Linux neben Win auf neuer Festplatte SSD installieren

Mikaatwork

Cadet 2nd Year
Registriert
Dez. 2017
Beiträge
27
Hallo an Alle,

ich beabsichtige die 256GB SSD meines HP Elitebooks 845 G9 gegen eine 1024GB SSD zu tauschen.
In diesem Zuge möchte ich Win10 installieren (ohne all die HP Software, wie Wolf security) und parallel Linux installieren.
Ziel ist es hauptsächlich mit Linux zu arbeiten, das sehe ich aber erst im laufenden Betrieb über Zeit.

In der Vergangenheit hatte ich Probleme mit der Energieverwaltung in Linux (Kodachi) und bin deshalb wieder zu Win10 gewechselt (am alten Thinkpad E14 G3)

Ich spiele nicht und denke das ich mir 3 Partitionen einrichten werde. (Größen sind abgeschätzt)
Windows 150GB
Linux 100GB
Gemeinsam Rest <= 750GB

Wie groß würdet ihr die einzelnen Partitionen gestalten? Ähnlich, oder habt ihr eine andere Idee?

Ich nutze den Computer hauptsächlich für Office und Webseiten-Erstellung (Wordpress), und arbeite großteils im Browser.
Des Weiteren nutze ich Gimp und Inkscape.


Dann noch ein paar Fragen als Linux Neuling:

Ich möchte ZorinOs nutzen, oder womöglich Linux Mint.
Zorin gefällt mir optisch mit Gnome sehr gut und ich könnte mir vorstellen dass das mein Hauptsystem wird.

Wie kann ich nun sicherstellen das ich einen neuen Kernel 6.3 verwende und die neuesten AMDGPU Treiber?
Ist das möglich, bzw. wie bindet ihr das ein?

Zuletzt noch die typische Frage:
Ich plane Linux nach Win10 zu installieren, das sollte dann doch im Dual Boot funktionieren, oder?
Oder sollte ich im Bootmenü das Laufwerk wählen und darüber booten?
Ich kenne mich damit nicht wirklich aus, lese aber immer wieder über Probleme mit Grub. (speziell wegen secureboot)

Welche Installationssequenz würdet ihr daher empfehlen?


Grundsätzlich freue ich mich schon sehr auf Linux und hoffe Windows nicht mehr zu benötigen.
Das wäre mega,


vG,
Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michael
Windows würd ich eventuell doch etwas grösser wählen:
Windows: 120 GB
Linux: 50 GB
Shared: ~340 GB

Windows kann mit Office, Gimp, Updates etc. schnell viel Speicher beanspruchen. Mit Windows (Volume verkleinern) und GParted (Live ISO) kannst du nachträglich die Partionen noch ein wenig ändern falls es nicht ausreicht. Aber Achtung, nicht jedes Linux Dateisystem lässt sich verkleinern, vergrössern geht immer.

Die Treiber (vorallem AMD) kommt mit dem Linux Kernel. Du kannst aber natürlich die Firmware auch selbst installieren, aber als "Neuling" würde ich vorerst beim Treiber aus dem Kernel bleiben oder das Packet "firmware-non-free" verwenden. Wichtig: Mach immer zuerst ein Backup von deinem System ;)

Bei Linux Mint gibt es das Tool https://github.com/bkw777/mainline resp. das PPA cappelikan/ppa, damit kannst du dir die neusten Linux Kernel installieren, aber auch hier ist vorsicht geboten. Lass den Default Kernel von Linux Mint immer auf dem System installiert (braucht nicht soo viel Platz), so kannst du beim Boot auf den stable Kernel zurückgreifen falls es Probleme gibt.

Ich hab bisher secure boot immer deaktiviert falls möglich. Aber ja grundsätzlich gilt: Installier zuerst Windows, erstelle bei der Installation mit deiner gewünschten Partitionsgrösse. Deaktiviert unbedingt Fast-Boot in Windows, weiss nicht wie aktuell das Problem mit dem Fast-Boot noch ist, aber damalsTM gab es oft Probleme mit Grub.
Meine Empfehlung: Erstelle jetzt die Partition für den Austausch zwischen Linux und Windows. Jetzt kannst du Linux installieren und auch hier die passende Partitionsgrösse wählen. Für dein erstes System genügt es wenn du die gesamte Partition verwendest ohne /home, /etc, /var/lib, /var/log etc. zu trennen.

Achja wenn du alles per EFI installiert hast, kannst du abhängig vom Mainboard, die EFI Partition für den Bootvorgang im BIOS wählen.

Warum Linux Partition am Schluss?
Ist für den Anfagn einfacher falls du die Linux Partition verkleinern oder vergrössern möchtest. Die Shared Partition als NTFS formatiert kannst du ohne Probleme verkleinern und im Anschluss die Linux Partition vergrössern.

Hoffe das hilft.
 
@dasBaum_CH perfekt, danke für die schnelle Rückmeldung

Ich habe gerade gesehen das ich eine 1TB SSD hier liegen habe.
Werde daher folgende Partitionen anlegen

Windows 150GB
Linux 100GB
Gemeinsam Rest <= 750GB

Die Sequenz lautet
Win10 zuerst installieren
Partition Win 150 GB erstellen
danach Linux installieren und 2 Partitionen erstellen.
1x für Linux selbst und 1x als gemeinsame Partition für beide Systeme

Ich lade gerade Zorin OS. Werde das via USB mal testen (ohne Installation) um zu sehen ob es funktioniert, bzw. ob es mit der Hardware Probleme gibt. (Wahrscheinlich nicht, Ryzen 5 PRO 6650U). Sofern der Akku wie gewünscht hält und nicht unnötig viel Strom verbraucht, werde ich es dann installieren und als Hauptsystem einbinden.

