News Linux-Wissen: Wem gehört das offene Betriebssystem?

Zehkul schrieb:

Was möchtest du uns damit mitteilen? Das China durch mehr politische Beteiligung der Leute demokratischer wird, oder das Herr Torvalds ein Diktator sei, oder das du Diktaturen besser als Demokratien findest?

Es sind ja nicht der desinteressierte Hans und Wurst sondern Softwareentwicklern, die sich an der Entwicklung von Linux aktiv beteiligen und auch mal zur Zielscheibe werden, wenn sie nicht eine Herrn Torvalds gefällige Meinung vertreten. Es geht darum, dass es einen transparenteren Prozess der Auswahl und Integration von Teilen in den Kernel geht und es nicht nach Gutdünken einer einzelnen Person geschieht. Mich wundert es eh, das sich Teile der Industrie nicht schon längst zu einem eigenen Gremium samt Fork zusammengefunden hat.

Nur weil er es erfunden hat, muss es nicht bedeuten, das er das letzte Wort haben sollte. Klar kann jeder seinen Kram abspalten aber es gibt hier einen impliziten Zwang zum offiziellen Kernel zu greifen, weil dort die meisten dran rumwerkeln.
 
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Computerbase:

Bitte mehr davon. Ihr habt vor Jahren mal (als Auftakt der Professionalisierung in diesem Bereich) einen grandiosen Grundlagenartikel über Netzteile gebracht, der alle Einzelteile und Werte verständlich erklärte.
Bitte macht das mal für Linux.
Es gibt zwar reichlich Informationen dazu, aber die sind alle recht zäh und kompliziert geschrieben oder auf zu viele Schnipsel verteilt.
Ein ausführlicher Artikel, der überhaupt mal Begriffe wie Fork, Distribution, Kernel erklärt, wäre wirklich mal schön.
Ansonsten lese ich bei den üblichen Linux News nur Bahnhof beziehungsweise etwas wie "OpenClosedHardSoft Group bringt Red Hart Mint Kernel Fork Distribution Core System für Magical Forket Kernel Desktop 13.2 mit KDE HardSoftBeschleunigung um neuem Spreaddrawer Yoursheet ASOP 7.2 heraus" :lol:
 
Auch wenn das sich noch so schön anhört, bin ich mir ziemlich sicher das bei so vielen US Firmen, die an der Entwicklung mitwirken, nicht auszuschließen ist, dass der eine oder andere Programmier vom der NSA bezahlt wird, um gezielt Sicherheitslücken einzubauen oder zumindest welche früher zu erkennen und diese erstmal nicht zu fixen. Man soll mich hier aber nicht falsch verstehen, die Situation ist natürlich 1000x besser als bei Windows, wo man zu 100% sicher sein kann, dass hier aktiv NSA Programmier mitwirken.
 
habe mich erst gefragt was der Artikel soll, hier gabs dann die Antwort :)

@Atlan3000

wenn man die Diskussion um die Snowden Affäre betrachtet wird schnell klar, dass die NSA keine Hintertüren brauchen wenn sie mit der Brechstange vor der Tür stehen und dann teilweise hereingebeten werden.
 
And.! schrieb:
Wieso hat Linus Torvalds immer das letzte Wort? Wie kann Open-Source Software jemandem gehören? Oder liegt das daran, dass er die Namensrechte o.Ä. am Kernel besitzt und andere Firmen/Programmierer ihre Kernel einfach nicht unter diesem Namen veröffentlichen dürfen?

fandre schrieb:
Ich stehe der Kontrolle von Herrn Torvalds sehr kritisch gegenüber. Er hat es zwar zum laufen gebracht aber er sollte nicht als einziger über so eine wichtige Software haben. Er könnte es zumindest einenm halbwegs demokratischen Gremium vorstehen, das auch ihn kontrolliert. Er neigt ja sehr rechthaberisch und aggressiv zu sein und ich denke, dass das dazu führt, dass der Kernel durchaus besser sein könnte als er jetzt ist, weil Torvalds persönlichen Gefühlen zuviel Einlfuss gibt.

Es steht jedem völlig frei, den Kernel zu forken. D.h. wenn der gute Linus zu viel Mist baut und 90% der User verärgert, wird ein Fork gemacht und Linus steht doof da. Allerdings muss natürlich eine breite Basis mitwechseln, damit ein Kernelfork auf lange Zeit genug Unterstützung erfährt.
 
Warum er der letzte Entscheidungsträger ist. Es ist sein Projekt, er ist quasi der Projektleiter mit mehreren Rollen, dazu gehört es pull requests auch ablehnen zu können. Ohne das, artet Softwarentwicklung in regelrechtes Chaos aus, selbst erlebt.
 
cbtestarossa schrieb:
Linux ist Chaos. Endlich siehts auch Zehkul ein was damit nicht stimmt.

