Opensource Alternative zu Jira

Daniel Albert

Lt. Commander
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Okt. 2007
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1.268
hallo,

wir nutzen bei uns Jira inkl. Agile Board, jira bug tracking, und jira confluence

Aktuell halten sich die Kosten noch im Rahmen aber unsere Hochrechnung zeigt, dass in einem Jahr die monatlichen Kosten für Jira enorm wachsen. Gibt es denn eine vernünftige Alternative opensource die unseren Bedürfnissen angepasst werden kann und auf einem eigenen Server gehostet wird ? Hat jemand da Erfahrungen sammeln können ?


Gruß Daniel
 
Hi,

meinst du wirklich "Open Source" oder meinst du "kostenlos", weil du von "Hochrechung" redest? Muss es ein großes System sein oder wären mehrere Module auch in Ordnung?

VG,
Mad
 
Meines Wissens nach nichts, dass auch nur annähernd, also wirklich auch nur ganz entfernt, an den Funktionsumfang von Jira + weiteren Tools herankommen würde.

Warum steigen denn die Kosten bei euch auf einmal?

Was es allerdings gibt ist beispielsweise Joomla! + Projectfork. Beides OpenSource und je nach Manpower könntet ihr das selbst wiederum stark anpassen oder gar selbst forken und ganz auf eure Bedürfnisse anpassen. Der Vorteil hier wäre, dass man mit Joomla! direkt noch die Möglichkeit hat, unendlich viele weitere Tools einzusetzen...z.B. professionelle Foren und Mailinglists usw., sodass man nicht alles direkt selbst erweitern muss und trotzdem einen respektablen Funktionsumfang for free erhält.

Projectfork selbst (ohne weitere Anpassungen) bietet folgende Main-Features:
* Unlimited Projects
* Time sensitive Milestones
* Tasks and Task Lists
* Lightweight Forum
* File Repository & Attachments
* Time Tracking & Reporting
* Comments on Projects, Milestones, Tasks & more
* Native Joomla ACL & Groups
* Configurable Email Notifications & Subscriptions

Mit vergleichsweise wenig Aufwand kann man dann z.B. Kunena oder besser noch phpBB als Forum nehmen, Git Integration und per weiteren Joomla! AddOns eben beispielsweise Mailinglists usw.

Das ist natürlich dann alles komplett for free und ihr könnt alles genau so anpassen, zur Not sogar selber forken, wie ihr es benötigt.

Die Kehrseite ist selbstredend: Schlechterer Support, Admin mit Hintergrundwissen nötig und Manpower zum coden für die eigenen Bedürfnisse. Je nach euren Bedürfnissen könnte die nötige Arbeitszeit zum Anpassen natürlich schnell teurer werden, als die Jira-Lizenzen.


Ansonsten, fernab von Joomla! und damit deutlich schwieriger über den Standard-Funktionsumfang hinauszugehen wären z.B:
* Redmine
* Trac
* Trello

Hier wäre der Vorteil allerdings, dass mehr Standard-Funktionalität mitgebracht wird im Vergleich zu Projectfork. Allerdings ebenfalls nichts, was auch nur Ansatzweise an Umfang & Support von Jira heranreichen würde. Am ehesten würde ich mir, wenn es sein muss, Redmine angucken oder bei vorhandener Manpower Joomla/Projectfork.
 
+1 für Redmine
 
trac, bzw. moderner redmine
auch funktioniert gitlab

wobei die alle von Umfang/Bedienung/Comfort weit hinter JIRA nachlaufen.

noch ne frage:
warum habt ihr probleme mit monatlichen kosten
einmalig kaufen und gut ist, man braucht keinen Wartungsvertrag wenn ihr mit der aktuellen Version zufrieden seit
kostet für 25 User in Summe $3,000, das sind ~2200 € einmalig
 
Hallo, ok wenn es keine Alternative gibt dann ist es blöd. 25 User haben wir zu schnell erreicht und ab 25 sind die Sprünge extrem. Wir kommen wahrscheinlich im kommenden Jahr an die 100. Programmierer haben wir daher suchen wir eine Alternative die ähnlich funktioniert und wo die kosten nicht so hoch sind wenn man mal mehr als 25 nutzer hat.
 
