Kommentar Kommentar: Wenn Hersteller „Group Buy“ für ihre Zwecke missbrauchen

Da wirds schon genug Konsumjunkies geben, die sich so etwas kaufen. Einfach mal das Hirn einschalten und sich überlegen, ob man so etwas wirklich braucht.
 
Cris-Cros schrieb:
Korrekt, kein klassisches Group Buy, allerdings auch eine Form der Verknappung, ohne erkennbaren Grund.
Was so nicht stimmt: der Klassiker sagt ja: Leude habt ihr Interesse an dem Produkt, dann bestellt es vor. Ich kann es mir nicht leisten das Risiko zu tragen. So wird dem Hersteller / Designer eine Absatzmenge garantiert.
Bei Custom Mechanical Keyboards ist das einfach so nischig, dass es oft nicht anders geht. Und das finde ich auch legitim um an coole Designs zu kommen.

Warum Glorious, die gefühle 38 Mäuse, 25 KEyboards, Schalter, Kabel, Caps und anderes Zubehör in Masse produzieren dieses Pferd jetzt reiten muss geht mir nicht rein. Die könnten das Risiko tragen, einfach weil es überschaubar ist.
 
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Ich finde den Begriff "Missbrauch" nicht richtig, mindestens schlecht gewählt.

@topic
Ist zwar ziemlich unethisch aber eben legal. Künstliche Verknappung ist leider aktuell der heiße Scheiß. Als volljährige mündiger Käufer sollte man aber damit umgehen können
 
Sehr guter Artikel und es ist auch sehr wichtig, solche Geschäftspraktiken anzuprangern.
 
Die Kritik am Verkaufsmodell ist ja valide und ein bisschen vom Standpunkt abhängig. Wobei ich langsam auch glaube dass Glorious eigentlich groß genug sein müsste um das Risiko für ein neues Modell das nur ein upgrade darstellt und kein experimentelles neues Design tragen zu können.
Aber ohne etwas mehr Hintergrundwissen drängt sich mir zumindest da kein eindeutiger Standpunkt auf. Ist es nun besser wenn das Risikokapital von Investoren, einer Bank, oder den Kunden kommt? Letztere dürfen schon mal eher nicht mitreden für ihr Geld, andererseits kommen auch keine anderen Interessen hinein außer dem am Endprodukt. Mauskäufer wollen eine Maus, keine Rendite. Oder machen die einfach beides? Keine Ahnung.

Ist das Group Buy nun so schlimm? Mir persönlich ist es erstmal egal, ich ignoriere sowas einfach. Aber FOMO ist für mich auch weniger ein Thema, das hat mich schon bei Facebook und Whatsapp nicht gestört. Wenn die Familie eine Nachricht schreiben will hab ich eine Emailaddresse. :rolleyes:
Wenn ich mir aber so angucke wie es bei anderen aussieht ist das irgendwie absolut nicht egal. Viele scheinen da heftig getriggert zu werden. So ähnlich wie manche mit Blutzucker im unteren Bereich nicht an einem Bäcker vorbeikommen der gerade eine Ladung frische Brötchen rausholt. Oder Raucher die schon 15 Minuten über der Zeit für ihre nächste Zigarette sind. Aus meiner Sicht ist das irgendwie alles verwandt.
Impulskontrolle kann man zwar trainieren, aber nicht so einfach völlig verändern. Insofern wäre das schon relevant, dann hätte das moralisch eher etwas von einem Glühweinstand bei einem Treffen von Alkoholikern (ob trocken oder nicht).

Problem ist da nur dass es völlig normal ist sowas auszunutzen. So funktioniert gefühlt die meiste Werbung. Oder ist dieser 'jetzt nur für kurze Zeit!'-Zusatz aus der Mode gekommen? Alternativ reicht ggf. auch der Verpflichtende 'nur solange der Vorrat reicht'-Zusatz. Was in gewisser Weise wieder ähnlich zum Group Buy Modell ist, nur ohne Vorbestellung.
Wenn das ein Problem darstellt erscheint es mir deutlich größer zu sein als Glorious neue Mausmodelle, da erscheint es mir falsch nur explizit dies zu kritisieren. Ok, es wurde auch Finalmouse kritisiert, aber insgesamt liest es sich doch wie ein sehr begrenztes Problem.
Oder ich sehe einfach die abgrenzung zu ähnlichen Mechanismen nicht so deutlich.

