Weil die etablierten, proprietären, aber dafür professionellen Lösungen nun mal sehr gut funktionieren und den Branchenstandard festlegen.schM0ggi schrieb:Immer schön weiter in die Abhängigkeit der großen US Häuser laufen.
Es gibt keine echten (=ebenbürtig in Funktionalität und Robustheit) OpenSource Alternativen, die man direkt nutzen könnte.schM0ggi schrieb:Es gibt inzwischen echte Alternativen, nicht selten sogar Open Source. Von KI (z.B. Mistral) bis hin zu Kollaboration (z.B. Nextcloud) und einem digitalisierten space (Open Desk).
Beispielsweise Nextcloud und andere Derivate inkl. den ganzen OfficeSuites wie Nextcloud Office oder auch OnlyOffice Integration funktioniert einfach um Welten schlechter als Google Drive & Google Docs oder MS Office online mit Teams / Onedrive.
Nächster wichtiger Punkt ist, dass die Integrationen häufig Schrott sind und man auf einzelne Hobby-Entwickler angewiesen ist, Dinge zu fixen. Slack, Jira, Docusign, Miro usw. usf. die Liste ist da ja endlos und alles, was OpenSource-Insellösungen sind, killt einem in der Realität heutzutage nur die Produktivität.
Sowas kann man niemals ernsthaft im Produktivbetrieb bei größeren Unternehmen / Organisationen / Behörden / ... einsetzen.
Das stimmt absolut - aber das wird halt nicht passieren.schM0ggi schrieb:Warum nicht einfach investieren und pushen. Es ist nicht so, als gebe es nichts. Es ist auch nicht so, als gebe es keine fähigen Menschen und Unternehmen. Es ist einfach traurig, wie man Potential brach liegen lässt.
In den USA (und auch an ein paar anderen Stellen) hast du häufig ja die Mentalität:
1. Frage => ist es besser als vorher? stellt es neue UseCases dar, die vorher nicht möglich waren?
2. Frage => potentielle Marktkapitalisierung?
INVEST!
Und in Deutschland habe ich dieses Mindset wirklich noch nie erlebt. Dinge innovativ und besser zu gestalten und mit Risiko auf Zukunftsmarkt zu setzen. In Deutschland lautet die Mentalität immer (in verschieden starken Ausbau- und Ignoranzstufen):
1. Frage => was kostet mich das ganze?
2. Frage => wird ein RoI direkt jetzt im ersten Quartal erreicht? (oder maximal noch im ersten Jahr?)
VIELLEICHT kleines Invest.
Damit macht man halt nur Schwachsinn und Patchwork-Teppiche. Und deshalb ist man später auf ordentliche Lösungen von anderswo angewiesen.
Deutschland könnte es anders und besser, auf jeden Fall. Aber in Deutschland wirst du es einfach niemals hinbekommen, das z.B. Regierung mal vorgibt, was die neue Standardlösung für alle deutschen Behörden ist - jeder kocht sein eigenes Süppchen.
Und noch viel weniger wirst du das dafür notwendige Kapital bekommen. Hier mal 500k, dort mal 5 Millionen sind machbar...aber für ein deutsches LLM auf OpenAI-Niveau bräuchtest du Milliarden.
Selbst um sowas wie Nextcloud auf das gleiche Niveau und vor allem genauso gut integriert, mit stabil funktionierender Verschlüsselung, einer sicheren DocuSign Alternative bla bla bla zu bekommen, wird easy schon ein zweistelliger Millionenbereich oder mehr notwendig sein.
Der Zug ist hier einfach abgefahren. Selbst wenn irgendwann endlich mal die Boomer nicht mehr in Entscheidungspositionen sitzen: Deutschland müsste sich für sowas grundlegend verändern. Und damit meine ich nicht nur Bürokratieabbau, Föderalismus auf wichtige und notwendige Dinge reduzieren, mehr Risiko wagen...
...das geht doch schon dabei los, dass hierzulande jeder Affe, der nicht mal mehr selbst ein modernes Mailprogramm noch ordentlich bedienen kann, trotzdem noch in Entscheidungspositionen sitzt und auch von der Mentalität her die Anspruchshaltung hat, dass er bis zu seiner Rente so wie gewohnt arbeiten kann - und sich selbst dabei auch noch in seiner Fantasiewelt für produktiv und erfahren hält.
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