Microsoft sperrt willkürlich Konten - sind damit alle digital gekauften Games weg?

Das mag ja alles richtig sein. In Zeiten der ständigen Diskussionen über den Datenschutz, sollten die Nutzer eigentlich soweit sein und sich mit dem Thema auseinandersetzen, wenn sie Windows einrichten. Wenn sowas passiert, haben die Leute eine Mitschuld, finde ich.
 
Ranayna schrieb:
So sind dann schnell Sachen auf dem OneDrive gelandet, mit denen MS nicht einverstanden ist. Und Zack, kann man sich eines Tages nicht mehr auf seinem Rechner anmelden.
Nur wenn man Inhalte in den Systemordnern "Bilder", "Videos", "Musik", "Dokumente" speichert, werden diese Inhalte, falls man in OneDrive die Synchronisation nicht deaktiviert hat, automatisch auf den Server hochgeladen.

Deshalb ist es ratsam, die Archive mit den entsprechenden Inhalten lokal auf externen Datenträgern zu speichern.
 
Wie ist das eigentlich mit Hardware wie z.B. einer XBox Series X, die ja an einen MS-Account gebunden ist. Falls der Account gesperrt wird, kann man sich nicht mehr auf die XBox einloggen und diese demnach auch nicht mehr vom eigenen Account entkoppeln. Das führt doch dann dazu, dass die eigene Hardware sich nicht mehr nutzen oder weiterverkaufen läßt, weil sie untrennbar an einen gesperrten MS-Account gekoppelt bleibt, oder?
 
Acrylium schrieb:
Wie ist das eigentlich mit Hardware wie z.B. einer XBox Series X,
Bei Verstößen, wie z.B. cheaten, wird der Account gesperrt. Das kommt wohl auch regelmäßig vor.
Dann kommt man wohl auch nicht mehr an die gekauften Spiele ran.
 
Die Verbraucherzentrale NRW informiert zu einem solchen Sachverhalt aber, dass Kunden digital erworbene Inhalte nicht aufgrund von Verstößen gegen Vertragsbedingungen wieder entzogen werden dürften und bezieht sich dabei auf ein Urteil des OLG Köln aus dem Jahr 2016. In dem Verfahren ging es zwar gegen Amazon, aber das müsste dann ja genauso für Microsoft gelten. Und trotz dieses bereits mehrere Jahre bestehenden Urteils scheint es da kein Umdenken bei den großen Anbietern zu geben, die Sperren User trotzdem von gekauften Inhalten aus. Kann das jemand irgendwie erklären? Gibt es dafür einen juritischen oder einen irgendwie nachvollziehbaren Grund?

Weil mit so einem Urteil müsste es doch in meinem laienhaften Verständnis für einen Anwlat ein Leichtes sein, zumindest den Zugriff auf die digital erworbenen Inhalte für einen Betroffenen zurück zu erhalten. Oder verstehe ich da etwas völlig falsch oder bedenke etwas nicht? Warum hält sich niemand daran, wenn es doch schon seit Jahren ein Urteil dazu gibt?
 
Es handelt sich dabei um ein einzelnes Urteil, dass nich bindet für alle gleich gelagerten Fälle ist. Therotisch können andere Gerichte anders entscheiden.

Erst wenn es einen Grundsatzentscheid (vom BGH) gibt, würde es einfacher. Aber genau das versuchen die Konzerne zu vermeiden. Lieber einigen sie sich hinter geschlossenen Türen, wenn es ernst wird.
 
Die Herausgabe der digitalen Inhalte müssten Betroffene selbst auf dem Klageweg erstreiten.
Präzedenzurteile, auf die man sich berufen kann, sind in unserem Rechtssystem nicht vorgesehen.
 
Ich habe
NotNerdNotDau schrieb:
Präzedenzurteile, auf die man sich berufen kann, sind in unserem Rechtssystem nicht vorgesehen.

Aber Grundsatzentscheidungen sehr wohl. Für solche Fälle sollten doch auch eines möglich sein?!
 
Richterliche Urteile des BGH müssen aber in Gesetze verankert werden. Erst dann sind sie bindend für alle weiteren gleich oder ähnlich gelagerten Fälle.
Nicht alle Entscheidungen des BGH werden in Gesetze verankert. Es kommt wohl vornehmlich auf die Wertstellung des Sachverhaltes an.
 
Tatsächlich merkt man doch aber schon eine leichte Bewegung von Seiten Microsoft in dieser Angelegenheit: Bis vor einigen Jahren war es tatsächlich noch so, dass wenn ein MS Account gesperrt wurde, die laufenden Abos einfach weitergelaufen sind und weiter die Abo-Kosten dafür von der hinterlgten Zahlungsweise abgebucht wurden. Immerhin das wurde inzwischen durch Microsoft scheinbar geändert und laufende Abos werden umgehend mit dem Tag der Sperrung abgebrochen und Zahlungen dafür fortan nicht mehr eingezogen.

Weiß jemand vielleicht, wie der Fall von dem User ausgegangen ist, der tatsächlich im Jahr 2020 gegen Micrsooft wegen einer willkürlichen Kontoensperrung geklagt hat? Über den Fall wurde unter anderem hier und hier berichtet. Aber die Berichte sind aus 2020 und etwas Neueres habe ich dazu nirgends gefunden.
 
Weiter unten in dem Artikel auf borncity gibt es einen relativ aktuellen Kommentar (Februar 2022) des Bloggers darüber. Ihm ist wohl nichts bekannt.

Man kann sich halt über solche Vorfälle, die ins Internet eingestellt worden sind, nicht verbindlich einen Eindruck über den Wahrheitsgehalt machen.
Das kann stimmen, kann aber auch frei erfunden sein, aus unterschiedlichen Motiven.
 
Ich halte es für durchaus möglich - aber das bleibt naürlich reine Spekulation - dass Microsoft den Account des klagenden Users wieder freigeschaltet hat, um kein rechtskräftiges Urteil in dieser Sache zu bekommen. Denn auf dieses könnten sich dann andere Geschädigte berufen und es könnte mehr Menschen motivieren, den Klageweg zu beschreiten. Gleichzeitig hat man sich dann vermutlich mit dem User geeinigt, über den Vorgang Stillschweigen zu bewahren, damit nicht bekannt wird, wie "einfach" es sein kann, sich seinen Account zurück zu holen. Das würde zumindest auch erklären, warum man nirgends etwas von den Menschen lesen kann, die angeblich schon deswegen gegen MS geklagt haben. Aber wie gesagt, das ist reine Spekulation von mir und es kann auch alles ganz anders sein...
 

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