Neues Zeugnis rückwirkend möglich?

wannabe

Lieutenant
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Hallo zusammen,

folgender Sachverhalt:

Jemand besucht einen 4 jährigen Bildungsgang in Teilzeit um den Abschluss des Staatlichen geprüften Technikers zu erwerben.
Im aktuellen Zeugnis (2. Jahr) wird für ein bestimmtes Fach eine unzufriedend stellende Note vergeben.
Dieses Fach wird jedoch nicht mehr zukünftig unterrichtet und die letzte vergebene Note würde in das Abschlusszeugnis übernommen werden. Nach einem Gespräch mit der Lehrkraft kommt das Angebot, dass im neuen Studienjahr eine weitere Klausur möglich wäre um die Note zu verbessern.
Sollte man sich auf diese Aussage verlassen oder lieber sicherheitshalber Widerspruch gegen die Note auf dem Zeugnis einlegen?
 
Fragt sich, wie die Erfolgsaussichten bei Widerspruch wären, da kenne ich mich leider nicht aus.

Aber lass dir die Aussage der Lehrkraft doch schriftlich (inklusive Unterschrift versteht sich) geben, dann hast du etwas in der Hand.
 
Was soll ein Widerspruch denn bringen? Wenn die Note auf Basis eine Klausur ist, würde die noch mal von einem anderen Lehrer ausgewertet werden und dann? Wäre die Note dann besser? Also ordentlich lernen und die Klausur wiederholen in der Hoffnung die Note dann zu verbessern.
 
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Da hat aber jemand SEHR viel Glück mit seiner Lehrkraft.

Ich gehe mal davon aus, Du fragst für 'einen Freund'
Die Situation wird ja sicherlich bekannt gewesen sein, dass die Note des letzten Jahres ins Endzeugnis übergeht.
Insofern war das erst einmal extrem kurzsichtig von ihm oder ihr, die Situation dermaßen eskalieren zu lassen.
Wenn sich also die Lehrkraft freiwillig bereit erklärt, eine weitere Klausur zu ermöglichen, dann ist das erst einmal ein riesiges Entgegenkommen.
Es sollte aber schon klar sein, dass EINE Klausur die Note lediglich verbessern kann und nicht komplett ersetzt.

Die Frage mit dem Widerspruch verstehe ich auch nicht.
Die Note ist ja (sogar trotz des Wissens um die Folgen) entstanden.
 
Die Note wurde nach der Wiedereröffnung der Coronazeit in Form einer einfachen Leistungsabfrage ohne Ankündigung festgelegt. Also basiert die Zeugnisnote bzw. dann später Abschlussnote lediglich auf diese Überprüfung. Laut NRW Anordnung dürfen Leistungsbewertungen während Corona nicht nachteilig ausgelegt werden.

Also es wurde keine Klausur im klassischen Sinne geschrieben. Deswegen gerade kam ja das Angebot von ihr eine Klausur dann nach den Ferien zu ermöglichen.
 
wannabe schrieb:
in Form einer einfachen Leistungsabfrage ohne Ankündigung festgelegt.
Was muss man sich denn darunter vorstellen? Wenn es keine Klausur war, kann es ja eigentlich nur eine mündliche Prüfung gewesen sein.
 
Bei den Technikerschulen muss man eh vorsichtig sein. Sofern das keine "staatliche" (in der Regel kostenlose) war, treiben die eh sehr viel Schindluder weil die ihre eigenen Verordnungen usw. haben und eigentlich nur die Prüfung nach der staatlichen Verordnung abgenommen wird.

Aber es ist fast immer so, das bestimmte Noten ins Endzeunigs übergenen.
 
wannabe schrieb:
Die Note wurde nach der Wiedereröffnung der Coronazeit in Form einer einfachen Leistungsabfrage ohne Ankündigung festgelegt. Also basiert die Zeugnisnote bzw. dann später Abschlussnote lediglich auf diese Überprüfung.

Und da wäre jetzt die Frage, ob nur 'Dein Freund' das Ganze versemmelt hat oder alle?
 
wannabe schrieb:
Die Note wurde nach der Wiedereröffnung der Coronazeit in Form einer einfachen Leistungsabfrage ohne Ankündigung festgelegt. Also basiert die Zeugnisnote bzw. dann später Abschlussnote lediglich auf diese Überprüfung. Laut NRW Anordnung dürfen Leistungsbewertungen während Corona nicht nachteilig ausgelegt werden.

Also es wurde keine Klausur im klassischen Sinne geschrieben. Deswegen gerade kam ja das Angebot von ihr eine Klausur dann nach den Ferien zu ermöglichen.
Und vor dem Corona-Lockdown gab es keine Basis zur Notenermittlung: Frühere schriftliche Leistungsanfragen oder sonstige Mitarbeit im Unterricht?

Du schreibst, dass Leistungen während Lockdown ja nicht negativ bewertet werden dürfen: Gab es Aufgaben im "HomeSchooling", die mit dem Wissen nicht bearbeitet wurden, weil dies einem ja nicht negativ ausgelegt werden darf?
 
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Vor Corona gab es eine keine schriftlichen Abfragen. Die Note der Mitarbeit ist besser als die schriftliche Abfrage. Die Abfrage erfolgte auch nur um eine Basis für eine Benotung zu schaffen. Jedoch weder angekündigt noch im Stil einer Klausur. Vielmehr Charakter eines Arbeitsauftrages im regulären Unterrichtsbetriebs. Während HomeSchooling gab es keine Aufgaben. Es handelt sich um eine staatliche Schule.
Ein Teil der Studierenden haben diese Aufgabe von zuhause aus gemacht und per E-Maill abgegeben. Diese Leute sind auch garnicht mehr vorort erscheinen nach der Wiederöffnung. Die Klasse wurde in zwei Gruppen aufgeteilt und unterschiedlich unterrichtet.
 
wannabe schrieb:
Ein Teil der Studierenden haben diese Aufgabe von zuhause aus gemacht und per E-Maill abgegeben. Diese Leute sind auch garnicht mehr vorort erscheinen nach der Wiederöffnung.

