Hegde Fonds machen Druck bei Daimler?

perfekt!57

Commodore
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Gerüchte über inzwischen angebl. ca. 20% Aktienbesitz an DaimlerChrysler durch Hedge Fonds heute an der Börse und in den Nachrichten. (qualifizierte Minorität oder größte (konzertierte) Einzelgruppe).

Und zwar verkaufte die Deutsche Bank am Tage des Rücktritts von Jürgen Schrempp ein/mehrere große Aktienpakete - und diese gingen mehrheitlich an besagte HF.

Und diese sollen jetzt bereits erheblich Druck machen auf den neuen Chef Tschetsche

- den Verlustbringer Smart zu verkaufen
- und sich auch von (der zu Daimler Benz von der Wertigkeit her nicht passenden Marke) Chrysler zu trennen und
- desweiteren zwecks weiterer interner Kostensenkungen Massnahmen zu ergreifen.


Also

- ich finde das gut. Und überfällig.

Aber

- hätten wir das nicht selbst gekonnt?

Und

- welche Rolle spielt die Deutsche Bank dabei?

Die eines Vaterlandsverräters? Oder hat sie sich lediglich sinnvoll Hilfe holt bei ausländischen Geld-Managern, die nur genauso denken wie die Deutsche Bank? Weil die Deutsche Bank sich in Deutschland zu schwach und gegen die öffentliche Meinung gestellt sah? ( ... dies alles richtigerweise für die Aktionäre und das Unternehmen DaimlerBenz zu fordern?)

Oder geschah auch schon die Entlassung/der erzwungene Rücktritt Schrempps und der Verkauf der Aktienpakete schon auf Druck der HedgeFonds, die die DB auf andere Art und Weise unter Druck setzten konnten?

Und: Wer kauft dann zu welchem Preis Chrysler? Das für mich die nächste große Frage: Denn da können auch mal wieder mir nichts Dir nichts "uns Deutschen" ein paar Milliarden durch die Lappen gehen: Chrysler ist auf gutem Weg, fährt aber noch nicht wirklich wieder die großen Gewinne ein:

Also ist/wäre der Zeitpunkt einer Zerschlagung von DaimlerChrysler günstig gewählt: Der Käufer (auch wieder Fonds, in USA notiert?) kauft von sich selbst preiswert Chrysler aus Daimler/Chrysler raus, um dann die sanierte Chrysler als schön rein neu us-amerikanisches Unternehmen und wieder profitabel nach 3x oder 5x gestiegenem Börsenkurs wieder dem amerikanischen Durchschnittsanleger fürs Portfolio anzudienen: So machte man alleine an der beabsichtigten Wertsteigerung am Filetstück Chrysler 300-500% Wertsteigerung in 2-3 Jahren. Netter Kapitalismus. (Das ist legitim. Nur: warum machten wir Deutsche das nicht selbst?)


- Und die HegdeFonds haben Recht: Der Traum treudeutscher großer Kindermännermanager von einer Weltfirma, einem Weltkonzern hat einen entscheidenden Haken gehabt: Man dachte die Firma und ihre Produkte groß (und sich selbst zu allererst?!) Und es kostete (vorraussehbar) unütz viel Geld.


Und man dachte treudeutsch überhaupt an eine Firma und an Produkte:

- und die Hedge Fonds machen es nicht nur besser, sondern gut: Nicht Firma oder Produkte gilt es groß oder bedeutend zu machen, sondern so schnell wie möglich das Kapital zu vermehren, zu sammeln, zu konzentrieren durch unternehmerische Tätigkeit. Und da zählt nicht der/die Name(n) oder sonst eine prima treudeutsche Idee, die nur Geld kostet, nicht bringt, sondern nur, wie man aus heute unterbewerteten 40 Milliarden Euro in 2-3 Jahren 60 oder 75 Milliarden macht. Nix weiter:

Und nachdenken über die nette Ideen ("Welt-AG") kann man, wenn man die Wertsteigerung erst mal sicher hat. Und auch die Gedanken dann wieder beseite legen zwecks weiterer direkter Unternehmeswertmehrung: Und da, wo das geht, ist es auch richtig. (Die Zahlen oben nur beispielhaft gedacht. Können durchaus noch um etliches höher sein.)


"Und es ist mal wieder unsere Kohle, die ins Ausland fließt". (Zum wievielten Male eigentlich in letzter Zeit?) Andere kaufen sich demnächst Jachten und Luxushäuser (tun die wirklich) (lassen die korken Knallen - "Schämpäin") vom Geracker und Fleiss der Daimlerarbeiter und Angestellten und der Arbeiter usw. bei den Zulieferern. Das ist es. Von deren nicht gehabten Lohnsteigerungen in den letzten Jahren usw. von denen ca. 800 Millionen oder mehr in sinnlos Smart geflossen sind und 40 Milliarden (waren es doch?) in Chrysler und der Wertsteigerung durch Zerschlagung/Aufteilung, deren Rahm jetzt vermutlich andere abschöpfen werden.


Aber warten wirs ab. (Eigentlich: Machen wir es in Zukunft wie auch immer besser.)


News ist es allemal, "wenn Daimler Benz auf einmal kein deutsches Unternehmen mehr ist, nach Amerika verkauft wurde/wird".
 
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