Kaufberatung Selbstbau NAS oder doch Fertigkauf?

SirFrancisDrake

Cadet 4th Year
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Feb. 2014
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Hallo,

inspiriert vom NAS 1x1 habe ich mir mal einen PC aus Einzelteilen zusammengestellt, der als NAS/Server dienen soll. Der NAS sollte aus folgenden Teilen bestehen:

Mainboard 60,70€:
https://geizhals.de/asrock-b450m-hdv-r4-0-90-mxb9n0-a0uayz-a2033452.html?hloc=at&hloc=de

Prozessor mit iGPU 88€:
https://geizhals.de/amd-ryzen-3-pro-4350ge-100-000000154-a2336748.html?hloc=at&hloc=de

RAM ECC 83,90€:
https://geizhals.de/mushkin-redline...rd4e320ejjp8gx2-a2608537.html?hloc=at&hloc=de

2x HDD 2TB 91,80€:
https://geizhals.de/seagate-video-3-5-hdd-2tb-st2000vm003-a868896.html?hloc=at&hloc=de

1x SSD 1TB 36,90€:
https://geizhals.de/western-digital...1tb-wds100t3g0c-a2589703.html?hloc=at&hloc=de

1x Netzeil 300W 30,30€:
https://geizhals.de/xilence-performance-c-series-300w-atx-2-31-xp400-xn041-a1214638.html

1x Gehäuse Mini Tower 29,90€:
https://geizhals.de/fractal-design-...re-1000-usb3-bl-a1006035.html?hloc=at&hloc=de

1x CPU Kühler 14,90€:
https://geizhals.de/aerocool-verkho-2-plus-actc-na30210-01-a2795692.html?hloc=at&hloc=de

In Summe: 426,40 € zzgl. Versand

Was möchte ich auf jedem Fall mit dem NAS machen:
  • automatisierten Dateiversionsverlauf von zwei Windows PCs im Heimnetzwerk ablegen
  • Ablage aller wichtigen Dateien: Fotos/Videos/Filme/Dokumente/Software eventuell verschlüsselt
  • WakeonLAN Funktion

Was wären coole Features:
  • VPN Einwahl möglich
  • Zugriff auf die Fotos/Musik/Videos mit einer iPhone App (habe nicht mehr genug Speicher)
  • Eventuell mal eine Medienstreaming Software auf PC oder Fernseher (Plex oder ähnlich)
  • Abspieler für die Musikanlage

Features die vermutlich am Anfang zu viel sind:
- OPNsense mit Modem/Gateway mit ins NAS/Server

Mir ist klar das NAS!=Backup, aber es gibt mir weitere Sicherheit, falls mir mal ein PC abraucht oder ein Datenverlust auf einem PC entsteht. Eigentlich wäre ja die Sicherheitsreihenfolge PCs>NAS>Backup (am besten mit örtlicher Trennung). Irgenwann muss man mit irgendwas mal Anfangen.

Was mir wichtig ist, dass das System im Standby nahezu keinen Strom verbraucht und wenn man mal Leistung braucht, dass genügend da ist um auch 4k Videos oder größer zu streamen (Handyvideos o.Ä.).

In Zukunft dachte ich noch daran eventuell eine 10GBit Ethernetkarte einzubauen (gebraucht) damit die Backups in sekundenschnelle mit der SSD als Buffer gehen.

Im Vergleich zu meiner Selbstbaukiste hatte ich mal das Synology DS923+ ins Auge gefasst mit 2x 2TB und 1x 1TB SSD Cache wäre ich da in Summe bei 708,70€ zzgl. Versand. Im Ruhezustand braucht die DS 11,52 W und im Betrieb 35,51 W. Ein Vorteil der DS ist halt das ich denke dass die Software schon gut ausgereift ist und besser gehärtet ist gegen Angriffe von außen (nach langem Einlesen bekommt man das vermutlich ähnlich gut hin) und bei der DS müsste man nicht mehr lange Software frickeln. Wenn ich das selbstgebaute NAS schlafen lege komme ich denke ich unter die 11,52 W und hätte gleichzeitig viel höhere Leistungsreserven. Außerdem fände ich es bei der Selbstbaukiste schön, dass ich alle Komponenten einzeln tauschen kann, falls mal etwas defekt sein sollte. Ein weiterer Vorteil ist die iGPU (leider kein AV1).

Wie schwer ist es TrueNAS oder Unraid und Konsorten zu administrieren? Kann man so etwas mit Ubuntu und Debian Erfahrung relativ schnell aufsetzen? Gibt es kritische Sicherheitssachen die man beachten muss wenn man sich auch aus dem Internet einwählen können will (VPN)? Brauche ich eine feste IP Adresse? Lohnt sich ZFS und ECC Ram überhaupt für Privatanwender (könnte man nochmal 50€ sparen). Hat so etwas jemand in letzter Zeit gebaut und hat eine Meinung dazu ob es sich gegenüber einer gekauften Fertiglösung gelohnt hat? Im Moment ist die Hardware ja relativ günstig zu haben (Speicher). Irgenwelche Änderungsempfehlungen der Hardware (eine festverlötete CPU fände ich nicht so gut)?

