Notiz Jeff Wilcox: Apple-CPU-Entwickler wechselt zurück zu Intel

piccolo85 schrieb:
Natürlich, ich arbeite auch nicht weil das so wahnsinnig erfüllend ist. Ich tausche Lebenszeit gegen Geld.
Das trifft für Leute in der Gehaltsklasse von Jeff Wilcox aber nicht zu.
Das Geld ist die Anerkennung für ihre Arbeit. Die Aufgaben sind Teil dessen was den Job attraktiv macht.

Jeff Wilcox ist garantiert nur nicht wegen mehr Geld zu Intel gewechselt.
  • Entweder hat im Pat Gelsinger eine richtig tolle Aufgabe angeboten. Vielleicht kommt hinzu das er sich Intel noch ein bisschen verbunden füllt und er mit Kollegen die er sehr schätzt wieder zusammenarbeiten kann.
  • Oder etwas bei Apple nervt in so gewaltig dass er weg will.
  • Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus beiden. Unzufriedenheit mit Apple und eine neue Herausforderung bei Intel.
Dass ein Gehalt geboten wird, das wir uns nicht einmal vorstellen können ist die Voraussetzung über einen Wechsel nachzudenken. Sicher nicht der Grund ihn zu vollziehen.
 
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Die Ironie hierbei ist, dass er bei Apple half Intel im Notebook abzulösen und nun bei Intel versuchen wird, dies wieder umzukehren.

Glaube nicht, dass er dass je hinbekommen, geschweige denn wirklich versuchen wird. Apple wird, komme was wolle, mit 99%iger Wahrscheinlichkeit, nie wieder zu anderen Chips zurückrudern. Darauf hat Apple jahrelang hingearbeitet.
 
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ETI1120 schrieb:
Ich verstehe was Du meinst, aber ich würde es anders formulieren.

Apple als Firma strebt die vertikale Integration an. Sie bieten Hardware, Software und Inhalte wie über ITunes an.

Diese vertikale Integration wird durch Apple Silicon auf die Spitze getrieben. Sie können die SOC-Hardware, Betriebssystem und Standard-Bibliotheken wie Metal Hand-In-Hand entwickeln. Damit können sie viel mehr Hardwarefunktionen für die Anwender tatsächlich nutzbar machen.

Der Fitrestorm-Core ist ein Monster. Wenn man die Anzahl der Load/Store-Units, die Anzahl der Rechenwerke und die gigantische Größe der L1- und L2 Caches betrachtet sehen Zen 3 und auch Goldencove schwachbrüstig aus.

Anhang anzeigen 1170051
Von medium.com
Zusätzlich zum Fitrestorm-Core hat Apple jede Menge zusätzlich spezielle Funktionen (ISP, Neural Engine) in die M1-SOCs gepackt. Diese Funktionen verwenden sie in Betriebssystem und Software auch aktiv.
Und auch das RAM im Package ist dem ganzen eine schier unglaubliche Speicherbandbreite verpasst. allerdings ist der Speicher anders als im Bild genannt kein HBM sondern LPDDR5.

Weil die M1-Prozessoren praktisch den gesamten Computer beinhalten ist der Systemaufbau außen herum sehr einfach und damit billig. Das Mainboard muss eigentlich nur den Saft zum SOC bringen und die IO mit dem Massespeicher bzw. den externen Anschlusssteckern verbinden. Braucht man für einen PC mit M1 wirklich noch PCIe-Steckkarten? Wie ich es verstehe, behält Apple bei Computern die PCIe-Steckplätze bieten vorerst noch Intelprozesoren bei.