Zum Angebot bei Caseking interpretiere ich das übrigens völlig unspektakulär so dass die sich beim Group Buy beteiligen, Lieferdatum deckt sich in etwa und wenn die Maus ausverkauft ist, ist sie eben nicht mehr lieferbar. Nur solange der Vorrat reicht. Wie bei jedem anderen Produkt auch.
Caseking tut da praktisch genau das gewünschte, sie gehen als Unternehmen das Risiko ein die Ware auf Lager zu bestellen.
Da sehe ich entsprechend keinen Kritikpunkt am Umstand dass die Maus auch woanders angeboten wird.

Dazu scheint das Vorgehen zumindest an Kunden wie mir sinnvoll, bzw nicht schädlich zu sein.
1. Hardware ohne test wird wahrscheinlich nicht gekauft. Katze im Sack mag ich nicht. -> nicht schädlich
2. Wireless, proprietärer Akku, was soll ich damit? -> kein Interesse
3. Ich habe doch schon eine Maus, wozu brauche ich noch eine Maus solange die funktioniert? Mit etwas Glück meinerseits werde ich die nächsten 5 Jahre keine Maus kaufen. -> begrenzter Absatz
4. Preis zu hoch bei für mich unklarem Vorteil. Die Model O mit Kabel kostet mit 50 $ die Hälfte. -> hausinterne Konkurrenz gewinnt.

Da bräuchte man nun Statistiken ob deren Maus, oder Kunden wie ich die Nische sind. ^^
Aus meiner Sicht wäre es schon hilfreich wenn Glorious beim Angebot hinzufügen würde dass die Maus bei gutem Absatz in die reguläre Produktion und damit ins Angebot übergeht.
Andererseits ticken die Menschen nun mal so dass die meisten sich denken die anderen regeln das schon. Da würde potentiell jeder erstmal abwarten und nachher jammern dass nix draus geworden ist.
Entweder also wird in unmoralischer Weise ein psychologischer exploit in Menschen ausgenutzt, oder vermieden dass ein psychologischer Bug die Aktion fehlschlagen lässt. Alternativ müsste Glorious eben das Risiko allein tragen und ohne Geschäftszahlen lässt sich schwer bewerten ob das nun peanuts oder tatsächliches Risiko wäre.
Dazu kommt das 'alle anderen machen es doch auch'. Denn praktisch jeder Hardwarehersteller mit spielerorientierten Produkten versucht sich an psychologischen Tricks. Manche mehr als andere.
 
Vielen Dank @Vitche für den Kommentar zu dieser in der Tat sehr bedenklichen Entwicklung.
In meinen Augen handelt es sich um eine Ausprägungen des bedauerlicherweise jegliche Vernunfts- und Nachhaltigkeitsbestrebungen zunichte machenden Endzeit-Kapitalismus, den man leider an so vielen Stellen in unserer Gesellschaft antrifft.
An jeder Ecke wird unverhohlen das Suchtpotential der Mitmenschen und gerade von Kinder und Jugendlichen ausgebeutet, die unschuldig - da noch im Reifeprozess befindlich und somit unfähig die Mechanismen überhaupt verstehen zu können - darauf hereinfallen, da ihre Erziehungsberechtigten zu ignorant oder unfähig sind sie vernünftig aufzuklären und die modernen "Vorbilder" in Form von Influencern sich zu allem Übel ihren Communities als nahbar wie Freunde und Enthusiasten des z. B. Gamings geben, aber eigentlich nur auf Teufel komm raus ihren oder den Schrott ihrer Werbepartner skrupellos meistbietend unters Volk bringen wollen - widerlich.
 
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Ist doch ein billiges Marketinginstrument. Wer darauf reinfällt ist selber schuld. Es wird auch nicht jeder ein harter Cowboy, bloß weil er Marlboros raucht. Sollen die ruhig machen. Hier ist das Problem eher das GB-Geschachere im Allgemeinen. Als GMK-Fan könnte ich jeden Tag kotzen. Heute bezahlt und in 18 Monaten geliefert.
 
