@WolfgangS Ja, man konnte es machen, und wenn man Glück hatte, war es auch kein Problem. Es hing eben stark von der Qualität der Diskette ab. Somit war es immer ein Risiko.
Entweder wurde ein zusätzliches Loch in die Hartschale gestanzt\gebohrt, das Cover einer defekten HD-Diskette übernommen und die Magnetscheiben getauscht, oder die ganz irren haben den Sensor des Diskettenlaufwerks per Hardware-Hack überbrückt, sodass jede eingelegte Diskette als HD erkannt wurde.(War mir zu Riskant bei einem Laufwerkspreis von ca. 75DM)
Das Problem war halt, Die Magnetbeschichtung der 720-KB-Disketten war schlicht nicht dafür ausgelegt, mit höherer Dichte beschrieben zu werden. Es funktionierte manchmal, aber es war ein Glücksspiel.
Unvernünftig? Zu 100%, aber solche Dinge hielten einen damals einfach nicht auf.
Es war eben auch eine finanzielle Frage. Wenn ich mich recht erinnere, lag der Preis für ein 10er-Pack 720-KB-DD-Disketten bei etwa 15–25 DM. Für 1,44-MB-HD-Disketten musste man hingegen 25–45 DM hinlegen. Das waren Preise Anfang der 1990er, die je nach Hersteller stark schwankten.
Damit kostete eine einzelne Diskette zwischen etwa 1,50 DM und 4,50 DM, für einen Schüler\Studenten\Auszubildenden durchaus eine Investition. Da wurde man kreativ.
Ob der Umbau klappte, hing stark vom Hersteller und der Qualität der Magnetscheibe ab – manche funktionierten überraschend gut, andere waren Totalausfälle.
Erst mit dem aufkommen der CD-ROMs begannen die Diskettenpreise zu fallen.
Für mein erstes CD-ROM-Laufwerk (ich glaub es war ein Matsushita-Double-Speed) habe ich damals etwas um die 100–150 DM bezahlt, Ende der 90er. Mann, war ich geflasht damals!
phm666 schrieb:
Das Loch hat nur funktioniert, weil die Diskettenlaufwerke vom C64 nur eine Seite beschreiben konnten. Daher kommte man die dann durch Umdrehen auf beiden Seiten benutzen. Seit den Disketten mit 320kB+ wurden immer beide Seiten beschreiben. Daher funktioniert das auf keinen Fall.
Es geht hier um 3,5"-Disketten, nicht um die großen 5¼"-Modelle. Und es war machbar.