Karriere als Fachinformatiker/Bachelor Informatiker

moonwalker99

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Ich möchte fragen, wie sich die Karriere und das Gehalt eines Fachinformatikers (Anwendungsentwicklung) im Vergleich zu einem Bachelor Informatiker entwickeln wird. Beide haben die gleiche Tätigkeit, nämlich Software zu entwickeln. Vielleicht wird von einem Bachelor etwas mehr erwartet, weil er mehr theoretisches Hintergrundwissen hat. Beim Einstiegsgehalt liegt der Bachelor bei ca. 45000 Euro, der Fachinformatiker ca. 10000 Euro darunter. Mit der zunehmenden Berufserfahrung steigen dann auch die Gehälter. Wird es auch nach vielen Jahren weiterhin einen solchen Abstand geben oder kann man sagen, dass irgendwann der Abschluss egal ist und nur das zählt, was man kann?
 
die 45.000 kriegst du mit bachelor nur wenn du in einem der großen beratungsunternehmen anfängst und quasi kein leben mehr hast. kannst mal ca 5k -10k weniger rechnen je nach branche und region als einstieg (für den bsc).
 
Das stimmt nicht. Denn 45k als informatik Bachelor sind ein normales einstiegsgehalt. Und dies auch ganz normal bei mittelgroßen Firmen. Dies kann ich sagen, weil ein Kumpel von mir 1 Jahr sich beworben hat und ich die Angebote erfahren habe. Bundesland war übrigens NRW. Natürlich gab es auch angebote unter 40k aber man muss ja nicht das erstbeste Angebot annehmen. Es gab auch gute Angebote über 50k. Diese waren aber nicht mehr in NRW. Also wenn ein Bachelor Informatik sich mit 35k zufrieden gibt, dann ist er selbst schuld.
 
Dann nutzt bitte Google und schaut euch die Durchschnittsgehälter je Branche und Bundesland an. Als reiner AE mit BSC der nicht auf SAP spezialisiert ist oder der um Consulting arbeitet sind 45k utopisch
 
moonwalker99 schrieb:
Ich möchte fragen, wie sich die Karriere und das Gehalt eines Fachinformatikers (Anwendungsentwicklung) im Vergleich zu einem Bachelor Informatiker entwickeln wird.

Das ist stark pauschalisiert und trifft so nicht zwangsläufig zu. FiAe ist praxisbezogen und kann genauso der "Codemonkey" wie ein auf konkrete, in der Branche/Unternehmen übliche Problemfälle spezialisierte Entwickler sein. Je nachdem, was man also wo gelernt hat, wird da das Gehalt schwanken.

Auf Bachelor trifft das genauso zu. Man kann nicht einfach den FH Informatiker, der später z.B. im x-beliebigen Web-/Java-Dev anfängt mit der anderen Hälfte der Absolventen vergleichen, die das Studium für den eigentlich angedachten Zweck - eine Spezialisierung auf einen bestimmten Fachbereich - nutzt. Da divergiert das Einstiegsgehalt ebenfalls sehr stark.


nik_ schrieb:
die 45.000 kriegst du mit bachelor nur wenn du in einem der großen beratungsunternehmen anfängst
nik_ schrieb:
Als reiner AE mit BSC der nicht auf SAP spezialisiert ist oder der um Consulting arbeitet sind 45k utopisch

Das ist Quark.

Beispielsweise laut Statistik von Absolventa ist das durchschnittliche Einstiegsgehalt in jeder Branche mit Bachelor über 40k, nur Web-Dev steigt niedriger ein. Selbst in "einem kleinen Unternehmen mit weniger als 101 Mitarbeitern" liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt noch bei 42.000 Euro.

Wenn der Durchschnitt dort liegt, ist ein Einstieg mit 45k oder deutlich höher ja kein Problem, für Leute die fähiger als der Durchschnitt sind.

Eine ebenfalls umfangreiche Statistik von Karriereletter zeigt auf, dass nur das 1. Quartil mit Bachelor, d.h. die untersten 25 Prozent, mit deutlich unter 40k einsteigen. Der Median liegt bereits über 40k. Im dritten Quartil - also bei dem besten Viertel - geht es ab 47k überhaupt erst los.

