Paket auf dem Versandweg verschwunden

Horstie

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Guten Abend, ich habe gerade ein Problem bei einem Verkauf über eBay und würde gerne euren rat einholen wie ich mich verhalten sollte.

Es geht um folgendes, ich habe ein neuwertiges Notebook über eBay verkauft. Natürlich als Privatperson und die Auktion war auch von mir gekennzeichnet mit " Dies ist ein Privatverkauf, der Verkauf erfolgt unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung".

Der Notebookkarton wurde mit einer Umverpackung und Füllmaterial versehen und mit stabilen 3M Panzertape verklebt. Dann habe ich mir Online bei der DHL eine Paketmarke mit der bei eBay angegebenen Adresse des Käufers ausgedruckt und draufgeklebt.

Am nächsten morgen auf dem Weg zur Arbeit habe ich das Paket dann in unserer DHL Filiale abgegeben und den typischen kleinen Zettel als Sendungsnachweis erhalten.

So, nun beginnt das Problem. Das Paket wurde von mir Freitag verschickt und am Dienstag meldete sich der Käufer bei mir, wo denn sein Paket bleiben würde. Ich kontrollierte den Sendungsstatus, der leider immer noch folgenden Stand hatte "Wurde vom Absender in der Filiale eingeliefert". Ich bin dann sofort in die Filiale gefahren und dort wurde mir mitgeteilt …...."Alle Pakete wurden Freitag Abend auf dem Laster verladen, offenbar wurde wohl vergessen das Paket im Depot zu Scannen, ich solle mir keine Sorgen machen das Paket wird sicher Mittwoch/Donnerstag beim Empfänger eintreffen".

Als das Paket Freitag immer noch nicht da war und auch der Sendungsstatus sich nicht geändert hatte rief ich bei der DHL an und stellte einen Nachforschungsauftrag. Am Dienstag dieser Woche rief ich wieder an um nach den Stand zu fragen, der Mitarbeiter fragte nach meiner Email Adresse und schickte mir daraufhin einen Anhang mit einer Verlusterklärung. Dort wurde nach dem Inhalt des Paketes gefragt, den Wert, eine Kopie der Rechnung vom Gerät und auch meine Bankverbindung musste ich angeben. Ich füllte alles aus und schickte es umgehend zurück.

Nun bombardiert mich der Käufer des Notebook mittlerweile jeden lieben Tag. Ich solle Ihm umgehend das Geld zurücküberweisen, er schaltet sonst seinen Rechtsanwalt ein und eine negative Bewertung würde dann sowieso folgen. Ich war stets höflich zu dem Käufer, ich habe meiner Meinung nach, alles mir möglich getan und umgehend mit der DHL eingeleitet. Ich bin auch kurz davor dem Käufer sein Geld zurückzuüberweisen damit der endlich ruhe gibt, aber irgendwie habe ich auch Angst, das dann vielleicht doch noch das Notebook eintreffen wird und ich ohne Geld und ohne Gerät dastehe. Ich verstehe den Frust des Käufers, aber ich selbst kann ja auch nichts dafür wenn die DHL das Paket verschlampt.

Wie genau sollte ich mich jetzt verhalten, bei eBay selbst hat der Verkäufer bereits einen Fall eröffnet. Ein Bekannter von mir meinte, das eigentlich bei einem Privatverkauf der Käufer das Versandrisiko trägt und der Käufer zu warten hat bis die DHL mir den Schaden ersetzt und ich erst dann das Geld überweisen sollte. Jemand anderes meint, ich sollte das Geld besser sofort zurücküberweisen da der Käufer ja komplett Schuldlos an der Geschichte ist.

Wie ist das Rechtlich genau und was würdet Ihr an meiner Stelle tun?

Vielen Dank
Horstie
 
Zuletzt bearbeitet:
Rücküberweisen würde ich nichts bevor nicht die Entschädigung von DHL eingetroffen ist und dann auch nur den Betrag den DHL ersetzt hat. Bei einem Privatverkauf trägt der Käufer das Versandrisiko und dies wird ihm sein Anwalt auch sagen, wenn er zu einem geht. Das der Käufer dann schuldlos einen Schaden hat, ist eben so, aber Du hast ja auch keine Schuld am Verschwinden des Paketes.
 
@Horstie

Ich würde an deiner Stelle sehr genau lesen, was @Holt zum Thema Versandrisiko geschrieben hat.

Überweisen würde ich nichts, was über das hinaus geht, was DHL womöglich ersetzt. Mir wäre aber auch egal wenn jemand einen Anwalt einschaltet, vor Gericht geht etc.

Sind DHL-Pakete nicht nur bis 500€ versichert? Wie teuer war das Laptop?
 