Weil auch jeder User "der Pro Gamer" ist, der für 100€ ne Maus braucht, mir hat sich das eh noch nie erschlossen für was das taugen soll.
Klar mit ner 5€ Maus vom Wühltisch werde ich wahrscheinlich nicht weit kommen aber mal Hand aufs Herz wer braucht sowas überhaupt, aber klar wenn ich ne GK für 1500 Ocken drin hab dann kann ich nicht mit ner Maus für 40-50 zocken, da brauch ich was besseres, aber die kochen auch nur mit Wasser und vor 25 Jahren haben die Leute auch schon mit Mäuse gezockt und da hatten die meisten noch ne Kugel, vielleicht bin ich auch zu alt für so nen Sche*, mir gehts jedenfalls am P*p* vorbei, sollen sie doch alle so weiter machen, es steht jeden Tag mehr als nur ein Dummer auf.
 
Cris-Cros schrieb:
Die Leute fallen darauf rein.
Genau darum ist das ja auch genial. Ich sehe es so: wenn Unternehmen durch Hype und künstlicher Verknappung bei Gütern, die ich für meine Grundbedürfnisse nicht brauche, herstellen, dann sollen sie doch. Es gibt 100 Maushersteller, dann kaufe ich mir eine andere.

Jeder Marketingmensch weiß, dass man nicht wirklich ein Produkt, sondern ein Gefühl verkauft. Redbull schmeckt nicht besser als LIDLs Energydrink, aber Redbull ist cooler - man gehört dazu, man zeigt, dass man wer ist. Also zahlen Leute 1,19€ statt -,49€ für fast das Selbe.

Hut ab, jeden Tag stehen Leute auf, die man abzocken kann. Warum sollen das andere machen, wenn mans auch selbst machen kann.
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Basti__1990 schrieb:
Ist zwar ziemlich unethisch
Und warum? Kannst du allgemeingültig definieren, was "ethisch" ist?
 
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Grundsätzlich ist künstliche Verknappung schon etwas, das meiner Einschätzung nach
beobachtet werden sollte. Wenn man es nachweisen kann, kann man es zur Anzeige
bringen (hoffe ich). Da die meisten Hersteller von Peripherie aber im Ausland sitzen
oder sich wegen einer Maus niemand ein Verfahren ans Bein binden wird, bleibt das in
diesem konkreten Fall nur Theorie. Nicht kaufen ist das, womit man den Hersteller am
2. meisten straft. Am meisten jedoch, wenn man aufhört, über solche Firmen und deren
Machenschaften zu berichten, denn auch schlechte Publicity ist immer noch Publicity.
 
Das ist kein Marketing ding sondern ein Finanzbuchhalterisches!
Wer würde bitte schon eine Maus Pre-ordern? Hingegen wenn man sie NUR über Group-buy im vornherein kaufen kann hat man keine Wahl.

Was haben sie also davon? Kapital bevor mit der Produktion begonnen wird! Ja vielleicht sogar bevor die ganze Entwicklung abgeschlossen ist.
Das ermöglicht vielleicht den Verzicht auf externe Kaptilageber.
Und wenn da nur 200 Leute mitmachen geben sie vielleicht einfach das Geld zurück und sagen die Produktion wurde eingestellt.
 
Noch nicht von denen gehört.
So eine Sache würde ich aber auch nicht machen. Ich kaufe doch nicht die Katze im Sack.
 
Vielen Dank für den kritischen Kommentar. Bitte hört nicht auf auch mal Kritik zu äußern, wenn es eben notwendig erscheint(/ist).

Und ja, ich finde das ebenfalls nicht in Ordnung.
 
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Averomoe schrieb:
Und warum? Kannst du allgemeingültig definieren, was "ethisch" ist?

Eine allgemeingültige Definition der Ethik ist schwer zu etablieren, da jeder Mensch für sich gutes und schlechtes Handeln anders bewertet. Darüber streiten sich Philosophen schon lange genug.

In den Wirtschaftswissenschaften gibt es allerdings den Forschungsbereich Wirtschaftsethik. Es wird sich glücklicherweise damit auseinandergesetzt und es gibt ausreichend Unternehmen, die danach handeln.
 
