Hallo alle miteinander,
da meine gute alte HD3850 einfach nicht mehr so richtig konnte wie ich wollte, habe ich mir vor einiger Zeit eine GTX260 von Palit gegönnt. Allerdings bin ich jemand, der mitunter auch mal produktiv arbeiten möchte und so habe ich im Lauf der Zeit einen abolut ruhigen PC zu schätzen gelernt. Wie mir natürlich vorher klar war, lässt sich dieses Ziel mit aktuellen Performance-Grafikkarten nur recht schwer erreichen. Von Referenzlüftern erwarte ich seit einigen Generation sowieso schon nicht mehr, als das sie die Karte gerade so vorm Kollaps bewahren.
Wie sicher auch vielen von Euch, ist mir bei der Recherche vor dem Kauf die GTX260 Sonic von Palit aufgefallen. Zusammen mit der baugleichen Gainward waren dies bis vor einiger Zeit die einzigen Karten, die nicht im Referenzdesign mit Radiallüfter gebaut wurden. Ganz sicher bin ich auch nicht der erste, der beim Lesen der Tests und Anschauen der Fotos schon Pläne bezüglich einer Alternivkühlung geschmiedet hat. Leider lassen sich so gut wie keine Bilder im Netz finden, so dass ich die Gelegenheit nutzen möchte, meine Lösung hier kurz vorzustellen.
Dies ist das Ausgangsprodukt.
Die Karte besitzt zwei relativ flache PWM-Lüfter, welche im 2D-Modus regulär mit 40% angesteuert werden. Dies resultiert in einer Drehzahl von etwa 2100 U/min. Egal, was diverse Reviews so schreiben, das ist nicht leise! Auf meiner ersten Suche nach Abhilfe fand ich in diesem Forum die folgende Anleitung zum Regeln des Lüfters mit Rivatuner:
https://www.computerbase.de/forum/threads/lueftersteuerung-mit-rivatuner-einmal-anders.472431/
Von mir noch einmal ein großes Dankeschön an Lord Sethur für die ausführliche Anleitung. Mit ihr ließen sich die Lüfter der Karte auf minimal 1100 U/min herunterregeln. Was für eine Erleichterung! Das Ergebnis war schon sehr überzeugend und dürfte den absoluten Großteil der Besitzer jener Karten zufrieden stellen. Auch ich wähnte mich schon in dem Glauben, die erste Grafikkarte seit Generationen erworben zu haben, der ich nicht physisch zu Leibe rücken müsste, um sie ruhig zu stellen.
Echte Silent-Freaks wissen aber, was jetzt kommt. Nach einiger Zeit sitzt man vor seinem PC, tut dies und jenes, und dann - dann hört man so ein fieses Geräusch, das man da eigentlich nicht hören wollte. Wenn der Rest des PCs auf silent getrimmt ist, dann bringt einen so ein Rauschen, Wimmern oder Fiepen echt um den Verstand. So ging es auch mir. Die verbauten Lüfter waren herunzergeregelt zwar absolut verträglich, aber es sind halt auch Billigteile, die bei 1100 U/min alles andere als lautlos sind.
Also packte es mich doch wieder, und ich machte mich daran, die Alternativen auszuloten. Ein Alternativkühler war mir zu kostspielig, zumal die Auswahl eher gering ist und man diesen bei der nächsten Grafikkartengeneration vermutlich nicht weiterverwenden kann. Beim Stöbern im Web findet man diverse Bilder der Karte mit abgenommen Lüfterhalter. Dies erwies sich auch als gar nicht so schwer.
Man muss lediglich die zwei äußersten Schrauben auf der Rückseite am Ende des PCB und die zwei an der Slotblende lösen.
Ergebnis:
Der große flache Kühlkörper schreit förmlich danach, dort einen 120mm-Lüfter draufblasen zu lassen. Zuerst hatte ich mir zwei Noiseblocker BlackSilent XL2 mit 1500 RPM besorgt. Die meisten Tests bescheinigten diesen eine wunderbare Laufruhe und gute Skalierbarkeit. Leider wurde ich ziemlich herbe enttäuscht. Die Lager kratzten relativ deutlich und wenn man sie unter 500 U/min regelte, bleiben sie einfach stehen. Wieder nichts mit Geld sparen...
Also griff ich zum Lüfter meines Vertrauens, dem Scythe S-Flex. Hier in der Variante mit 1600 RPM.
Nachdem ich dieses Modell bereits entkoppelt in meinem Netzteil einsetze und einen 1200er als Gehäuselüfter, bin ich von ihrer Laufruhe und Skalierbarkeit begeistert. Leider ist der Preis etwas höher, was die Begeisterung auch schonmal dämpfen kann.
Also habe ich einen zur optischen Anprobe auf die Karte gelegt.
