Heute Cat7-Leitungen verlegen lassen vom Elektriker - unsachgemäß?

[Marvolo]

Und: ich muss da nichts weiteres tun, als an beiden Enden der LAN-Leitung ein Gerät einzustecken und dann misst mir das die ganze Leitung durch und gibt etwaige Fehler aus?

 

[Skysnake]

Meines Wissens nach ja. Was willst du sonst auch tun?

Das Einzige ist halt wenn du Befürchtungen hast, dass die Leitungen zu nah an Stromleitungen liegen, musst du halt nen Verbraucher parallel zur Messung einschalten.

 

[bender_]

Und: ich muss da nichts weiteres tun, als an beiden Enden der LAN-Leitung ein Gerät einzustecken und dann misst mir das die ganze Leitung durch und gibt etwaige Fehler aus?

Siehe BDA S. 34: https://www.manualslib.de/manual/355435/Fluke-Networks-Cableiq.html?page=34#manual

Was Du sonst noch tun musst, ist die Kaution zu hinterlegen und die Ausleihgebühr zu bezahlen.
Zwei Läppes und jperf würden höchstwahrscheinlich nix kosten, ausser die Zeit.

 

[Timmi]

Kommt auf das Messgerät an.
Du musst je nach Qualität des Gerätes erst ein neues Projekt anlegen, dann die Messspezifikation festlegen (CAT5e, 6a etc). In der Regel sind die Messreihen dann automatisch mit den entsprechenden Spezifikationen hinterlegt.

Gibt Geräte die testen dann automatisch, gibt Geräte da musst du jeden Test eigenständig starten.

Du hast einen Handteil und einen Sender. Die guten Messgeräte haben eigene Kabel beiliegen.

Ist aber alles kein Hexenwerk, wenn man sich ein wenig damit beschäftigt.

Meine persönliche Meinung:
Du möchtest jetzt selbst was machen und dein Patchpanel verlegen? Wenn du im Anschluss hier im Forum ein Bild von deiner Arbeit schickst, dann wirst du auch hier ein paar Leute finden, die etwas zu bemängeln haben.

Ich werde mich hier jetzt ausklinken, weil das mEn zu nichts führt.

 

[schorschi23]

Und: ich muss da nichts weiteres tun, als an beiden Enden der LAN-Leitung ein Gerät einzustecken und dann misst mir das die ganze Leitung durch und gibt etwaige Fehler aus?

Du mußt am Gerät noch die entsprechenden Parameter eingeben.

Meine Meinung:
Du kannst selbst eher keine normgerechte Messung machen. Und dein Elektriker wohl auch nicht. Ihm fehlt wohl das Equipment als auch das knowhow. Leg die Kabel schön hin und vergiß die ganze Sache. Du hast vom Elektriker sicher keine Verkabelung nach DINxxx verlangt und er hat die dir auch nicht angeboten.
Hättest du von vornherein sowas von ihm gewollt, hätte er es sicherlich abgelehnt. Und du hättest dir eine darauf spezialisierte Firma suchen müssen. Mit Glück hättest du eine gefunden, die so einen Kleinauftrag erledigt. Der Preis hätte dich aber von einer Beauftragung abgehalten.
Wir reden hier von einer Verkabelung in einem Privathaus und nicht von einem Rechenzentrum eines Großbetriebs wo hunderte oder Tausende Clients dran hängen.
Einfach mal die Kirche im Dorf lassen.

 

[Binalog]

Die Frage ist halt was ein von "Laien" erstelltes Messprotokoll im Zweifelsfall wert ist. Ich meine nicht umsonst werden bei Streitfällen von Sachverständigen im Allgemeinen Gutachten erstellt, die mehr als einen Ausdruck eines Messgeräts beinhalten.

 

[bender_]

Die Frage ist halt was ein von "Laien" erstelltes Messprotokoll im Zweifelsfall wert ist

Das kann ich dir beantworten: Mehr als kein Protokoll.

 

[Binalog]

Das mag sein, aber "wieviel" halt?

 

[Marvolo]

Nein, eine Verkabelung nach DIN wurde natürlich nicht beantragt - auch kein Messprotokoll im Anschluss. Allerdings finde ich, muss man diese Knicke und Verbiegungen in der Verlegung durchaus nicht so hinnehmen. Wenn er schon nicht ordentlich durchmessen will oder kann, dann soll er doch wenigstens die Kabel noch ordentlich einziehen und den Überschuss abschneiden, sodass sich das nicht alles im Kabelkanal aufstaut...

Aber wenn so eine Messung auch für mich nicht wirklich schwierig ist, dann würde ich mir überlegen, mir dieses Gerät auszuleihen und einfach mal zu schauen, was rauskommt. Vielleicht ist am Ende ja doch alles noch in der Norm.

