Lan Priorität vor Wlan

swarley10

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Hallo,

meine WG und ich nutzen eine Fritzbox 3490. Meine Mitbewohner beschweren sich darüber, dass sobald ich über LAN zocke oder Videos streame sich die Internetgeschwindigkeit stark reduziert. Wir haben eine 50 Mbits Leitung.

Ist davon auszugehen, dass LAN priorisiert wird und es deswegen langsamer ist?

Wie kann man das Problem lösen?
Dlan statt Wlan?
 
Das Zauberwort nennt sich"Traffic-Shaping"

https://de.wikipedia.org/wiki/Traffic-Shaping

Gibt ein kleines nettes Tool der Firma cFos, cFos Speed, dieses auf allen Clients im netzwerk installieren, so werden alle datenpakete besser verwaltet und das du andere ausbremst beim streamen oder zocken wird sehr stark minimiert.


Da es keine App für Smartphones und Tablets gibt, werden diese geräte bei Uploads und Downloads die leitung immernoch extrem ausbremsen
 
Das ist eigentlich eine Sache vom Router, aber der scheint es nicht ausreichend zu machen. Konfigurieren kann man das nicht, wenn, dann nur aus- und anschalten.
Ob die Software aus Post 2 da hilft, weiß ich nicht.
 
Smily schrieb:
Das ist eigentlich eine Sache vom Router, aber der scheint es nicht ausreichend zu machen. Konfigurieren kann man das nicht, wenn, dann nur aus- und anschalten.
Ob die Software aus Post 2 da hilft, weiß ich nicht.

Das Tool nutze ich schon seit über 10 Jahren und bisher sehr zufrieden damit, da es auch stetig weiterentwickelt wird.

Läuft bei uns im Betrieb auch auf über 20 Clients und wenn 4-5 leute youtube videos/Musik schauen werden die anderen kaum ausgebremst
 
Cool, dass mit dem Tool hört sich gut an. Gibt es Tutorials zum konfigurieren oder was brauch ich dafür?
 
swarley10 schrieb:
Cool, dass mit dem Tool hört sich gut an. Gibt es Tutorials zum konfigurieren oder was brauch ich dafür?

Gibt bei cFOS nach der Installation Anleitungen und Leitfäden zum einrichten, links werden aufm Desktop angelegt. Ich muss aber sagen, das für Privat die Standard Einstellungen vollkommen ausreichen.

https://www.cfos.de/de/cfosspeed/cfosspeed.htm

Downloaden, auf allen Clients im Netzwerk installieren, Testlizenz nutzen und wenns wie gewünscht funktioniert, kaufen. Kostet ne Lizenz einmalig 15,90 €, diese kannste für alle Clients nutzen. Updates auf Lebenszeit
 
sollte das nicht klappen..würde dlan helfen?
 
swarley10 schrieb:
sollte das nicht klappen..würde dlan helfen?

Meiner Meinung nach Nein.

Die Datenpaket Verwaltung scheint ja der Router schlecht hinzubekommen, deshalb ja das Tool
Wie das Netzwerk aufgebaut ist, das ist dann egal, da ja trotzdem alles über den Router läuft egal ob LAN, dLAN oder WLAN
 
Ja muss ich mal drauf achten.. Muss das tool auf jedem PC installiert sein?
 
swarley10 schrieb:
Ja muss ich mal drauf achten.. Muss das tool auf jedem PC installiert sein?

JA! Sonst funktioniert es nicht
 
Bei aller Begeisterung für Tools. Diese werden keine Bandbreite herbeizaubern, sondern nur versuchen diese etwas "cleverer" zu verteilen.

Wenn man nicht versteht wer, was, wieviel Bandbreite benutzt, der kann nur begrenzt über ein Traffic Shaping Tool sein Problem lösen, sondern verschiebt es nur von einer Stelle auf eine andere.

Z.B. könnte man die Datenpakete Deines Online Spiels verzögern und ausbremsen, dadurch werden die Datenpakete anderer schneller gesendet. Ob man selbst darüber glücklich ist wenn der Ping eigentlich so niedrig wie möglich sein sollte ?
Gleiches gilt für z.B. Datenpakete eines HD / UHD Video Streams. Man selbst hat hin- und wieder Aussetzer die Mitbewohner sind zufrieden.

Missversteh mich nicht. Clientseitiges cleveres Traffic Shaping kann etwas helfen, gerade im Uplink, sehr begrenzt im Downlink aus dem Internet. Es ist aber kein Allheilmittel und man fängt sich schnell neue Fehlerquellen ein, wenn man Tools installiert welche tief in das Betriebssystem eingreifen.

