Leserartikel Linux-Root in Windows-Root Server umwandeln

masterrob

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Aus einem Linux-Rootserver remote einen Windows-Rootserver machen!

Kurzbeschreibung:
In meinem Tutorial geht es darum, einen Linux-Root-Server, welchen man sich angemietet hat, in einen echten Windows-Root-Server umzuwandeln. Dies ohne monatl. Lizenzgebühren der Hoster.

Bitte lest vor Beginn mein Vorwort!


Hallo liebe Community,

da es an solchen Anleitungen ziemlich mangelt bzw. es noch keine in dieser Form weltweit gibt, möchte ich heute ein solch kurzes und relativ simples HOW-TO präsentieren. Eine englische Übersetzung ist bereits in Arbeit. Dieses HOW-TO ist an mittelmäßig-fortgeschrittene Linux-Anwender gerichtet. Jedoch können einzelne Vorgehensweisen leicht er-googelt werden. Ich schneide gewisse Aktionen nur leicht an, damit alles schick nach Reihenfolge geht.

Nochmal zur Info: Es geht hier nicht darum eine Virtuelle Maschine zu installieren, sondern aus einem Linux-RootServer einen Windows-RootServer zu machen, mit einem "OS-Switch" (Betriebssystemwechsel) mit Hilfe von VMware.

Dieses HOW-TO kann auf allen Linux-Root Servern durchgeführt werden, auf welchen mindestens 2 Festplatten (besser) oder 1 Festplatte mit mind. 2 Partitionen installiert sind. Optimalerweise ein CPU mit VT oder AMD-V, ist aber nicht zwingend erforderlich (für 64bit schon). Kann nahezu bei jedem Hoster durchgeführt werden!


WICHTIGER HINWEIS:
Die Durchführung geschieht auf eigene Gefahr! Datenverlust vorprogrammiert! Klärt bitte mit euren Hostern ab, ob Ihr euer eigenes Windows installieren dürft! Diese Anleitung ist nur dafür da, spezielle Windowssysteme auf Servern installieren zu können, welche ein Hoster in der Regel nicht bietet (Windows 7, 8, Sharepoint, usw). Ein legales Windows oder eine Testversion wird vorrausgesetzt.[/B]

Getestet und durchgeführt mit folgendem System:

OS: CentOS 6.5 (Empfehlung!)
CPU: i7 4770
RAM: 32 GB
HDD: 2x 3 TB HDD

Installiert wird: Windows Server 2012 R2 Standard 64bit

Benötigte Software:
-VMware Workstation 10 Testversion - Linux 64bit oder 32bit (je nach Server-CPU)
-ISO von Windows Server 2012 oder jedem anderen Windows System
-PuttY
-VNC Viewer

Vorbereitung:

------!!!-----
UPDATE: Ein wichtiger Hinweis vorab!Dieser Punkt ist ausschlaggebend für die ganze Vorgehensweise!
Prüft bitte Eure Netzwerkeinstellungen nachdem Euer Linux frisch installiert wurde oder vor der Neuinstallation! Sollten dort spezifische IP-Einstellungen festgelegt sein, geht dann davon aus, dass Euer Hoster KEINEN DHCP-Server zur automatischen IP-Vergabe im Netzsystem stehen hat!

Sollte dies der Fall sein, so prüft nach ob Euer Hoster vKVM für Eure Server anbietet! Noch besser wäre LARA (meist kostenpflichtig). Notiert die kompletten IP-Netzwerkeinstellungen welche im Linux angezeigt werden auf einen Zettel, diese müssen später mit Hilfe vKVM Konsole oder mit LARA manuell im Windows eingetragen werden damit der Windows-Server später erreichbar ist! Hilfestellung dazu kann per PM bei mir angefordert werden! vKVM und LARA werden parallel zum ersten Hard-Boot von Windows genutzt.

Sollte die IP-Vergabe automatisch abgerufen werden, sprich per DHCP Server, könnt Ihr getrost mit der Anleitung fortfahren.
-----!!!-----

Anmerkung:

Wir helfen gern per Teamspeak und Teamviewer.