Und die anderen?
Haben einfach mal nichts getan und so die Sache (bewusst) eskalieren lassen?
Ich bleibe dabei, da hat jemand sehr viel Glück mit seiner Lehrkraft, dass hier tatsächlich die Möglichkeit eingeräumt wird, die Prüfung zu wiederholen.
Kann ja auch nicht so schwer sein, wenn man den Stoff beherrscht.
 
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Es ist schwer die Situation von hier aus, mit diesen Informationen zu bewerten.

Erst einmal wäre interessant zu wissen, wie wichtig diese Note in diesem Fach ist. Ist sie wichtig für weiterführende Bildung, wie Studium, oder zum finden eines Arbeitsplatzes? Während der Schulzeit kommen einem Noten unglaublich wichtig vor, doch später interessiert die kaum noch jemand.

Und man kennt den Lehrer nicht. Das er es anbietet ist schon mal ein entgegenkommen, trotzdem kann er arschig sein und eine schwere Klausur machen, welche die Situation eher verschlimmert.

Wenn der Eindruck vom Lehrer halbwegs gut ist im Sinne, dass er letztlich Großzügig handelt, würde ich das Angebot annehmen. In angebracht, das die Note aber jetzt schon nicht berauschen ist, würde ich nicht darauf wetten. Dem Lehrer will ich keine böse Absicht unterstellen, aber es kann sein, dass er es einem nicht leicht machen wird.

Und Widerspruch würde ich nur, wenn es die den Abschluss gefährden würde. Wenn es aber nur ein kleiner Schandfleck ist, würde ich es darauf beruhen lassen.
 
CCIBS schrieb:
Während der Schulzeit kommen einem Noten unglaublich wichtig vor, doch später interessiert die kaum noch jemand.
Dann zählt das Zeugnis vom letzten Arbeitgeber mehr als das aus der Schule, aber für den ersten potentiellen Arbeitgeber zählt das Schulzeugnis schon, denn was anderes hat er nicht zur Hand. Die Generation die jetzt in Ausbildung, Schule oder Studium ist, vor allem wenn sie vor dem Abschluss steht, ist Corona, bzw. genauer die ganzen Maßnahmen der Regierung darauf, ein echtes Handikap und es gibt genug Studien die zeigen, dass Absolventen die in Zeiten einer Rezession auf den Arbeitsmarkt gekommen sind, einen lebenslangen Einkommensnachteil erleiden.

Auch wenn ich nach viel Mühe und Schweiz wohl eine Ausnahme bin, so habe auch ich dazu gehört, nachdem weniger als ein Jahr vor meinem Abschluss Studenten von den Firmen abgeworben wurden (die dann aber bald arbeitslos waren), hatten von den über 160 Absolventen die mit mir zusammen ihr Diplom empfangen haben, keine Handvoll schon einen Arbeitsvertrag in der Tasche. Ich habe dazu gehört, aber die Stelle war so bescheiden, dass ich noch innerhalb der Probezeit gegangen bin, in die sichere Arbeitslosigkeit und in Weiterbildung und Auslandserfahrungen investiert habe. Es hat mich ein Jahrzehnt gekostet bis ich dann dort war wo jüngere Kollegen die ihren Abschluss später gemacht haben, auch schon waren. Aber während es nicht wenige der damaligen Studienkollegen nie in den erlernten Beruf geschafft haben, ist mir dies gelungen und verdiene inzwischen überdurchschnittlich. Wenn die Bedingungen schwer sind, muss man sich eben doppelt anstrengen statt zu jammern
 
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Holt schrieb:
Dann zählt das Zeugnis vom letzten Arbeitgeber mehr als das aus der Schule, aber für den ersten potentiellen Arbeitgeber zählt das Schulzeugnis schon, denn was anderes hat er nicht zur Hand.
Natürlich sollte das Zeugnis nicht voller vierer sein. Und wenn jemand nur Einser hat, bewirbt er sich bei einem DAX unternehmen. Aber dann konkurriert der eine nicht mit dem anderen. Mir ging es eher darum ob der Durchschnitt bei 2,3 oder 2,8 liegt. Das erste ist kein Elitezeugnis, das andere kein Weltuntergang. Wenn der Markt genug nachfrage hat, werden beide etwas finden. Und ab da spielt es keine Rolle mehr.

Natürlich kann eine einzelne Note entscheiden sein, aber die Wichtigkeit geht bei der geschilderten Situation des TE nicht hervor. Ist es nur ein Schandfleck im Zeugnis, oder entscheidend, um einen bestimmten Beruf auszuüben, wo die Person im Vorfeld bei jedem Arbeitgeber aussortiert wird.

Holt schrieb:
es gibt genug Studien die zeigen, dass Absolventen die in Zeiten einer Rezession auf den Arbeitsmarkt gekommen sind, einen lebenslangen Einkommensnachteil erleiden.
Es gibt auch viele Studien, welche zeigen, dass man schon Einkommensnachteil erleiden, wenn man mit einem anderen Geschlecht auf die Welt kommt. Beides ist nicht schön und auch nicht gerecht. Aber es gibt nun mal 1.000 Dinge die entscheiden sein können. Auf einige hat man Einfluss, auf andere Weniger. Wie wichtig besagte Note ist, wissen wir halt nicht.
 
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