oder regelt die Plattenelektronik, dass alle Sektoren gleich stark genutzt werden und nicht immer wieder der gleiche Sektor für diese Textdatei benutzt wird? Sind im Jahr immerhin über 500000 zusätzliche Schreibaktivitäten.
Bin auf euer Feedback gespannt.


Viele Grüße
 
Magnetismus schwächt sich nicht ab, solange keine Magnetteile entfernt werden. Da der Kopf die Platter nicht berührt, gibt es dort keinen Abbrieb oder Verschleiß.
 
Bei einer SSD ist sowas unnötig und ja der NAND-Speicher hat eine maximale Anzahl von Schreibzyklen, man wird zwar kaum zu Lebenszeiten der SSD an diese Grenze kommen, aber wenn sich Schreibzyklen vermeiden lassen sollte man das machen.
 
Was stört daran wenn die Platte runterfährt?
Ob die Platte nun die Grätsche macht, weil die Parkposition verschlissen ist nach 300.000 mal Parken, oder das Schmiermittel nach 3 Jahren Dauerbetrieb ausgeschleudert ist aus dem Antriebsstrang ist doch völlig wust. Die Platte wird kaputtgehen. (Irgendwann). Egal was Du machst.

Ich persönlich verstehe die Aktion nicht, denn man hat ja sowieso ein Backup von wichtigen Daten.
 
Aus Erfahrungen mit Festplatten seit ca. 1993:

Mir sind die meisten nach einem Handlingfehler gestorben. Danach waren es eher die Lager der Platten die nicht mehr wollten als das irgend etwas anderes Kaputt war. Nur in einem Fall war der Controllerchip noch defekt. (Tauschen mit einer baugleichen Platte half zum Datenretten super)

Ich nutze aktuell für Projekte noch IDE Festplatten von Samsung. Die älteste ist von 2003 mit ~80k Stunden drauf. Nicht die größte oder schnellst, arbeitet aber immer noch zuverlässig. Obwohl sie in einem Projekt auch schon sehr lange lief.

Richtig ist auch, ganz vermeiden kann man einen Defekt nie. Zu viele Möglichkeiten. Da es eben reichlich Verschleißteile gibt geht immer was putt. Früher oder später.
 
HisN schrieb:
Was stört daran wenn die Platte runterfährt?
Ob die Platte nun die Grätsche macht, weil die Parkposition verschlissen ist nach 300.000 mal Parken, oder das Schmiermittel nach 3 Jahren Dauerbetrieb ausgeschleudert ist aus dem Antriebsstrang ist doch völlig wust. Die Platte wird kaputtgehen. (Irgendwann). Egal was Du machst.

Ich persönlich verstehe die Aktion nicht, denn man hat ja sowieso ein Backup von wichtigen Daten.


das hochdrehen kostet zeit und das nervt in erster linie. daher der kompromiss mit der textdatei. wird dabei immer der selbe sektor beschrieben oder handelt da die plattenlogik clever und verteilt die zugriffe?
 
Die Plattenlogik händelt da gar nichts. HDDs kennen kein Wear-Levelling wie SSDs. Die lesen oder beschreiben immer nur den Sektor, der vom Host adressiert wurde. Für die Dateiverwaltung ist das Dateisystem zuständig. Nur, wenn das Dateisystem sagt, dass nach einer Änderung in der Datei andere Sektoren für die Speicherung der veränderten Datei benutzt werden sollen, wird es die HDD tun. Ansonsten wird immer derselbe Sektor verwendet, was meines Wissen bei NTFS auch der Fall ist.
 
Wie ich weiter oben schon mal schrieb, Magnetismus unterliegt keinem Verschleiß, wear level nicht nötig, es wird/werden immer die gleichen Bereiche genutzt.
 
ja bis die mechanik selbst oder elektronik aufgibt
im grunde ists quatsch sich darüber gedanken zu machen denn wird etwas benutzt verschleisst es auch

ist die platte in betrieb altert sie , liegt sie nur rum kann sie beim nächsten einschalten auch kaputt gehen
 
Samurai76 schrieb:
Da der Kopf die Platter nicht berührt, gibt es dort keinen Abbrieb oder Verschleiß.
Das war mal so, aber bei heutigen Platten zwingen die hohen Datendichten zu so geringen Kopfabständen, dass diese schon im Teilkontaktbereich liegen. Deshalb haben die aktuellere HDDs auch alle ein Workload Rating, nur zählt bei HDDs nicht nur das geschriebene sondern auch das gelesene Datenvolumen zum Workload. Üblich sind Werte zwischen 55TB/Jahr bei einfachen Desktopplatten biis 550TB/Jahr bei den Enterprise Nearline HDDs. Nur die 15k rpm Enterprise HDDs laufen noch nicht im Teilkontaktbereich, dafür hängen dort die maximalen Kapazitäten auch seit Jahren bei 600GB fest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, bei HDDs ist ein LBA immer der gleiche physikalische Sektor, zumindest solange er nicht defekt geworden ist und daher durch einen Reservesektor ersetzt wurde. Wie weit diese Workload Ratings von 55 bis 550TB/Jahr auch dann gelten, wenn immer der gleiche Sektor überschrieben oder gelesen wird oder ob man da eine bestimmte Verteilung der Zugriffe über die ganze Platte zugrunde legt, kann ich aber auch nicht sagen. Beachte auch, dass bei einer 1k Datei natürlich meistens ein ganze Cluster geschrieben wird, also i.d.R. bei NTFS 4k.
 
danke für deine rückmeldung. aus der praxis kann ich mittlerweile behaupten, dass der sektor sicher schon mindestens eine halbe million mal beschrieben wurde und noch ist kein reservesektor genutzt worden laut S.M.A.R.T.-Werten. Eine SSD wäre da längst ausgestiegen, denke ich. (wobei bei einer SSD dieses tool gar keine verwendung finden würde. aber wer hat schon 8TB SSDs im NAS?!).
 
Nein, wäre sie nicht, denn dort wird dafür gesorgt (bzw. versucht), alle Zellen gleichmässig oft zu beschreiben. Wenn diese halbe Million auf eine leere SSD geschrieben würde, wäre jede Zelle nicht mal einmal beschrieben, sondern nur ein Bruchteil der Gesamtkapazität einmal.
 
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