Homeserver Eigenbau

inTime*

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Guten Tag Zusammen!

Ich möchte mich gerne einen Homeserver bauen, aktuell arbeite ich nur mit zwei Pi's, wovon einer soeben den Geist aufgegeben hat, was ich nun als Anlass nehmen moechte, um mein System etwas zu erweitern.

Welche Aufgaben sollen von der Maschine uebernommen werden?
  • Pi-Hole
  • JDownloader
  • Datensicherung
  • Datengrab/Nextcloud?
  • ggf. eine Windows VM
  • Homeassistant, CCU2 & ggf. weiteres Smarthomezeugs
  • Videos streamen, welche bspw. per Kodi abgespielt werden
  • Kapazitaeten fuer mehr
Da ich relativ neu in dem Bereich bin, bin ich dementsprechend erschlagen von dem, was ich bereits alles gelesen habe.

Es soll ein eher kleineres System werden, da es entweder in der Abstellkammer aufs Regal oder ins Lowboard unter dem TV gestellt werden soll. Soll starten mit zwei Platten (oder dreien, einer M2, zwei HDDs) Geliebaeugelt habe ich hier mit dem Node 304, bin aber auch fuer Alternative Vorschlaege offen, vorzugsweise sollte es das Gehaeuse in weiß geben.

Einige Fragen konnte ich mir durch Recherchen noch nicht wirklich beantworten, die da waeren z. B.:
  • ECC-Ram notwendig?
  • IPMI oder AMT notwendig?
  • Firewall notwendig?
  • Raid? ZTF? Vor-/Nachteile?
Interessant sieht die Moeglichkeit aus, das ueber Proxmox zu visualisieren, hier scheint es einfach zu sein, fuer alle Aufgaben einen eigenen LXC anzulegen.

Oftmals werden bspw. die J5005-Boards empfohlen, hier sehe ich den Nachteil aber darin, dass kein ECC-Ram genutzt werden kann. Ansonsten gefiel mir die Kombination aus dem G6400 und bspw. dem H410M S2H-Board. Oder vielleicht doch lieber, wie in diesem Artikel beschrieben?

Das System sollte, wie bereits erwaehnt Kapazitaeten haben, um erweitert zu werden, falls neue Aufgaben hinzu kommen oder auch mal mehr Speicher benoetigt werden sollte und sollte generell etwas zukunftssicher sein. Sollte jetzt kein extremer Stromfresser werden, aber ein bisschen was darf es natuerlich auch verbrauchen.

Bin fuer Vorschlaege und Input jeder Art sehr dankbar. :)

Ich wuensche euch einen schoenen restlichen Freitag!
 
Hast du ein Budget? Weisst du ungefähr, wie viel Speicher du benötigst?
Schau dir mal die Asrock X300 oder Intel NUC (und ähnliche) an. Mit einem J5005 oder 6400er kommst du auf jeden Fall schnell mal an den Anschlag, würde etwas stärkeres nehmen.

-> ECC -> wäre nice-to-have, ich verzichte bei mir drauf.
-> IPMI/AMT -> vermutlich unnötig.
-> Richtige Firewall -> Würde ich als langfristige Erweiterung planen. Router tuts am Anfang auch.
-> RAID -> Ja, je nach HW auf jeden Fall ein RAID1/RAIDZ1 empfehlen. Ob ein ZFS Sinn macht, kommt primär auf die Anforderungen und die verwendete HW an.

Mein Heimnetzwerk besteht aus:
IPU-672 mit opnsense als FW, Netzwerkhardware von Ubiquiti, einem Asrock 4x4 Box-4800 mit 2x32GB RAM als Proxmox-Host für ~10-15VMs und einem Synology-NAS (8x8TB) als Datengrab, sowie einem Offsite-Backup.

Ich würde eine langfristige Planung machen und dann Schritt für Schritt erweitern.
 
So guenstig wie moeglich, so teuer wie noetig, wuerde ich erstmal sagen. Zur Not wird da noch etwas drauf hin gespart und dann doch noch uebergangsweise ein neuer Pi gekauft.