Sieht schon schick aus. Nur leider bekommen weder der vordere Teil des Kühlers noch die Spannungswandler einen Hauch Luft ab. Beim Thema Spannungswandler bin ich seit der Radeon X1950 Pro ein gebranntes Kind. Aber das ist eine andere Geschichte. Also her mit einem zweiten Lüfter:
Besser, und ganz schön imposant. Ich habe die "nackte" Karte dann erst einmal eingebaut.
Da ist defintiv genug Platz. Also nochmal Anprobe...
Sieht gut aus und hat genug Platz für meine SATA-Steckplätze. Da der Lüfterstecker auf der Karte nicht für reguläre Molex-Stecker von Gehäuselüftern ausgelegt ist, habe ich auf Experimente verzichtet und die beiden Lüfter mittels Y-Adapter an einen Lüfteranschluss des Boards gesteckt und regle sie per Speedfan. Das ist fast genauso komfortabel.
Zusammengebaut sieht das bei mir dann so aus..
Ich bitte die Casemodder unter Euch um Nachsicht, was die Optik des ganzen angeht. Sicherlich kann man sowas schöner aussehen lassen, aber bei mir zählt die Ruhe. Wenn das Gehäuse zu ist, sieht es ja keiner...
Bisher habe ich noch keine ausführlichen Tests gemacht. Auf die Schnelle lässt sich jedoch sagen, dass die Operation alles andere als ein Fehlschlag war. Die Temperatur im 2D-Modus ist leicht gesunken - und das bei schon fast unhörbaren 580 U/min der Lüfter. Das ginge problemlos auch noch langsamer.
Unter Furmark, was sicherlich einen Extremfall darstellt, pendelt die Temperatur um die 78°C. Das ist ähnlich der Original-Belüftung bei wirklich deutlich reduzierte Lautstärke. Kühler als so manche Referenz-Lösung ist dies allemal.
Natürlich ist auch meine Bastellösung nicht in der Lage, die Karte unter Last lautlos zu kühlen. Dies dürfte hauptsächlich an dem eher flachen Kühlkörper liegen, der ja ursprünglich für kleine schnelldrehende Lüfter ausgelegt ist. Dennoch sind die 2 S-Flex voll aufgedreht immernoch Welten leiser als der serienmäßig verbaute Fön. Größter Gewinn für mich ist aber die wiedergewonne Ruhe im 2D-Modus, so dass man endlich wieder ungestört machen kann, worauf man sich eigentlich konzentrieren wollte...
...brummt da etwa mein Monitor ganz leise vor sich hin
da meine gute alte HD3850 einfach nicht mehr so richtig konnte wie ich wollte, habe ich mir vor einiger Zeit eine GTX260 von Palit gegönnt. Allerdings bin ich jemand, der mitunter auch mal produktiv arbeiten möchte und so habe ich im Lauf der Zeit einen abolut ruhigen PC zu schätzen gelernt. Wie mir natürlich vorher klar war, lässt sich dieses Ziel mit aktuellen Performance-Grafikkarten nur recht schwer erreichen. Von Referenzlüftern erwarte ich seit einigen Generation sowieso schon nicht mehr, als das sie die Karte gerade so vorm Kollaps bewahren.
Wie sicher auch vielen von Euch, ist mir bei der Recherche vor dem Kauf die GTX260 Sonic von Palit aufgefallen. Zusammen mit der baugleichen Gainward waren dies bis vor einiger Zeit die einzigen Karten, die nicht im Referenzdesign mit Radiallüfter gebaut wurden. Ganz sicher bin ich auch nicht der erste, der beim Lesen der Tests und Anschauen der Fotos schon Pläne bezüglich einer Alternivkühlung geschmiedet hat. Leider lassen sich so gut wie keine Bilder im Netz finden, so dass ich die Gelegenheit nutzen möchte, meine Lösung hier kurz vorzustellen.
Dies ist das Ausgangsprodukt.
Die Karte besitzt zwei relativ flache PWM-Lüfter, welche im 2D-Modus regulär mit 40% angesteuert werden. Dies resultiert in einer Drehzahl von etwa 2100 U/min. Egal, was diverse Reviews so schreiben, das ist nicht leise! Auf meiner ersten Suche nach Abhilfe fand ich in diesem Forum die folgende Anleitung zum Regeln des Lüfters mit Rivatuner:
https://www.computerbase.de/forum/threads/lueftersteuerung-mit-rivatuner-einmal-anders.472431/
Von mir noch einmal ein großes Dankeschön an Lord Sethur für die ausführliche Anleitung. Mit ihr ließen sich die Lüfter der Karte auf minimal 1100 U/min herunterregeln. Was für eine Erleichterung! Das Ergebnis war schon sehr überzeugend und dürfte den absoluten Großteil der Besitzer jener Karten zufrieden stellen. Auch ich wähnte mich schon in dem Glauben, die erste Grafikkarte seit Generationen erworben zu haben, der ich nicht physisch zu Leibe rücken müsste, um sie ruhig zu stellen.