Durch den Umstieg auf Apple Silicon müssen alle Programme neu kompliert werden. Dabei werden Compiler und Compileroptionen verwendet die die aktuelle Hardware voll ausnützen. Bei X86 muss man immer alte CPUs berücksichtigen und deshalb ist es sehr aufwendig alle Features der aktuellen Prozessoren zu verwenden. Allein dieser Umstand bringt Apple momentan einen deutlichen Performance-Vorteil. (Einen synthetischen Benchmark kann Intel Mal schnell neu für Alder Lake kompilieren, die gigantische Menge an Anwendungsoftware nicht)

So eine vertikale Integration hat Risiken. Zu leicht kann es passieren das man mittelmäßige Funktionen zu einem Ganzen integriert. Und dann kann man trotz guter Integration gegen ein lose integriertes System aus Spitzenfunktionen schlecht aussehen. Aber Apple hat die finanziellen Resourcen neben der guten Integration auch auf jeder Ebene Spitzenfunktionen zu entwickeln. Mit dem M1 in all seinen Derivaten hat Apple gezeigt dass sie es auch können.

Warten wir ab wie sich der personelle Aderlass bei Apple auswirkt.
Apple wird nicht zu Fremd-SOCs wechseln weil diese 20 oder 30 % schneller sind. Um die Entscheidung für Apple Silicon zu revidieren, müsste Apple komplett den Anschluss verlieren. Dies wird so schnell nicht geschehen.

Der Alptraum von Intel ist es, dass sie sich mit AMD herumschlagen während Apple still und heimlich den Anteil auf dem Notebookmarkt Stück für Stück ausbaut. Aktuell hat Apple um die 10 %.
Danke dir für deinen Beitrag, fand ihn sehr aufschlussreich und du hast recht, ich hätte mich mit der Abhängigkeit besser auf Intel beziehen können.
 
ETI1120 schrieb:
Dass man sehr schnell die Spitzenstellung sehr schnell verlieren kann hat Intel vorgemacht.
Intel hat praktisch über ein Jahrzehnt alles schleifen lassen und ist deswegen zurück gefallen, weil "Wir sind ohnehin die Geilsten. Wir brauchen garnix für Erfolg tun, der kommt bei uns automatisch, weil gepachtet!".

Intel nutzt seit 2009 oder so andere Foundries wie TSMC zu 20% und Samsung seit Ende 2018 für Pentium und i3, weil ihre Fertigung seit Jahren nicht funktioniert und seit dem 32nm-Prozess niemals pünktlich war und immer wieder Probleme machte..

Vergiss nicht, selbst 22nm war bereits 6 Monate spät dran, 14nm zog sich deutlich länger hin, gab es erst im Notebook (mit geringeren Taktraten) und über 10nm braucht man glaube ich mit +5 Jahren Verspätung kein Wort mehr zu verlieren. 7nm ist 10nm™ 2.0 und wird ebenfalls immer wieder verschoben. Seit geschlagenen 10 Jahren hat Intel Probleme mit der Ausbeute (Yield) und Stückzahl entsprechender qualitativer Güte auf ihren Prozessen. Ihre Probleme gibts schliesslich nicht erst seit gestern.
.Sentinel. schrieb:
Derzeit stehen die Leute an den Fabs doch schlange, dachte ich? Und trotz Substratmangel läuft "genügend" vom Band?
Das ist doch Wunschdenken.. Wieder so ein klassischer Zero? xD

Wer steht denn bitte bei Intel als Foundry Schlange? Welchen Kunden hat denn Intel als Foundry ausser leere Ankündigungen? SciFive etwa?

Die Intel nicht nur versucht hat, als RISC-V Pionier ins Boot zu holen und getönt hat, die nächsten SciFive-Chips kommen auf Intel's 7 (schon wieder verschoben), sondern damit auch gleich noch eine prominente Bedrohung für Intels eigenes x86 zu schlucken (und damit über kurz oder lang über die Klinge springen zu lassen und zu killen)?

Das Thema war schneller wieder vom Tisch, als es angerichtet wurde (hat Cb auch nicht gebracht);
Tom's Hardware schrieb:
As it turns both the companies reportedly could not agree on financial terms and on how SiFive technologies would be integrated into Intel’s roadmap.