Speicher habe ich irgendwas zwischen 1 und 4 TB erstmal angepeilt. Aktuell liegen noch nicht ganz so viele Dateien vor, wobei sich das aendern wuerde, wenn der JDownloader aktiv geschaltet werden sollte.

Intel NUC gefallen mir gar nicht und hier haette ich auch nichts zu basteln.. Asrock X300 muss ich mir mal genauer anschauen, auf den ersten Blick sieht mir das nach Mainboard + Gehaeuse aus!?

Genau so war das geplant, das System Schritt fuer Schritt zu erweitern, wobei ich auch schon was davon gelesen habe, dass sich ein Raid schwierig erweitern ließe? Dein System sieht mir schon sehr groß aus, was sich wohl eher nicht mit meinen Beduerfnissen deckt.
 
Das basteln und an der Hardware herum frickeln ist eine einmalige Sache von vielleicht 30 Minuten bzw. wenn man sich echt dämlich anstellt oder herum trödelt 60 Minuten. Erfüllt aber das Kriterium so günstig wie möglich denn neben der Anschaffung kostet verursacht so ein System auch laufende Kosten.
Wenn du unsinnigerweise Geld verbrennen willst dann sei so ehrlich und sage dies klipp und klar. Alles andere ist Geschwafel und in die eigene Tasche lügen.

Schrittweise erweitern bei Bedarf kann man begrenzt machen, gesehen auf die zu erwartende Nutzungszeit wird es dann halt teurer aber das darf bei Hobbies ja so sein, wird aber ggf. schwierig.
Kaufst du jetzt Board + CPU + DDR4 RAM kannst nur soweit CPU aufrüsten wie es das Mainboard zulässt bzw. unterstützt. Ebenso musst die Kühlung im Auge behalten. Jetzt und in 1-2 Jahren wirst noch aufrüsten können, danach vermutlich eher direkt neues Board, CPU, RAM und ggf. Kühler.
Die meistern deiner Anforderungen kannst auch mit einem Mittelklasse-NAS erfüllen, Proxmox ist nett aber erhöht die Komplexität. Am Anfang toll aber in paar Wochen verlierst du das Interesse daran und dann dümpelt es vor sich hin.

ECC ist nett wenn dir deine Daten sehr wichtig sind aber dann solltest du auch Fehler-erkennende und -korrigierende Dateisysteme wie eben ZFS nutzen. ZFS erfordert aber zu Beginn konkrete Planungen, die nachträgliche Aufrüstung/Erweiterung ist möglich aber komplexer.
Ein bestehendes simples (linuxbasiertes Software-)Raid ist idR problemlos erweiterbar. Selbst ein Wechsel von Raid 1 auf 5 und weiter auf 6 ist möglich, nur der Weg "runter" nicht immer möglich. Wie gesagt: Technisch ist vieles möglich und hängt idR von den eigenen Fähigkeiten ab.

Wozu eine Firewall? Wenn du nix öffentlich erreichbar betreiben willst sondern nur zuhause für dich braucht's das nicht wirklich und wenn du etwas öffentlich betreiben willst dann miete für diese Zwecke einen vServer oder nutze entsprechende SaaS Angebote anstatt deine Zeit mit dem Betrieb der Dienste zu verbrennen.
Intern und extern erreichbare Dienste an einem Ort zu betreiben erfordert deutlich mehr Aufwand und Kenntnisse, wenn es sicher sein soll. Dann sind wir schnell beim Thema VLANs, WAF, hardening, Disaster Recovery, Bedrohungen identifizieren und zwar im Voraus und entsprechende Schutzmaßnahmen implementieren bevor es zu spät ist.
inTime* schrieb:
Videos streamen, welche bspw. per Kodi abgespielt werden
Fang erst einmal an zu definieren was deiner Meinung nach streamen ist. Frage dies 10 Leute und du bekommst 12 verschiedene Meinungen.
Kodi kann von jedem beliebigen NAS Daten abspielen weil die Wiedergabe lokal beim Gerät erfolgt auf dem Kodi läuft. Der Transport der Daten vom NAS zum Kodi-Gerät ist ein Stream an Daten aber hat vermutlich 0 mit dem gemeinsam was du dir denkst was streamen so sein könnte.