Dass die Kabel an Elektroleitungen vorbeigehen, das weiß ich. Die alten Kabel, die vor 10 Jahren gelegt wurden, die verlaufen sogar durch einen Sicherungskasten, weil dort halt das Leerrohr vom OG endet, sind also dort auch in unmittelbarer Nähe zu Strom.

Die nun kürzlich verlegten zusätzlichen Kabel, von denen verläuft auch mindestens eines an einer Stromleitung entlang.

Ergänzung (10. Januar 2021)

Zumindest bei den ursprünglich verlegten Kabeln von vor 10 Jahren, die ja im Elektrokasten vorbeilaufen, da gab es bislang keine Auffälligkeiten. Aber gut, damals als die gelegt wurden, hatten wir auch nur maximal DSL. 16.000 - das reichte noch nichtmal an die 100 mbit/s ran. Heute haben wir 250 mbit/s - auch da ist noch genug Luft bis zu den 1 Gbit/s. Aber mal will natürlich auch für die Zukunft gleich schon ausgestattet sein - das waren dieses Jahr die letzten Renovierungen am Haus, da ist nun nichts mehr geplant in der Hinsicht. Vor dem Hintergrund sollten dann auch die jetzt gelegten Leitungen bis zum Ableben tun.

Und wer weiß, wie schnell 1 Gbit/s oder höher in der Zukunft in den Haushalten Einzug hält..

 

[Skysnake]

Die Frage ist halt was ein von "Laien" erstelltes Messprotokoll im Zweifelsfall wert ist. Ich meine nicht umsonst werden bei Streitfällen von Sachverständigen im Allgemeinen Gutachten erstellt, die mehr als einen Ausdruck eines Messgeräts beinhalten.

Die Tests sind vollautomatisiert bei den besseren Geräten. Ein Sachverständiger macht da auch nichts anderes als eventuell noch die Ergebnisse zu bewerten.

Da kommen dann halt noch so Sachen wie Brandlast etc wegen nicht getrennten Elektro und Datenleitungen, oder dass die Leitungen nicht zugfähig verlegt wurden dazu, aber das wars dann auch. Was willst du sonst auch machen? Entweder die Verkabelung erfüllt die Norm oder einem nicht. Das ist eine ziemlich binäre Entscheidung.

Und es gibt auch immer den schönen Passus Stand der Technik. Ne normgerechte Cat Verkabelung auf min 5e eher 6(a) ist absolut Stand der Technik. Cat7 aber nicht, weil es die Stecker ja gar nicht in Anwendung gibt.

Die Frage ist will man den Streit vom Zaun brechen. Also wie gut ist einem gut genug. 1G sollte überall tun sonst ist das Indiskutabel.

Und die wichtigen Leitungen sollten sogar 10G schaffen. Das soll ja 20+ Jahre halten.

Ergänzung (10. Januar 2021)

Heute haben wir 250 mbit/s - auch da ist noch genug Luft bis zu den 1 Gbit/s.

Äh nein, weil entweder zum 1G oder du fällst auf 100Mb runter dazwischen gibt es nichts...

 

[Marvolo]

Äh nein, weil entweder zum 1G oder du fällst auf 100Mb runter dazwischen gibt es nichts...

Also manche an der FB angeschlossenen Geräte am LAN zeigen mir nur 100 mbit/s an, andere dagegen 1 Gbit/s. Liegt das dann am Endgerät selber, dass das nur 100 mbit/s kann? Der Samsung 4K-Smart-TV zum Beispiel ist via LAN angeschlossen über eine dieser neu verlegten Leitungen. Der ist konstant in der FB aber nur bei 100 mbit/s.

Bei anderen Geräten wechselt es, je nach dem, wann ich mich in der FB einlogge. Manchmal sind sie bei 100 mbit/s, dann mal wieder bei 1 Gbit/s. Ist da die FB selber fehlerhaft in der Anzeige?

 

[Timmi]

Dann könntest du tatsächlich noch ein Hühnchen mit dem Installateur zu rupfen haben.

Meine Wechselrichter machen z.B nur 100 Mbit/s mit.
Wenn der Fernseher allerdings neuer ist, dann sollte er die 1Gbit schaffen.

Bei meinem PC läuft mein Netzwerk im Standby/Sleep auf 100 Mbit/s für WOL.
Wenn ich ihn starte läuft er aber auf 1Gbit/s.
Kann ich bei mir auch ganz gut am Switch erkennen.

Im LAN-Bereich gibt es in deinem Fall nur 1Gbit/s oder 100Mbit/s, dein Switch und EE werden sich auf eine von beiden Geschwindigkeiten einigen, ansonsten geht nichts.

Also erst die Geräte überprüfen, können alle 1Gbit/s? Im Anschluss dann noch deine Kabel checken, alle für Gigabit geeignet? Wenn du alles mit "Ja" beantworten kannst, dann noch mal beim Installateur reklamieren.