1.
Als erstes ist es sehr wichtig das Ihr euch Linux (wenn möglich CentOs) frisch auf eurem Server installiert habt. Dies geht meistens automatisch über den Hoster mit einem Restore. Meine Erklärung ist auf CentOS 6.04 bezogen, da bei diesem System keinerlei Fehler entstanden sind und sehr stabil läuft. Die meisten Befehle für Linux sind universal, also sollte es kaum Unterschiede geben.

UPDATE: Wenn Ihr die Möglichkeit habt die Einstellungen für die Linuxinstallation zu bearbeiten, stellt sicher das Ihr folgende Änderungen in der Config vornehmt, es muss exakt genau so aussehen wie ich es aufzeige bevor Ihr mit der Installation startet:

Im Falle einer 2. Festplatte (/dev/sdb) sorgt dafür, das diese nicht in der Config vorhanden ist:
Code:
##HARD DISK DRIVE(S):

DRIVE1 /dev/sda

Code:
##SOFTWARE RAID:

SWRAID 0

Code:
##PARTITIONS FILESYSTEM:
PART swap swap 4GB
PART /boot ext3 512MB
PART /     ext3 10GB

Mit diesen Config-Einstellungen wird nur die 1. Festplatte genutzt. Wir haben Linux insgesamt 14.5 GB zugewiesen und 3 Partitionen. Der restliche freie Speicher wird später entweder für die NTFS Partition genutzt um dort Windows zu installieren, oder wird später im fertigen HARD-Windows als Zusatzspeicher verwendet wenn Ihr Windows auf der 2. Festplatte installiert.

2.
Der nächste Schritt nachdem das Grundsystem steht ist folgender:
- GNOME Desktop installieren mit dem Terminal via SSH (als root):
Code:
yum groupinstall x11 basic-desktop desktop-platform fonts

Diese Anleitung führt Euch durch die weiteren Schritte bis das Desktopsystem steht: Anleitung GNOME Dektop für CentOS

Sobald dies abgeschlossen ist, testweise einen Reboot durchführen.

3.
Nachdem der Reboot abgeschlossen ist, installieren wir nun den VNC Server:

Code:
yum install tigervnc-server
Dieser Schritt dauert 2-5 Minuten!
Nach der Installation legen wir ein VNC-Passwort fest:
Code:
vncpasswd PASSWORT

Nachdem dies erledigt ist, starten wir den VNC-Server folgendermaßen:
Code:
vncserver :1


Wenn dieser Schritt erledigt ist, installiert Ihr euch den VNC-Viewer auf eurem Rechner und startet diesen.
Bitte tragt dort Eure Server IP und den Port 1 ein, z.B. IP:1

4.
Die nächsten Schritte sollten genau beachtet werden!

Nun ladet Ihr Euch VMware Workstation 10 für Linux von der Webseite runter, entweder direkt auf Euren Server (Achtung: GNOME bietet bei der Standardinstallation keinen Browser, muss manuell geladen werden "System -> Administration -> Add/Remove Software -> Firefox suchen) oder erstmal lokal auf euren Rechner und ladet es manuell per SSH z.B. mit SCP(!) im binären Übertragungsmodus hoch.

Nachdem dies getan ist, öffnet Ihr ein Terminal auf dem GNOME Desktop (Applications --> System Tools --> Terminal) und betretet das Verzeichnis in welchem das VMware Workstation.bundle liegt welches Ihr heruntergeladen habt. Wichtig ist, das Ihr als "root" angemeldet seid!

Folgende Befehle wird nun eingegeben (ggf. sind je nach Version Änderungen der Bezeichnung nötig):

Code:
chmod 755 VMware-Workstation-Full-10.0.1-1379776.x86_64.bundle
./VMware-Workstation-Full-10.0.1-1379776.x86_64.bundle

Das Paket sollte nun entpackt werden und der Installer von VMware sollte kurz darauf starten. Standarteinstellungen beibehalten und wie von Windows auch gewohnt installieren.

Nach der Installation ist VMware auf dem GNOME Desktop in der Menüleiste unter Applications -> System Tools zu finden! Anklicken und probestarten, danach wieder schließen.

5.
Nun wird es kniffelig. Folgende Schritte sollten wieder exakt so durchgeführt werden, wie ich sie beschreibe.

Solltet Ihr die Möglichkeit vom Hoster aus den Server in den Recoverymodus zu setzen, solltet Ihr dies jetzt tun.
Sprich den Server rebooten und im Recoverymodus mit Befehlszeile starten. Meist ein kleines Debiansystem.

