Kaufberatung: Plattenspieler-Set-Up vs. Soundbar (Bose 700)

Bubbatz

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Hallo an alle interessierten,

und vorab, Danke für die Zeit!

Intro:

Ich habe mir letztes Jahr ein LG OLED CX9LA gekauft und als Unterstützung die Bose 700 Soundbar, 500er Subwoofer und die kleinen 500er Rears. Mal abgesehen von der wirklich grottigen App und der Spotify-Konnektivität je nach Tagesform, bin ich mit dem Sound bei Filmen und Serien ganz zufrieden. Da ich nicht viel Platz im Wohn-/Esszimmer (ca. 20m²) habe und meine Verlobte nichts von riesigen Lautsprechern hält (Form vor Funktion...), war leider nichts größerer drin.​

Nun höre ich unglaublich gern und vor allem bewusst Musik. Abends schön mal ein Album anhören, die Lyrics dazu lesen, vielleicht dazu einen Nebbo fetzen und entspannen. Das Bose-System mit Spotify hört sich jetzt nicht schlecht an... aber irgendwie fehlt mir da einfach etwas. Ich habe leider keine große Erfahrung oder den direkten Vergleich um zu sagen warum es so unbefriedigend ist.​
Nach jetzt einem durchwachsenen Jahr mit dem Bose-System, spiele ich seit einiger Zeit mit der Idee eines Plattenspielers, mit der Hoffnung, damit mehr Musik-Genuss erfahren zu dürfen. Auch ist es mir damit kein Problem richtige Lautsprecher mit Wohnzimmer daneben zu stellen. Für die Frau siehts stylisch aus (Segen habe ich) und ich erhoffe mir damit natürlich vor allem einen schönen Klang.​
Main:
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Lohnt sich der Umstieg auf ein System bis 1.5k € und ist es deutlich zu hören? Oder sollte ich besser etwas mehr sparen?​
Für einen Neulinge wie mich finde ich es fürchterlich schwierig sich mit der Thematik Hi-Fi auseinanderzusetzen. Auf YouTube und Foren ist es fast unmöglich zu sagen wer nur etwas verkaufen möchte oder wer denkt er hätte das perfekte Gehör und sich damit einbildet, dass ein Kabel für 500 Euro absolut notwendig sei um wirklich spaß an der Musik haben zu können.​
Wie eingangs erwähnt, höre ich zur Zeit Musik ausschließlich über Spotify und das Bose-System. Streaming-Qualität steht auf "Sehr hoch". Andere Referenzen bei Freunden oder Familie habe ich nicht (Bluetooth Lautsprecher mal ausgeschlossen...).​
Vor allem höre ich gerne Hip-Hop, Rap, RnB, Jazz und Deep-House. Nennwerte Künstler wären hierbei: J.Cole, Mac Miller, JID, Earthgang, Tom Misch, Kanye, Dabuell, Free Nations und alle Samples dazwischen.​
Nach längerer Recherche, etlichen YT-Videos und diversen Testberichten komme ich immer wieder an dem Rega System One vorbei. Bei einem Preis von ca. 1400 Euro wird versprochen einen guten Fuss in die Hi-Fi-Platten-Tür zu bekommen. Frage ist, stimmt das auch? Und werde ich da einen Unterschied zu Bose hören dürfen? Ich erwarte hier keine absoluten Antworten, aber vielleicht hat ja jemand einen ähnlichen Leidensweg hinter sich und kann mir ein wenig unter die Arme greifen.​
Ich weiß halt echt nicht ob es dieses Set für 1.4k € sein muss oder der Sprung von Bose auf Platte auch mit 700-800€ gut realisierbar wäre. Oder meint ihr eher um wirklich gute Qualität und vor allem einen Unterschied zur Soundbar zu hören, sollte ich deutlich mehr als 2-3k investieren (und somit noch etwas länger sparen).​
Danke an alle die sich die Zeit genommen haben das heir durchzulesen und noch mehr an alle die mir Antworten.​
Beste Grüße​
Bubbatz​
 
Nein, die kleinen Regallautsprecher mit 30W/Kanal wären ein Abstieg gegenüber deinem aktuellen System, so mittelmäßig dies sein mag, für basslastige Musik.
Du kannst ja mal in einen HiFi Laden gehen und dir ein paar große Standlautsprecher und ein paar kleine Regallautsprecher anhören. Natürlich ist das nicht perfekt mit deiner Situation in deinem Raum vergleichbar, aber du kannst besser einordnen was du eigentlich willst oder brauchst.

