Private Internetnutzung am Arbeitsplatz

|MELVIN|

Rear Admiral
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Hallo Leute!

Folgende Situation: Hard- und Software am Arbeitsplatz darf ausschließlich zu dienstlichen Zwecken genutzt werden.
Frage: Inwiefern kann/darf der Arbeitgeber dann die private Internetnutzung kontrollieren/nachvollziehen? Ist es üblich, dass in solchen Fällen die Internetnutzung geprüft wird? Wenn ja in welchem Umfang (Wie oft? Was genau?)? Was genau kann alles nachvollzogen werden?

Vielen Dank für eure Antworten!
 
Naja der Umfang ist von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich. Bei uns im Betrieb z.B. protokollieren sie nur besuchte seiten, welche man vorher "freischalten" lies für eine bestimmte zeit.
Zulässig ist es klar. Wurde ja bestimmt auch von dir unterschrieben. Und nachvollzogen im Prinzip alles.
 
Dauerhaft darf der Arbeitgeber meines Wissens nach nicht prüfen, jedoch stichprobenartig.
 
Nach der Vorgabe darfst du gar nicht privat ins Internet. Das ist auch völlig legitim. Zwecks Ausnahmeregelungen oder Details solltest du dich mit deinem Arbeitgeber in Verbindung setzen.
 
Naja.. in der arbeitszeit muss gearbeitet werden^^

ich denke in der mittagspause wirste das dürfen^^

musste gucken was die anderen machen :P

so würde ich das sehen..

ALso zocken oder so halt nicht, oder illegale sachen. aber surfen und news abrufen schon


würde ich so sehen
 
@sebi100
Unterschrieben habe ich nur, dass Hard- und Software nur für dienstliche Zwecke genutzt wird. Einer Überwachung habe ich nicht zugestimmt. Kann auch nachvollzogen werden, wie lange eine Seite geöffnet ist? Oder nur wie oft man sie öffnet?

Nur zur Info: Ich lade nichts runter und zocke auch nicht oder so. Ich meine so Sachen wie mal Nachrichten checken oder mal Kontostand abfragen wenn man mal 10 Minuten Luft hat.
 
Also bei mir in der Firma ist es so das die Jungs von der IT alles wissen, besuchte Internetseiten mit Uhrzeit und Dauer des Besuchs, Downloads, selbst angelegte Ordner usw. Es gab auch schon Abmahnungen.
 
Dann sollte man seine Tätigkeiten auf das beschränken, was erlaubt ist.
Kontrollen im Sinne von Überwachung der Internetverbindungen ist möglich.
Videokameras im Sinne der Arbeitsplatzüberwachung ist auch möglich darf allerdings nicht zu einer Leistungsbewertung verwendet werden. Ist eher als Diebstahlschutz zu verstehen. Wie das letztenendes vom AG gehandhabt wird ist seine Sache.
"Missbrach" der betriebseigenen Geräte ist auch eine Art Diebstahl. Wie soetwas endet sieht man in Deutschland... (ich sag nur Pfandbon, oder Handy am Arbeitsplatz laden)
 
|MELVIN| schrieb:
Frage: Inwiefern kann/darf der Arbeitgeber dann die private Internetnutzung kontrollieren/nachvollziehen?
Kommt darauf an was du unterschrieben hast.

Ist es üblich, dass in solchen Fällen die Internetnutzung geprüft wird?
Das kommt auf die Firma an.

Wenn ja in welchem Umfang (Wie oft? Was genau?)? Was genau kann alles nachvollzogen werden?
Sehr genau bei entsprechender Einrichtung.
Sie können sehen welche Seiten du besucht hast, wann du sie besucht hast, welche Spiele du spielst, was du noch so Privates z.B. mit Word schreibst, voller Zugriff auf die Festplatte, welche Passwörter du verwendest, automatische Screenshots oder Live Desktop.
 
Prinzipiell darf erstmal alles überwacht werden. Allerdings muss das bekannt gemacht werden. Geheime Bespitzelung ist hingegen problematisch.
 
|MELVIN| schrieb:
Folgende Situation: Hard- und Software am Arbeitsplatz darf ausschließlich zu dienstlichen Zwecken genutzt werden.

Damit hast du deine Frage doch eigentlich schon selbst beantwortet. Wenn die Nutzung ausschließlich dienstlich erfolgen darf, ist privates surfen nicht erlaubt.

Hinsichtlich der Überprüfung kann ich dir sagen, dass sich ausnahmslos alles nachvollziehen lässt. Ob das in deinem Betrieb zulässig ist hängt davon ab, ob es entsprechende Vereinbarungen z. B. mit dem Betriebsrat gibt oder entsprechende Passagen in den Arbeitsverträgen enthalten sind.

Arbeitgeber und/oder Betriebsrat wären auch die ersten Ansprechpartner, von denen man das mit 100%iger Sicherheit erfahren kann.