Das sind Zahlen, die ich auch aus unseren Alumni-Statistiken kenne: ich bin an einer der renommierten Elite-Unis und bei uns liegt das durchschnittliche Einstiegsgehalt im Bachelor immer stabil um die 45k (+/- wenige Tausend, je nach Jahrgang). Also aufgrund der Qualifikation, Möglichkeiten und Vitamin B ein paar Tausend über den üblichen Durchschnittswerten.

Auch bei Statista, ifo usw. findet man sehr ähnliche Statistiken.

Unterhalb von 40k Einstieg ist schon wirklich wenig für einen Bachelor.
Das findet man nur in einfachen und dementsprechend schlecht bezahlten Bereichen, z.B. Web-Dev, oder sehr kleinen Unternehmen, oder in bestimmten Branchen im Osten / ländlicheren Regionen, oder eben bei den - je nach Statistik - ungefähr unterem Viertel bis Drittel der Absolventen (nach Qualifikation/Spezialisierung sortiert).
 
Zuletzt bearbeitet:
also ich hab nen Bachelor in Informatik und bin IT Architekt. Ich habe noch nie eine Software entwickelt. ( außer vielleicht mal im Studium ) und angefangen habe ich 2004 mit 28.500.
 
Kommt doch ganz drauf an. 55.000 sind schon drin.
Ich mach um die 80.000 nur mit IT Ausbildung, aber das ist halt IGM Konzern.
Damit schlägt man viele Akademiker im KMU.

Ein Studium öffnet halt mehr Türen. Und in manche IT Bereiche kommt man ohne gar nicht oder schwer. Andere gehen auch so nur mit Ausbildung
 
Ungard schrieb:
Ein Studium öffnet halt mehr Türen. Und in manche IT Bereiche kommt man ohne gar nicht oder schwer. Andere gehen auch so nur mit Ausbildung

Das ist wohl eine der wichtigsten Quintessenzen.

Es gibt natürlich auch, mal stark pauschalisiert, die "untere Hälfte" der Akademiker, die einfach so studieren gegangen ist - oder es einfach nicht besser kann. Die landen dementsprechend in typischen 0815-Vakanzen und dann, würde ich zu behaupten wagen, bringt dir Berufserfahrung und ein ordentliches Geschick für die Praxis ganz sicher mehr. In der Zwischenzeit bist du dann nämlich, gerade wenn du fähig bist, schon längst aufgestiegen und in interessante Bereiche vorgestoßen oder hast den AG gewechselt und bist, idealerweise, dort Experte für irgendwas, in leitender Position usw.
(man darf die Zeit, die ein Studium kostet, ja nicht unterschätzen)

Und für die anderen, die bewusst XYZ studieren und auch wirklich dazu in der Lage sind, also ausreichend Potential bieten, bedeutet ein Studium gerade nicht, dass sie sich hinterher in typische Entwicklervakanzen stürzen. Ein Studium bietet dafür - streng genommen - auch gar nicht die Grundlage. Besonders an einer Uni lernst du kaum Programmieren o.Ä.
Ein Studium, besonders Master und aufwärts, ist eine Spezialisierung auf größtenteils theoretischem Niveau und man spezialisiert sich eben nach Interesse und Können. Typische Vakanzen dafür sind hinterher ja Consulting/Management, Ingenieurs-Bindestrich-Sachen, KI-Zeug, generell Data-Science, Robotik, Hardware (etwa Konzeption/Entwicklung), Cloud- und verteilte Systeme, Algorithmik, Security (v.a. Kryptographie und moderne Sicherheitssysteme, etwa automatisierte IDS u.v.m.), Softwarearchitektur und all so Zeug.

Es ist, zumindest für fähige Leute, also weniger die Entscheidung ob man nun ein paar Tausend mehr oder weniger machen kann, sonder vor allem die Entscheidung, in welche Richtung man gehen möchte, was man lernen und wissen möchte, was man können und wie man woran arbeiten möchte.
 