Deine Äußerungen in diesem und auch andern Linux-Artikeln auf CB sind leider sehr unqualifiziert. Kannst Du das bitte unterlassen. Fundierte Aussagen sind immer gern gesehen, seien sie auch noch so kritisch. Danke
 
Das Thema ist NICHT "Meine Erfahrungen mit Linux". In anderen Artikeln oder News übrigens auch nicht ;) Um Windows geht es erst recht nicht, also bitte beim Thema bleiben.
 
Schöner Beitrag. Ich freu mich immer wenn ich hier etwas zu Linux zum Lesen bekommen.
Aber hab ich sowas in der Art nicht schonmal hier gelesen?
Zur Verteilung kann man aber auch sagen, dass die Hobbyentwickler den größten Teil beitragen. Einzelne Firmen sind bei ~10%

Torvalds scheint ein guter Diktator zu sein, ansonsten hätten in die Firmen schon längst entsagt. Diktatur muss nicht perse schlecht sein, auch wenn das viele immer meinen.
 
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Meiner Meinung nach ist der Linux-Kernel ein Segen.
Die Linux-Desktops und das ganze Kram drumherum würde ich nicht nutzen.
Für MICH ist da OS X oder sogar Windows einfach besser.
Das kann bei jedem anders aussehen.

Die Aussage mit dem Chaos kann ich gut nachvollziehen und unterstreichen, dass kann man aber nicht verallgemeinern.
Der Kernel ist einfach Sahne.
 
fethomm schrieb:
Linux gehört niemandem, [...]

Das ist falsch. Der Markename Linux® ist eine eingetragene Marke von Herrn Linux Torvalds und somit sein geistiges Eigentum. Auch der Code hat einen Besitzer, würde es nämlich "niemanden" gehören, wäre es übrigens nach geltenden (US und internationalen) Recht sogenanntes Public Domain - ist es aber nicht.

Die GPL bietet bisher nämlich keine Rechtssicherheit (könnte sich mit dem bevorstehenden Urteil bezüglich der Lizenz-Verletzung ändern - inklusive Eigentor für Stallmann und Co).
 
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Dieses Chaos ist aber sehr erfolgreich. Handys, Tablets, Router, Server, Mainframes, HPC, alles läuft mit diesem Kernel.

Anscheinend macht Torvalds einen guten Job. Sonnst hatte es längst einen Fork gegeben.
 
Diese Bedenken sind beim Linux Kernel unnötig, denn kein Patch gelangt in den unveränderten Kernel auf kernel.org („Mainline-Kernel“), ohne dass er von mehreren Augenpaaren einer Untersuchung unterzogen wurde
Ja ne. ist voll unbegründet. Da steht ja auch if (backdoor == true) { ... } im Code.

Wie man ja an der Dual_EC_DRBG backdoor gesehen hat reicht ein schlecht implementierter Zufallsgenerator aus um eine Backdoor zu implementieren. Die Lücke hat man ja schon seit Ewigkeiten vermutet und selbst nach groß angelegten Untersuchungen von Cryptologen lange Zeit nicht beweisen können.

Auch die Heartbleed Lücke zeigt, wie jahrelang ein Programmierfehler unentdeckt bleiben kann, der von den Geheimdiensten aber schon lange entdeckt und ausgenutzt worden ist.

Es glaubt doch keiner im Ernst, dass jeder Fehler und jede Backdoor vor der Aufnahme in den Kernel entdeckt wird. Von den Geheimdienste vielleicht, aber nicht von den Kernel Maintainern. Man kann also nicht behaupten, dass diese Bendenken unnötig seien.
 
tek9 schrieb:
Dieses Chaos ist aber sehr erfolgreich. Handys, Tablets, Router, Server, Mainframes, HPC, alles läuft mit diesem Kernel.

Das einzige Linux-basierte System auf Mobiltelefonen und Tablets ist Android (die anderen sind ja quasi nicht existent) und das ist nicht gerade ein Vorzeigebeispiel für die Freie-Software Verfechter (es verwendet zwar den Linux Kernel aber das war es, alles was aus der GNU Ecke stammte, wurde von Google mittlerweile wieder rausgeschmissen - bevorzugte Lizenz bei Android ist die Apache 2.0, danach die BSD und MIT - die GPL ist vermutlich bald schon offiziell unerwünscht, wenn die Entwicklung so weiter geht.