Alles andere ist hier nur Rätselraten und könnte Abmahnungen oder gar Kündigungen zur Folge haben. Wenn du dir nicht sicher bist, solltest du es am besten komplett bleiben lassen, bis du zu der Frage eine konkrete Anwort vom Arbeitgeber und/oder Betriebsrat hast.

|MELVIN| schrieb:
Vielen Dank für eure Antworten!

Gern geschehen :D


Tante Edith hat mich noch an folgendes erinnert:

Es kommt dabei auch nicht darauf an, wie du das Internet dann nutzt. Auch wenn es nur 10 Minuten sind, wenn du mal Luft hast, kann das bei entsprechenden Arbeitsverträgen oder betrieblichen Vereinbarungen reichen eine Abmahnung zu erhalten. Falls der Arbeitgeber seine Regeln entsprechend hart durchsetzt.

Natürlich kann man das als "kleinlich" bezeichnen, aber wenn man sich nur mal vorstellt, was z. B. bei einem Konzern wie Siemens zusammenkommt, wenn jeder Angestellter "nur" 10 Minuten täglich privat surft, landet man bei einer sehr großen Zahl.
 
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Per Spyware kann der Rechner ausgespäht werden und quasi aufgenommen bzw. mit geschnitten werden
 
Mir ist schon klar, dass das definitiv nicht erlaubt ist und ernste Konsequenzen haben kann. Mir geht es nur um persönliche, praktische Erfahrungen mit solchen Dingen. Beispielsweise ob eine Überwachung und Kontrolle wirklich weit verbreitet ist oder ob das eher wenige Firmen wirklich durchziehen. Wenn mein Arbeitgeber mit meiner Arbeit zufrieden ist und auch auf mich angewiesen ist, dann wird man mich doch wegen so einer Lapalie (ich sag mal 10 Minuten täglich ntv.de) nicht abmahnen oder gar entlassen, auch wenn es nicht erlaubt ist?! Sind wirklich Beispiele bekannt, bei denen Mitarbeiter, die gute Leistungen bringen, wegen geringfügiger (verbotener) privater Internetnutzung abgemahnt oder gar entlassen wurden?
 
Zuletzt bearbeitet:
|MELVIN| schrieb:
Mir ist schon klar, dass das definitiv nicht erlaubt ist und ernste Konsequenzen haben kann. Mir geht es nur um persönliche, praktische Erfahrungen mit solchen Dingen. Beispielsweise ob eine Überwachung und Kontrolle wirklich weit verbreitet ist oder ob das eher wenige Firmen wirklich durchziehen.

Praktisch jede Firma kontrolliert den Internet-Traffic, und wenn es nur unbewusst durch Antiviren-Suites, Proxies oder dergleichen ist. Und viele von denen nutzen diese Gelegenheit auch um den Traffic zu kontrollieren, denn entsprechende Klauseln, die dies erlauben finden sich in fast jedem Arbeitsvertrag.

|MELVIN| schrieb:
Wenn mein Arbeitgeber mit meiner Arbeit zufrieden ist und auch auf mich angewiesen ist, dann wird man mich doch wegen so einer Lapalie (ich sag mal 10 Minuten täglich ntv.de) nicht abmahnen oder gar entlassen, auch wenn es nicht erlaubt ist?!

Wenn es diese Regel gibt und er verlangt, dass sich jeder daran hält, dann wird er es auch tun. Alleine schon des Betriebsfriedens wegen.

|MELVIN| schrieb:
Sind wirklich Beispiele bekannt, bei denen Mitarbeiter, die gute Leistungen bringen, wegen geringfügiger (verbotener) privater Internetnutzung abgemahnt oder gar entlassen wurden?

Du musst dir doch nur die Nachrichten anschauen, aus welchen Gründen Mitarbeiter entlassen werden: Pfandbons, Maultaschen und viele weitere Kleinigkeiten.

So hart es auch klingt: Heutzutage ist niemand, wirklich niemand, unersetzlich!

Aber um deine Frage zu beantworten: Ja, ich kenne Überwachungen aus meinem beruflichen Umfeld. Ich weiss dass sie genutzt wird und dass das Verhalten der Mitarbeiter vor allem hinsichtlich der EDV-Nutzung kontrolliert wird.

Eine Kündigung aus diesem Grund gab es in meinem persönlichen Umfeld zwar noch nicht, aber dennoch würde ich es nicht riskieren.

Wie gesagt, sprich am besten mit deinem Arbeitgeber um Klarheit in dieser Frage zu haben, alles andere ist zu riskant.
 
Heretic Novalis schrieb:
denkfehler: niemand ist unersetzlich.

Ist mir schon klar. Aber warum sollte sich ein Arbeitgeber wegen so einer Lapalie die Mühe machen, eine Stelle neu zu besetzen und jemanden komplett neu einzuarbeiten? Und das auch noch mit der Gefahr, das der "neue" nicht die gleiche Leistung bringt? Und das auch noch vor dem Hintergrund, dass der Arbeitsmarkt mit Leuten meiner Qualifikation nicht gerade gesegnet ist? Wäre für mich absolut nicht nachvollziehbar.