Vielen Dank Ihr zwei ;-)

Das Notebook wurde für 580,-Euro versteigert und das DHL Paket ist nur bis 500,-Euro versichert. Ich bin kein Unmensch und würde die 80,-Euro dann aus meiner Tasche draufpacken. Mir tut das ganze ja auch sehr leid, nur das ich mittlerweile jeden Tag von dem mit Email Bombardiert werde geht mir ziemlich auf die Nerven. Ich kann ja auch nur warte bis die DHL das ganze abwickelt. Aber dem Käufer die komplette Summe im Vorwege zu überweisen, obwohl noch nicht einmal 100% geklärt wurde was aus dem Paket geworden ist widerstrebt mir einfach.

Also habe ich das soweit verstanden, der Rechtlich normale und angemessene Weg wäre, das ich auf die Entschädigung der DHL warte und dem Käufer erst dann sein Geld Rücküberweise. Er trägt das Versandrisiko und ich brauch mich nicht von seinen Emails bezüglich Anwalt und dergleichen verunsichern lassen.

Grüße
Horstie
 
Das einzige was der Käufer hier machen könnte wäre den Status als Privatverkauf anzufechten, etwa wenn unter dem gleichen Account regelmäßig neuwertige Waren verkauft werden. Dabei würde es am Ende einem Richter obliegen zu definieren was mit öfter gemeint ist, darüber dürften die Meinungen auseinander gehen. Sollte die Gefahr bestehen das ein Richter dies als gegeben ansieht, wäre es ggf. auch für das Finanzamt relevant und dann könnte es am Ende billiger kommen dem Käufer das Geld erstattet statt schlafende Hunde zu wecken.
Ergänzung ()

Horstie schrieb:
nur das ich mittlerweile jeden Tag von dem mit Email Bombardiert werde geht mir ziemlich auf die Nerven.
Dann teile ihm mit was Du als Antwort auf die Nachforschung erhalten hast und das Du ihm den Betrag überweise wirst, sobald DHL ihn Dir gutgeschrieben hat und zur Not fragst Du ihn als Antwort auf eine Mails auch täglich ob das Paket nicht doch noch angekommen ist.
Horstie schrieb:
Er trägt das Versandrisiko und ich brauch mich nicht von seinen Emails bezüglich Anwalt und dergleichen verunsichern lassen.
Richtig, da kann er zum Anwalt gehen so viel er will, sofern es eben wirklich ein Privatverkauf war, hat er keine Chance da was zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein auf keinen Fall, ich bin seit 2003 bei eBay und habe rund 200 Artikel in der Zeit verkauft. Von Neuwertig bis zu stark Gebraucht/Alt, von Gewerblich kann da definitiv keine Rede sein. Der Letzte Artikel den ich verkauft habe liegt auch schon 2 Jahre zurück. Also damit könnte mich der Käufer sicher nicht kompromittieren ;-)

Grüße
Horstie
 
Fraglich, ob DHL bei einem derartigen Warenwert die 500€ auszahlt oder sich nicht auf Verstoß gegen die Bedingungen beruft und gar nichts bezahlt.
 
Welchen Verstoß meinst Du genau bzw. was habe ich vielleicht falsch gemacht?

Grüße
Horstie
 
Ja natürlich, hätte ich machen können, aber eBay beziffert die maximalen möglichen Versandkosten beim Notebookverkauf auf 9,50€. Sprich mehr war nicht erlaubt anzugeben so das eine zusätzliche Transportversicherung mich selbst zusätzliche 6,-Euro gekostet hätte und außerdem ging ich auch nicht davon aus dass das Paket verschwindet. Klar, hinterher ist man immer schlauer …… aber ich kann es nicht mehr ändern. Zumal ich die 80,-Euro ja auch einkalkuliert habe aus eigener Tasche zu bezahlen.

Grüße
Horstie
 
Würde ich nicht machen.
Rechtlich bist du nur verpflichtet dem Käufer das zu überweißen was dir DHL erstattet.
Der Gesetzgeber hat sich bei dieser Regelung schon was gedacht.
Wer das Risiko nicht will, sollte nicht Privat, sondern bei einem Händler kaufen.

Der Käufer kommt dir blöd und du willst ihm dafür 80€ schenken?
Warum? ehrlich? warum?
 
Ich kann auch nur das PDF auf der verlinkten Seite von DHL lesen und versuchen zu verstehen, was dort steht. Wenn Du die richtigen Dokumente einreichst und alles ist plausibel und transparent, wird DHL vermutlich nicht darum herumkommen, die 500 Euro zu zahlen; es sei denn, das Paket taucht wieder auf.
Du hast einen Ablieferungsnachweis mit einer Sendungsnummer; während der Transportprozesse wird die Sendung mehrfach gescannt ... lass DHL erstmal ein paar Wochen nachsuchen. Die melden sich dann schon mit dem Ergebnis.
 
Zuletzt bearbeitet:
ConiKost schrieb:
Könnte sich DHL in so einem Fall rausreden mit der Begründung, nicht genug versichert und daher nichts zahlen?
nein.... die ware ist halt nur zu 500€ teilversichert. Der Rest ist halt pech.
 
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