Die Lohnkosten sind doch i.d.R. eine der größten Kostenstellen in einem Unternehmen, bei 100 Beschäftigten wird euer Umsatz doch sicherlich weit über 500.000 liegen...wo ist da bitte das Problem, dann teurere Lizenzen zu zahlen? So hart sind die Sprünge nun auch nicht.

Und wie gesagt: wenn ihr Abstriche im Leistungsumfang machen könnt, dann Redmine. Wenn ihr genug Programmierer habt und selbst erweitern wollt komplett "for free" (was Lizenzen angeht), dann Joomla! + Projectfork.
 
Hallo,

Problem ist, wenn man Jira auf einen eigenen Server laufen lassen möchte sind die Preise schon extrem. Da wir Datenschutzbestimmungen einhalten müssen wäre das ein wichtiger Punkt für uns. Denke aber Redmine nicht schlecht, muss dies mal von unserer Programmierabteilung prüfen lassen da diese ja bestimmte Plugins benötigen. Für den normalen User reicht das Standard Ticketsystem.

Danke für die Infos

Gruß Daniel
 
Extreme Kosten?
für 100 User kostet dir das alles 10.000$ für 3 Jahre (also 3333/Jahr)
das geht alles auch noch auf Linux hosten mit einer OpenSource Datenbank. D.h. ihr zahlt nur die Hardware, die du aber für jedes System brauchst das du inhouse hostet)

was zahlt ihr euren Leuten? beschäftigt ihr Sklaven das ~ 3€ pro Person/Jahr zu viel ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo the_nobs

verstehe deinen letzten Satz nicht. Als Unternehmen sollte man schon darauf achten wie hoch die kosten in Zukunft werden denn haben sich alle Mitarbeiter mal an ein System gewöhnt ist es schwer ein neues zu integrieren ohne den ablauf nicht zu gefährden. Versuche mal in einen Unternehmen von MS Office oder Win 7 auf eine Alternative umzusteigen, also bitte lasse diese Bemerkungen. Ich habe hier eine vernünftige Frage gestellt und wir unterhalten bestimmt keine Sklaven sondern versuchen nur in die Zukunft zu schauen.
 
Es ist vielleicht etwas hart formuliert, aber die Kernaussage ist nicht allzu falsch...

Wie gesagt, bei 100+ Mitarbeitern müsstest ihr ja defintiv weit über 500.000 Umsatz im Jahr liegen, da sollten diese Lizenzkosten ja wirklich nur Peanuts sein.

Grundlegend würde ich festhalten:
Es gibt die Möglichkeiten Jira, Redmine oder Joomla!+Projectfork.

Je nach Optionen die man so bucht, wird man bei Jira in der Tat ungefähr bei um die 10.000$ liegen.
6.000$ für nur Jira+Agile, was wohl das Minimum darstellen sollte in einem professionellem Umfeld?!
Gehen wir mal davon aus, es verteuert sich und man bucht noch Zusatzoptionen etc. pp., man wird aber
trotzdem nie über sowas wie 25.000$ Kosten pro Jahr kommen.

Da sowohl Redmine als auch Joomla!+Projectfork ebenfalls selbst gehostet und gewartet werden müssten, sind Hardwarekosten irrelevant, da sie bei jeder Lösung anfallen.

Redmine könnte man nehmen, ich sehe das ebenfalls so wie die meisten hier, dass, wie bereits erwähnt, Redmine die beste OpenSource-Alternative ist, wenn man nicht viel anpassen will, da Redmine die größte "Out-Of-The-Box"-Funktionalität für Lau bietet unter den OpenSource-Lösungen.
Wir haben aber ebenfalls schon angemerkt: Im Vergleich zu Jira ist auch Redmine im Funktionalitätsumfang sehr beschränkt.
Man muss sich also (gerade bei einem derart wachsendem Unternehmen!) sehr stark überlegen, ob der Wechsel zu Redmine Sinn macht. Immerhin spart ihr max. die ungefähr angesetzten 25.000$ pro Jahr, allerdings könnte ein geringerer Workflow der gesamten Belegschaft, viel härter ins Geld gehen (Redmine bietet eben deutlich weniger als Jira).