es gibt ja auch gar nicht genug von solchen „Spezial“ Jobs für alle Bachelors und Co.
Und dann gibt es noch AG die fordern pauschal ein Studium.
Vor einigen Jahren( 3-4) war es noch sehr schwer als FI im öD als Admin!!! eine Stelle zu bekommen, da das ja einen Bachelor brauch...
Jedenfalls waren die Stellen in E10 und damit halt Studium...
Heute hat sich das schon etwas gedreht weil die AG mittlerweile merken dass sie oft keinen „dummen“ finden.
Aber es haben deswegen auch genug studiert nur um eben Admin im öD zu werden oder aufzusteigen in E10+ weil es ohne Studium nicht möglich war
 
moonwalker99 schrieb:
Beim Einstiegsgehalt liegt der Bachelor bei ca. 45000 Euro, der Fachinformatiker ca. 10000 Euro darunter. Mit der zunehmenden Berufserfahrung steigen dann auch die Gehälter. Wird es auch nach vielen Jahren weiterhin einen solchen Abstand geben oder kann man sagen, dass irgendwann der Abschluss egal ist und nur das zählt, was man kann?

Falls jemand zum Lohnunterschied etwas schreiben kann, wäre es gut.
 
@moonwalker99 das haben hier doch schon viele getan.

Selbst mit 5min. Google findet man sofort Statistiken, die z.B. mit FiSi ein durchschnittliches Einstiegsgehalt bei 32k +/- ein paar Tausend angeben sowie bei FiAe ein durchschnittliches Einstiegsgehalt von 34k +/- ein paar Tausend.

Was allgemein in das Bild passt, dass es immer um und bei 10k niedriger als das durchschnittliche Einstiegsgehalt eines Bachelor Informatik ist.

Was möchtest du noch? Nach Branche, Aufgabengebiet, ... musst du schon selbst unterscheiden und/oder spezifischer fragen.

Die viel wichtigeren Fragen sind doch was man konkret wo und wie machen möchte. Das hat nämlich einen viel stärkeren Einfluss auf das Gehalt.
Genauer als die Durchschnittsangaben (+Quartile, Median, ...) wird es sonst definitiv nicht mehr, wenn man nur die Berufsgruppen als solches betrachtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hab damals als FiSi mit 34k angefangen, nach dem FH-Studium Bachelor (+Zusatzausbildungen im Bereich IT-Security) mit 48k.
Bin jetzt seit 4 Jahren im Berufsleben im Bereich IT-Security und liege bei 110k, ab 2019 sind es 120k.

Bin 29J

Geht alles, mein Leben war bisher aber sehr stressig. Erst im letzten Jahr sind es ~40h/Woche.


Für mich hat sich das Studium extremst gelohnt. Die anderen Kollegen dümpeln bei 40k rum. Soviel dazu..

War übrigens berufsintegrierend, also neben einer 33h Woche normaler Arbeit. War aber machbar ;)
Ergänzung ()

Ungard schrieb:
Jedenfalls waren die Stellen in E10 und damit halt Studium...
H
Der öD ist mittlerweile so hart lächerlich. Da würde ich bei knapp 60k liegen, bei ähnlichem Workload und Zeitumfang. Die IT-SiBes sind oft E11-E13.
 
Hallo,

also - man muss sich über manche Zahlen dann doch stark wundern. Als normaler Fachinformatik mit 35k Einstiegsgehalt zu rechnen - halte ich für sehr gewagt. Was du verdienst, ist wie in jeder Branche, hauptsächlich vom Unternehmen und der Region abhängig, auch mit Bachelor. Das Einstiegsgehalt kann extrem variieren. 35K zum Einstieg für den FI, sind schon (meiner Meinung nach) sehr ordentlich.

MfG
 
@Music Clef das sind offizielle Durchschnittsangaben. Der Median ist allerdings geringer, aber auch nicht sehr viel. Es wird also ein paar etwa in München bei BMW geben, die das hochziehen. Der Kabeltauscher im Einzelhandel aus Mecklenburg-Vorpommern ist in den Statistiken ja aber trotzdem ebenfalls berücksichtigt.
 
ascer schrieb:
Was allgemein in das Bild passt, dass es immer um und bei 10k niedriger als das durchschnittliche Einstiegsgehalt eines Bachelor Informatik ist.

Was möchtest du noch? Nach Branche, Aufgabengebiet, ... musst du schon selbst unterscheiden und/oder spezifischer fragen.

Es geht nicht um den Lohnunterschied beim Einstiegsgehalt. Meine Frage war, wie der Lohnunterschied nach 3-5 oder mehr Jahren aussieht, ob der immer noch gilt oder ob mit der Zeit weniger der Abschluss und mehr die Erfahrung und die Leistung zählt.
 