Wenn ein Designer eine Tastatur entwirft und einen Group Buy startet, weil er kein Kapital hat, ist das eine Sache.
Wenn aber ein Millionenunternehmen einen Group Buy nutzt um das Risiko abzuwälzen ist das eine andere. Glorious ist damit für mich nun auf der No-Buy-Liste. Schade. Die PBT Caps von denen fand ich echt gut.
 
borizb schrieb:
Grundsätzlich ist künstliche Verknappung schon etwas, das meiner Einschätzung nach
beobachtet werden sollte. Wenn man es nachweisen kann, kann man es zur Anzeige
bringen (hoffe ich).
Ich weiß nicht, ob man es Anzeigen kann, wenn es noch Tonnenweise alternative Hersteller von Computermäusen gibt.
 
Das Alter vieler Forenmitglieder hier ist das"Problem". Ich zähle mich auch eher zu den älteren. Es gibt so viele hersteller von Mäusen, da muss man bei dem Trend nicht mitmachen. Dann kauft man halt woanders. Die high end Mäuse der hersteller unterscheiden sich doch nur um Nuancen.

Ich kann mir aber vorstellen, dass bei jüngeren Menschen da eine Art Gruppendruck besteht, cool zu sein. Gab es in meiner Jugend auch. Nur dass es da nur Klamotten oder Schuhe waren. Heute gibt es so viel. Handy, Konsole, Klamotten, Turnschuhe und nun eben völlig überteuerte Mäuse.
 
Glorious_Oneplus_Faraday.jpg


Zu Faraday Future: Die haben vor fünfeinhalb Jahren den FF91 angekündigt und dabei den Mund richtig schön vollgenommen, immerhin hatten sie offensichtlich fahrbereite Prototypen, aber bis heute haben sie kein einziges Serienfahrzeug ausgeliefert: https://www.heise.de/newsticker/mel...l-die-Autoindustrie-auf-den-Kopf-3587394.html
Aktuell brauchen sie mal wieder Geld: https://www.heise.de/news/E-Autos-F...ches-Geld-fuer-Produktionsbeginn-7189705.html
Und den Laden gibts inzwischen schon seit 8 Jahren...

OnePlus ist ja gemeinhin bekannt, seit einer Weile praktisch genauso teuer wie die hauseigene Konkurrenz Oppo, teilweise sind die Nord einfach nur umgelabelte anderer BBK-Marken und auch Samsung, Xiaomi etc.
bewegen sich in ähnlichen Preisgefilden.

Zurück zum Thema:
Ich fänds nicht verkehrt, wenn man so etwas in der Richtung für eingereichte Custom-Designs (vielleicht eine Art monatlichen Designwettbewerb mit Modellrotation) und/oder neue Farbschemen macht, aber für komplett neue Modelle finde ich etwas fischig.
 
CCIBS schrieb:
Ich weiß nicht, ob man es Anzeigen kann, wenn es noch Tonnenweise alternative Hersteller von Computermäusen gibt.
Wenn ich vorgebe, dass eine Ware teuer, weil knapp ist, habe ich damit gelogen,
falls das nicht den Fakten entspricht. Ob ich diese Maus oder eine ähliche Maus
dann woanders kaufen kann oder nicht, ändert an einer unwahren Aussage ja nichts.
Ich klage somit nicht, weil ich keine beliebige Maus auf dem freien Markt bekomme,
sondern weil eine Firma Privatpersonen möglicherweise bewusst anlügt (was wie
gesagt nachzuweisen sein muss) zum alleinigen Ziel ihrer Gewinnmaximierung.

Ich kann als Hersteller aber auch grundsätzlich einfach zu wenig Material bestellen
oder Seefracht statt Luftfracht machen und das mit Kosteneinsparungen oder Aus-
lastung in der Fertigung begründen oder mit menschlichem Versagen. Deswegen
wird künstliche Verknappung immer ein Vorwurf sein, aber selten nachweisbar.
Außer man geht jetzt hin und fotografiert z.B. eine Schütte mit 10.000 Geräten
die es laut dem Hersteller nicht gibt. Aber das ist ja eher unwahrscheinlich.
 
Das würde wohl nur funktionieren, wenn jede Maus eine individuelle Nummer hat und es nachweislich keine zwei oder mehrere Mäuse gibt, mit der selbe Nummer, bzw. keine Mäuse ohne Nummern. Wie man es bei Sammlereditionen macht.
 
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