Echte Silent-Freaks wissen aber, was jetzt kommt. Nach einiger Zeit sitzt man vor seinem PC, tut dies und jenes, und dann - dann hört man so ein fieses Geräusch, das man da eigentlich nicht hören wollte. Wenn der Rest des PCs auf silent getrimmt ist, dann bringt einen so ein Rauschen, Wimmern oder Fiepen echt um den Verstand. So ging es auch mir. Die verbauten Lüfter waren herunzergeregelt zwar absolut verträglich, aber es sind halt auch Billigteile, die bei 1100 U/min alles andere als lautlos sind.
Also packte es mich doch wieder, und ich machte mich daran, die Alternativen auszuloten. Ein Alternativkühler war mir zu kostspielig, zumal die Auswahl eher gering ist und man diesen bei der nächsten Grafikkartengeneration vermutlich nicht weiterverwenden kann. Beim Stöbern im Web findet man diverse Bilder der Karte mit abgenommen Lüfterhalter. Dies erwies sich auch als gar nicht so schwer.
Man muss lediglich die zwei äußersten Schrauben auf der Rückseite am Ende des PCB und die zwei an der Slotblende lösen.
Ergebnis:
Der große flache Kühlkörper schreit förmlich danach, dort einen 120mm-Lüfter draufblasen zu lassen. Zuerst hatte ich mir zwei Noiseblocker BlackSilent XL2 mit 1500 RPM besorgt. Die meisten Tests bescheinigten diesen eine wunderbare Laufruhe und gute Skalierbarkeit. Leider wurde ich ziemlich herbe enttäuscht. Die Lager kratzten relativ deutlich und wenn man sie unter 500 U/min regelte, bleiben sie einfach stehen. Wieder nichts mit Geld sparen...
Also griff ich zum Lüfter meines Vertrauens, dem Scythe S-Flex. Hier in der Variante mit 1600 RPM.
Nachdem ich dieses Modell bereits entkoppelt in meinem Netzteil einsetze und einen 1200er als Gehäuselüfter, bin ich von ihrer Laufruhe und Skalierbarkeit begeistert. Leider ist der Preis etwas höher, was die Begeisterung auch schonmal dämpfen kann.
Also habe ich einen zur optischen Anprobe auf die Karte gelegt.
Sieht schon schick aus. Nur leider bekommen weder der vordere Teil des Kühlers noch die Spannungswandler einen Hauch Luft ab. Beim Thema Spannungswandler bin ich seit der Radeon X1950 Pro ein gebranntes Kind. Aber das ist eine andere Geschichte. Also her mit einem zweiten Lüfter:
Besser, und ganz schön imposant. Ich habe die "nackte" Karte dann erst einmal eingebaut.
Da ist defintiv genug Platz. Also nochmal Anprobe...
Sieht gut aus und hat genug Platz für meine SATA-Steckplätze. Da der Lüfterstecker auf der Karte nicht für reguläre Molex-Stecker von Gehäuselüftern ausgelegt ist, habe ich auf Experimente verzichtet und die beiden Lüfter mittels Y-Adapter an einen Lüfteranschluss des Boards gesteckt und regle sie per Speedfan. Das ist fast genauso komfortabel.
Zusammengebaut sieht das bei mir dann so aus..
Ich bitte die Casemodder unter Euch um Nachsicht, was die Optik des ganzen angeht. Sicherlich kann man sowas schöner aussehen lassen, aber bei mir zählt die Ruhe. Wenn das Gehäuse zu ist, sieht es ja keiner...
Bisher habe ich noch keine ausführlichen Tests gemacht. Auf die Schnelle lässt sich jedoch sagen, dass die Operation alles andere als ein Fehlschlag war. Die Temperatur im 2D-Modus ist leicht gesunken - und das bei schon fast unhörbaren 580 U/min der Lüfter. Das ginge problemlos auch noch langsamer.
Unter Furmark, was sicherlich einen Extremfall darstellt, pendelt die Temperatur um die 78°C. Das ist ähnlich der Original-Belüftung bei wirklich deutlich reduzierte Lautstärke. Kühler als so manche Referenz-Lösung ist dies allemal.
Natürlich ist auch meine Bastellösung nicht in der Lage, die Karte unter Last lautlos zu kühlen. Dies dürfte hauptsächlich an dem eher flachen Kühlkörper liegen, der ja ursprünglich für kleine schnelldrehende Lüfter ausgelegt ist. Dennoch sind die 2 S-Flex voll aufgedreht immernoch Welten leiser als der serienmäßig verbaute Fön. Größter Gewinn für mich ist aber die wiedergewonne Ruhe im 2D-Modus, so dass man endlich wieder ungestört machen kann, worauf man sich eigentlich konzentrieren wollte...
...brummt da etwa mein Monitor ganz leise vor sich hin