Toms Hardware: Intel's Attempt to Acquire SiFive for $2 Billion Fell Apart, Report Claims

Auch noch: Intel failed to acquire RISC-V processor developer SciFive as both parties did not reach favourable conditions
Ist geplatzt, nicht nur wegen den paar Milliarden, sondern laut Insidern vor allen Dingen weil Intel SciFive über kurz oder lang ausradieren wollte. Aber das konnte man ja ohnehin von Anfang an fast ahnen, wenn Intel versucht ausgerechnet einen Anbieter einer Konkurrenz-Architektur (RISC) zu schlucken, die sie seit Intels Bestehen immer aufs äusserste bekämpft haben..

Und ob das Kartellrechtlich durchgegangen wäre (siehe NVidia-Arm), wäre auch noch höchst fraglich gewesen.

… weiß TechFA
 
TechFA schrieb:
Das ist doch Wunschdenken.. Wieder so ein klassischer Zero? xD
Hm? Wieso sollte ich mir wünschen, dass die Leute Intels Fertigung die Bude einrennt?

Damit noch mehr Verknappung durch Diversität eintritt? Sicherlich nicht.
Das mag vielleicht das Wunschdenken Intels sein. Meins sicher nicht.

Derzeit werden doch Händerringend Kapazitäten gesucht und von den großen Playern auch ausgebaut.
Wieso sollte das dann bei Intel nicht so sein?
Wenn sie natürlich ihre Kapazitäten selbst brauchen oder von einem hohen Ross herab irgendwelche Bewerber düpieren, ist das deren Problem.
TechFA schrieb:
Wer steht denn bitte bei Intel als Foundry Schlange? Welchen Kunden hat denn Intel als Foundry ausser leere Ankündigungen? SciFive etwa?
Ich kenne die aktuelle Situation dort nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass aufgrund der Verknappung jede Anlaufstation genutzt wird, um im Produktionsplan bleiben zu können.
 
.Sentinel. schrieb:
Hm? Wieso sollte ich mir wünschen, dass die Leute Intels Fertigung die Bude einrennt?
Weil Intel das Geld dringend aus der Fertigung ihrer Goldenen 22er (und 14nm) von Foundry-Kunden braucht, um Aktienrückkäufe zu tätigen (und die Börse zu beruhigen), ihre Fertigungen zu stabilisieren und den Eindruck zu erwecken, dass der Laden läuft?

Pat muss Geld rankriegen und vor allen Dingen nach all dem Tönen liefern, ansonsten ist so um 2025 schluss mit lustig. Problem ist bloss, dass die Milliarden der Regierungen in USA und Europa nur sehr zögerlich kommen würden und die Politiker dafür auch Arbeitsplätze sehen wollen (vor allen Dingen Deutschland wird sich so ein Quatsch wie in Arizona nicht mit ankucken!). Bisschen ungünstig, wenn man bedenkt, dass Pat das Geld zum Ausbau bisher kaum bis garnicht vorhandener Kapazitäten auf 7nm und 5nm dringend braucht.

Deswegen ja bald der Börsengang von MobileEye, Kohle muss ran. Weil vom Rest ist ja nach dem Schlachtfest der letzte Jahre seit 2017 kaum noch was übrig. NAND is komplett weg, 5G ist auch Geschichte genau wie Modems, die Apple für ein Handgeld bekommen hat, immer mehr Sparten werden ausverkauft und das berühmt berüchtigte Financial engineering was Intel gross gemacht hat, funktioniert halt nicht mehr lange, weil Server wird auch kaum noch gekauft. Deswegen geht ja auch der Gewinn immer weiter runter.

Intel braucht dringend Geld, weil die Schulden mittlerweile auf über 30 Milliarden angewachsen sidn, und es gibt kein finanzielles Zugpferd mehr. Und ADL ist umsatzmässig ein Rohrkrepierer.

.Sentinel. schrieb:
Ich kenne die aktuelle Situation dort nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass aufgrund der Verknappung jede Anlaufstation genutzt wird, um im Produktionsplan bleiben zu können.
Was denn für ein Produktionsplan? Es gab doch bisher bloss Absichtsbekundungen, sonst nix. Alles wie immer udn am Ende wirds wieder verschoben.

