ro///M3o schrieb:
43% Marge also fast die Hälfte der Preise der Produkte ist reiner Gewinn, sprich alles bereits abgezogen an Entwicklung, Hardware, Produktionskosten, Marketing, Werbung, Steuern, Garantieleistung Prognosen, Löhne, Software, Updateprognose usw. Das muss man erst mal sacken lassen. Heilige Scheiße und z.B. bei AMD heult jeder rum dass die aktuellen Prozessoren zu teuer (UVP) wären bei gerade mal der Hälfte der Marge 22%. Ich finde das verrückt. 43% Marge!!! Man lässt das durch gehen, nein wird gar behandelt wie der heilige Gral… 43%… Das ist doch übel viel oder bin ich der Einzige der sich da verarscht vorkommt? Bis 25% sag ich noch ok, ein gesundes Maß auch für neue Investitionen und Forschung aber die wissen doch garnicht mehr wohin mit dem ganzen Geld, was auch die Rücklagen zeigen und teilen kommt schon garnicht in Frage, lieber damit Arsch abwischen und anders wo verhungern oder verdursten immer noch Menschen. Wir reden hier von einigen hundert Milliarden und einer Kaufkraft mit der man ganze Länder kaufen könnte. Gut sind die Produkte alle Mal aber muss man dann gleich ausbeuten? Auch wenn das die Kunden anscheinend so wollen. Ich finde das krass und das wird auch mehr werden da bin ich zu 100% sicher. Krank…
Ohne die Zahlen zu den Margen zu überprüfen, finde ich an und für sich nichts verwerfliches an hohen Margen. Überlege einmal, was eine Ray Ban Sonnenbrille für Margen abwirft oder Kleidung von gewissen Marken.
Was ist ein guter Preis? Ein guter Preis ist der, den der Kunde bereit ist zu zahlen. Weil ich jetzt weiß, dass die Ihnen von meinem 800 Euro Einkauf fast die Hälfte als Gewinn übrig bleibt, fühle ich mich nicht hintergangen. Für mich ist relevant, was gibt es noch für die 800 Euro an Vergleichsprodukten, gefallen mir diese besser oder nicht. Also ich als Kunde fühle mich dabei nicht ausgebeutet.
Eine andere Sache sind natürlich die Arbeiter in den Herstellerwerken bzw. die Rahmenbedingungen der Arbeiter in der gesamten Lieferkette. Unter der Annahme, dass diese allgemein in den Billiglohnländern eher schlecht ist, stimmt mich das natürlich nachdenklich. Aber welche Ausweichmöglichkeit habe ich? Fairphone? Welche Ausweichmöglichkeiten habe ich bei anderen Artikeln des täglichen Lebens, z.B. Kleidung? Second Hand, Fair Trade Kleidung?
Eine Hohe Marge stört mich dann, wenn ich weiß, dass sie auf Kosten der Rahmenbedingungen der arbeitenden Menschen innerhalb der Lieferkette lukriert werden. Aber das trifft nach meiner Wahrnehmung auf sehr sehr viele Produkte des täglichen Lebens zu (egal ob jetzt hohe oder niedrigere Marge), was natürlich writschaftsethisch und -moralisch sehr kritisch zu hinterfragen ist. Auch wenn ich jetzt im Moment über solche Dinge nachdenke, ertappe ich mich gleichzeitig gerade dabei, dass ich als "blinder" Konsument in den Situationen, in denen ich Kaufentscheidungen treffe, diese Sachen vollkommen ausblende.
Nur leider bringt es in der Gesamtheit nichts, wenn ich als einer von wenigen auf solche Sachen im richtigen Moment (der der Kaufentscheidung) achten würde. Hier müsste ein Bewusstsein dafür in der Breiten Masse geschaffen werden und eventuell mit der Preisangabe ein Ranking, wie die Wirtschaftsethik hinter einem Produkt zu bewerten wäre (ähnlich einem Energielabel).