Plattenspieler halte ich übrigens eigentlich in keiner Hinsicht für besonders sinnvoll, unpraktisch und teuer.
 
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Bubbatz schrieb:
Jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Lohnt sich der Umstieg auf ein System bis 1.5k € und ist es deutlich zu hören? Oder sollte ich besser etwas mehr sparen?
Durchaus. Ich hab schon Lautsprecher für deutlich weniger Geld gebaut die das erfüllen. Aber auch abseits des Selbstbaus ist das möglich. Verstärker müssen auch nicht teuer sein, ein moderner FDA bringt für maximal 200€ alles mit was man für so ein Stereoset braucht.
Bubbatz schrieb:
Nach längerer Recherche, etlichen YT-Videos und diversen Testberichten komme ich immer wieder an dem Rega System One vorbei. Bei einem Preis von ca. 1400 Euro wird versprochen einen guten Fuss in die Hi-Fi-Platten-Tür zu bekommen. Frage ist, stimmt das auch?
Das System wird sicher nicht schlecht sein. Für digitale Zuspieler muss hier halt wieder ein Zusatzgerät herhalten. Und die Lautsprecher werden dir in den tieferen Frequenzen wahrscheinlich weniger bieten als du aktuell von deinem Sub gewohnt bist. Ob dir das so gefällt kommt auf die Höhrgewohnheiten an.
Wenn du mehr willst würde ich Boxen, Verstärker und Plattenspieler einzeln besorgen und auf Standboxen zurückgreifen. Selbstbau wäre bei den Boxen auch eine Möglichkeit, wenn du Handwerklich was ausprobieren willst. Die verlinkte El Loco TQWT lässt bis weit in die 1k Region Lautsprecher von Hifi-Herstellern alt aussehen.
 
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Was du auch machen kannst, wär z.B. Aktivboxen zu verwenden.
TV und Plattenspieler gleichzeitig da dran hängen ist grundsätzlich kein Thema, Bluetooth haben manche davon ebenfalls. Und einen Subwoofer braucht man mit den meisten Standlautsprechern auch nicht zwingend ^^

Der Vorteil von passiven Boxen plus Amp wär halt, dass du bei Bedarf auf 5.1 oder drüber umrüsten kannst.

Aber einfach mal so als eingeworfene Idee:
https://geizhals.de/magnat-monitor-reference-5a-a2647665.html?hloc=de
https://geizhals.de/magnat-magnasphere-55-paar-schwarz-a1940118.html?hloc=de
https://geizhals.de/canton-gle-496-2-bt-schwarz-a1705032.html?hloc=de
https://geizhals.de/dynaudio-xeo-6-schwarz-a1128056.html?hloc=de

Die Canton stehen beim Kumpel im Wohnzimmer, da hängen CD-Player, Plattenspieler und TV dran. Und sie klingen wirklich schön und detailliert.
Wenn man kein vollständiges Setup sondern was "simples" will, ist das ein wirklich guter Weg.
 
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da gibt es nahezu unendlich viel zu sagen...
erstmal gehst du meiner Meinung nach die Sache (mehrfach) falsch an
- den "Klang" macht die Aufnahme, der Raum und die Lautsprecher, alles andere kannst du dazu im Vergleich (nahezu komplett) vernachlässigen!
es geht also darum, wie du die LS stellen kannst. Stereo-Dreieck, gut wären 3...4m Schenkellänge und (wichtig) 1m freier Platz um jeden LS herum (bis zu reflektierenden Flächen) und auch der Hörplatz sollte/darf nicht direkt an einer Wand sein.
damit hast du bei 20qm schon echte Probleme. Klar, man kann das Dreieck auf 2...2,5m "schrumpfen" und hoffen, dass man das in den Raum bekommt. Es muss(!) einigermaßen symmetrisch sein.

