Regenerative Energietechnik

Zwischenshieber

Cadet 1st Year
Registriert
Jan. 2012
Beiträge
13
Hi,
Ich bin im Moment in der 12. Klasse und mache dieses Jahr noch Abitur.
Zunächst wollte ich daran ein Studium in Maschinenbau oder Elektrotechnik anschließen. Nun reizt es mich jedoch mehr ein Studium in regenerativer Energietechnik aufzunehmen. Nach einer Hochschule sehe ich mich noch um, wobei mich die FH in Nordhausen derzeit am meisten anspricht.
Nur möchte ich am Ende nicht in einem "Öko-laber-fach" landen, wenn ihr versteht was ich meine, sondern möchte das ganze lieber aus der technischen Perspektive angehen.

Meine Frage ist nun, worauf in dem Fach der Schwerpunkt liegt. Ob nun mehr Gewichtung auf Naturwissenschaftlich-technische Bereiche gelegt wird oder auf andere Themen?

Würde mich über Antwort freuen.
 
Moin,

habe RET an der FH Nordhausen studiert und mache dort momentan noch meinen Master als Systemingenieur. RET ist ein ganz normales Ingenieursstudium und kein Öko-Laberstudium, was auch dazu führt, dass viele nach dem ersten Semester wieder abhauen. Die FHN war die erste mit dem Studiengang, ist jung und entsprechend gut ausgestattet mit eigenem Fachinstitut.
Die ersten drei Semester sind, wie in jedem Ing.-Studium, mit Grundlagen wie Mathe, Physik, Elektrotechnik, Werkstofftechnik, Technische Mechanik, Elektronik, Regelungstechnik und den dazugehörigen Praktika gefüllt. Danach wird es fachspezifischer und man kann sich (mittlerweile) für eine Profilierungsrichtung entscheiden, die man dann vertieft und auch auf dem Zeugnis stehen hat (Wind, PV, Bio...oder selbst zusammengestellt...siehe Website).
Dazu gibt es viele Wahlfächer (dabei zugegebenermaßen auch "Laberfächer" wie Klimaschutz oder BWL ;-)...aber auch genügend Software-Fächer zu MATLAB/Simulink, CAD, CFD usw.
Im 7. Semester steht die Bachelorarbeit in einer Firma an.

Bei weiteren Fragen, immer raus damit...

P.S.: Werde nicht von der FHN bezahlt, kenne sie aber nunmal gut ;-)

Gruß
 
Zunächst wollte ich daran ein Studium in Maschinenbau oder Elektrotechnik anschließen.
Imho ist genau das der Punkt. Regenerative Energietechnik ist in vielen Maschinenbau oder Etechnik Studiengängen eine Master-Spezialisierung - und hat als Spezialisierung oder Master Studiengang seine Daseinsberechtigung.
Ich sehe keinen Sinn darin, das umzudrehen und die Spezialisierung vorzuziehen.

Ich kenne nicht das Studienangebot an der FHN: Vielleicht ist Regenerative Energietechnik auch eine interessante Kombination aus Maschinenbau und Elektrotechnik - oder eben ein nicht Fisch-nicht Fleisch-Studium. Sieh dir einfach den Studienplan an und bilde dir deine Meinung.:)
 
Die Bereiche Maschinenbau und Elektrotechnik werden relativ ausführlich abgedeckt, aber natrülich nicht, wie bei einem Einzelstudium. Es soll eben interdisziplinär ausgebildet werden, sodass eine Qualifikation für eben genau diese regenerative Systeme entsteht. Dafür brauch man Elektrotechnik aber bspw. weniger Nachrichtentechnik in der Tiefe wie sie bei einem E-Technik-Studium gelehrt würde. Es ist aber auf jeden Fall keine Dünnbrettbohrerei und wenn man mit einem dieser Fächer Schwierigkeiten hat, wird es nicht leicht.
Wo man letztendlich hingeht ist wie immer jedem selbst überlassen...ich habe mich mittlerweile dem Hassfach der meisten RETis verschrieben, nämlich der Regelungstechnik und habe demzufolge kaum was mit Masch'bau oder E-Technik zu tun.
 
Interessant, das die TU Dresden wieder den Diplomstudiengang einführt. Betrifft das nur das Studienfach oder alle Studienfächer?
 
das betrifft nicht alle, aber viele Studiengänge.
Ist auch überall ein wenig anders gemacht. Im Endeffekt ist es noch das Modulsystem, nur halt studierst du durch und schreibst keine Bachelorarbeit.
Dafür gibts dann halt n Fachpraktikum im Ausland oder sowas.
Ich selbst studier Informatik auf Diplom und da ist das Diplom deutlich besser als Bachelor/Master konzipiert.
 
Was heisst "wieder eingeführt"? Die TU Dresden (Das Hochschulgesetz Sachsens gibt da Spielraum) hat im Grunde genommen die Diplomstudiengänge nie abgeschafft. Ich hoffe das kann man sagen.
 
Hallo,

Die Regenerative Energietechnik setzt sich aus vielen Teilaspekten der klassischen Ingenieurswissenschaften zusammen. Statik braucht man z.B. um Fundamente für Windenergieanlagen auslegen zu können. Maschinenbau für Getriebe oder Maschinenträger, Elektrotechnik für alles was mit Strom zu tun hat, Chemie und Biologie für Biomassekraftwerke.