Es wurde hier doch nun schon mehrfach erwähnt. Mit zunehmender Dienstzeit wird die Vorbildung eher zweitranging. Aber nicht gänzlich unwichtig. Ein Studienabschluss öffnet dir einfach schneller Türen in höhere Etagen (und somit höhere Gehaltsstufen)

Das du von 30k auf 60k bei einem Jobwechsel springst, ist zwar möglich, aber sehr unwahrscheinlich.
Alles was mal AT (Außertariflich) ist, ist sowieso komplett von deinem Verhandlungsgeschick abhängig. Allerdings reden wir hier von Gehaltsregionen jenseits der 80k Brutto/Jahr. Die meisten großen Firmen sind Tarifgebunden oder am Tarif orientiert. Da wird die Stelle einklassiert und das bekommst du dann. Egal ob du Bachelor, Dr. oder HiWi bist. Bist du geeignet für die Stelle und bekommst diese auch, wirst du auch das Gehalt dafür bekommen.

Ich habe Kollegen, die mit normaler Ausbildung Ingenieursgehälter beziehen weil sie sich über die Jahre durch Eifer und Fachwissen hervorgetan haben.
Es ist alles eine Frage der eigenen Motivation. Ein bisschen Glück (und teilweise auch Arschkriechen in den oberen Etagen) ist dazu auch ab und an möglich.
 
moonwalker99 schrieb:
Wie ist nun die Lohnentwicklung beim Fachinformatiker?

Du darfst Abschlüsse nicht mit Berufen/Jobtiteln verwechseln.

Der Fachinformatiker ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der B.Sc./M.Sc. ist ein wissenschaftlicher Hochschulabschluss. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. 90% der Leute mit einem IHK Abschluss oder dem B.Sc./M.Sc arbeiten im Beruf nicht als "Informatiker" oder "Fachinformatiker". :)

Es gibt zwar immer Stellenausschreibungen, wo Firmen tatsächlich nach einem "Informatiker" oder "Fachinformatiker" suchen, aber das ist die Ausnahme. In einer Firma arbeitest du in der Regel als etwas anderes
  • Systemadministrator
  • Entwickler
  • Architekt
  • Helpdesk
  • Datenbankadministrator
  • SAP Consultant
  • DevOps Engineer
  • IT-Security Officer
  • Callcenter Agent
  • ....

Ich würde mir nicht diese pauschalen Gehaltszahlen für Fachinformatiker oder B.Sc./M.Sc. Informatik ansehen.

Ein Callcenter Agent verdient teilweise lächerliche 1800€ Brutto/Monat beim Einstieg, während ein DB-Admin kommt schon auf 3200€ Brutto/Monat und mehr kommen kann. Und das mit dem gleichen offiziellen Abschluss als Fachinformatiker.

Beim Studium ist es das gleiche - der SAP Consultant kriegt weitaus mehr als nen 0815-Frontend Entwickler. Dazu spielt die Betriebsgröße und Gegend eine wichtige Rolle.

Schau dir halt die ganzen Stellenanzeigen auf golem.de und heise.de an, oft erfüllt sowohl eine Ausbildung als auch ein Studium die formalen Anforderungen. Gefragt sind oft spezifische Technologien/Tools - egal ob du studierst hast oder eine Ausbildung gemacht hast. ;)

Wenn du viel Geld verdienen willst, dann musst du schauen welche Bereiche gefragt sind. Der Abschluss spielt eine geringere Rolle. Ein DevOps Engineer mit viel Kubernetes, AWS, Ansible/Terraform Erfahrung verdient deutlich mehr als Helpdesk Mitarbeiter. Ein seltener und gefragter FPGA-Entwickler kann sich sein Gehalt nahezu aussuchen, während der 0815-Frontend Entwickler nichts außergewöhnliches am Markt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
im öD steigt man idR hier in Rhein-Main mit der E8-E9 ein, als FiSi.
Das sind nach dem ersten Jahr schon durchschnittlich knapp 3,2k Brutto/ 38k Brutto Jahr

Bei der BASF sind es schon 3,5k. Ist halt auch regional abhängig.
 
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