Dann bleibt noch die dritte Alternative: Joomla! + Projectfork. Der riesige Vorteil hier ist, es kann exakt an eure Bedürfnisse angepasst und im Zusammenspiel mit weiteren Joomla!-Extensions (mächtigeres Forum, Helpdesk, Mailinglisten, Kalendersysteme, ...) ausgebaut werden.
Der Nachteil ist natürlich, dass dafür die meiste "Manpower" benötigt wird und die geringste "Out-Of-The-Box"-Funktionalität vorhanden ist.
Allerdings sollte man die bestehende Chance hier nicht unterschätzen: Auch bei Jira werdet ihr einige Funktionen wahrscheinlich nicht so stark gebrauchen, andere werden für eure Branche/Bedürfnisse vielleicht nicht optimal sein, eventuell fehlen euch sogar 1-2 Funktionen?!
Hier ist eben die riesige Chance, sich einmalig ein höchst angepasstes Managementsystem für euch zu bauen, das exakt auf eure Bedürfnisse zugeschnitten ist, von euch beliebig erweitert werden kann und später auch komplett kostenlos ist.



Fassen wir zusammen:

Jira
höchste Out-Of-The-Box-Funktionalität
jährliche Kosten (je nach Buchungen so zwischen 6.000 - 25.000$)
keine individuellen Anpassungsmöglichkeiten für die Zukunft

Redmine
"mittlere" Out-Of-The-Box-Funktionalität
keine Lizenzkosten
meiner Erfahrung nach eher schlecht anpassbar, besonders wenn man komplett Redmine-ferne Applikationen integrieren möchte (selbst Bridges zwischen Systemen um Mehrfachaccounts zu verhindern, fand ich deutlich umständlicher als bsp. bei Joomla)
keine zu großen Folgekosten ("Manpowerbedarf" später eher gering)

Joomla! + Projectfork
geringste Out-Of-The-Box-Funktionalität
keine Lizenzkosten
extrem anpassbar, sehr viele OpenSource-Extensions, eigene Extensions sind leicht integrierbar
allerdings in den ersten 1-2 Jahren natürlich viel Manpowerbedarf, da ihr es an eure Bedürfnisse anpassen und selbst erweitern müsst, das könnte, je nach euren Anforderungen (wenn die hoch sind), natürlich schnell darin enden, dass man mehrere Leute dransetzt und dann im ersten/zweiten Jahr sogar noch über 25.000$ Investition kommt aufgrund der Lohnkosten, die in dem Projekt flöten gehen.
Danach habt ihr dann allerdings ein kostenloses, exakt an euch angepasstes System.
Ich denke hier liegt dann wohl auch die höchste Chance auf optimalen Workflow, aber eben auch potenziell die höchsten Kosten (für 1-2 Jahre, bis das System fertig ist).
 
Daniel Albert schrieb:
. Als Unternehmen sollte man schon darauf achten wie hoch die kosten in Zukunft werden denn haben sich alle Mitarbeiter mal an ein System gewöhnt ist es schwer ein neues zu integrieren ohne den ablauf nicht zu gefährden. Versuche mal in einen Unternehmen von MS Office oder Win 7 auf eine Alternative umzusteigen, also bitte lasse diese Bemerkungen. Ich habe hier eine vernünftige Frage gestellt und wir unterhalten bestimmt keine Sklaven sondern versuchen nur in die Zukunft zu schauen.

Ich weiß nicht wie ihr Kalkuliert, aber du solltest die Kosten pro Mitarbeiter/Jahr rechnen
und das steigt nicht, sonder es wird noch billiger pro Mitarbeiter (außerdem war mein Kalk oben falsch, das waren Kosten /Monat, trotzdem noch sehr wenig)
Habe mich in meinen Beruf viel mit solchen Sachen beschäftigt und auch mit einigen gearbeitet. Es gibt SW die kostet 1000€/Jahr pro Nutzer...
da ist Jira ein absolutes Schnäppchen..
Habe auch Trac/Bugzilla kurzfristig verwendet. (Redmine war damals noch sehr neu)
das kannst du für etwas kommerzielle Systeme total vergessen, weil der Konfigurationsaufwand einfach dramatisch steigt. Sicher ist es toll das du wegen opensource alles selber machen kannst. Nachteil: du musst alles selber machen. Wenn du dann mal 2 PersonenMonate Konfig/EntwicklungsAufwand reingesteckt hast, um mal ein Feature zu haben was in z.B. Jira schon drinnen ist dann sind die Lizenzkosten gleich wieder herinnen.

