Synology Q&A 2021 "Klimabilanz" eigenes NAS vs Cloud

Poink

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Wie sieht der Vergleich zwischen dem Ressourcenverbrauch (Herstellung, Anschaffung außen vor, allein Betrieb) eines durchschnittlichen NAS mit SSDs und einer gleichen Menge (1 TB) an Cloudspeicher von Google aus?

Bitte widersteht dem Drang, hier eine Klimadiskussion aufzumachen. Ist eine reine Sachfrage, die einerseits aufs laufende Gewinnspiel schielt und andererseits nicht in den ersten 20 Treffern von Google beantwortet wird. Es gibt einen vielzitierten Artikel (https://www.oeko.de/presse/archiv-p...zu-weihnachten-effiziente-technik-verschenken) aus 2012(...), der aber widerrufen wurde, weil nicht sachgerecht.
 
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Solange hier niemand eine valide Studie dazu verlinken kann wird das wohl schwer zu beantworten seien da dabei viele Faktoren eine Rolle spielen. Einerseits sollte sowas in der Cloud ja effizienter zu realisieren seien da dort Hardware von mehreren Nutzern genutzt werden kann und so quasi unnötiger Leerlauf entfällt aber andererseits benötigt der Datentransfer über mehrere Knotenpunkte bis zum Rechenzentrum natürlich auch mehr Energie als innerhalb des lokalen Netzwerk und wenn an einem Ort soviel Hardware wie in einem Rechenzentrum zusammen kommt muss dieses explizit gekühlt werden was wiederum Energie benötigt wo man Zuhause kleine Systeme sogar passiv kühlen kann.
 
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Die Klimabilanz sieht zumindest auf dem Papier weitaus besser für Cloud Dienste aus: mehrere tausend User je server die diesen Sinnvoll auslasten gegenüber einem NAS was in 90% der Zeit idlet und dennoch Strom Verbraucht für im Schnitt 1-10 Nutzer ...

Allerdings endet hier das Papier und die unbekannten Variablen kommen ins Spiel: Was für Strom nutzt du? ... Welchen nutzt der Cloud Anbieter? ... Hängt dein Nas an einer Solaranlage und wird komplett von da gespeist, wird das wohl nen weitaus besseren Energie Footprint bedeuten als ein von einem oder mehreren Kohlekraftwerken / AKWs / whatever gespeißtem Rechenzentrum.

Bei Nutzung gleicher Energielieferanten dürfte die Cloud Lösung definitiv die Nase vorn haben ;)
 
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Die großen Cloud-Anbieter setzten ja jetzt schon auf grünen Strom, und genau den kannst du zu Hause auch kaufen. Von daher würde ich den Strom zum Betrieb nicht als Klimaargument zählen.

Eher: Produktion der Teile, Anschaffung, Auslastung, Transport der Teile, Transport der Daten, Entsorgung.
 
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Für belegbare Studien, müsstest du selbst recherchieren oder selbst nachforschen. Gibt vielleicht sogar Steuergelder für die Arbeit.

Ansonsten glaube ich, dass das eigene NAS weit schlechter da steht aus Gründen, die bereits hier genannt wurden:
  • Ständig im Idle
  • Eigener Prozessor, Ram, Netzteil für nur (meist) einen Nutzer

Und die Effizienz der Hardware wird nicht so gut sein wie in der Cloud.
Dafür braucht die Cloud i.d.R. alles doppelt. Wir haben auf der Arbeit sogar zwei eigene, identische Rechenzentren, die jeweils alle Hardware doppelt führen (alle Switche doppelt etc., einfach alles eben doppelt zur Ausfallsicherheit).
 
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kann man ungefähr vergleichen mit eigenes Auto vs. Bus oder Bahn. Wenn viele die gleiche Hardware benutzen hat das immer Synergien. Alles nur im Durchschnitt, es gibt also Ausnahmen (wenn du dein Nas nur manchmal anmachst um zu sichern) oder wenn Google ein neues Rechenzentrum eröffnet was erstmal kaum ausgelastet ist.