Wir beginnen nun mit der Vorbereitung der Festplatte und/oder der Partitionen:

-->Hinweis<--
Um neue Partitionen zu erstellen, zu löschen oder komplette Festplatten in NTFS zu formatieren, nutzt am besten cfdisk
Code:
cfdisk /dev/sdb[B][/B]

Als erstes löscht Ihr alle Partitionen welche sich auf der 2. Festplatte befinden, auf welcher Ihr Windows installieren wollt.

Im Falle Ihr habt nur 1 Festplatte und konntet bei der Linuxinstallation nicht selbst die Config bearbeiten, sucht eine Partition welche nicht von CentOS oder /boot/ enthält. Habt Ihr eine gefunden, löscht sie und formatiert sie ins NTFS Format (HEX = 7).

Achtet darauf das sich dort nicht euer CentOS befindet, das brauchen wir noch.

Es bleibt euch nun frei überlassen wo sie liegt und wie groß die Partition ist, es muss allerdings das NTFS Format sein. Folgender Ablauf wenn Windows eine gesamte Festplatte erhalten soll, hier /dev/sdb/:

Wenn Ihr nur 1 Festplatte habt:

Konntet Ihr Eure eigene Config bei der Linux-Installation schreiben bzw. bearbeiten, sollte auf der Festplatte noch kein zugewiesener Speicherplatz sein. Erstellt nun eine Partition mit einer Größe Eurer Wahl und formatiert diese ins NTFS Format (HEX = 7).

Bei 2 Festplatten:

Erstellt nun eine Partition auf der 2. Festplatte (dort wo Windows hin soll) im NTFS Format (HEX = 7), die Größe bleibt euch überlassen.
-->Hinweis<--
Um neue Partitionen zu erstellen, zu löschen oder komplette Festplatten in NTFS zu formatieren, nutzt am besten cfdisk
Code:
cfdisk /dev/sdb[B][/B]


Eine Formatierung ist nicht notwendig, kann aber gerne durchgeführt werden.


Sobald dies erledigt ist, verlassen wir den Recoverymodus wieder und starten das System ganz normal. Loggen uns mit bspw. Putty ein und starten den VNC-Server mit bspw.
Code:
vncserver :1

6.
!!!ACHTUNG WICHTIGER HINWEIS!!!
Achtet darauf das die eigens für Windows formatierte Festplatte, nach dem Systemstart NICHT ge-mountet ist! Sollte dies der Fall sein: UNMOUNT!


Nun verbinden wir uns auf den Server via VNC und starten VMware Workstation.
Wir wählen "Create new virtual Machine"....

1. Bei der "Configuration" wählen wir Custom und klicken immer weiter bis zum Punk "Install Operating System from..". Dort wählt Ihr eure .iso von eurem Windows aus.
2. Einen Punkt weiter wählen wir nun das zu installierende System aus.
3. Die nächsten Punkte können ohne beachten übersprungen werden indem ihr "next" klickt, bis Ihr an den Punkt kommt:
"Disk"

Dort wählen wir nun "Use a physical Disk" und klickt weiter.
Nun habt Ihr die Möglichkeit die Festplatte zu wählen oder eure Partition:

Variante 1. Möchtet Ihr Windows auf einer gesamten Festplatte installieren, wählt einfach vorhin ins NTFS Formatierte Platte aus und klickt auf weiter.

Variante 2. Solltet Ihr eine Partition mit NTFS erstellt haben, so wählt eure Festplatte aus auf welcher diese Partition liegt und wählt den Punkt "Use individual Partitions" und klickt weiter auf die nächste Seite, wo Ihr Eure ins NTFS formatierte Partition auswählt. Klickt dann bitte auf "next".

Der Punkt "Disk File" kann auch wieder ohne zu verändern angenommen werden und klickt auf "next".
Dann ist die Virtuelle Maschine fertig konfiguriert und startbereit, klickt auf "Finish".
Startet nun die VM und installiert wie gewohnt Windows.