Ich würde bevor ich mir ein Tool installiere, gründlich Analysieren, welche Anwendungen wieviel Bandbreite brauchen. Wieviel Bandbreite steht tatsächlich zur Verfügung ? DSL 50 MBit/s heißt noch nicht das auch tatsächlich 50 Mbit/s ankommen, oft ist es deutlich weniger. WLAN / dLAN im eigenen Netzwerk ist ebenfalls oft ein Engpass.

Und wenn schlicht zu wenig Bandbreite vorhanden ist, dann hilft nur umsichtigeres Nutzen der Bandbreite (z.B. Videos nicht in HD oder UHD schauen) und z.B. Uplink Priorisierung im Internet-Router.
 
Naja mein Mitbewohner sagt, dass es daran liegt, dass wenn ich als Lan usere von der Fritzbox mehr priorität erhalte. Mein Mitbewohner ist am weitesten entfernt vom Router und hat sich deshalb eine höhere Priorität vom Router geben lassen. Das führt nun dazu, dass wenn Ich, mein Mitbewohner und meine Mitbewohnerin gleichzeitig im Netz aktiv sind, meine Mitbewohnerin (auch wlan) eine schlechte Internetverbindung hat.

Aber woran es liegen kann, weiß ich auch nicht.

Nein es kommen genau 50 mbits an..Wir hätten eigentlich mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne weitere Einstellungen haben alle Schnittstellen in der Fritz!Box die gleiche Priorität. Da LAN (Gig-Ethernet) aber eine höhere Datenrate hat, besteht hier das Potential das über die gleiche Zeit, mehr Datenpakete in eine Warteschlange landen, als mit WLAN. Die Datenpakete aller Rechner werden aber weiterhin eines nach dem anderen mit der gleichen Priorität versandt. Das Paket welches zuerst empfangen wurde, wird auch zuerst versandt.

Wenn man jetzt deswegen per se einem per WLAN angeschlossenen Rechner Priorität verleiht, dann werden die Datenpakete nicht mehr eines nach dem anderen versandt, sondern die Pakete des priorisierten Rechners werden zuerst geschickt. Das bremst naturgemäß andere Datenpakete anderer Rechner aus.

Cleverer wäre es, nicht Pauschal einen Rechner zu priorisieren, sondern Anwendungen. Downloads über Torrent und die E-Mail Abfragen können z.B. in den Hintergrund. Da macht es nichts wenn ein Datenpaket mal ein wenig verzögert ist. Computerspiele, Internettelefonie bekommen höchste Priorität. Das Videostreaming (bei YouTube meines Wissens per HTTP) sollte in die mittlere Prioritätsstufe.

Das hilft aber nur für den Uplink Datenverkehr. Im Downlink schickt der Internetanbieter die Datenpakete so wie er sie bekommt, alle mit gleicher Priorität. Hier kann man schlicht nichts drehen, ausser die Bandbreite von Anwendungen Clientseitig reduzieren, wie z.B. durch die reduzierung der Auflösung von Video-Streams.

Um der vermeintlichen Ungerechtigkeit LAN/WLAN zu begegnen könnte man die LAN Schnittstelle auf 100 MBit/s fest konfigurieren. Der Unterschied zu WLAN sollte dann nicht mehr so groß sein, evtl. hat das WLAN dann netto sogar ein paar MBit/s mehr.

Auch das WLAN kann und sollte man optimieren und z.B. so weit möglich unterschiedliche Kanäle für beide Rechner oder besser noch Frequenzbänder wählen. Alle WLAN Clients sollten wenigstens per IEEE802.11n übertragen. Die Standorte der WLAN Clients und des APs kann man ausmessen und ebenfalls optimieren.

Ein Tool wie cFos könnte jetzt noch fein granularer manche Anwendungen bevorzugen und andere wie z.B. Downloads über TCP verlangsamen. Mit einem bisschen Glück verbessert sich dadurch die Erfahrung in einzelnen Anwendungen. Mit etwas Pech, merkt man aber nicht viel von dem Tool und es hakt immer noch an allen Enden. Man kann es versuchen, nur würde ich ersteinmal alle anderen Möglichkeiten ausschöpfen.

Wenn aber schlicht die Bandbreite fehlt und 50Mbit/s zu wenig sind, dann hilft nur ein schnellerer Internetanschluss oder wie erwähnt umsichtiger mit der Bandbreite umzugehen.
 
Alles klar vielen Dank!! Wir werden mal ein paar dinge probieren.
 