Auch wenn die Regenerativen Studiengänge momentan Hip sind....Als ausgewachsener Ingenieur kann ich nur von diesen Regenerativen Studiengängen abraten. Meist wird dort versucht ein Rundumschlag der Chemie, des Maschienenbaus der Elektrotechnik usw. zu vermitteln. In der kurzen Zeit schaft man es jedoch nur an der Oberfläche zu kratzen. Das was einen Ing ausmacht, nämlich fundiertes Grundwissen in einem Fachgebiet, kann in diesen Studiengängen nicht vermittelt werden.

Bei einen vorangegangenen Studium der Elektrotechnik oder des Maschinenbaus (o.Ä.) sind die regenerativen Energietechniken(RET) dagegen schnell erklärt, und bedürfen meiner Ansicht nach nicht mal ein Vertiefung im Studium, denn das was die Regenerativen Energietechniken ausmacht, und das wissen, was man für sein Fachgebiet benötigt, kann man sich dann auch durch Wikipedia oder durch Bücher selbst aneignen.

Andersherum, als Ing für Regenerative Energietechnik, weiß man irgendwie von allen ein Wenig, aber ist kein "Spezialist" für ein Themengebiet.

Weiterhin sollte man die Zukunftschancen seines Berufes im Auge behalten. Momentan sind die Regenerativen sehr in Mode. Aber wenn man in 20 Jahren anders über das Thema denkt, beispielsweise weil Kernfusionsreaktoren Unmengen Energie liefern können oder was auch immer). Ist man als Ing für Ret in den Po gekniffen, während man als "normaler" Maschbauer-Ing oder Elektro-Ing in eine andere Branche wechseln kann.

Es kommt aber auch ein bischen darauf an was man will. Will man ein Spezialist für ein Themengebiet werden, dann bitte ein klassisches Studium. Wenn man gar nicht so tief in die Thematik einsteigen will sind diese Ret-Studiengänge gar nicht so verkehrt. Man muss dann aber auch bedenken, dass man dann beispielsweise keine Entwicklungsarbeit leisten wird, da dort aktuell noch "klassische" Ings bevorzugt werden.

Ich für meinen Teil habe Elektrische Energiesystemtechnik (BA) mit einem vertiefenden Semester in Regenerativer Energietechnik studiert. Wobei, das vertiefende Semester total verschenkte Zeit war, weil die Thematik so einfach zu verstehen war (mit dem nötigen Hintergrundwissen). Im Master habe ich dann Systemtechnik studiert (der bei mir sehr auf numerische Simulation ausgerichtet war)

Aktuell bin ich als Entwicklungsing bei einem Hersteller von Windenergieanlagen angestellt.

Für weitere Fragen zu diesem Thema (Regenerative Energietechnik im Studium) stehe ich gerne zur Verfügung

Beste Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Wieder mal eine recht pauschale Aussage, die man so einfach nicht stehen lassen kann. Es ist absolut richtig, dass man in einem spezialisierten Studium nicht die jeweilige Breite der behandelten Fächer abdecken kann wie das im Einzelstudium möglich wäre. Es wird aber versucht, was sich darin äußert, dass 90% des Studiums aus den Grundlagen Masch'bau und E-Technik bestehen. Die spezielle Anwendung dieser Grundlagen in regenerativen Energiesystemen wird in einem Teil des letzten Semesters gelehrt, weil das genau wie du sagst, relativ schnell verständlich ist, wenn man die Grundlagen kennt. Der Name RET für den Studiengang ist dahingehend wahrscheinlich etwas irreführend, aber eben plakativ. Es werden im Bereich Masch'bau und E-Technik bestimmte Bereiche des Einzelstudiums weggelassen, die für Energiesysteme eben nicht wichtig sind. Die kann man aber genauso nachholen (wenn nötig) wie sich ein Masch'bauer in die RET und die nötige Elektrotechnik einarbeiten könnte.

Das eigene Engagement ist in jedem Studium wichtig. Der Einsatzbereich der Absolventen der FHN (nur da weiß ich es persönlich) ist sehr breit und sie kommen alle irgendwo unter, sei es bei VW in der Entwicklung (Elektromobilität), in einem Planungsbüro für RET oder, wie ich, in der Regelungstechnikbranche.

Fazit: Wenn einen der Bereich interessiert, spricht nichts dagegen direkt einen solchen spezialisierten Studiengang anzugehen. Es ist nicht so, dass einen niemand mehr nimmt, der nicht direkt in der RET-Branche ist, nur weil man von vornherein eine Spezialisierung gewählt hat. Auf dem Zeugnis tauchen die Worte RET, außer im Studiengangsnamen, nirgends auf...alles nur Mathe, Masch'bau, E-Technik, Anlagentechnik, Regelungstechnik...
 
@ MR.FReeZe
glaub mir, die waren kurzzeitig abgeschafft. Ich hatte das Glück dem Imma Jahrgang anzugehören in dem es das alte Diplom nicht mehr gab und das neue noch nicht eingeführt werden konnte.

edit:
Grund war das für die Neueinführung erst das sächssische HsG geändert werden musste
 
Dann hab ich nix gesagt^^....da war ich nur etwas grob im bilde.
 
Zurück
Oben