Nach dem Flop mit SciFive sieht Intel jetzt mit ihrem Foundry-Geschäft zeimlich blöd aus, weil praktisch keine Kunden (nix ausser Ankündigungen). Und Qualcomm braucht auch kein 22 oder 14nm wenn sie bei TSMC 7, 5 und 3nm bekommen können.

… weiß TechFA
 
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TechFA schrieb:
Intel hat praktisch über ein Jahrzehnt alles schleifen lassen und ist deswegen zurück gefallen, weil "Wir sind ohnehin die Geilsten. Wir brauchen garnix für Erfolg tun, der kommt bei uns automatisch, weil gepachtet!".

Intel nutzt seit 2009 oder so andere Foundries wie TSMC zu 20% und Samsung seit Ende 2018 für Pentium und i3, weil ihre Fertigung seit Jahren nicht funktioniert und seit dem 32nm-Prozess niemals pünktlich war und immer wieder Probleme machte..

Vergiss nicht, selbst 22nm war bereits 6 Monate spät dran, 14nm zog sich deutlich länger hin, gab es erst im Notebook (mit geringeren Taktraten) und über 10nm braucht man glaube ich mit +5 Jahren Verspätung kein Wort mehr zu verlieren. 7nm ist 10nm™ 2.0 und wird ebenfalls immer wieder verschoben. Seit geschlagenen 10 Jahren hat Intel Probleme mit der Ausbeute (Yield) und Stückzahl entsprechender qualitativer Güte auf ihren Prozessen. Ihre Probleme gibts schliesslich nicht erst seit gestern.
Ich denke bei der Technik gibt es immer Probleme, die man lösen muss. Manchmal dauert es länger als geplant. Im großen und ganzen finde ich, dass die Prozessentwicklung bei Intel sehr gut funktioniert hat.
Brisant geworden sind die Probleme erst ab 10 nm. Vorher kamen die aufgetretenen Probleme nie zum Tragen, weil auch bei TSMC und Samsung bei nicht alles Rund lief.

Eigentlich hatte Intel die anderen mit dem 20 nm-FinFET-Prozess so richtig abgehängt. Die anderen waren später dran und haben bei 20/22 nm immer noch Planar-Transistoren verwendet. Als TSMC, Samsung und GF ihren 20/22 nm Prozesse mit FinFET beherrschten, haben sie diese als 14 nm vermarktet. Um zu vertuschen wie weit sie zurückhängen.

Wie Du schreibst, hatte Intel auch schon mit 14 nm Probleme. Aber das Totalversagen bei 10 nm kam sehr überraschend. So richtig überzeugt, dass nun alles wieder rund läuft bin ich nicht. Und offensichtlich wohl auch nicht Intel. Es war ja nicht nur ein Problem mit 10 nm. Der 7 nm-Prozess der nun 4 nm heißt ist, auch noch nicht in Produktion und somit um Jahre verspätet.

Das eigentlich interessante ist, wie viele Leute Intel im Zeitraum 2007 bis 2016 verlassen haben.
Die Stagnation bei Intel nach 2012/13 kann man mit Arroganz erklären. Vielleicht war die Ursache der Stagnation, dass die Firmenleitung die Ausreden geglaubt hat. Ausreden, dass man an die Grenzen des technisch Möglichen stößt und des es deshalb nicht besser geht. Und dann sind eben viele gegangen, die das nicht geglaubt haben. Wenn ich mir im anandtech-Interview mit Jim Keller die Passagen über Intel durchlese, dann drängt sich mir diese Erklärung geradezu auf.

TechFA schrieb:
Pat muss Geld rankriegen und vor allen Dingen nach all dem Tönen liefern, ansonsten ist so um 2025 schluss mit lustig.
Wenn die Ankündigungen eingehalten werden, wird ihm ein Denkmal gebaut.
Wenn die Prozesse aber nicht funktionieren, kann das Intel ruinieren.
TechFA schrieb:
Problem ist bloss, dass die Milliarden der Regierungen in USA und Europa nur sehr zögerlich kommen würden und die Politiker dafür auch Arbeitsplätze sehen wollen
Was mich massiv wundert ist, dass Intel noch im November gesagt hat, dass die Entscheidungen über die Standorte noch im Jahr 2021 fallen.

