CoolHandLuke schrieb:
hmmm den Grad der fortschreitenden Verschulung an dt. Hochschulungen erkennt man wohl daran wie die Begriffe "Fach" / "Fächer" / "Unterricht" vs. "Vorlesung" / "Veranstaltung" / "Proseminar" ... verwendet werden. Finde, man sollte Abstand von diesen schulischen Begriffen nehmen. "Unterricht" klingt einfach zu kindisch.
Macht der Gewohnheit, dies als kindisch abzutun finde ich unangebracht.
linkser schrieb:
Das System klingt ja theoretisch ganz nett, nur glaube ich nicht, dass das in den ersten Semestern gut klappt sonder nur in Fächern klappt, die einen wirklich interessieren also ab 5.Semester aufwärts. Also ich persönlich hätte bei 50% meiner Bachelor-Vorlesungen NICHT zu Hause vorgearbeitet und wäre auch nicht mehr in die Vorlesung gegangen.
Bei Grundlagenfächern wie Mathe, Physik etc., die beim ersten Durchgehen schon einer Menge Erklärung bedürfen, ist es sicherlich nicht empfehlenswert. Um jede Woche die Vorlesungen vorzubereiten, braucht es jede Menge Disziplin, die wohl die wenigsten Studenten aufbringen wollen. Die Vorlesungen nachzubereiten, wann man gerade Lust dazu hat, ist da natürlich viel bequemer.
Für Vertiefungsfächer, die mit einem guten anschaulichen Skript vorbereitet werden, wäre es jedoch eine Aufwertung, wenn auch zu zeitaufwendig für alle Kurse eines Semesters. Aber eine gute Alternative zur allgemeinen Methode des "Vorkauens"
Apropos Vorkauen, deine Vorstellung einer guten Vorlesung bzw. über die Prüfungsmodalitäten teile ich genau so.
Im Grunde gibt es bei uns zwei Vorlesungstypen:
1. Vorlesung für Dummies:
In der Prüfung keine 1 vor dem Komma zu haben, setzt Blindheit vorraus. Die Vorlesung entspricht eben dem Bild einer perfekten Vorlesung. Es gibt keine offenen Fragen, der Inhalt ist anschaulich und am Ende des Semesters beherrscht man diesen auch. Trifft bei uns vor allem bei klassischen Fachbereichen wie TM zu.
2. Die Chaotische Vorlesung
Der Prof erarbeitet anhand eines chaotischen Tafelanschriebs die wirrsten Theorien, die Frage ist meist nicht ob, sondern wann man aussteigt. Verständnis kommt erst auf, wenn man mit Begleitliteratur und Internet den Stoff sehr intensiv nachbereitet. Bringt für das eigenständige Arbeiten einiges, inhaltlich bringt's momentan eher weniger.
Manchmal vermischen sich diese beiden Typen, was dann für mich meist die problematischste Form darstellt.
Doch dieses Semester habe ich zum ersten Mal einen dritten Typ kennen gelernt:
3. Vorlesung wie "Vorlesung"
Der Prof liest das Skript eines Kollegen VOR und muss bei jeder Frage passen. Ich bin gespannt, ob das eine klassische "Auswendiglernen"-Prüfung wird. Er selbst muss ja jeden Lückentext in den Unterlagen des Kollegen spicken.
h@mster schrieb:
Das würde imho nicht funktionieren, nicht in Deutschland. 95% der Studenten hätten sich nämlich gar nichts angesehen und die Diskussion würde dann zwischen 5 Leuten stattfinden. Außerdem gibt es in den meisten Fächern einfach nichts zu diskutieren, da soll gelernt werden. Wenn man was nicht versteht (oder das Gegenteil sich profilieren will), dann stört man bitte auch nicht ständig die Vorlesung, solche Leute sind die schlimmsten...
Genau das mit dem Vorbereiten ist das Problem, wäre übrigens ebenso meins. Bei der Diskusion bin ich hauptsächlich von Ingenieurstudiengängen ausgegangen in Form von Verständnisfragen. Dies als störend zu bezeichnen halte ich für übertrieben, der vermeintliche "Störer" greift meist genau die Problemstellen auf, die einem Großteil der Hörer unklar sind. Wer ein Gebiet stur und ungestört lernen will, sollte sich dann aber lieber die Fachliteratur einverleiben anstatt seine Zeit im Hörsaal zu vergeuden.