- wenn du da nichtmal im Ansatz ran kommst, dann ist ein guter Kopfhörer eine Alternative. Damit wirst du niemals an eine gute "frei stehende Anlage" heran kommen (die wäre aber auch nicht bei dem Budget drin) aber bei dem Budget ist etwas Gutes zu bekommen.

- statt Youtube und Tests solltest du selber hören!!!
ich habe für meine Anlage häufiger mal ein verlängertes Wochenende in HH, Muc, Berlin eingelegt, um dort Messen und/oder Händler zu besuchen und so viel wie irgend möglich "aufzusaugen". NUR DAS zählt am Ende für dich SELBER!

WENN es unbedingt ein konkreter Tipp sein soll, mit das beste nach meinem Geschmack(!) was ich an (sehr) kompakten und günstigen LS bisher gehört habe, waren die Kef LS50 Wireless, die man im Angebot aktuell tatsächlich unter 1500€ bekommt.
Dann erstmal bei Spotify bleiben ;)
 
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Bei Audio macht die richtige Grundeinrichtung am Sound meistens mehr aus als die vermeintlich teuersten und besten Komponenten zu haben (Bei Plattenspieler z.B. ebene Platzierung, Anti-Skating bzw. Schablone für Überhang und Spurwinkel, Wasserwaage und Tonarmwaage) und ne halbwegs venüftige Nadel.
Evtl. noch eine gute Plattentellermatte (z.B. aus dünnem Leder), schützt Plattenteller und Vinyl, wirkt anti-statisch, gleicht unebenheiten etwas aus
(PS: an alle, die hier kann ich sehr empfehlen: https://www.amazon.de/Premium-Leather-Deer-Hide-Turntable/dp/B00JDWHDSS kommt aber aus USA also achtung Zollkosten)

Plattenspielersound ist analog. Der ist IMMER schlechter als Spotify Sehr hoch oder gar Tidal (mal extra für Vinyl ge-remasterte Sachen ausgenommen bzw. wenn Songs komplett vermurkst digital gemastert sind).

Vinyl ist halt was zum bewussten Genießen, hab selbst viele Vinyls hier, die ich dann aber wirklich bewusst anhöre: Sprich was zum Genießen (egal ob Trinken oder Essen), bequem Hinsetzen/Liegen, Platte auflegen und einfach in die Musik abtauchen.
Möchte ich die Musik hingegen mit höchster Qualität, dann Tidal oder eben Spotify, wobei inzwischen bei vielen Vinyls entweder das ganze auf CD oder als Downloadcode beiligt.
Ist natürlich auch bequem weil digital: Man kann bequem skippen, play/pause, repeat usw.

Plattenspieler würde ich auf jedenfall sepparat kaufen.
Vorher erstmal ins Thema einlesen (Automatik oder manuell oder halbautomatik und die oben gennanten Punkte).
Oder: Direktgetrieben oder Riemengetrieben.

Auch haben einige Plattenspieler inzwischen selbst schon Vorverstärker eingebaut (die sich aber abschalten lassen).
Einen Vorverstärker wirst du bei LP aber in jedem Fall brauchen.

Sprich:
Plattenspieler --> Vorverstärker (kann aber im Plattenspieler integriert sein) --> Endstufe --> Passive Boxen
oder
Plattenspieler --> Vorverstärker (kann aber im Plattenspieler integriert sein) --> Aktive Boxen Boxen

PS/Nachtrag:
Da du Ambitionen für sehr guten Sound zeigst:

Cambridge Audio kann ich empfehlen, das meiste wird vermutlich dein Budget sprengen aber z.B. der Vorverstärker DUO wäre ne Option (aktuel 299€), FALLS du mal soweit bist, ein Setup mit Vorverstärker zu bauen:
  • Kopfhörerausgang (Sprich kein weiter Verstärker nötig wenn du mal nur per Kopfhörer hören willst)
  • Umschaltbar zwischen Moving Magent (MM: die misten Nadel/Tonabnehmer) und Moving Coil (MC: High End Tonabnehmer) die man am Tonarm an den Plattenspieler schraubt

Bevor du halt einen Vorverstärker kaufst der eher nur für MM geeignet ist und du dann mal dein Setup aufwerten willst).