Dann 1 Woche nach dem Besuch bei TSMC werden die Entscheidungen auf 2022 aufgeschoben. Zufall?
Müssen die alles noch Mal durchrechnen?

TechFA schrieb:
engineering was Intel gross gemacht hat, funktioniert halt nicht mehr lange, weil Server wird auch kaum noch gekauft. Deswegen geht ja auch der Gewinn immer weiter runter.
Ich denke Server verkauft Intel immer noch sehr gut. Aber zu deutlich schlechteren Konditionen. Inzwischen hat die Clientsparte bessere Margen als die Serversparte.

Das einzige was den Laden 2021 zusammengehalten hat, waren die alten Geschäftsverbindungen und die schiere Masse. Dass AMD Intel kampflos das Einsteigersegment überlassen hat, half ebenso.

TechFA schrieb:
Und ADL ist umsatzmässig ein Rohrkrepierer.
Die Auswirkungen von Alderlake wird man erst abschätzen können, wenn die OEMs einsteigen.

TechFA schrieb:
Nach dem Flop mit SciFive sieht Intel jetzt mit ihrem Foundry-Geschäft zeimlich blöd aus,
So richtig habe ich den Plan mit SiFive nicht verfolgt.

Es ist für jeden Prozessorhersteller Selbstmord einen Deal mit Intel zu machen.

Entweder lasse ich mich kaufen oder lasse es bleiben. Deswegen sind die Äußerungen von Apple und Qualcomm zu Intels Foundry Lippenbekenntnisse. Wenn TSMC in Arizona fertigt gibt es keinen Grund von Apple und Qualcomm sich mit Intel einzulassen. Aktuell ist es politisch niccht opportun auf eine Fertigung in Ostasien zu setzen und ein Angebot für buy american auszuschlagen.

Die Fabrik die TSMC aktuell baut ist offensichtlich viel zu groß für 20 000 wpm (waferstarts per month). Die aktuellen module in taiwan haben 35 000 wpm.
Entweder wird gleichzeitig packaging bereitgestellt oder es sind mehrere Phasen im Bau.
Auch passen die video gennaten 6 Fabs und 20 000 wpm nicht zusammen.

@.Sentinel.
Eine Foundry besteht aus wesentlich mehr als eine Fabrik zu haben.

Bei halbwegs aktuellen Prozessen schmeisst man nicht nur ein tape über den Fabrikzaun und holt sich die fertigen Chips ab. Das Design muss mit Tools erstellt und verifiziert werden, die auf den verwendeten Prozess abgestimmt sind.

Welche IP kann Intel für seine Prozesse bereitstellen? Genügt dies um ein IC für Automotive Anwendungen zu designen?

Edit: ich habe zwei weiter übersehen:
 
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TechFA schrieb:
Intel nutzt seit 2009 oder so andere Foundries wie TSMC zu 20% und Samsung seit Ende 2018 für Pentium und i3, weil ihre Fertigung seit Jahren nicht funktioniert und seit dem 32nm-Prozess niemals pünktlich war und immer wieder Probleme machte..

Das ist völliger Unsinn, die Pentium und i3 sind alle aus Intels eigener Fertigung. Intels Core Architektur ist noch nicht kompatibel zu Fremdfertigern, das wird sich erst mit dem Chiplet Design ab Meteor Lake ändern. Intel hatte damals ihre Modems bei TSMC gefertigt. Ansonsten können sie nur eher belangloses Zeug bei TSMC oder Samsung gefertigt haben, etwa Chipsätze oder alte Atom.