HINWEIS: Eventuell wird beim Start der VM ein Error Code angezeigt. Stoppt die VM und startet sie erneut, und versucht mit "ESC" das Bootmenü der VM zu öffnen, um dort "Boot from CD/DVD" auszuwählen. Man muss schnell sein! Einfach mehrmals wiederholen bis man die Auswahl offen hat. Ihr müsst dazu natürlich in die VM eingreifen, indem ihr auf das Anzeigefenster (schwarz) der VM klickt (dort wo der Fehler angezeigt wird).

Nachdem Windows installiert und eingerichtet ist, haben wir es auch bald geschafft. Wichtig ist, dass Ihr bei Windows den Remotedesktop aktiviert und evtl. Firewallausnahmen dafür erstellt (oder sie erstmal ganz ausschaltet). Bei Windows 7 oder 8, empfiehlt sich die Installation von VNC (richtig konfigurieren!!). Da Remotedesktop nicht immer so richtig will.

Nachdem ihr dies getan habt fahrt den virtuellen Windows Server nun ganz normal herunter und beendet VMware.
Es ist nun ganz wichtig, das Ihr die NTFS Partitionen nicht mehr anfasst und auch nicht mehr aufruft!!!!!

7.
Wir kommen zum letzten und wichtigsten Schritt: Der GRUB Bootloader
Dieser muss noch angepasst werden.

Noch per VNC mit eurem "noch" Linuxserver auf GNOME verbunden, öffnet ihr nun die Datei "/boot/grub/menu.lst"

Dort tragt Ihr ÜBER dem "CentOS Eintrag" folgende Werte ein:

Code:
title Windows
root (hd1,0)
makeactive
chainloader    +1

Dies ist nun ein sehr wichtiger Punkt!!
Der Eintrag "root (hd1,0) muss entsprechend eurem Festplattenmanagement angepasst werden!

hd1 = Festplatte 2, 0 = Partition 1
oder
hd0 = Festplatte 1, 1= Partition 2

Wählt die Festplatte und die Partition aus auf welchem euer Windows installiert ist!
Solltet Ihr eine komplette Festplatte für die Installation verwendet haben, ist es bei /dev/sdb (2. Festplatte) = (hd1,0)

Wenn Ihr auf Festplatte 1, eine extra Partition (bspw. Partition 3) angelegt haben auf welchem sich nun Windows befindet, ist der Eintrag folgendermaßen: (hd0,2)

Wenn Ihr euch nicht sicher seid, dann prüft dies nochmal im Terminal mit fdisk durch.

Am Ende sollte eure /boot/grub/menu.lst dann in etwa so aussehen (natürlich die root-Einträge eurem System entsprechend angepasst):

Code:
timeout 5
default 0

title Windows Server 2012
root (hd1,0)
makeactive
chainloader    +1

title CentOS (2.6.32-358.11.1.el6.x86_64)
root (hd0,1)
kernel /boot/vmlinuz-2.6.32-358.11.1.el6.x86_64 ro root=/dev/md2 rd_NO_LUKS rd_NO_DM nomodeset 
initrd /boot/initramfs-2.6.32-358.11.1.el6.x86_64.img

Danach öffnen wir im gleichen Ordner die Datei /boot/grub/grub.conf
Achtet darauf das die grub.conf exakt genau so aussieht wie die menu.lst!

Als letztes öffnen wir die Datei /boot/grub/devices.map
Der Inhalt dieser Datei ist selbsterklärend. Im Falle Ihr habt bei der Installation von CentOS eure 2. Festplatte nicht angegeben, muss diese nun hier eingetragen werden.

In der Regel sieht eure devices.map dann so aus, je nach dem wie viele Festplatten Ihr habt:
Code:
(hd0)  /dev/sda
(hd1)  /dev/sdb
Sollte die 2. Festplatte (/dev/sdb) fehlen auf welche Ihr Windows installiert habt, tragt diese jetzt unbedingt ein!
Fertig!

Im Grunde könnt Ihr den "CentOS" Eintrag aus GRUB vollständig entfernen, empfehle ich jedoch erst wenn Windows wirklich hochgefahren ist. Es sei denn Ihr verfügt die Möglichkeit bspw. vKVM oder LARA zu nutzen. Somit könnt Ihr stets zwischen beiden Systemen hin und her switchen. Ist aber eure Sache.

Stellt sicher das alle 3 Dateien im GRUB korrekt sind und rebootet euer System, kneift alles was Ihr habt zusammen und hofft Ihr habt kein Fehler gemacht. Habt Ihr die Möglichkeit von vKVM oder LARA, könnt Ihr den Bootvorgang verfolgen.