Bei Server halten sie Linux und Windows Basierte Systeme in etwa die Waage. Die Mehrheit der Router verwendet kein Linux System, nicht nur das, dort sind proprietäre Systeme (Cisco IOS, Juniper Juneos,...) sehr weit verbreitet, oder sogar noch in der Mehrheit (Cisco alleine hält fast 1/3 Marktanteil im Gesamtmarkt, zusammen mit Juniper kommt man da alleine schon fast auf 50%) - keine Ahnung woher der Unsinn mit der "fast alle Router laufen mit Linux" stammt... das ist nämlich falsch, sorry.
 
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noxon schrieb:
Ja ne. ist voll unbegründet. Da steht ja auch if (backdoor == true) { ... } im Code.

Wie man ja an der Dual_EC_DRBG backdoor gesehen hat reicht ein schlecht implementierter Zufallsgenerator aus um eine Backdoor zu implementieren. Die Lücke hat man ja schon seit Ewigkeiten vermutet und selbst nach groß angelegten Untersuchungen von Cryptologen lange Zeit nicht beweisen können.

Auch die Heartbleed Lücke zeigt, wie jahrelang ein Programmierfehler unentdeckt bleiben kann, der von den Geheimdiensten aber schon lange entdeckt und ausgenutzt worden ist.

Es glaubt doch keiner im Ernst, dass jeder Fehler und jede Backdoor vor der Aufnahme in den Kernel entdeckt wird. Von den Geheimdienste vielleicht, aber nicht von den Kernel Maintainern. Man kann also nicht behaupten, dass diese Bendenken unnötig seien.

Ich denke nicht, dass Heartbleed hier ein guter Vergleich ist. Wie wir gelernt haben, war die Situation der Entwickler von SSL alles andere als zuträglich für die Sicherheit. Beim Kernel sieht das doch ganz anders aus. Aber natürlich gibt es keine absolute Sicherheit, die gibt es nirgends.
 
Doctor Strange schrieb:
Ich zitiere mal aus einem meiner Lieblingsfilme:

"Niemand hat Anspruch darauf. Alle haben Anspruch darauf!" :)


Königreich der Himmel, wirklich ein sehr guter Film. ;)


Danke für den interessanten Beitrag! Gerade fange ich an mich mit dem Thema Linux mehr zu beschäftigen und dann kommen hier vermehrt Themen mit Hintergründen dazu. Wirklich Top! :daumen:
 
fandre schrieb:
Bitte mehr Beiträge in die Richtung!

Hab nur bei dem Titel erst an einen Artikel zur GPL und co. gedacht.

Bzgl. Linux:
Ich stehe der Kontrolle von Herrn Torvalds sehr kritisch gegenüber. Er hat es zwar zum laufen gebracht aber er sollte nicht als einziger über so eine wichtige Software haben. Er könnte es zumindest einenm halbwegs demokratischen Gremium vorstehen, das auch ihn kontrolliert. Er neigt ja sehr rechthaberisch und aggressiv zu sein und ich denke, dass das dazu führt, dass der Kernel durchaus besser sein könnte als er jetzt ist, weil Torvalds persönlichen Gefühlen zuviel Einlfuss gibt.

Absurde Horrorvorstellung: Er könnte vom chinesischen Geheimdienst rekrutiert oder erpresst sein und problematische Änderungen langsam über einen längeren Zeitraum einfließen lassen.

Dir ist schon klar, dass er selbst viele änderungen von Subsystem maintainer ziemlich ungelrüft übernimmt, da stichproben macht udn zu recht wenn er müll bekommt den leuten auf die finger klopft sie sollen nciht seine Zeit stehlen indem sie ihem schrottcode mit viel bug zuspielen. Der Artikel ist gut, aber geht wenig auf die Hyrarchie ein, der Kernel ist eines der wenigen produkte wo die Qualität mehr zählt sls quantität und marktmacht, und das ist gut so. Linus ist nicht einfach der pflok als den du ihnd arstellen versuchst, wenn man ihm erklärt wieso man was so macht wie es ihm nicht gefällt dann ist es durchaus möglich, das er sich aufgrudn deiner erklärung entscheidet seine vorurteile fallen zu lassen. ist so wie wenn einer kommen würde und deine wohnung grün streichen würd, das würde dir auch nicht gefallen. wenn es jedoch ein sinn darin hat würdest du es auch geschehen lassen.
Ergänzung ()

Ich finde es gut das hier mehr über linux berichtet wird. wie bei jedem anfang muss man relativ oberflächlich anfangen udn die Kunden ans Thema Heranführen, ich hoffe in Zukunft kommen witere Berichte und damit auch solche welche mehr ins Detail gehen, Subsystem maintainer etc., wobei es eigentlich reicht informationen bereitzustellen für nicht so am Hintergrund (bis ins detail) interessierte Nutzer, das hat der Artikel sicher erreicht.
 
Und wieder was gelernt,danke dafür.Find ich gut das Linus immer noch Herr über sein eigenes Baby ist,sympathischer Mann.
 
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