VG

SFR
 
In der Zusammenstellung sind diverse ältere Komponenten dabei die ich so nicht kaufen würde.
Board, CPU alles relativ alt.
Eine Green SSD in einer NAS; sorry auch nicht, selbst wenns unwichtige Daten sind.

Glaube du sparst hier am falschen Ende.

Da du ja scheinbar en RAID 1 + einen weiteren Datenträger möchtest fallen viele sehr energieeffiziente Geräte raus.
Allgemein sind 200€ ohne HDD sehr sportlich, das ist auch so die grenze wo ich sagen würde. Zu viel für ein Low End Projekt ala Raspberry Pi, zu wenig für ein anständiges Projekt wie gute QNAP, oder gute Synology oder eine gute i3 der 13. Generation.


Vielleicht noch eine Idee erstmal Gebrauchtmarkt wie HP Elitedesk ab 8th Gen oder Lenovo Tiny und dann "nur" 2 HDD / SSD verbauen.

Weiter würde ich "nur" 2TB gar nicht mehr kaufen, ausser du hast wirklich sehr wenige Daten.


Und als letztes Cloud + einzelne HDD wäre keine Option?
So mache ich das inzwischen, mein NAS mit Raid 1 läuft nur noch sehr sehr selten für ein Vollbackup 1x im Monat.

Täglich läuft bei mir ein NUC mit 1x M.2 1TB und 1x 2.5" SSD 2TB + meine Cloud 2TB (logisch).
 
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Als Gehäuse würde ich ein NAS Gehäuse wählen.

https://geizhals.de/silverstone-case-storage-ds380-sst-ds380b-71062-a1064122.html

Sich in ein NAS einzuarbeiten ist nicht besonders schwer. Du musst eben einen Schritt nach dem anderen machen. Ich habe ein Synology 720+ und ein auf OMV basierendes NAS mit i5-6500. Pihole läuft auf beiden. Allerdings muss ich sagen, dass die Datenübertragung beim 720+ schon mal ein wenig schwankt und immer wieder etwas einbricht. Das Eigenbau NAS zieht hier schon sauber mit 280 MB/s durch.

Ich habe mein 720+ geholt, da ich zeitlich sehr eingespannt war und ich eine schnelle Lösung wollte. Das Eigenbau NAS habe ich erst ca. 1,5 Jahre später gebaut. Heute würde ich kein FertigNAS mehr kaufen sondern direkt auf ein EigenbauNAS setzen.
 
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@SirFrancisDrake

Ich finde deine Hardware-Zusammenstellung recht stimmig. Nur das Gehäuse würde ich nicht wählen, da man da für die Zukunft keine einfache Upgrade-Möglichkeit hat, wenn man mehr Festplatten verbauen möchte.

Statt zwei 2TB-HDDs im RAID1, würde ich empfehlen, drei davon im RAID5 zu betreiben. So hast du 4TB Speicherplatz mit Parität für einen geringen Aufpreis.


SirFrancisDrake schrieb:
Lohnt sich ZFS und ECC Ram überhaupt für Privatanwender (könnte man nochmal 50€ sparen).

Um 50€ zu sparen, würde ich da auf keinen Fall drauf verzichten.



PS: Etwas mehr Leistung für weniger Geld:
https://www.ebay.de/itm/334860601226?epid=19040585175&hash=item4df73f478a:g:kmAAAOSwn5FkVMPn&amdata=enc:AQAIAAAA4GirdYfrY7DbpXDW+fSUwFPZHHsyp28zYRxqVn4quW/IJXR42Cfrx/mRNcy5DD88HXcu/Tl9HcNO9I+JBr9o8MOtm/PcXM7dHG0xbbwefFm6lHSKtbYZc2q+fVybKnHNHBusyZ8x811M4SE+yPidwAZKK4q+2p2l5vCy5sQdUEsKPbLbrtQ6NoiDzt4stdKM7jQi+0h87ZYuUaP9oL0cXFFtDHevjbezfZp8ZD/B/WSkKnCw0FY4SQ8JiSt6+FcWHj1PIeZbtlnk4oQR0zXfTdFB6H4mMu3HIK88dqfrGNNE|tkp:Bk9SR4LozpmiYg




AlanK schrieb:
Board, CPU alles relativ alt.

Und das spielt welche Rolle in diesem Fall?