Ansonsten einfach mal die Forensuche nutzen, bist ja jetzt nicht gerade der erste Mensch der sich einen "Server" selbst bauen will und mindestens 95% der Fragen und Threads sind identisch und behandeln immer und immer und immer wieder die gleichen Fragen. Für die restlichen 5% kannst dann ja weiter konkrete Fragen stellen.

Edit/Nachtrag:
Das bisherige klingt vielleicht ein bisschen "hart" aber mit netten Worten bekommt man die wenigsten auf den Boden der Tatsachen. Wenn du stundenlanges vergleichen und heraussuchen von Hardware, suchen und lesen von Tests und Datenblättern als Hobby entwickeln möchtest: Nur zu.
Wenn du eine realistische, sinnvolle(!) und halbwegs sparsame und günstige Lösung suchst dann ist Selbstbau der falsche Weg. Aber für ernsthafte Empfehlungen musst du erst einmal definieren was auch immer du unter streaming definierst und was du unter "Kapazitäten für mehr" ernsthaft verstehst. Bis dahin ist alles nur sinnbefreites stochern im Nebel.
 
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Ich würde bei Selbstbau nur ATX empfehlen, wegen der Erweiterbarkeit, und mehr PCIe Slots.
  • ca. 400€: Gebrauchter Server, der hat dann auch ECC, ist aber warschlich nicht leise.
  • Man kann sich auch einen Ryzen Server mit ECC und z.B. Asrock MB bauen
  • ab 1500€: EPYC Server
 
Hi,

also kommt auch darauf an was du bereit bist für die Stromkosten zu investieren und wie laut/leise das ganze sein muss/darf (sprich hast du nen Keller o.ä. wo es keinen stört oder stehts im Wohnzimmer oder Schlafzimmer. Heisst nicht das es keine leisen Server gibt (siehe unten) aber das muss man eben vorher in Erfahrung bringen.

Ich berichte mal von meinem aktuellen Favoriten - best bang for the buck. Ob das passend für dich ist musst du entscheiden.
Gleich vorweg, meine Kisten laufen nicht 24/7, weil ich während der Arbeit da sowieso nix von brauch und es für mich mehr als Spielwiese und Backup von den DSLR-Fotos dient. Und ob ich jetzt ne USB-Platte mit Netzteil aus dem Schrank hole und das USB-Kabel einstecke...oder mal den Power-Knopf drücke und nen Moment warte...gibt sich für mich nicht viel.

Tower mit viel Erweiterbarkeit und günstigen Teilen: Dell T320
  • Redundantes Netzteil möglich, läuft aber auch mit einem
  • Xeon E5 CPU mit 6 Cores ca. 45€ erhätlich
  • Konfigurationen mit 8x 3,5" HDD Slots erhältlich (können auch 2,5" aufnehmen) aber auch 16x 2,5" HDD Slots
  • DDR3 ECC RAM bis 192 GB
  • Einige PCI-E Slots für diverse Erweiterungskarten
  • 3x 5,25" Slots für weitere Erweiterungen DVD-Brenner, SD-Karten Reader, zusätzliche HDD(s)
  • 2x 1GBit LAN onboard, VGA onboard
  • Kit zum Rackeinbau erhältlich
  • Remote Management (auch wenn Server aus, aber am Strom)
  • Startet an wie eine Turbine aber ist anschliessend angenehm leise (nur ins Schlafzimmer wäre vielleicht manchen zu laut)
  • Hier mal die Specs
Beispiel: T320, E5-2440 (6-Core 2,4GHz), 32GB 1333 DDR3 ECC (3 von 6 Slots), H310 RAID Controller, 8x 3,5" Caddys, 1x750W Netzteil (Festplatten waren auch noch dabei aber die lass ich mal raus)
  • Preis: 250€
  • Stromverbrauch: 120W (obige Konfig mit 6x 3,5" WD Red Plus + 2x 2,5" SAS + 1x 2,5" SSD)
    • Zum Vergleich ein 4-bay Consumer NAS zieht ca. 25-30W, das kann man 24/7 laufen lassen - bei 120W muss man sich das halt mal ausrechnen ob man das braucht/will :-)
Habe auch eine Zeit lang mit alten (normalen) PC Komponenten rumgebastelt, aber gerade wenn man ein Gehäuse mit HDD-Einschüben möchte sieht es bei aktuellen Gehäusen schlecht aus, da die meisten keine (oder nicht genug) 5,25" Einschübe haben um so einen HDD-Käfig einzubauen.
Zwischenzeitlich hatte ich auch ein altes Chieftec, aber die Plastikdinger für die Festplatten sind irgendwann über die Jahre mürbe geworden und dann war HDD's wechseln auch nur noch eine Tortur als ne Sache von Sekunden.
Zudem bieten die meisten Consumer/Gaming Boards nicht die Unterstützung für genug RAM (sofern man das braucht für ein paar virtuelle Maschinen)...
Am Ende landet man entweder wieder bei teurer Hardware oder Serverkram. Alternative sind auch noch ausgediente Workstations, da die auch darauf ausgelegt sind von der Lautstärke unter einem Bürotisch zu laufen, sind aber dann meist nicht so flexibel wie die Server.
Was du bei Workstations und Servern beachten musst wenn du eine Grafikkarte einbauen willst, wieviel Watt wird unterstützt und welche Stromanschlüsse sind vorhanden - denn die Netzteile kann man nicht so einfach austauschen. Da in meinem Fall die Onboard reicht, ist das für mich kein Problem.
Auch sollte man schauen das möglichst viele HDD-Käfige vorhanden sind, die kosten halt schon mal um die 15€/Stück - 2 Stück nachkaufen ist kein Ding, aber wenn man 8 Stück kaufen muss wirds halt schnell teuer.