Normalerweise sollte ein Online-Spiel nicht soviel Bandbreite ziehen. Mir wäre kein Spiel bekannt, dass nicht auch mit <10 Mbit/s Internet funktioniert. Ich selbst hab zB die letzten 15 Monate fast komplett in einem kleinen Hotel (~20 Zimmer) in einem Dorf in Bayern gewohnt (Geschäfts"reise"). Dort gibt es nur eine 6 Mbit/s Leitung und ich konnte (fast) problemlos mit meiner PS4 zocken. Wenn die Hütte voll war, bin ich ab und zu aus dem Spiel geflogen und mein Ping war sicherlich nicht der beste, aber es ging.
Daher sind auch Threads dieser Art normalerweise genau andersherum aufgebaut. Der Gamer beschwert sich über die Youtube-Junkies, weil diese die komplette Bandbreite für sich beanspruchen.

Stehen 50 Mbit/s zur Verfügung sollte "der Gamer" eigentlich nicht das Problem sein, da er im worst case vielleicht 10 Mbit/s zieht und das auch nur in Ausnahmesituationen. Grafik und dergleichen wird vollständig lokal berechnet, etc. und online werden nur die Account-Infos, Aktionen, Statusmeldungen und dergleichen verschickt. Das sind mitnichten große Datenmengen.
Youtube und Co sind da deutlich anders, weil sich ein Medienplayer in der Regel alles krallt was er kriegen kann, um den Puffer zu füllen. Da kann es eben auch passieren, dass der Aufruf eines Videos selbst eine 50 Mbit/s Leitung kurzzeitig auslastet.

Wenn überhaupt kann der Upload übelastet werden, da dieser deutlich niedriger ist als der Download. Hier sollte man zB mal in einem sauberen Szenario (alle Endgeräte aus bzw. WLAN abgeschaltet/Kabel gezogen) mit einem einzelnen PC/Laptop die tatsächliche Bandbreite des Uploads testen. Bei VDSL50 sollte soweit ich weiß 10 Mbit/s Upload zur Verfügung stehen. Sind es aus welchen Gründen auch immer nur zB 2 Mbit/s sieht die Sache schon anders aus. Natürlich ist so eine Messung stets mit Vorsicht zu genießen, aber mehrere Tests zu verschiedenen Zeiten auf verschiedenen Test-Seiten können einen guten Richtwert bilden.

Normalerweise sollte die zur Verfügung stehende Bandbreite ohne erweiterte Maßnahmen stets in etwa zu gleichen Teilen gesplittet werden. Macht der Router das nicht ordentlich, muss man mit QoS arbeiten. QoS priorisiert bestimmten Traffic, sei es von einem bestimmten Gerät, zu einem bestimmten Ziel oder auf bestimmten Ports. Da ich keine Ahnung von Fritzboxxen habe, kann ich nicht beurteilen welche Möglichkeiten sie diesbezüglich bietet. Sind die Möglichkeiten nicht ausreichend, kann man entweder mit clientbasierten Lösungen wie NetLimiter und Co arbeiten oder aber man schafft sich einen QoS-fähigen Router an, der das Problem besser lösen kann, sei es zB ein MiktoTik, ein EdgeRouter oder andere fortgeschrittene Router. Problem dabei: Für solche Router braucht man etwas KnowHow, weil sie deutlich umfangreicher sind als 08/15 Consumer-Router...


*edit
PowerLAN hat mit der Sache übrigens nichts zu tun. Für den Router ist PowerLAN nix anderes als LAN. Die Fritzbox sieht nur ein LAN-Kabel und ob die Daten hinter dem Kabel aus einer Steckdose tröpfeln oder von einem Access Point kommen, kann die Fritzboxx gar nicht unterscheiden. Das einzige Lösungspotential, wenn ich das mal so ausdrücken darf, wäre ein "bescheidenes" PowerLAN. Bringt das PowerLAn zB nur 20 Mbit/s netto, kannst du demnach zumindest den Download der Internetleitung von 50 Mbit/s nicht auslasten, logisch. Ist allerdings der Upload das Problem, weil zum Provider nur zB 2 Mbit/s Upload gehen, dann wäre das PowerLAN mit 20 Mbit/s immer noch schnell genug, um den Internetupload vollzuballern...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie von Raijin beschrieben, den Rechner vom Netz nehmen (Kabel ziehen) & probieren.

Es kann auch sein, daß die beiden Mitbewohner schon jetzt signaltechnisch kurz-vor-knapp sind.
Dein Rechner gibt dem Wlan-Signal dann den Rest.

Verursacht ganz banal : Funk-, Bluetooth-Tastatur, Lautsprecher, Wasserkühlung u.ä. welches mit Starten Deines Rechners dann einfach zur Verschlechterung des Wlan-Signals führt.
 
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