Bei den APUs gibt es auch nur eine neuere Serie und deren Modelle machen preislich hier keinen Sinn:
https://geizhals.de/?cat=cpuamdam4&xf=16686_Ryzen+PRO+5000~5_Grafik+(iGPU)
 
Zuletzt bearbeitet:
AlanK schrieb:
...alles relativ alt.
Was ist gegen AM4 einzuwenden? Der würde ja die meisten Synology und QNAP Geräte immer noch ziemlich alt aussehen lassen oder nicht? Da bekommt man im Moment halt am meisten Leistung zum geringsten Preis.
AlanK schrieb:
Und als letztes Cloud + einzelne HDD wäre keine Option?
Ausländischen Cloudanbietern traue ich da nicht so. Natürlich könnte ich nur verschlüsselte Container hochladen, aber die könnte ich ja dann nicht indiziert anzeigen lassen. Dann müsste ich diese wieder runterladen und entschlüsseln, das fände ich nicht sehr bequem. Wenn ich jetzt einen deutschen Anbieter wie Mailbox, Strato oder Telekom nehme finde ich das auch nicht mehr sehr günstig (bspw. bei Stratos 10 € pro Monat, das SelbstbauNAS amortisiert sich nach ca. 3,5 Jahren zzgl. Stromkosten). Der Vorteil ist halt das ich mich nicht mehr um die Hardware kümmern muss (wenn ich zwei nehme könnte man dann sogar die räumliche Trennung für 20€ im Monat realisieren).
AlanK schrieb:
Eine Green SSD in einer NAS; sorry auch nicht
Was für eine MTBF würdest du denn als Buffer anraten? Oder hat das noch andere Gründe?
Skysurfa schrieb:
Als Gehäuse würde ich ein NAS Gehäuse wählen.
Da es bei mir öfter sehr warm wird hatte ich nach einem Gehäuse Ausschau gehalten, welches einen guten Airflow hat und qualitativ einigermaßen gut aussieht. Wenn ich die zwei 5.25" Slots mit Festplattenhaltern ausstatte bekomme ich dort auch noch zwei Festplatten unter. Ein NAS Gehäuse hat halt den Vorteil dass ich vermutlich vorne mit LEDs angezeigt bekomme falls eine Platte defekt ist.
Skysurfa schrieb:
Heute würde ich kein FertigNAS mehr kaufen sondern direkt auf ein EigenbauNAS setzen.
Benutzt du denn Dateiversionsverwaltung oder hast du das dann mehr als Netzwerkfestplatte eingebunden? OMV läuft ja sogar auf Debian, ich denke da könnte ich mich auch zurecht finden. Du benutzt dann kein ZFS oder (sondern ext)?

Welches RAID ich benutzen soll oder wie ich die Festplatten partionieren würde habe ich noch nicht nachgedacht. Dachte eigentlich das RAID1 ausreicht. Bringt RAID5 perfomancetechnisch auch noch was (außer mehr Speicher, danke für den Tipp)?

Danke für die Empfehlung des anderen Prozessors.
 
SirFrancisDrake schrieb:
Bringt RAID5 perfomancetechnisch auch noch was (außer mehr Speicher, danke für den Tipp)?

Lesen ja, Schreiben nein.

"If all drives are OK, read requests are distributed evenly across drives, providing read speed similar to that of RAID0. For N disks in the array, RAID0 provides N times faster reads and RAID5 provides (N-1) times faster reads. If one of the drives has failed, the read speed degrades to that of a single drive, because all blocks in a row are required to serve the request.

Write speed of a RAID5 is limited by the parity updates. For each written block, its corresponding parity block has to be read, updated, and then written back. Thus, there is no significant write speed improvement on RAID5, if any at all."
(https://www.raid-calculator.com/raid-types-reference.aspx)
 
SirFrancisDrake schrieb:
Da es bei mir öfter sehr warm wird hatte ich nach einem Gehäuse Ausschau gehalten, welches einen guten Airflow hat und qualitativ einigermaßen gut aussieht. Wenn ich die zwei 5.25" Slots mit Festplattenhaltern ausstatte bekomme ich dort auch noch zwei Festplatten unter. Ein NAS Gehäuse hat halt den Vorteil dass ich vermutlich vorne mit LEDs angezeigt bekomme falls eine Platte defekt ist.
Du bekommst an der Front nur die Nutzung der Festplatte angezeigt. Den Status der Platten siehst du im Dashboard. SMART Werte kannst Du dir ansehen und auch über das Dashboard den Status anzeigen lassen.
1688223417586.png

SirFrancisDrake schrieb:
Benutzt du denn Dateiversionsverwaltung oder hast du das dann mehr als Netzwerkfestplatte eingebunden? OMV läuft ja sogar auf Debian, ich denke da könnte ich mich auch zurecht finden. Du benutzt dann kein ZFS oder (sondern ext)?
Dateiversionsverwaltung nutze ich nicht. Ich nutze das NAS als Netzwerkspeicher für gemeinsam genutzte Dateien und als Ablageort für den Scanner. Musik und Videodateien nutze ich über DLNA. Die Platten sind ext formatiert. ZFS geht auch, da sehe ich aber für mich keinen Mehrwert.

Im Synology habe ich die Platten im RAID1. Das habe ich am Anfang so gemacht und bisher auch nicht geändert. Grundsätzlich brauche ich das nicht, da ich ordentliche Backups mache und die Dateien zwischen den NAS immer gespiegelt werden. Da kann eine Festplatte auch mal ausfallen.
 
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