Und bei 32nm und 22nm war Intel gut dabei, da hat TSMC ihnen nichts vorgemacht. Die Probleme fingen erst ab 14nm an. Du schreibst ziemlich viel Quatsch.
 
mkl1 schrieb:
Das ist völliger Unsinn..
Das ist überhaupt nicht völliger Unsinn! Dass Intel immer mehr auslagert und auch schon in der Vergangenheit ein Gutteil ihres Produkt-Repertoires haben bei TSMC oder Samsung fremdproduzieren lassen, ist einfach Tatsache. Allerdings etwas, was Intel mit allen Mitteln aus der Öffentlichkeit fernhält und lieber deckelt (um für die Öffentlichkeit/Anleger den Anschein zu wahren, mit ihrer Fertigung sei wie immer alles in Ordnung, obwohl das Gegenteil der Fall ist). Was denkst. was an der Börse für Intel los wäre, wenn publik würde, wie viel Intel tatsächlich auslagert?

Nur weil das immer gerne verschwiegen wird und die Hardcore-Fans des blauen Lagers (Fanboys) sowas vehement bestreiten, ist es nicht weniger wahr. Du bist sicherlich kein Fanboy, Du weisst es wahrscheinlich einfach nur nicht besser, weil bisher nicht so gut informiert.

Intel lässt schon seit Ewigkeiten etwa 20% ihrer Fertigung permanent bei TSMC, Samsung etc fremdfertigen.
TomsHardware schrieb:
Intel has a long history of producing low-value simple chips at several foundries, like TSMC, Samsung, GlobalFoundries, and UMC. Intel has also traditionally used third-party fabs, currently to the tune of ~20% of its production, for low-margin, non-CPU products, like chipsets and Wi-Fi chips, built on trailing-edge nodes. Intel hasn't shared how much it expects to expand manufacturing with third parties.

TomsHardware: Intel to Outsource Some Key CPU Production for 2023 Chips to TSMC
TomsHardware: Intel Increasing Use of Third-Party Fabs as 14nm Shortage Continues

Beispielsweise wurden die Intel Atoms schon immer praktisch ausschliesslich bei TSMC gefertigt, mit Ausnahme von wenigen neueren zu Atom umbenannten Low-cost Pentiums. Alles seit 2009.
ArsTechnica: Atom can’t feed fab monster; Intel outsources chips to TSMC

Auch wenn sie vorher schon hin und wieder ältere Modems, Atoms, Chipsets usw aber (mit Ausnahme von Atoms) NIEMALS ihre Core-IP zu TSMC/Samsung ausgelagert hatten, hat der lang ersehnte Vertrag mit Apple über die Intel LTE-Modems für Apple's iPhone Xs (250 Millionen Stück an der Zahl!) dafür gesorgt, dass Intel viel auslagern musste, weil ihre 14nm extrem durch die Modems in Beschlag genommen wurden (die Intel um jeden Preis ausliefern wollte/musste, weil Jahre dafür gekämpft) und Kapazitäten für alles andere sehr eng wurde.

Da wurden dann neben Chipsätzen (zu Samsung) selbst kleinere Budget-CPUs der Pentium- und Core-i3-Linie an Samsung ausgelagert und am Ende sogar solche, die standardmässig in den OEM-Büchsen drin sind, an Samsung (auch).

Aber! Lass Dich von diesen Fakten nicht von der offiziellen Verkündung und Vorstellung abbringen, dass Intel immer noch so gut wie nichts auslagert! Das sind alles böse Gerüchte von bösen AMD-Vermarktern, die Intel in ein schlechtes Licht rücken wollen!!!einself

Zeitgleich kam die Umrüstung auf 10nm! Vergiss nicht, dass in der Zeit der Umrüstung einer Fab von 14nm auf 10nm diese Fab mal gar nix produziert. War so extrem, dass Chipsätze wieder zurück auf 22nm rückportiert wurden, um Volumen auf 14nm frei zu schaufeln.
TechpowerUp: Intel to Move Select Chipset Fabrication Back to 22nm in Wake of 14 nm Silicon Constraints

Selbst Januar letzten Jahres hiess es noch, dass man einiges nach Samsung/TSMC outsourcen wird.