Aber im Schnitt sind gemeinsam genutzte Ressourcen immer besser.
 
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Es kommt auch auf die Art und Weise der Nutzung an. Was beispielsweise den Strombedarf angeht, so schlägt mein NAS jede Cloud-Lösung. Aber das auch nur, weil mein NAS manchmal wochenlang abgeschaltet ist.

Wenn Du jeden Tag das aktiv nutzt, könnte sich ggf. eine Cloud-Lösung rechnen, wobei ich hier die Netzwerkauslastung eher beiseite schieben würde, da der dadurch entstehende Energiebedarf eher nur Grundlage einer akademischen Diskussion darstellt. Du hast dazwischen ggf. x Hopps und niemand kann sagen, was dadurch für ein Energiebedarf entsteht, außer dass dieser höher wäre als bei einem lokalen NAS.
 
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Schönes Thema! :daumen:

Schwierig wird es natürlich, wenn man den Datenschutz mit in die Diskussion bringt, gerade wenn man bspw. seine persönlichen Dokumente nicht in der offenen Cloud liegen haben möchte. Da bleibt dann wohl nur über, dass man sich selbst einschätzt: Brauche ich zu Hause 24/7/365 Tage 4x10TB mit einer dicken Hardwärelösung und nochmal 4x10TB Redundanz oder reicht der kleine Mini-NUC mit minimalem Verbrauch und händischen Backups auf nicht immer angeschlossene externe Festplatten?

Ich komme halt nicht umher, hier auch den eigenen Verbrauch in Kritik zu ziehen. Für mich lautet die Lösung, dass das Ding eben nicht 24x7 laufen muss. Den Knopf, um die Büroablage zu machen, kann ich so mal drücken. Bei einem Media-NAS natürlich schwieriger, aber schon die Zeit für Schlafen und Arbeiten kann direkt abgezogen werden.

Strom musste natürlich selber schauen, was dein Anbieter hergibt. Ich denke mal, da kannst Du schon ein bisschen drüber nachdenken. Am Ende kommt es aber auf die Nutzung an.
 
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Poink schrieb:
Ressourcenverbrauch (Herstellung,
Naja, durch die Massenproduktion kann doch gar nichts gespart werden.
Die CPU, RAM, Leiterplatten...das alles wird hergestellt, ob gebraucht oder nicht.

Unsere Wirtschaft ist auf Produktion gestellt, 24/7...

So wie @sc0repi0 schreibt, sollen persönliche Daten in die Cloud? Braucht es TB-weise an Speicherplatz, oder reicht ein 8GB USB Stick für die wichtigen Sachen? Was ist wichtig zum Sichern?
 
@Splatter0815 Das Konsumverhalten der Kunden beeinflusst maßgeblich was die Unternehmen produzieren.
 
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Poink schrieb:
eines durchschnittlichen NAS mit SSDs und einer gleichen Menge (1 TB) an Cloudspeicher von Google aus?
Diese zwei Dinge zu vergleichen ist absoluter Quark. Wenn du bei $Cloudstorageanbieter 1 TB Daten ablegst dann liegt das in der Regel auf verteilten Systemen mit Redundanzen an jeder Ecke und hat eine Verfügbarkeit, die um ein vielfaches höher als als dein NAS.
Vergleichst du also allein Herstellung des NAS mit Herstellung der Komponenten (HDDs, Server, Netzwerk, Kühlung, usw.) dann brauchst für dein NAS natürlich viel weniger Ressourcen.

Wenn du also realistisch vergleichen wollen würdest, müsstest du irgendwie die Verfügbarkeit der Daten mit rein rechnen.
 