PPS: Nicht von dem ganzen Zeug erschrecken lassen.
Spurwinkel/Überhang, Tonabnehmergewicht, Wasserwaage usw. stellt man in der Regel einmal am Anfang ein und danach nichtmehr bzw. am Anfang evtl. nachjustieren/korrigieren.
Also die ganze Einrichtung ist nicht jedes Mal nötig :)
 
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wieso ein plattenspieler? sofern du nicht ein eingesessener vinyl-fan bist, bringt der plattenspieler im ersten moment quasi nur zusätzliche kosten und aufwand. wenn es kein expliziter wunsch ist schallplatten zu hören, würde ich den mal aus den grundsätzlichen überlegungen rausschmeißen.

der rega brio ist anscheinend ein netter kleiner amp - hätte den fast selbst mal gekauft - dann wurde es aber doch ein röhrenkopfhörerverstärker. das komplette rega-setup würde ich jetzt nicht unbedingt nehmen. für mich sind standlautsprecher hier das mittel der wahl. damit bist du in dem raum eigentlich komplett fertig - ohne sub. wenn es nur um den verstärker ginge, wäre der für ein "schnuckeliges" setup vielleicht garnicht so schlecht. ist wohl einer der besseren kleinen verstärker. allzuviel lautstärke über große lautsprecher würde ich dem brio aber nicht zumuten, aber für ein kleines wohnzimmer mit nicht übertrieben großen lautsprechern sollte das gehen - dafür sollte der aber nicht in einem schrank verschwinden - der braucht etwas frischluft.

welche lautsprecher das jetzt genau werden sollen, ist schwer zu sagen. es gibt sehr viele lautsprecher, die alle unterschiedlich klingen und unterschiedlich gut sind (und unterschiedlich gut ins zimmer passen).

bei hifi muss man die goldene mitte finden. es gibt extrem viel dummes hifi-schlangenöl, aber an gewissen stellen kann man sinnvoll geld ausgeben. es gibt verstärkerklang und es gibt kabel"klang" - das thema kabel"klang" lässt sich aber relativ einfach abschließen: für passive lautsprecher reicht ein anständiges OFC (nicht CCA) kabel für 2-6€ der meter mit 2-4mm durchmesser für die haushaltsüblichen kabellängen - wer will kann hier auch auf 4-6mm durchmesser gehen (hier gehts um den leitungswiderstand und wie er sich auf den dämpfungsfaktor auswirkt). bananenstecker usw. verbessern das handling und verhindern das oxidieren der kupferleitungen durch handschweiß - klanglich komplett irrelevant. alle anderen verbindungskabel (xlr, cinch, klinke) von sommer cable oder besser cordial nehmen - hier bewegen sich gute kabel in studioqualität ohne voodoo zwischen 8 bis 25€ - die kosten kommen hautpsachlich von den hochwertigen steckern, bspw. von neutrik. die kosten einfach ihr geld.
die diskussion über massivleiter vs impendanzoptimierte kabel kann man hier getrost vergessen, genau so wie spezielle cinchkabel mit quasi symmetrischer beschaltung etc.

es gibt viele "hifi stromkabel", aber hier gilt das selbe: gute qualität ja, aber alles was für ein kabel mit stecker verdächtig teuer wird -> voodookiste und abhaken. an tauschbaren kaltgerätekabeln würde ich wirklich nur rummachen, wenn das originalkabel vom gerät zu kurz oder zu lang ist. bei der steckdosenleiste darfs gerne etwas hochwertiges sein, wo man bspw. auch einen teuren PC dranstecken würde.

