Irgendwie kann ich diese scheinheiligen auf Anzeigen basierenden Moralvereine nicht leiden. Die arbeiten sogar in einem zweifachen Paradox.
Zum einen bekämpfen sie im Wesentlichen die Verbreitung der Zeichen von Kriminalität und nicht die Kriminalität selbst, jagen quasi Simulacren hinterher. Als wenn es weniger Gewalt, Kindesmissbrauch, Terroristen und Rechte gäbe, wenn das Internet "sauberer" wäre, und als wenn das Ansehen solcher Seiten einen zu einem solchen machen würde.
Und zweitens, selbst wenn sie tausende Verfahren führen, ändert das an der Kriminalität gar nichts. Wie ein kluger Kriminalsoziologe mal sagte, ist der Effekt des Aus-dem-Verkehr-ziehens von Verbrechern auf die Verbrechensrate etwa so groß wie der, den Winter wärmer machen zu wollen, indem man sich warme Socken anzieht.
Na ja, aber es gibt ja genug Menschen, die sich schon sicherer fühlen, wenn sie ordentlich petzen und sich beschweren können. Ich bleibe Befürworter des freien Netzes und würde lieber Inititativen unterstützen, die der Gesellschaft helfen, weniger Kriminalität zu produzieren, anstatt diesen selbsternannten Moralwächtern unter Thoma (! soviel zur Scheinheiligkeit) noch Geld zuzustecken.