Lohnt sich Webentwicklung/Design noch?

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Ensign
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Sep. 2011
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Hallo,

ich studiere zur Zeit Wirtschaftsinformatik und würde gerne neben dem Studium und auch noch neben der Werkstudententätigkeit etwas zusätzlich an Geld verdienen und auch Skills sammeln.
Eine Möglichkeit sehe ich in der Webentwicklung. Doch ist das eine gute Idee? Der Markt scheint schon sehr übersättigt an Webentwicklern und zudem kann sich heute doch jeder Laie eine professionell aussehende Webseite über alle möglichen "Webseitenbaukästen" erstellen. Macht das Webentwickler-und Designer nicht überflüssig?
 
Ich kann dir aus eigener Webdesigner Erfahrung sagen, dass man damals Unmengen an Geld mit Clan/Gilden-Designs machen konnte. Allerdings sind Clans und Gilden von der Pflege einer eigenen Seite weg, hin zu Steamcommunitys oder eben einem Baukastenanbieter. Privatpersonen für Hobbyseiten waren schon immer eher selten und wenn wollten diese immer nur so wenig wie möglich ausgeben, so dass man sich da nie über den Preis einig wurde. Später waren es dann nur noch Anfragen von kleineren Firmen, und irgendwann hat es sich nicht mehr gelohnt, weil man eigentlich keine Designs mehr verkauft hat, sondern nur noch Support leistete.
 
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Hey,

ich denke, dass lohnt sich schon. Kommt halt auf dein know-how an, wo du wohnst (Stichwort: Beziehungen), wie stark du dich engagierst etc.
Trotz Baukästen wird es immer eine Nachfrage an Entwicklern geben.

Es gibt ja auch unzählige Kochbücher, Rezeptideen usw. um zu Hause zu kochen. Was letztendlich auch den professionellen Koch nicht ersetzt. ;)
 
Wenn Du Expertenwissen aufbaust was über das Ich hab in 2 Tagen PHP gelernt Gefrickel hinausgeht bist Du immer gefragt. Auch Entwrprise Applikationen werden immer mehr Web Applikationen, meist basierend auf Java oder C#. Mit Programmieren kannst Du mehr Geld oder zumindest anfangs leichter Geld verdienen als mit (GUI) Design.
 
Ein Webentwickler ist ja vor allem für das Backend zuständig, entwickelt Datenbanken, Schnittstellen und Funktionen einer Website. Wenn man das drauf hat, bekommt man immer einen Job. Einfache Webdesigner, die eine Website letztendlich nur in Wordpress oder Drupal zusammenfriemeln, haben es da schon schwerer...
 
So ein Baukasten ist für private Bedürfnisse perfekt, doch Firmenkunden haben öfters spezielle Anforderungen (Datenbanken, Funktionen etc.).

Wenn du nur HTML/CSS kannst dann wirst damit natürlich nicht weit kommen, wenn du aber zusätzlich PHP/Javascript schon halbwegs gut beherrschst dann bekommst damit schon einen Job. Kleine Firmen suchen gerne so jemanden um Geld zu sparen.

Arbeite selbst geringfügig bei einer Firma als Webdesigner und letztendlich habe ich die HP doch selbst mit einem eigenen lightweight CMS gebaut.
 
Naja jede aktuelle Webseite besteht aus diesen Schritten und du kannst ja dementsprechend "größer" denken.

Baukastendesigns müssen auch entwickelt werden und wie schon erwähnt geht das ganze im Moment vor allem Richtung (komplexerer) Web-Apps...

PS: Ich bin Schüler und habe selber schon Webseiten verkauft. Es war ein guter Deal für mich und die Käufer, ich habe ihnen ein Wordpress-Theme nach ihren Wünschen gebastelt bzw. Child-Theme erstellt und das ganze so eingerichtet, dass es für sie einfach benutzbar war.
Die Anzeigen (/gesuche) hatte ich bei Langeweile in den Ferien auf Ebay-Kleinanzeigen gefunden...
 
Zuletzt bearbeitet:
Full Stack ist natürlich am besten, da brauchst du aber auch am meisten Wissen. Ich habe selber mit ein paar Kollegen ein Unternehmen und wir widmen uns eben dem Webdesign. (Schweiz). Wir müssen die Entwicklung aber nach Deutschland geben, da wir ansonsten fast keine Kundschaft finden, da wir einfach dann zu teuern wären. Von daher, ja, das braucht es immer. Wir haben auch Erfahrungen mit Indien gesammelt und ich versprich dir eines, das ist keine Alternative. Das wird noch lange gehen. Das Problem ist die Denkweise... Naja, ich will nicht abschweifen.
Als Nebenjob kannst du gut mal mit Webdesign (Wordpress etc.) anfangen. Webentwickler wird vom Know How her schwerer, aber ist auch viel viel interessanter. Behalt hier Angular im Auge ;-)
 
Webdesigner kassieren die niedrigsten Stundensätze im IT Sektor.

Hast du einen konkreten Kunden für den du was machen kannst?
 
Du könntest dich beispielsweise auf etwas spezialisieren. Z.B. werden Magento-Entwickler händeringend gesucht und auch dementsprechend bezahlt. Zu Beginn kannst du dich da sogar mit HTML/CSS und etwas PHP/Javascript "durchschummeln". Als Informatik-Student sollte das Grundwissen ja vorhanden sein.
 
Ja, lohnt sich.

Ich mach's seit knapp 17 Jahren inzwischen und es ist mehr als genug Arbeit da. Verkauf Dich aber auf keinen Fall unter Wert. 40 Euro kannst Du als Anfänger pro Stunde auf jeden Fall nehmen. Ich selbst bin mittlerweile bei dreistelligen Stundenbeträgen (Norddeutschland).

Und mach es nicht wie unzählige andere Studenten, wie ich es hier an der Uni und FH sehe und mach einfach einen Aushang mit "Webdesign 15€/h". Da nimmt dich keiner ernst.

Ich habe damals eien Webseite für mich selbst erstellt, einigen Unterseiten mit Designbespielen gemacht und dann einfach etliche Firmen angeschrieben (Per Post, weil einige nicht mal eine E-Mail-Adresse hatten 2000 und andere halt per Mail). Absagen kamen halt natürlich eine Menge, aber 2 oder 3 hatten Interesse und dann lief es von selbst, weil man halt einfach weiterempfohlen wird. Kundenakquise musste ich seitdem auch nicht mehr machen.

Und kümmer dich darum, dass Du auch in der Lage bist, eine ordentliche Rechnung zu stellen, sprich mit Steuer-ID. Du zahlst zwar ein wenig, aber Du kannst halt auch selbst Sachen absetzen.
 
Prinzenrolle_ schrieb:
Wir haben auch Erfahrungen mit Indien gesammelt und ich versprich dir eines, das ist keine Alternative. Das wird noch lange gehen. Das Problem ist die Denkweise... Naja, ich will nicht abschweifen.

Bitte schweif ein wenig ab. Wie ist die Denkensweise der Inder? Danke! :)
 
Ich habe es subjektiv (nicht selbst, sondern in Betrieben) so kennengelernt, dass es bei diesen Baukästen- / CMS-Geschichten viel über Masse geht und das "richtige" Geld in der Individualentwicklung verdient wird.

Ich würde wenn du Student bist und dir IT Spaß macht auf jeden Fall das Sammeln von Skills in den Vordergrund stellen und das Geld verdienen als netten Nebeneffekt sehen. Vielleicht vorher einmal ein bisschen Zeit nehmen und grob durch Recherchen in alle Richtungen schauen was mich interessiert und Bezug zu Themen oder Projekten aus dem Studium hat, Ziele definieren und mir dann etwas suchen, von dem ich langfristig profitiere und nicht "hier ein bisschen, da ein bisschen", um etwas Geld zu verdienen.
 
Webdesign ist ein recht gesättigter Markt. Wenn man richtig gut ist, so mit Designsprache usw. dann geht da sicherlich etwas.
Was aber in nahezu allen Branchen trendet sind Webanwendungen. Sei es für Mobile oder als Enterprise Applikation. Viele Programme, ERPs, CRMs, DMS, Fachanwendungen, usw. wurden schon und werden aktuell im Frontend auf Webtechnologie aufgebaut, einfach weil es gut ist auf den Clients nichts installieren zu müssen, es skalierbar zu halten, es auf allen möglichen Endgerätetypen (Tabs usw.) nutzen zu können...
Dazu kommen aktuell diese Dinge, dass eine gute Anwendungen automatisierbar sein muss (wg. Industrie 4.0) und deswegen überall Schnittstellen wie JSON-RPC / XML-RPC / REST / SOAP drangeklebt werden und die eigentlichen fachlichen Stacks als Middleware ausgeführt werden. Wenn man darin gut ist, also in der Backend-Entwicklung und Schnittstellendesign (SOA) usw. dann ist man aktuell richtig gefragt.

So lautet zumindest meine Erfahrung aus der Finanz- und Versicherungsbranche.

Grüße
 
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Webentwicklung hat nicht zwangsläufig mit Webseiten bauen zu tun. Hab das auch länger gemacht, das Backend war in Java und das Frontend in JavaScript.

Schau dir mal Java Enterprise Edition an. Damit lernst du gleich zwei Dinge, die regulären Java Programme schreiben und Web Schnittstellen. Danach kannst alle Jobs machen die mit Java zu tun haben.

Was du da z.B. im Backend machst ist die Datenhaltung, speichern und ausgeben. Dazu gehören auch Datenbankentwürfe und deren Umsetzung. Womit du dies machst, ist dann erneut ein sehr weites Gebiet. Dieses geht hin bis zum DB-Optimierer, einer der nichts anderes tut als Datenbanken so umzubauen, damit sie schneller werden. Diese Leute verdienen enormes Geld, aber die Arbeit ist recht trocken :)

Damit das Frontend, also der Browser an die Daten kommen, definierst beispielsweise REST Schnittstellen. Das ist am Ende eine URL, die zu einer Seite führt welche JSON / XML ausgibt. Darin enthalten sind dann deine rausgegebenen Daten die vom Frontend Entwickler weiterverarbeitet werden um sie irgendwie darzustellen. JSON ist übrigens die "JavaScript Object Notation" - da hast du dann die nächste Spezialisierung, JavaScript.

Man kann reguläres Frontend entwickeln wie GUIs, oder sich auf Visualisierungen fokusieren, hierzu schau dir mal die D3js Seite an. Die zeigt was man mit Daten alles anstellen kann. Auch dies ist ein Beruf. Das Frontend baust du meist aber nicht selbst, sondern der Designer macht einen Klickdummy den du dann ausprogrammieren sollst.

Wenn du später doch Consulting machst, darauf zielt dein Studium übrigens ab, dann ist es hilfreich zu wissen was die Entwickler da zu tun haben, damit du den Kunden am Ende keinen Müll erzählst.

Wirtschaftsinformatik -> Jobs: ScrumMaster, ProductOwner, Consultant...
Medieninformatik -> Designer, Frontend Entwicklung
Angewandte Informatik -> Backend-Entwickler, Embedded Systems wie Geräte programmieren

Letzterer hat wohl die besten Programmier und Logik Skills, während Medieninformatiker weniger mit Logik zu tun haben, dafür mehr mit Design. Wirtschaftsinformatiker sind dann irgendwelche verwaltenden Rollen im unternehmen. Team-Koordinator oder was auch immer da gebraucht wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wirtschaftsinformatiker kümmern sich auch sehr gerne um die Entwicklung von Anwendungen in ERP Systemen...

Stichwort SAP Berater oder ABAP Entwickler.
 
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