Finale
Ihr solltet euch nun ohne Probleme per RDP oder VNC auf Windows verbinden können. Ab diesem Zeitpunkt ist die Installation erfolgreich abgeschlossen. Aktiviert euer Windows nun und passt es entsprechend euren Wünschen an.

Ich könnt nun den Windows-Bootloader komplett einbinden um die Linux-Partitionen zu löschen, um somit mehr Speicherplatz zu bekommen.
Fummelt jedoch nur am Bootloader rum, wenn Ihr wirklich Ahnung davon habt was Ihr da tut. Ansonsten lasst den GRUB Bootloader diesen Dienst weiterhin übernehmen. Die 14.5 GB für CentOS sollten nicht stören, außerdem schadet es nie ein Linux parallel zur Verfügung zu haben.

------------------
Schlusswort: VMware Workstation ist ein sehr mächtiges Programm. Welches, wie man sehen kann, nicht nur für Virtualisierungszwecke genutzt werden kann. Die Anleitung kann im Grunde für jedes OS angewendet werden in Verbindung mit VMware Workstation.

Ich hoffe diese Anleitung war irgendwie verständlich.
​Bei Fragen zu dem Thema könnt Ihr mir gerne eine PM zukommen lassen oder hier Fragen stellen.
 
Zuletzt bearbeitet: (Beitrag wiederhergestellt)
Hallo liebe Community,

dies ist der neue Diskussionsthread meines Themas [Anleitung] Linux-Root in Windows-Root Server umwandeln!

Kurzbeschreibung: In meinem Tutorial geht es darum, einen Linux-Root-Server, welchen man sich angemietet hat, in einen echten Windows-Root-Server umzuwandeln. Dies ohne monatl. Lizenzgebühren der Hoster.


Diskussionsthread

Die meisten kennen es: Man braucht einen Windows-RootServer, dies auch noch günstig und mit guter Leistung. Man sucht sich also verzweifelt durch die unzähligen Hoster und deren Angebote, von denen es wirklich nicht wenig gibt.

Jedoch gibt es stets ein Manko, eines was die Preisvorstellung dermaßen in den Keller treibt...monatliche Windowslizenzgebühren. Diese sind nicht günstig und kosten stets, je nach Version, zwischen 15 und 30 Euro...und dies jeden Monat, die gesamte Laufzeit über.

Ich habe mir Gedanken gemacht und nach einer Lösung gesucht, diese Kosten zu senken bzw. vollständig verschwinden lassen und eine breite Palette an Windows-Betriebssystemen auf Servern laufen zu lassen. Natürlich darf man nicht außer acht lassen, dass auf einen dennoch Kosten zukommen...jedoch nur einmalig und zwar in Form eines Produktkeys für die gewünschte Windowsversion. Welche man in ausländischen Shops schon für wenige Dollar bekommen kann. Natürlich kann man auch die 180-360 Tage Testzeitraum von Microsoft für den Produktiveinsatz nutzen und danach zur Vollversion wechseln.

Ich habe mit vielen Hostern und noch mehr Betriebsystemen Versuche durchgeführt, Windows auf einem Linux-Server zu installieren und dies ohne vKVM oder LARA. Um diesen Linux-Server zu einem Windows-Server umzuwandeln. Tage vergingen so schnell wie die Zigaretten welche ich sekündlich verschlang. Aber ich habe eine relativ simple Methode gefunden, dies zu realisieren. Simple deshalb, weil wenn man es einmal erfolgreich durchgeführt hat, es jederzeit aus dem Kopf wiederholen kann.

Es gibt wenige Einschränkungen und bestimmte Anforderungen welche jedoch beachtet werden müssen um diesen Weg erfolgreich meistern zu können. Die Hauptrolle der Person welche Euch den Weg schwer machen wird, ist der Hoster und eure Kenntnisse mit Linuxsystemen.
Möchte jedoch anmerken, dass auch jeder Linux-Anfänger dies durchführen kann, wenn man google-gewandt ist.

Wichtiges zum Anfang:

Wie bereits erwähnt spielt der Hoster eine Hauptrolle, damit diese Anleitung auch wirklich funktioniert. Eine Liste mir bekannter Hoster welche Schwierigkeiten bieten könnten folgt weiter unten.