Bei dieser Diskussion wurde meist nur ein Aspekt herausgegriffen. Ob die Klimabilanz passt oder nicht, hängt doch von der Gesamtsituation ab. Und dazu gehört das eigene Verhalten, die Hard- und Software einschließlich Internetanschluss bzw. den erledigten Aufgaben ab. Die hier angenommenden 90% idle ist kein Naturgesetz.

Das die Cloud wegen seiner Größe und großen Anzahl an Nutzer energetisch Effizient ist, liegt an den Cloudbetreibern und dessen Verhalten. Im Grunde kann man diese zuhause genauso machen. Das Problem ist eher genügend passende Dienst zusammenbekommen.
Ein eigenes NAS kann Beispielsweise als Aufnahmeserver, Backup einschließlich online-Sicherung, Überwachungsserver, Mediaserver, .... dienen. Im Grunde kann man auch Videokonvertierung auf ein NAS auslagern. Im Grunde ist oftmals der Gesamtverbrauch bei lange Zeiten und niedriger Stromverbrauch gleich zu kurzen Zeiten und hohen Stromverbrauch.
Auch ist die Klimabilanz nicht mehr so gut, wenn man für den Upload zur Cloud den normalen Rechner mit seinem meist höheren Stromverbrauch laufen lassen muss.
Auch ist der Stromverbrauch bei einem NAS nicht einheitlich. Einfache 2-Bay NAS mit 2x 2,5 Zoll Laufwerken verbraucht meist um 6 W (idle) und 20 W (max Verbrauch). 2 Bay deswegen weil die Atomprozessoren meist nur 2 SAta Anschlüsse haben und mehr über einen extra Controller bereitgetellt wird. Auch das Netzteil wird meist geringer ausgelegt sein. Die Filmsammlung kann auf einer USB Platte bereitgestellt werden. Wobei viele kleine Netzteile auch dank Reststrom Effizienzkiller sind. Bei meinem QNAP NAS läuft diese nur an, wenn auf diese zugriffen wird und dieses erfolgt wesentlich selten als bei den internen. An diesem Punkt finde ich es schlecht, das bei Qnap der Mediaserver keine USB Platten einbinden möchte (bei Synology oder Plex ist das noch möglich). Bei einem Desktop Rechner oder vielen (Selbbau-)NAS ist man mit 20 W Idle schon gut dabei.
Bei einigen habe ich das Gefühl, dass diese nicht warten können und alles muss sofort bereit stehen. Dieses führt direkt zu viel zu großen Auslegung (siehe diverse Autothreads, bei den ein Auto unter 200 kW nicht mal zum Brötchen holen reicht). Eine passende Auslegung sollte auch eine bessere Klimabilanz führen.
 
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HI @Poink

ich denke, dass wir dir hier keine Antwort liefern können.
Wie man auch an der Diskussion sieht, ist es schwer hier eine Antwort zu finden.

Einfach gedacht:
Eine Cloud/Rechenzentrum welches mehrer User auf einmal bedient und die Lasten gut verteilen kann, sollte auf jeden Fall weniger Ressourcen brauchen.
Sofern die Leistung auch an die User angepasst ist.


Auf der anderen Seite kann dein NAS auch Ressourcen einsparen wenn:
  • NAS Hardware und HDD nicht überdimensioniert sind als der Nutzer eigentlich braucht
  • Nas mit Family und Friends geteilt wird ("private cloud")
  • Wenn das NAS ggfs VMs oder Docker container ausführt und so andere PCs/Raspberries ersetzt
  • Dein NAS für Stunden/Tage/Woche n den Ruhezustand geht oder ausgeschaltet wird, wenn du es nicht brauchst -> Beim RZ wirds da schwerer.

+Bei einer Cloud hast du in der Regel riesen Redundanzen, was wiederum mehr Hardware und Stromverbrauch bedeutet....was bei deinem NAS in der Regel halt nur eine weitere HDD wäre oder ggfs ne Backup USB.

Es gibt sicher noch viele Aspekte die hier anfallen bzw betrachtet werden müssten....


Gruß
Philip
 
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