@daniel_m
Das Argument mit dem Betriebsfrieden kann ich nicht ganz nachvollziehen. Meine EDV-Nutzung bekommt von den Kollegen niemand mit. Außer eben der, der sie kontrolliert (falls es in unserer dreiköpfigen EDV-Abteilung so jemanden gibt...).
 
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Also man hat schon öfters von Leuten gehört, die wegen dem geringsten Mist gefeuert wurden. Es kommt halt immer auch darauf an, wie human die Chefetage ist, und was für eine Tätigkeit man ausübt. Im Zweifelsfall haben nur die Leute eine Art Freibrief, die wirklich schwer ersetzbar sind, und deren Weggehen der Firma schaden würde (es gibt auf jeden Fall Leute, die äußerst schwer bis gar nicht einfach so zu ersetzen sind, in unserer Firma gibt es da mehrere Beispiele, das sind aber alles Diplom-Ingenieur aufwärts und haben die Produktion mit aufgebaut).
Jeder normale Angestellter sollte damit rechnen, dass er eine Abmahnung kriegt oder gegangen wird, wenn er aufmuckt, schon um ein Signal an den Rest der Belegschaft zu senden. Kein Chef will, dass so etwas wie 10 Minuten fremdsurfen einreißt und es irgendwann alle machen, denn dann wird es schwer, dagegen vorzugehen.
Weiß ja nicht, wie dein Betrieb so strukturiert ist, aber zumindest bei uns spricht sich so ziemlich alles rum, und nur Qualifikation sagt auch nichts über Ersetzbarkeit aus...

Da am Computer praktisch alles nachvollzogen werden kann, würde ich mich strikt an die Regeln halten, und Bankdaten würde ich niemals an einem fremden PC eingeben.
Auch, wenn sie offiziell nicht überwachen, können sie es hinter verschlossener Türe trotzdem machen, und irgendwann gereicht einem das auf Umwegen zum Nachteil...
 
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|MELVIN| schrieb:
@daniel_m
Das Argument mit dem Betriebsfrieden kann ich nicht ganz nachvollziehen. Meine EDV-Nutzung bekommt von den Kollegen niemand mit. Außer eben der, der sie kontrolliert (falls es in unserer dreiköpfigen EDV-Abteilung so jemanden gibt...).

Einer von denen bekommt es mit, ganz sicher! Und vielleicht ist das auch genau der Job dieser Person, das mitzubekommen.

Vielleicht bekommt es bei dir niemand mit wenn du surfst, aber bei anderen möglicherweise schon. Und dann heisst es "Warum darf der oder der surfen und ich nicht???". Und das ist in der Regel auch der einzige Grund, warum es solche strikten Regeln gibt bzw. warum sie dann auch knallhart durchgesetzt werden.

Auch wenn du behauptest, dass es einen Fachkräftemangel in Bezug auf deine Qualifikation gibt, wäre das kein Argument dass nicht auch du unersetzlich bist.
 
Wenn am Arbeitsplatz surfen, obwohls offiziell nicht erlaubt ist, dann machs wie ein Kumpel von mir: Mit dem eigenen Smartphone. So kriegen es nur die Leute mit, die es sehen, und Handy weg stecken geht fix und es gibt keine Beweise...
Handy nutzen ist bei uns auch verboten, macht aber eigentlich jeder Mal, von daher gibt es da auch keine Probleme, solange nicht gerade der große Chef durchgeht und einen dabei erwischt.

Apropos, zum Thema Kündigung hab ich noch ein aktuelles Beispiel: Ende letzten Jahres ist bei uns einer aus der EDV gegangen, der war nicht einmal 30, war ein Diplomingenieur und nach Aussage von so ziemlichen allen, die mit dem schonmal gearbeitet haben, mit Abstand der fähigste aus der ganzen Abteilung.
Raus geschmissen wurde er zwar nicht, aber der Ausstieg wurde ihm schon sehr nah gelegt, Grund war, dass er mit seinem Abteilungsleiter nicht klar kam, lag wohl auch an seiner Einstellung, er war so der Typ, der alles sofort anpackt und loslegt, sein Chef schiebt alle Arbeit von sich weg oder auf die lange Bank. Dazu war er halt auch fähiger als sein Vorgesetzter, also ihm ein Dorn im Auge, weil er ihn unfähig aussehen lässt, selbst wenn das nicht einmal seine Absicht war.
Auf jeden Fall sind jetzt für ihn zwei (!) neue Ingenieurstellen ausgeschrieben und er verdient in Bayern jetzt deutlich mehr.
Was ich damit sagen will: Selbst jemand, der höchstqualifiziert ist und einen super Job macht, kann nicht davon ausgehen, dass er wegen irgendwelchem Mist nicht trotzdem seinen Arbeitsplatz verliert. :(
 
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