Notwendige Abhängigkeiten:

Stellt sicher das Euer Hoster die Möglichkeit der Nutzung von vKVM oder LARA (kostenpflichtig) bietet. Sollte er dies nicht anbieten, versucht etwas über die interne IP Adressvergabe zu erfahren. Wichtig zu wissen ist, ob euer Hoster eure öffentliche IP per DHCP Server an euren Server verteilt in Form einer MAC-Fixierung.
Dies ist insofern wichtig, da, wenn kein DHCP Server die IPs automatisch zuweist, später manuelle Einstellungen in der IPv4 Verwaltung der Netzwerkkarte in Windows notwendig sind. Um diese Einstellungen im Falle dessen bearbeiten zu können, benötigt Ihr dringend vKVM oder LARA.

Alternativ können in der Virtuellen Maschine, auf welcher Windows vorerst noch virtuell läuft, gewisse Treiber-"Hacks" vorgenommen werden. Bei dieser Möglichkeit werden netzwerkkartenspezifische Treiber über die Treiber für den virtuellen Netzwerkanschluss innerhalb der VM überschrieben, somit können noch innerhalb der VM diese Einstellungen eingetragen werden.
Ich weise darauf hin, dass dies mehr Theorie als Praxis ist. Dies sollte nur getan werden, wenn Ihr wirklich ein Experte mit VMs und Windowshardware seid, also wisst was Ihr da tut.

Beachtet auch, dass einige Hoster Microsoft Partner sind und am SPLA Prgramm teilnehmen. Beachtet die Windows-Betriebssysteme welche dieser Hoster anbietet und nehmt eine Version welche dieser nicht zur Miete zur Verfügung stellt oder fragt lieber nach, ob Ihr eure eigenen Lizenzen nutzen könnt.
Alternativ könnt Ihr auch Testversionen der Windowsversionen nutzen, welche bis zu 1 Jahr voll funktionstüchtig sind, dadurch wird keinerlei Lizenz oder Partnerschaft gestört :)

Inkompatible & problematische Hoster:

1. OVH - OVH hat teils eigens kompilierte Linux Kernel und Distributionen welche eine Inkompatibilität mit VMware Workstation mitbringt. Keines der von mir gesteteten Linux-Versionen brachte Erfolg, auch ein Custom-Kernel wurde getestet. Viele Anleitungen und HOW-TOs sind stark veraltet. OVH Mirrorserver bieten nur einen sehr spartanischen Softwareumfang. Standard-Linux-Kernel sucht man dort vergebens.

2. Server4You - Bietet nach meinem Wissen kein vKVM an. LARA kann ich nicht beurteilen, nachfragen. Server4You vergibt manuell die IP Adressen, also kein DHCP Server. Dies in Verbindung einer nicht vorhandenen vKVM oder LARA, macht es unmöglich einen Linux-Server umzuwandeln. Die Treiber-"Hack" Methode halte für zu viel Risiko. Vermeiden.

Leider kann und werde ich nicht, optimale Hoster öffentlich preisgeben. Ihr kennt die Abhängigkeiten und könnt speziell danach suchen.

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Sollten Fragen sein oder Ihr wollt Kritik loswerden, so könnt Ihr dies hier tun. Ich versuche alle Fragen so schnell wie möglich zu beantworten. Gerne gebe ich auch Remote-Hilfe per Teamviewer.

Fehler passieren immer, sollte euch ein Fehler auffallen, bitte eine PM an mich oder hier rein. Danke!

Viel Erfolg! Hier gehts zum Tutorial ---->>> Mach mich zum Windows!
 
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AW: [Anleitung] Windows auf Linux Root-Server installieren

Klingt interessant.
Mal angenommen das Windows bootet dann wirklich, wie hast du dann (LARA, DHCP oder sonstige Hilfmittel, die nicht jeder hat, mal außen vor gelassen) die IP umkonfiguriert ?
Windows dürfte ja eine neue NIC erkennen weil nicht mehr die e1000 von VMware im System ist sondern die physikalische.
 