diese faktoren beeinflussen den klang, in absteigender reihenfolge:

40% lautsprecher (größe, typ, qualität)
25% raum (dimensionen, einrichtung, abstand)
15% verstärker (abstimmung, qualität, leistung)
15% medium (schlechte mp3 vs CD vs master)
4,9% quelle (cd spieler, DA wandler)
0,1% kabel (wenn unzureichend dimensioniert und von schlechter qualität)

das meiste geld sollte in lautsprecher und verstärker fließen, davon der großteil in die lautsprecher. der raum ist wie er ist und kann eben so weit optimiert werden, wie es der raum hergibt. das ist zwar sehr wichtig, aber nicht unbedingt teuer.

beim medium kommt man relativ zügig in einen bereich, der ausreichend gut ist und nach oben hin kaum mehr verbesserungen bringt. schlechte mp3 hört man raus - darauf sollte man verzichten. qualitativ hochwertige mp3 sind schon ziemlich gut - ab CD und Flac kommts immer mehr auf das mastering und die produktion der musik an als auf das format. "besser als cd", wie bspw 192khz 24 bit, bringen nur bei wirklich gut produziertem material auf einer gut optimierten hifi anlage einen mehrwert. das kann man fürs gute gewissen nehmen (mache ich), aber grob um "CD qualität" (egal in welchem format) ist in der regel ausreichend, um sich darum keine gedanken machen zu müssen.

ich habe hier noch die quelle aufgeführt - das sind wiedergabegeräte, ein analoges signal an die verstärkerkette weitergeben und aber die erste digital zu analog wandlung sowie signalverstärkung vornehmen. darunter fallen cd spieler, da wandler, netzwerkspieler, smartphones oder in verstärkern integrierte DA wandler usw.
man kann unterschiedlich gute wiedergabegeräte im AB vergleich heraushören - aber man sollte hier nicht zu viel zeit und budget investieren - die unterschiede sind, vorallem unter hifi geräten, relativ gering. hochwertige und schwere cd spieler (auch alte) sind in der regel ziemlich gut. bei dedizierten DA wandlern erreicht man irgendwo zwischen 400-1000€ neupreis einen bereich, wo es kaum noch besser wird. hier gibts grob 3 gruppen: 1. smartphones und onboard soundlösungen am pc, kleine dongles usw. 2. DA-wandler über 5V USB oder mit externem 12V netzteil und 3. DA-wandler mit integriertem netzteil oder in große geräte integrierte DA wandler (cd spieler, verstärker). gruppe 2 und gruppe 3 würde ich mal grob als ausreichend bezeichnen, wobei es auch in grp 2 und grp 3 hin und wieder "ausfälle" gibt - die besten DA wandler gibts in gruppe 3. hier entscheidet nicht der preis, sondern die umsetzung - gute umsetzung kostet aber in der regel mehr. ich habe hier einen fostex HPA4 und einen Fostex HPA8, sowie einen musical fidelity V90 dac und eben meine CD spieler. den HPA4, den musical fidelity V90 und etwa die kleinen focusrite scarletts sehe ich auf einem ähnlichen niveau. der große fostex HPA8 ist besser als die anderen (etwa auf dem niveau meiner high end cd spieler), aber die unterschiede sind so gering, dass man den mehrpreis erstmal rechtfertigen muss. ich nutze ihn auch als kopfhörerverstärker, von daher passt das für mich. aber ein 1000€ dac ist so ziemlich das letzte, was man für eine hifi anlage kaufen sollte. hier reicht ein grundsolides gerät aus, aber die unterste kategorie sollte man vermeiden - eine kette ist nur so gut wie das schwächste glied - glücklicherweise erreicht man hier sehr schnell ein gutes niveau. hier kann man auch gerne gebraucht kaufen um geld zu sparen. ich sag mal n usb dac zwischen 100€ und 200€ ist fürs erste vollkommen ausreichend - einen dongle, wie bspw. die dragonfly usb sticks, würde ich für das geld nicht nehmen.