Kann ich eigentlich 2verschiedene Linux Systeme installieren und parallel zu Win10 nutzen? Ich denke da an Zorin und Mint, bis ich weiß was mir besser gefällt.

vG und Danke,
Michael
 
Mikaatwork schrieb:
Kann ich eigentlich 2verschiedene Linux Systeme installieren und parallel zu Win10 nutzen? Ich denke da an Zorin und Mint, bis ich weiß was mir besser gefällt.

vG und Danke,
Michael

Man kann mehrere Linuxe parallel installieren.
An anderer Stelle habe ich dies gerade auch schon verlinkt.

Und absolut richtig:
Zuerst Windows installieren. Windows erstellt mehrere Partitionen. Und wenn die Wiederherstellungspartition nicht nach der Systempartition liegt, kann es Ärger geben.

Bei mir sieht es dann mit Windows und einem Linux so aus:

/dev/sdb
├─/dev/sdb1 ntfs 80FE6999FE6987EC
├─/dev/sdb2 vfat FAT32 EA03-AF4E 64,1M 33% /boot/efi
├─/dev/sdb3
├─/dev/sdb4 ntfs Windows 800215F90215F53E
├─/dev/sdb5 ntfs 3286BB6B86BB2DEB
├─/dev/sdb6 swap 1 19319368-80b2-4e64-a782-4b0b8acd71a2 [SWAP]
└─/dev/sdb7 ext4 1.0 Linux 9b29fd28-c94d-4559-be41-fdb55143c6f0 38,4G 18% /
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Lotsenbruder und dasBaum_CH
Mikaatwork schrieb:
Windows 150GB
Linux 100GB
Gemeinsam Rest <= 750GB
Ich hab über 50 Systeme mit Windows und Linux parallel installiert, und von der Partitionierung halte ich gar nichts. Eine zusätzliche Datenpartition für Windows macht immer Ärger, und die Windows Partition ist immer zu klein.

Deshalb: Windows auf einer großen Partition, und Linux dahinter mit adäquater Größe. Ob das 100 oder 200 GB sind, muss jeder selber wissen. Die gemeinsamen Daten landen dann auf der Windows Partition. Das klappt im Alltag erheblich reibungsloser. Auf jeden Fall muss man Fastboot in Windows deaktivieren.
 
riversource schrieb:
Auf jeden Fall muss man Fastboot in Windows deaktivieren.

Ganz wichtiger Hinweis! Das hat mich auch mal eine Nacht durcharbeiten lassen.
Seit her ist nach jedem Upgrade von Windows ein

powercfg -h off

in der Konsole Standard.

Eine zusätzliche Datenpartition für Windows hat bei mir im letzten ¼ Jahrhundert noch nie Probleme bereitet. Problem gab es mal, als bei einem Versionswechsel das Userverzeichnis nicht auf C: war.
Da ich/wir die Userpartition für unsere Daten nicht nutzen, war ich davon nicht betroffen.
 
Eine Frage habe ich noch, ich nutze seid knapp einer Stunde Zorin OS als live session user via USB stick. Das System an sich gefällt mir schonmal sehr gut, wobei mir wieder die Akkulaufzeit auffällt. Ich kann förmlich zusehen wie der Akkustand abschmilzt. Nur während einer kurzen Periode von knapp 5min ging der Lappy auf Standbye und hatte keinen nennenswerten Stromverbrauch (Prozentanzeige blieb konstant) und im System Monitor konnte ich sehen das alle Kerne bei flat 0% lagen.

Ich würde gerne den Stromverbrauch absenken, auch wenn der Computer dadurch gefühlt etwas langsamer reagieren würde, das wäre es mir wert. Gibt es dazu einen Einstellung die ich nutzen kann? Oder eine App? (Ich glaube ich kann in einer Live Session nichts installieren, wäre nur wichtig sofern das System in Zukunft mein Hauptsystem auf der SSD wird)

vG,
Michael
 
@Mikaatwork

Live-Session ist nicht gleich nativer Installation, von daher erst nach der Installation eine Aussage treffen bzgl. des Stromverbrauchs.

Ansonsten ist es, entgegen der auch hier präferierten Reihenfolge bei der Installation eines modernen EFI Dualboot, völlig egal welches OS man zuerst installiert. Die EFI System Partition wird von beiden OS benutzt. Bei 2 Platten klemmt man sinnvoller Weise eine ab bei der Installation. Dann bekommt jedes OS seine eigene ESP. Ist aber eben nicht erforderlich.


Mikaatwork schrieb:
Ich kenne mich damit nicht wirklich aus, lese aber immer wieder über Probleme mit Grub.
Das Problem ist so gut wie nie Grub. Das Problem ist i.d.R. Windows bzw. Firmware des Rechners. So musst du leider immer (noch) damit rechnen, dass ein großes Update von Windows den Eintrag von Grub im UEFI killt oder im besseren Fall die Bootorder verändert. Muss nicht, aber kann passieren.
Für solche Fälle besser immer das Tool SuperGrub2 Disk in der Schublade haben.

Ansonsten, nimm dir etwas Zeit und lies dich hier ein:
https://wiki.ubuntuusers.de/Startseite/
Zorin und Mint sind Ubuntu basiert, daher größtenteils allgemeingültig. Bei der Installation etc. eh. Und eine bessere Dokumentation wirst nicht finden. Zumindest nicht in Deutsch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben