MemTest 86+: ab wann ist ein Ram mangelhaft?

HansHubert

Ensign
🎅Rätsel-Elite ’24
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Feb. 2008
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Die Fragen die ich durch diesen Thread gerne irgendwie beantwortet hätte drehen
sich darum, wann ein RAM als unzuverlässig oder gar defekt anzusehen ist, wie viele
Fehler bei MemTest als unbedenklich gelten und ob ihr meint, dass
die Qualität der verkauften Riegel in den Jahren merklich abgenommen hat oder nicht.

Da ich dazu Tendiere seitenlange Essays zu schreiben, verzeiht mir bitte wenn ich
in Stichpunkten fortfahre, denn die Hintergrundgeschichte ist etwas länger:


-Für meinen Betrieb RAM gekauft für ca. 10 Rechner
-je 8 GB in 2GB Riegeln --> 40 Riegel
-eingebaut--> Blue screens, fehlgeschlagene Windows Installation
-MemTest 86+ --> mindestens 7 Riegel produzieren nach kurzer Zeit massig Fehler
-Chef sagt "O WEI O WEI!" 7 von 40 Riegel sind schrott --> alles zurück + umtauschen!
-ausserdem neue Direktive: null Fehlertoleranz bei Ram im Memtest
-Neuer Ram anderer Hersteller
-Besser, aber nach ein paar Stunden auch (wenige) Fehler --->alles umtauschen
-Das ganze Spiel noch 3 Mal immer mit anderem Hersteller
-Endlich ach endlich eine Marke gefunden, die auf allen Rechnern auch im 72 Stunden
Dauertest 0 Fehler produziert.

Ich persönlich halte es ja für unbedenklich, wenn nach 10+ Stunden ein einzelner Fehler
angezeigt wird und fand das ständige umgetausche übertrieben. Mit Ausnahme vom ersten Mal.
da waren die Riegel echt !"%§"!

Aber andererseits gab es dann am Ende ja auch den RAM, der quasi unendlich lange
durchläuft ohne, dass ein Fehler angezeigt wird. Ist das jetzt Glück?
Oder ist er besonders gut? Oder sind alle anderen einfach durchweg schlecht?
Wie viel Toleranz ist gerechtfertigt und wann wirds bedenklich?
 
Schon ein Fehler (der reproduzierbar ist, also bei wiederholten Tests immer wieder auftritt) ist schon zu viel.
 
Dein Chef hat recht. Wird im RAM Test ein Fehler angezeigt hat der nichts im Rechner zu suchen. Damit tuste dir als ITler selber keinen gefallen. Allerdings müssen RAM Fehler nicht unbedingt bedeuten das dieser auch kaputt ist. Das kann auch Einstellungssache sein.
 
Null Toleranz über den Zeitraum den der Rechner arbeitet.
D.h. wenn mein Rechner am Tag 8h rechnen muss, dann will ich dass mein RAM in dieser Zeit keinen Fehler produziert.
Läuft mein Rechner 7 Tage, 365 Tage .... wird die Regel auf diese Zeit ausgedehnt.

Und schon hast Du den Grund für ECC-Speicher gefunden. Bei Rechnern die dauerhaft laufen können dort einzelne Byte-Kipper abgefangen werden.
 
Mojo hat recht. MemTest86+ prüft, ob RAM mit den gegebenen Anzahl von DIMMs, Mainboard, CPU und Einstellungen (weitgehend) fehlerfrei arbeitet.
Wenn MemTest86+ Fehler meldet, bedeutet das nicht unbedingt, dass der RAM defekt ist.
 
Ein Fehler ist im besten Fall ein Absturz. Im schlechtesten Fall ein unbemerkter Berechnungsfehler. Wenn 10 Stunden für einen Fehler reichen, dann ist das definitiv NICHT akzeptabel.

Bei ECC-RAM wird die "akzeptable" Zeit zwischen zwei nicht korrigierbaren Fehlern bspw. typischerweise mit 100 Jahren angegeben...

mfg
 
Manchmal sind es auch Inkompatibilitäten und/oder Handhabungsfehler, die Riegel waren garantiert nicht alle kaputt.
 
Ein weiterer Grund für RAM-Fehler kann übrigens auch das Mainboard selbst sein - nämlich dann, wenn das (Platinen-) Layout schei*** ist.
 
meckswell schrieb:
Manchmal sind es auch Inkompatibilitäten und/oder Handhabungsfehler, die Riegel waren garantiert nicht alle kaputt.

Ändert ja nichts. Inkompatibel oder kaputt läuft ja auf's Selbe hinaus. Fehler=Retour. Wobei man dann ja noch den Einkäufer zusammenfalten könnte.
 
Wenn MemTest86+ Fehler meldet, bedeutet das nicht unbedingt, dass der RAM defekt ist.

Jo beim ersten mal haben wir noch Riegel getauscht und einzeln getestet um rauszufinden welcher der Bösewicht war.
Für alle weiteren Chargen haben wir das gelassen, denn das kostet ja ewig viel Arbeitszeit.

Übertaktet oder an den Timings geändert haben wir jedenfalls nichts.


Überdies heisst das jetzt für mich, dass ich sage mal 30% aller nicht ECC Ram Kits Fehler produzieren,
und man tunlichst bei jedem Speicherkauf einmal Memtest benutzen sollte.

Es handelte sich übrigens um DDR2 Ram. Vielleicht sieht es bei DDR 3 nicht so dramatisch aus.
Vielleicht ist es auch schlimmer ;)
 
Ich würde mal sagen das Spiel hätte man in der Theorie unendlich weitertreiben können. :lol:
Glück gehabt, gerade wenn man ne Charge von 40 St. kauft und darauf bauen will, dass alle fehlerfrei sein sollen.
Es kommt immer vor, dass man mal fehlerhafte Teile erwischt, gerade im Onlinehandel, wo
Artikel innerhalb von 14 Tagen wegen Nichtgefallen zurückgeschickt werden und wieder in den
Verkauf gelangen...

Die Anweisung vom Chef kann ich allerdings nachvollziehen, alle Rechner mit identischen Komponenten auszustatten.

Letztendlich sollte man aber schon mal im vorhinein die Kompatibilitätsliste des Mainboardherstellers zu Rate ziehen,
damit ist die Chance definitiv höher passende Module zu finden.

Meine persönliche Meinung zur Qualität.
Ich hatte früher mal DDR-400 von TwinMos, die Dinger konnte und kann ich auch heute noch in DDR1 Boards
überall einsetzen, die funktionieren einfach, heut zu Tage wird da mit XMP Profilen viel gemacht und auch vieles
richtig gemacht, dennoch stoße ich auch immer wieder an Inkompatibilitäten, selbst wenn Memtest keine Fehler ausgibt.
Mit DDR3 ist dies allerdings wieder besser geworden als es mit den wärmeempfindlichen DDR2-1066ern der Fall war. :D

Ansonsten ist Memtest immer Pflicht, jeder neue Rechner im Unternehmen bekommt die CD und nen nächtlichen Durchlauf, einfach aus Prinzip, nur wie schon gesagt es ist auch schon vorgekommen, dass da gar nichts war und nachher im produktiven Betrieb verschiedene Programme crashten (besonders empfindlich CatalystControlCenter beim Systemstart), was im
Endeffekt mit nem Speicherwechsel behoben war.
 
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Mich würde interessieren, was da für RAM-Hersteller gekauft wurden.
Was war das so, gerade die erste Charge?

Würde ich einen großen Stapel RAM für eine Firma kaufen, wären es Major/Major-Rigel von Samsung.
Alles andere endet genau in solchen "Testreihen" bzw. meist eher mit labilen Rechnern, weil die IT die Testreihen nicht macht.
 
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