Mensor schrieb:
So lange die Leute Apple und co nicht unter Druck setzen und auf den Erwerb von Produkten verzichten, die unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert werden, wird sich daran nichts ändern.
supermanlovers schrieb:
Das wundert mich auch häufiger. Wehe eine Werbung/Produkt ist nicht woke oder grün genug, gibt's Boykott Aufrufe (Sidney Sweeney Jeans). Bei den Arbeitsbedingungen der geliebten Produkte ist man hingegen flexibel.
Sierra1505 schrieb:
Klar ist man als Konsument auch in der Mitschuld da man dieses System mitfinanziert. Und ohne diesen Aspekt irgendwie abzumildern, herrscht der Charakter in solchen Firmen/Regionen/Ländern/whatever dennoch ebenso vor.
Will sagen, Mitschuld des Käufers trifft auf Nährboden beim Produzenten der dem klassischen Klientel des geldgetriebenen Ausbeuters entspricht.
alyk.brevin schrieb:
wir können aber zumindest mal klein anfangen: mit dem geldbeutel wählen, zb fairphone statt iphone kaufen. oder lokal die politiker wählen, die international besserungen bewirken können, indem sie zb nur nachhaltig und ohne ausbeutung produzierte waren importieren.
Zuerst würde ich
@Shogter12 zustimmen:
Shogter12 schrieb:
Viele leben in einer völlig realittätsfremden ideologischen Welt. Wenn man so manches liest ist das schon merkwürdig.
Und dann sei auf jeden Fall dazu gesagt: selbst wenn man Kulturunterschiede, Globalisierung (gibt immer irgendwo Abnehmer, die im Zweifelsfall weggucken) und Politik mal vollkommen außer Acht lässt, dann ist es trotzdem so, dass sich solche Systeme nicht über Nacht verändern.
All die Leute im Westen vergessen immer, wie viele Jahrhunderte sich hier Generationen ebenfalls totgearbeitet haben, um Systeme zu erschaffen und zu organisieren (also sowohl bzgl. Infrastruktur, Wirtschaft und Bildung als auch politisch und gesellschaftlich), die unseren heutigen Lebensstandard bilden.
Man kann nicht einfach Moral, Regeln und Geld übern Zaun werfen und dann erwarten, dass die Nachbarn von heute auf morgen genauso leben wie man selbst. Nicht nur in puncto Ethik und Kultur unterscheiden sich diverse Gesellschaften ganz erheblich von uns (bzw. generell dem Westen), sondern auf im Hinblick auf deren Entwicklungsstand.
Wenn man China z.B. solche Tätigkeiten nehmen würde, weil niemand mehr solche Produkte aus China kauft, würde China sofort in das Loch fallen, indem der Staat vor dem IT-Boom war. Die rasante Entwicklung der letzten Jahrzehnte ist ein riesiger Schritt vorwärts für China - und ein Schritt, der von genau solchen Jobs abhängig ist. Und es ist ja schon so, dass sich China verändert. Genauso wie bei uns damals, werden Stimmen lauter Dinge besser zu organisieren und zu reglementieren. Diese Prozesse benötigen aber Zeit und Geld. Und sie benötigen vor allem auch mehr Wohlstand (auch pro Kopf) und mehr Bildung. Erst dann wird sich die Gesellschaft verändern und anpassen.
Diese Wandlung muss man erstmal durchmachen und solche Wandlungen kosten immer Geld, Zeit und Opfer.
alyk.brevin schrieb:
das ist eben kapitalismus.
Ironbutt schrieb:
Das ist ein schwachsinniges Argument, die Familie sollte so viel verdienen, dass sie nicht auf die Kinderarbeit angewiesen ist.
Wir haben ebenfalls Kapitalismus und wir hatten gar nicht so wenige Generationen her ebenfalls Kinderarbeit. Wie weiter oben schon ausgeführt, ist das unumgänglich für gewisse Transformationsprozesse. Ohne solche Transformationen würden sich die Gesellschaften auch nicht entwickeln - dann würden wir, auch hier, mal ganz überspitzt formuliert, noch immer mit der Keule durch den Wald laufen.
7hyrael schrieb:
Was es bräuchte, damit das überall so ist, ist für die meisten privilegierten aber ein zu großes Opfer. Und da zähle ich mich dazu.
Das würde, wie weiter oben ausgeführt, nicht helfen. Es würde im Gegenteil die Situation in den Ländern, die sich im Transformationsprozess befinden, wirtschaftlich schaden und deren Entwicklung bremsen.