100 Mbit/s kann z.B passieren, wenn ein Stück vom Schrimgeflecht auf eine Klemme mit aufgelegt wurde.
Wie im Bild zu erkennen. Erkennt auch der einfache Elektriker wenn er die Kapazität der Adern misst (oder messen kann). Dann hat eine Ader eine deutlich höhere Kapazität (nF).

Es kann auch eine Unterbrechung einer Ader sein, wie im Nachfolgendem Bild.
Läuft hier trotzdem noch mit 100Mbit/s, weil Aderpaare 2 und 3 durchgängig sind.

LG

 

[Binalog]

(1) Die Tests sind vollautomatisiert bei den besseren Geräten.

(2) Ein Sachverständiger macht da auch nichts anderes als eventuell noch die Ergebnisse zu bewerten.(...)

(1) Das mag sein.

(2) Ein vom Gericht bestellter Sachverständiger erstellt ein neutrales Gerichtsgutachten welches gewisse Anforderungen erfüllen muss. Ich möchte bezweifeln, dass ein von einer der Streitparteien selbst erstelltes Messprotokoll die selbe Wirkung entfacht.

 

[t0oastaa]

Der Samsung 4K-Smart-TV zum Beispiel ist via LAN angeschlossen über eine dieser neu verlegten Leitungen. Der ist konstant in der FB aber nur bei 100 mbit/s.

Mein Philips OLED 4K TV hat auch nur ne 100Mbit Lan Buchse, da ist mein WLAN schneller. Bei TVs wird da leider oft gespart.

 

[Vindoriel]

Weil GBit LAN an einer Glotze auch nichts bringt.
Anders ist es bei Festplattenreceivern, sofern man auch an die Aufnahmen drankommt und diese schneiden bzw. auf NAS schieben will.

 

[Skysnake]

(2) Ein vom Gericht bestellter Sachverständiger erstellt ein neutrales Gerichtsgutachten welches gewisse Anforderungen erfüllen muss. Ich möchte bezweifeln, dass ein von einer der Streitparteien selbst erstelltes Messprotokoll die selbe Wirkung entfacht.

Hat jemand von gerichtsverwertbaren Ergebnissen gesprochen?

Und auch wenn das nicht der Fall ist, hat man damit ein SEHR gutes Gefühl wohin die Reise geht. Auch wenn du zum Anwalt gehst und dich beraten lässt, hat das vor Gericht erstmal keinen Nutzen. Ein Gericht spricht nämlich recht...

 

[Timmi]

@Vindoriel

Da kannst du recht haben, zumindest für 4K VoD Stream unnütz. Keine Ahnung wie es über ein NAS aussieht, wenn dort 4K lokal gestreamt wird. Aber das ist ein anderes Thema...

Hab gerade mal geschaut, mein LG OLED hat auch nur 100 Mbits ;-)

 

[Binalog]

Hat jemand von gerichtsverwertbaren Ergebnissen gesprochen?(...)

Ok, dann habe ich was falsch verstanden, aber was passiert denn wenn der TE bei einer eigenen Messung Probleme feststellt? Was dann? Verlegt der Elektriker dann von sich aus neue Kabel?

Ich persönlich teile die Meinungen in #100 und #105, ein Gang zu Gericht empfinde ich übrigens für völlig überzogen. Um wie viel Geld geht es eigentlich bzw. wie hoch ist der Rechnungsbetrag?

 

[Skysnake]

Naja, das kommt ja drauf an. Wenn man die Spec nur ganz leicht reist, dann kann man es auch gut sein lassen. Wenn aber recht klar ist das 10G nicht gehen, dann soll er halt die Kabel neu ziehen und zeigen das er es diesmal richtig gemacht hat und gut ist.

Das Problem ist aber, das solche Profis die Leitungen oft dann auch noch so legen, dass du gar keine Kabel neu ziehen kannst und dann heißt der Murks tausende von Euro, einfach weil du aufreißen musst....

Also daher sollte man sich das schon überlegen ob man das einfach so hinnimmt.

Bei Immobilien ist es immer sehr sehr sehr viel teurer Pfusch zu fixen anstatt es gleich richtig zu machen. Die Firmen bauen aber darauf dass die schon durchkommen werden...

 

[Timmi]

Die Profis machen genau dass, wofür Sie bezahlt werden. Wenn du eine Leerrohr Installation bezahlst, bekommste auch Leerrohr. Willst du Kabelkanal, bekommst du Kabelkanal. Willst du billig, bekommst du billig

Wirklich kein Fachunternehmen wird Kabel einputzen außer der Kunde ist zu geizig eine ordentliche Installation zu bezahlen.


Abgesehen von Brandschutz relevante Aspekte.

Wir kennen doch auch überhaupt das Angebot nicht. Ist es eine CAT 6 oder CAT 5E Installation?