Nein, im Ernst, Intel ist immer sehr, sehr wortkarg, wenn es um Outsourcing geht, aus offensichtlichen Gründen. Sie können garnicht sagen, dass sie irgendetwas auslagern - denn wenn sie es täten und es zugeben würden, würde die Maskerade sofort fallen.

Es würde ans Licht kommen, dass Intel ein Schatten seines früheren Selbst geworden ist und tatsächlich immer mehr auslagert, während es immer weniger selbst liefert - während es gleichzeitig als beschwörender Giganten der Öffentlichkeit und den Aktionären vorgaukelt, dass genau garnix ausgelagert wird, also genau das Gegenteil passiert, was jeder informierte weiss und sie genau im Zeitplan liegen, wie sie es immer getan haben.

Man kann davon halten, was man will, die Sache ist nur die, dass man praktisch fast jedes Gerücht über Outsourcing von Intel für bare Münze nehmen kann, da Intel alles tut, um genau diese Tatsache zu verbergen: Sie lagern immer mehr aus - sie können es nur nicht öffentlich zugeben (und dürfen es auch nicht) und verabscheuen jedes Gerücht über das Gegenteil.

Wenn sies publik machen würden, würde ihre Aktie massiv abstürzen und in den Keller gehen, als gäbe es kein Morgen, weil die Shareholder fragen würden, was denn mit Intels eigener Fertigung ist und warum gleichzeitig so immens viel ausgelagert wird, wo doch angeblich alles in Ordnung ist. Passt ja auch gar nicht zusammen, gell?
mkl1 schrieb:
Und bei 32nm und 22nm war Intel gut dabei, da hat TSMC ihnen nichts vorgemacht. Die Probleme fingen erst ab 14nm an. Du schreibst ziemlich viel Quatsch.
32nm war der letzte Prozess, wo Intel im Zeitplan lag, selbst bei 22nm gabs schon Yield-Probleme. Informiere dich mal bitte, bevor Du sowas behauptest!
TheVerge: Ivy Bridge delay confirmed by Intel executive, manufacturing process to blame (updated)
TechSpot.com: Intel confirms Ivy Bridge delay, cites issues with 22nm process

Das selbe war bei 14nm schon wieder der Fall, nur schlimmer..
ArsTechnica: Intel’s next-generation Broadwell CPUs delayed due to yield problems
CNet.com: Intel delays Broadwell PC chip production to early next year
The semiconductor giant during its earnings call reveals the delay of its 14-nanometer chip due to a defect issue but says the problem is fixed.
PCGamesHardware: Intel: 14 nm läuft schlechter als erwartet, Ausblick auf 10 und 7 nm

Muss ich hier jetzt auch noch Quellen für die Probleme auf 10nm™ und 7nm verlinken? Ne, wa?

Seit 22nm hatte jeder Prozess extreme Yield-Probleme und es wurde mit jedem Prozess immer nur noch schlimmer! Und wenn einem das mit den Yield-issues, die für die Probleme verantwortlich waren, bekannt vorkommt, dann kann man nur sagen, Deja-vu!

Weil immer gab es bei jedem Prozess 'yield-issues'/'defect-issue'/'issues of yield-degradation', dann hatte man das Problem aber schon lange gefunden ('found the issues') und anschliessend gefixt und das Problem wurde damit angegangen ('Problem is fixed'), es findet ab sofort keine Verzögerung mehr statt und der anschliessende 'Ramp-up is imminent', also das Hochfahren der Fertigung praktisch unmittelbar bevorstehend. Daher, alles paletti! "Gehen sie bitte weiter, hier gibts nix zu sehen!".

Schon mal gehört das ganze? Die Nummer zieht Intel seit ihrem 32nm-Prozess 2011 ab. Bei 22nm gabs das, bei 14nm, was sie auch extrem verspätete (aber durch mobile Chips abgefedert wurde), bei 10nm erst recht und 7nm ist das selbe. Drei mal darfst raten, ob ihre 5nm jemals das Licht der Welt erblicken werden..

… weiß TechFA
 
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