Baxxter schrieb:
Solange man im Kabel nicht der einzige DSL-Kunde ist, fängt da das "Shared Medium" schon an.
Diese falsche Behauptung wird durch ständige Wiederholung nicht richtig. Wäre das Kabel ein Shared Medium dann würde meine Downloadrate runter gehen wenn die Nachbarn ihren Download starten. Tut sie aber nicht, im Gegensatz zum DOCSIS wo genau das bei zu großen Segmenten - die es nach wie vor gibt - passiert.
Das wird aber soweit möglich bei der Telekom berücksichtigt und die Anzahl der DSL-Kunden über ein Kabel begrenzt.
Was berücksichtigt wird ist die gegenseitige elektromagnetische Beeinflussung durch Übersprechen. Das hat nichts mit Shared Medium zu tun.
Bei DSL teilen sich alle Kunden am selben DSLAM dessen Bandbreite.
Richtig. Der DSLAM ist shared, ebenso wie die Kopfstation im DOCSIS. Die Doppelader vom DSLAM zum Kunden ist aber exclusiv, im Gegensatz zum Breitbandkabelsegment von der Kopfstation zum Kunden die shared ist. Hängen in einem Segment 300...500...1000 Kunden an einer Kopfstation (ja, das gibt es, immer noch), dann sind selbst mit 10 Gbit DOCSIS 3.1 (was es m.E. auf lange Zeit nicht oder nur als absolute Ausnahme in der Realität geben wird weil die Umbauten dafür viel zu aufwändig wären) schon 20 Kunden mit 500 Mbit die gleichzeitig übertragen ausreichend um das Segment dicht zu machen. Dann muss das Segment geteilt werden, was Graben bedeutet, was teuer ist und Zeit braucht. Steigt an einem DSLAM die Auslastung beispielsweise durch mehr Kunden mit SuperVectoring, dann lassen sich über die vorhandene Glasfaseranbindung bis zu drei weitere 1 Gbit-Kanäle oder bis zu zwei 10 Gbit Kanäle schalten. Das kostet auch Geld, aber wenigstens muss dafür in der Regel nicht gebuddelt werden. So gesehen spielen die Kabelnetzbetreiber mit DOCSIS ein gefährlicheres Spiel als Telekom mit xxVDSL. Es gibt auch schon Berichte über einen Provider (nicht in D) der direkt von DOCSIS 3.0 auf FTTH schwenken will weil er sich davon Kostenvorteile verspricht. Die Niedrigzinsphase machts möglich.
ATM-DSLAM sind in der Regel mit 155 MBit/s angebunden
Ich kenne die Zahlen nicht, weiß aber das Telekom schon seit geraumer Zeit ist ihr Netz aufzuräumen und solche Altlasten zu beseitigen. Durchaus nicht unwahrscheinlich, dass die inzwischen schon mehr FTTH-Anschlüsse als Kunden am ATM-DSLAM haben. Mit anderen Worten: Du wärmst gerade eine Kartoffelsuppe auf die vor dem Krieg schon nicht mehr frisch war.
Wenn alle Ports des DSLAM beschaltet werden, ohne gleichzeitig die Anbindung des DSLAM zu erweitern
Ab dem DSLAM geht es mit Glasfaser weiter. Das ist die Backbone-Anbindung (wo sich afaik Vodafone gegenwärtig nicht gerade mit Ruhm bekleckert). Ich dachte es ginge um die Eigenschaften von DSL vs. DOCSIS, warum der Versuch eines Themenwechsels?