AW: [Anleitung] Windows auf Linux Root-Server installieren

@Blutschlumpf: Ein interessanter Beitrag und eine sehr interessante Frage. Eine Umkonfigurierung ist in der Regel nicht notwendig, solange man am Netzwerkadapter des noch virtuellen Windows nicht herumgespielt hat, dasselbe gilt auch für die Netzwerkeinstellungen in VMware selber. Die meisten Hosting-Provider nutzen einen DHCP Server direkt hinter Deinem Server, womit Windows sich die öffentliche und vom Provider zugewiesene IP selbst holt.

Sollte dies nicht der Fall sein und die IP Einstellungen wurden manuell vom Hoster bei Server- und Betriebssysteminstallation spezifisch gesetzt, ist ein wenig mehr Aufwand von nöten. Da der NIC-Treiber der VM mit dem dedizierten Treiber überschrieben werden muss, nachdem dies getan ist, müssen die IP-Einstellungen manuell vergeben werden. Noch während das Windows virtualisiert ist! Ansonsten ist LARA oder vKVM unvermeidlich zu nutzen. Aber vKVM bieten viele Hoster kostenlos an. Aber noch viel viel weniger Anbieter haben keinen DHCP Server geschalten, welcher auf die Servereigene MAC-Adresse fixiert ist und somit die IP Einstellungen automatisch per DHCP empfangen werden.

Die NIC selber stellt idR kein Problem für Windows dar diese zu erkennen und Standardtreiber zu laden. Man darf natürlich nicht den Fehler machen und irgendwelche spezifischen Treiber auf der VM installieren. Ich habe mit mehreren Betriebssystemen getestet, bis Windows XP gab es keine Probleme der NIC Erkennung und der IP Zuweisung.
Um absolut sicher zu gehen, kann man sich vor dem ersten Hard-Boot über seinen Netzwerkadapter schlau machen und einen spezifischen Treiber in den Windowstreiber-Ordner einfügen.

Von Linux aus kann man sehr einfach auf die Systemstruktur der NTFS Partition zugreifen!
Jedoch auf eigene Gefahr hin, das der Mount der Windows Festplatte/Partition unter Linux, das Windowssystem unbrauchbar macht. Lieber während die VM läuft den Treiber kurz vor dem letzten Shutdown der VM einpflegen, dann den ersten Bootversuch starten. Natürlich nachdem GRUB angepasst wurde.

Alle Netzwerkeinstellungen bei Erstellung der VM müssen auf Standard bleiben, ansonsten kann dies zu späteren Netzwerkproblemen führen.
 
AW: [Anleitung] Windows auf Linux Root-Server installieren

Ein einfaches: Mein Anbieter benutzte DHCP (was afaik eher nicht der Standard ist, da fehleranfälliger und oft ein potentielles Sicherheitrisiko) hätte auch gereicht. ;)
 
AW: [Anleitung] Windows auf Linux Root-Server installieren

@Blutschlumpf: Natürlich hätte dies gereicht :) Ich weite sowas gern etwas aus, denn wie Du sagtest gibt es natürlich auch Anbieter welche so etwas nicht haben und wie man dann vorgehen muss. Bestes Beispiel ist Server4You, welche die IP-Konfiguration manuell vornehmen. Da kein DHCP Server welcher MAC spezifiziert ist. Dann ist natürlich vKVM, LARA oder der Treiber-"Hack" in der VM, absolut von Nöten um die Netzwerkonfigurationen anzupassen. Welche man sich natürlich vorher noch im Linux notieren sollte ;)

Die meisten Hoster welche die Installation von benutzerspezifischen Custom-Images anbieten, haben entweder vKVM oder einen DHCP. Darüber sollte man sich jedoch vorher informieren, zumindest was das vKVM angeht. LARA kostet idR einmalig zwischen 15 und 30 Euro, also auch noch zu verkraften. Jedoch sollte man sich da keinen Fehler bei der Installation erlauben und keine Spielereien versuchen, sonst wirds teuer. Da empfehle ich dringend die gesamte 2. Festplatte für Windows zu nutzen, um absolut sicher zu gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
OVH ist nicht inkompatibel. Hier kann einfach ein anderer Kernel nachinstalliert werden. Ich weiß nicht wie da CentOS 6.5 aussieht aber bei Debianderivaten muss man einfach die /etc/apt/sourc.list mit den original debian quellen füllen und kann dann über die Paketverwaltung den Kernel tauschen.
 
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