Smagjus schrieb:
Beispielsweise basiert unsere komplette Wissenschaft auf Theorien. Echte Tatsachen kann man in dieser Welt nicht beweisen. Man kann höchstens versuchen, voraussagen zu treffen, wie es in Zukunft sein wird. Warum sollte morgen die Sonne wiederaufgehen? Weil Sie es gestern getan hat? Oder vorgestern?
Eine Theorie im wissenschaftlichen Kontext ist etwas anderes als das, was Hans Meier als Theorie versteht. Es gibt sehr wohl Beweise, dass viele unserer Theorien tatsächlich zutreffen. Wenn z.B. die Relativitätstheorie nicht stimmen würde, dann gäbe es kein GPS. Würde die Quantentheorie komplett falsch liegen gäbe es keine Mikroelektronik (denn NPN-Halbleiterübergänge werden auf Quantenebene berechnet).
Geht die Sonne morgen auf? Ja, tut sie.... außer eine äußere Kraft beamt das Ding weg oder verhindert die Erdrotation. In beiden Fällen wäre ein verpasster Sonnenaufgang unser geringstes Problem.
So ein "Sonnenaufgang", oder genauer gesagt die Erdrotation, unterliegt verdammt einfachen physikalischen Gesetzen.
Es ist wie mit einem kleinen Kind, das auf jede deiner Antworten ein "Warum?" erwidert. Es muss irgendwann der Punkt kommen, an dem dir die Antworten ausgehen, weil das Gerüst, auf dem unsere Wissenschaft steht, kein Standbein hat.
Du hättest in dem Falle einige Optionen:
1.) Du gibst dem Balg ein Paar der Standardlehrwerke über Astrophysik, Quantenphysik und Relativität zu lesen. Kein Kind kann 10 Monate am Stück "Warum?" fragen...
2.) Du drohst damit, dass Weihnachten ausfällt, wenn es noch einmal fragt.
green-e schrieb:
Ich gehe ja eher davon aus, wenn es eine abgeschlossene Simulation gibt, dann muss diese ja auch eine Umgebung haben, sonst wäre es doch keine Simulation mehr. Je nachdem ob es sich um eine zufällige oder um eine absichtlich erzeugte Simulation handelt sieht dann das Umfeld aus.
Schieben wir das Simulationsthema mal bei Seite, denn das ist am Ende nur dasselbe Esotherik- und Religionsgeschwurbel wie hinsichtlich "Hat das Leben einen Sinn?" oder "Mein Gott ist besser als deiner!!!".
Als erstes sei gesagt: ego cogito, ergo sum
Unter der Prämisse: Das Universum existiert. Was existiert, physikalisch nachweisbar, außerhalb des Universums?
Du wirst feststellen, dass du, da du das Universum keinesfalls verlassen kannst, auch keine Aussage jenseits von SciFi oder Esotherik über ein "Underverse" treffen. Dasselbe würde jetzt für eine in sich geschlossene Simulation gelten.
Bis zum "Ende" (was ist das?) ist es aber noch ein wenig hin. Und nur weil etwas aufhört zu sein, war die Existenz dessen bedeutungslos?
Das Ende im Sinne von "das Ende dieses Universums"? Aktuell sieht es grob so aus, als würde alles so weit auseinander driften, dass erst Planeten zerrissen werden, dann werden Moleküle aus Objekten gerissen, Atome aus Molekülketten, Elementarteilchen aus den Atomen,.... Konstante Menge an Materie, expandierende Menge zu füllender Raum.
Und ja, alles ist bedeutungslos. 42 ist die einzige Bedeutung, die unsere Existenz hat.
Du willst eine Bedeutung in deinem Leben? Dann MACH dir eine. Es gibt keinen Schöpfer, kein höheres Wesen, keinen "Großen Programmierer", keinen Architekten, der dir magisch einen Sinn einhaucht.
Um noch mal auf die Simulation zurück zu kommen: Würde man sich in so einer befinden, gäbe es Möglichkeiten herauszufinden, ob "unser Universum" die erste Simulation dieser Art ist, oder ob es schon einige davor gab? Wenn es schon welche gab, wurden diese gelösch, neu gestartet oder einfach nur gepatcht? Wenn sie gelöscht wurden könnte es ja auch sein, das es noch vorhandene Fragmente gibt, die übrig geblieben sind. In etwa so, als würde man eine Festplatte löschen. Die neu "aufgespielte" Simulation bzw. wir als Teil der Simulation stoßen nun ab und an auf solch ein Fragment und gewinnen daraus "neue" Erkenntnisse - Wissenschaft.
Was bleibt übrig, wenn du eine Datei auf einer Solid State löschst? Genau: GAR NICHTS. Was bleibt übrig, wenn du RAM den Strom abklemmst? Ebenfalls: Nada.
Ein Computersystem, dass komplex genug ist um ein ganzes Universum zu simulieren, basiert ganz sicher nicht auf magnetischen Datenträgern, und nur da gibt es das Problem der unsauberen Löschung.
Spielt es außerdem eine Rolle, ob wir das Original sind, die erste Simulation, der 10. Reboot oder Inception-mäßig eine Simulation in einer Simulation in einer Simulation.... Ist sowas von scheißegal.
Ist es keine Simulation? Mach was draus. Du hast nur eine verdammte Chance, es richtig zu machen.
Ist es eine Simulation? Mach was draus. Du bist offensichtlich Teil eines größeren Ziels, also spiel deine Rolle anständig und hör auf über die Natur der Simulation nachzudenken. Tu, was ein guter Baustein tut: Arbeite!