beim verstärker scheiden sich die geister. manche sind der meinung, dass man einen verstärker nicht heraushört und man könne hier wahllos (billig) einkaufen, weil ein verstärker nur verstärke - das ist aber definitiv nicht der fall. ich habe mehr verstärker als es mir gut tut, und davon sind ein paar richtige tiere, bspw. ein harman kardon citation receiver, kenwood DA9010 und neu aufgebauter KA990V, ein neu aufgebauter yamaha C4 preamp, AVM V1+M1 monoblöcke & eine vincent SP331 endstufe - und die sind sich grob einig, wie ein guter verstärker klingt. ich kann mit gewissheit sagen, dass man sich grandiose passive lautsprecher mit einem grottigen verstärker richtig ruinieren kann. ich hatte auch einen relativ teuren yamaha receiver (Yamaha RX-V 793 - der war halt mal da :rolleyes: ) und alles was daran angeschlossen war, hat sofort küchenradioflair bekommen. je größer die lautsprecher, desto enttäuschender. an meinen MB Quart 2200s war der verstärker eine absolute katastrophe. keine dynamik, kein druck und keine definition im bass, das stereobild war nicht wirklich toll und die generelle anmutung vom mittel/hochtonbereich war eher blechern und flach.
wenn man nicht weiß, was die MB Quart 2200s an einem technics SLP 1000 cd spieler + yamaha C4 vorstufe + vincent SP331 endstufe fabrizieren können, könnte man auf die idee kommen, dass der verstärker halt verstärkt und es sich generell nicht lohnt, mehr als das absolute minimum für hifi auszugeben, weil es ja "offensichtlich" selbst mit großen lautsprechern nicht besser geht. die verstärkertechnik entscheidet hier in diesem fall aber komplett über "WOW, mach mal lauter!" oder "mach das mal leiser oder lieber gleich aus".

und jetzt wirds schwierig: einen guten verstärker finden. der hier angesprochene yamaha receiver war ursprünglich ziemlich teuer. und ein guter verstärker definiert sich nicht über den kaufpreis, sondern über den aufbau und die richtigen komponenten an den richtigen stellen - nur eben die sind gerne mal teuer - aber auch schlechtes muss nicht billig sein. wenn man einen relativ guten verstärker hat, kann man da auch mehrere generationen an lautsprechern dran haben - aber an einem schlechten verstärker kommen selbst die besten lautsprecher nicht aus der mittelmäßigkeit heraus.
ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich hier keine universalempfehlung habe, wie bspw. "verstärker xy für 400€ ist super".

generell würde ich der aussage zustimmen: lautsprecher > verstärker. aber gerade beim ersten verstärker würde ich hier nicht zu billig (damit meine ich nicht unbedingt nicht "günstig") einkaufen. vintage verstärker sind meistens eine gute idee (gerade bspw. kenwood 80er und 90er jahre, made in japan), aber es gibt ein gewisses defektrisiko bei dem alter. ggf. wäre auch ein gebrauchter vincent verstärker eine option - hab bisher nur gute erfahrungen mit der marke gemacht - ist zwar made in china von einem namhaften chinesischen hersteller (shengya), aber dafür bekommt man auch viel gerät fürs geld - und es sind deutsche entwickler.
faustregel 1: wer keinen AVR braucht, sollte auch keinen AVR kaufen, sondern einen stereo verstärker. faustregel 2: je schwerer, desto besser - oder eine hohe dichte - also viel gewicht pro volumen. eine leere blechkiste kauft man besser beim eisenwarenhändler.
die gewichtfaustregel gilt übrigens auch für lautsprecher. das ist zwar nicht immer der fall, aber ausnahmen bestätigen die regel.

lautsprecher kann man auch gut gebraucht kaufen. am besten vorher vorführen lassen und abholen, bspw. via ebay kleinanzeigen. und keine lautsprecher mit schaumstoffsicken - gummi, papier oder stoff sind bei alten lautsprecher das mittel der wahl. schaumstoffsicken haben ein ablaufdatum.
 