Ich weiß auch nicht was ihr macht, welchen Entwicklungsprozess ihr habt. ob ihr einzeltteams/Produkte oder ein riesiges gemeinsames Produkt betreibt, aber aus meiner Erfahrung heraus: Es wird mit der Zeit verschiedenste Bedürfnisse sich ausbilden.
vermutlich braucht ihr bei Jira sowieso nicht mehr als 50 Lizenzen, weil die anderen Teams/Gruppen ein anderes Tool benötigen bzw. etwas anderes benutzen wollen. Nur weil ihr Jetzt meint das es reicht bzw. alles abdeckt. heißt das noch lange nicht das es in 5 Jahren auch so aussieht

als alternative schmeiß ich aber trotzdem nochmals gitlab in den Raum
da hast du am ehesten die Chance das neue Leute sich damit bereits auskennen, weil github damit betrieben wird.

Frage aber nochmal: was wollt ihr machen?
Klingt irgendwie nicht nach einen klassischen kommerziellen Projekt.
ist vielleicht selbst Opensource werden keine alternative? dann kriegt ihr Jira gratis: https://www.atlassian.com/de/opensource/overview


@ascer:
bei Jira kriegt man den gesamten Sourcecode zur Verfügung gestellt. Inkl. das recht den beliebig für deine Inhouse Installation zu verändern.
Nachteil: Bei Upates musst du das natürlich manuell nachziehen
ABER: Jira und Consorten haben ein recht geniales Plugin System. Damit kannst du die Funktionalität ziemlich komplett umdrehen. Wenn du also etwas umbauen willst was durch ein Plugin (auch selbst entwickelt) nicht abzudecken ist. musst du schon ziemlich weit vom Klassischen Issue Gedanken abgedriftet sein. Dann ist vermutlich ein ganz anders SW Tool das richtige für dich
 
the_nobs schrieb:
(...) bei Jira kriegt man den gesamten Sourcecode zur Verfügung gestellt. Inkl. das recht den beliebig für deine Inhouse Installation zu verändern.
Nachteil: Bei Upates musst du das natürlich manuell nachziehen
ABER: Jira und Consorten haben ein recht geniales Plugin System. Damit kannst du die Funktionalität ziemlich komplett umdrehen. Wenn du also etwas umbauen willst was durch ein Plugin (auch selbst entwickelt) nicht abzudecken ist. musst du schon ziemlich weit vom Klassischen Issue Gedanken abgedriftet sein. Dann ist vermutlich ein ganz anders SW Tool das richtige für dich


Oh, das ist so?
Interessanter Tipp, das war mir vorher tatsächlich gar nicht klar. Ich muss allerdings gestehen, dass ich mich mit rechtlichen Fragen und Lizenzgeschichten auch nicht wirklich beschäftige...aber trotzdem, sehr interessant, danke :)

Ich hab die Systeme bis jetzt nur als "Anwender" kennengelernt und dachte, dass Jira ganz normale proprietäre Lizenzen vergibt, so á la ClosedSource -> man darf gar nichts außer benutzen.


Dann macht es ja eigentlich gar keinen Sinn, überhaupt was anderes haben zu wollen^^
 
Hallo,

danke für eure Hilfe. Wir haben das Theme "Alternative" vorerst auf Eis gelegt. Aktuell haben wir unsere Lizenz bei Jira gekauft und müssen uns erstmal einen genauen Plan machen. Recht habt ihr schon Jira ist schon recht weit entwickelt vor allem mit den Plugins, Dashboard usw. Da werden wir uns schwer tun eine Alternative zu finden oder selber zu programmieren.

Abwarten und Tee trinken aktuell muss diese Entscheidung verschoben werden. Danke für die Hilfe
 
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