Auf meiner Kiste läuft aktuell TrueNAS und wenn die 10GBit-Switches mal preiswerter werden kann ich auch eine 10GBit-Karte locker nachrüsten. Der RAID-Controller ist geflashed (geht mit den H310 super) und reicht somit nur noch die Festplatten ans Betriebssystem durch und das kümmert sich dann mit ZFS um den Rest.

Falls noch Fragen sind, einfach melden :-)
 
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Ich empfehle hier mal einen DELL T20 / T30. SEHR leise, aufrüstfreudig, läuft bei mir unter anderem mit ESXi 6.7U3 seit vielen Jahren (immer wieder das ESXi geupdatet).

Hat maximal 32 GB RAM, ne 4-Kern XEON CPU die runter taktet, wenn sie keine Leistung bringen soll / muss. Keine Ahnung, was der an Strom frisst, aber ich nutze hier noch einen fein ausgebauten DELL R710 Server und beide im 24/7 Betrieb, koche täglich und wasche regelmäßig und Abends läuft meist das sehr gut bestückte Homecinema und liege monatlich bei 130 Euro Stromkosten bei insgesamt 215qm als Einzelperson.

Der DELL T30 war mein erster Server und der beheimatet hier 8 virtuelle Maschinen im Dauereinsatz:
  • PiHole
  • Sophos UTM 9 Firewall (3Com-Nic per Passthrough der VM zugeordnet für den externen Glasfaseranschluss)
  • NextCloud für den Sync der mobilen iOS / Android-Geräte
  • Einen der Windows 2016 AD-Server
  • Windows 2016 iSCSI-Server (für 9TB an Dateifreigaben für den Backupserver)
  • Einen der Windows 2016 Backupserver mit Veeam
  • Windows 2016 Fileserver für die Profile / Terminalserverprofile
  • Windows 2016 mit PRTG-Monitoring

Alles schwer performant ohne irgendwelche Probleme.

Habe dazu einen ESXi kompatiblen LSI-RAID Controller verbaut, an dem 4 x 3TB SATA-NAS Platten hängen und eine 500GB SSD als Cache und für die kleinen LinuX-Maschinen. Gesichert wird mit Veeam (ebenfalls kostenlos zu nutzen).

Und das Teil lüppt und lüppt und lüppt...;-). Und den würde ich mir glatt nochmals holen, wenn ich nicht nen Keller hätte, der als Rechenzentrum für all den Krempel und den weitaus lauteren DELL R710 dient.
 
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