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Nunja, mein Wohnzimmer ist jetzt auch nicht viel größer, ca. 3,5-4m breit und 6m lang, Surroundlautsprecher (erst Elac Cinema 2, jetzt Elac 301) und nen Subwoofer (Elac 301 ESP, seit kurzem ists jetzt ein Polk HTS 12) hab ich mir geholt und als Front habe ich zwei Canton Fonum 60 auf der Ikea Besta rechts und links neben der OLED-Glotze und keine Türme und bin mit denen zufrieden.
Und nur weils Regal-/Kompaktlautsprecher sind, müssen die nicht unbedingt schlechter klingen, viele Hersteller bieten ja Modelle mit ähnlicher oder fast gleicher Bezeichnung als Turm- und als Kompakt-/Regallautsprecher an, nur dann bspw. den großen als 3-Wege und den kleinen als 2-Wege.

Dieses Rega-Set, ich weiß nicht, bei Plattenspielern bin ich eher Fan von Direktantrieb, beispielweise dem Audio-Technica AT-LP120X oder gebraucht gibts auch genug gescheite.
Die Lautsprecher kann ich nicht beurteilen, aber dafür dass sie auf 80W Belastbarkeit ausgelegt sind, finde ich den Verstärker mit nur 30W etwas schwachbrüstig (wobei die LS 6 Ohm und der Verstärker 30W bei 8 Ohm bringt, wenn ich mich nicht täusche, müsste er bei 6 Ohm noch etwas stärker sein).

Ach ja, mein Setup im Wohnzimmer war wirklich nicht teuer, die Frontlautsprecher hab ich aus der Familie, aber würden um die 100€ kosten, als AV-Receiver hab ich nen Onkyo TX-NR535 für ~150€ auf ebay Kleinanzeigen bekommen (will noch etwas warten, und dann einen mit Atmos und gescheitem HDMI 2.1 (4K120p und der Rest, wie eben VRR usw.) nehmen).
Weil der AVR aber auf 4K60p SDR limitiert ist und noch keinen eARC bietet, habe ich PS5, Series X, UHD Blu-Ray-Player, PC und Switch (letztere 3 an nem HDMI-Umschalter) direkt am Fernseher angeschlossen und über diesen Adapter bringt er den eARC-Ton zum AVR (Konfiguration wie auf dem dritten Bild): https://www.amazon.de/dp/B08TX473Z8/
Den Elac Sub 301 kriegt man unter 100€ und die 301er-Satelliten schwanken, manche wollen recht viel Geld dafür haben, man kriegt sie aber auch öfters locker für unter 100€ das Stück, als Center hab ich nen Cinema XL und den gibts für ~60€.

Ich lande da weit unter 1000€, wo eigentlich nur noch der Plattenspieler mit Phono-Vorverstärker obendrauf käme.

Da würde ich mal diese Videos empfehlen (ich hoffe das meiste ist verständlich, schaue hauptsächlich englischsprachige Kanäle in der Richtung wie Techmoan oder VWestlife, aus dem deutschen Raum nur Speakershocker):

 
Zu Plattenspieler: wenn Dir die Optik zusagt, besorg Dir einen alten DUAL...

Wenn Du keine zwei linken Hände hast, selber herrichten oder in DUAL-Forum einen revidierten kaufen...

Einsteiger: 455, 5XX

Mittelklasse: 601 oder 621 -> zwischen 100 € ~ 200 €

Oberklasse: 701, 704 oder 721 -> ab 200 €

Das wichtigste sind die Systeme, für zB M20e, M75 , M95 oder V15III gibt es je nach Geldbeutel Nadeln...

Dazu ein Phono-Pre: ART DJ von Thoman für ~ 60 €

Damit kommt Du ziemlich weit...

Alternativen: Technics oder Thorens je nach Geldbeutel -> zB hier: Analog Revival

Aber bei der musikalischen Aussrichtung muss es eigentlich ein 1200er Technics werden, sind aber gesucht und relativ teuer...
 
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