Sandisk microSD Raspberry Pi 3 Ausfälle

Hallo32

Commodore
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Hey ihr,

mir ist gerade die zweite Sandisk extreme micro SD mit 64GB ausgefallen.

Beide Karten zeigten das identische Fehlerbild. Der Sektor 0 mit den MBR ließ sich nicht mehr beschreiben.
Die Karten waren keine 2 Wochen im Einsatz und haben jeweils weniger als 256GB geschrieben, kamen aber vom gleichen Händler.

Wie sehen eure Erfahrungen mit micro SD Karten von Sandisk und den Pi (3) aus?
 
Mal geprüft ob die Karten echt waren? Manche Händler bemerken Fälschungen nicht oder wollen sie nicht bemerken.
Das kann man meist klären in dem man den Hersteller nach Echtheitsmerkmalen fragt.

Sollten es echte Karten sein, dann muss Sandisk sie dir ja ersetzen. Sind es Fälschungen kannst du meist nur juristisch gegen den Händler vorgehen.
 
Die Karten machen einen echten Eindruck und stammen auch nicht aus einer dubiosen Quelle. ;)

Die erste Karte hat der Händler direkt 1:1 getauscht, das lief absolut problemlos.

Auf der zweiten Karte werden gerade alle anderen Sektoren außer der nullte genullt, daher kann ich zu deren Umtausch aktuell noch nichts sagen.

Irgendwie stellt sich mir die Frage nach der Ursache. Zwei fehlerhafte Karten dürften statistisch gesehen relativ unrealistisch sein. (Vielleicht sollte ich diesmal Lotto spielen. ;) )

Als OS lief die aktuelle Foundation Version von Raspbian auf den Pi.
Ergänzung ()

Singler schrieb:

Nutze den Leser im Laptop zum Testen der Karten.

Beide Karten wiesen direkt nach dem Kauf beim Heise Tool keine Fehler auf. (Fat32 formatiert)

Die erste wies beim zweiten Test einen defekten Sektor auf. -> Nachdem der Pi Schwierigkeiten gemacht hat.

Die zweite lässt sich nicht neu partitionieren, weil sich der entsprechende Sektor mit der Partionstabelle nicht mehr ändern lässt.
 
Flash Speicher kann man wunderbar tot schreiben. Immer wieder auf die selbe Speicheradresse schreiben und der Speicher verschleißt sehr flott. Je primitiver der Controller des Speichermediums ist und je schlechter die Flashzellen, desto besser geht das. Wobei die SanDisk Karten normalerweise (spätestens ab Ultra) sehr gut sind und sogar ein Trim des Speichers zulassen und noch ganz andere abgefahrene Funktionen zum Verringern der Schreiblast haben.

Trotzdem, hast du vielleicht häufig Schreibzugriffe durch Logfiles bzw. sonstige Anwendungen die viel schreiben (grüne Status LED blinkt/leuchtet). Weitere Gründe können ansonsten auch (wiederholte) spontane Stromausfälle sein und/oder generell ein USB Netzteil welches eine unsaubere/zu hohe Versorgungsspannung liefert.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Piktogramm

Beide Karten haben garantiert weniger als 256GB an Writes gesehen, das sind 4 PE Zyklen pro Zelle ohne WA, und diese sollten die Karten aushalten. Oder meinst du etwa nicht?

Ist es technisch aktuell bei den Karten noch möglich gezielt einen Sektor zu beschreiben? Ich gehe mal davon aus, dass die Karten wie SSDs ein FTL besitzen und die LBA auf unterschiedlichen physikalischen Blöcken mappen.

Die Karten weisen die Probleme auch im Laptop auf, somit schließe ich das Netzteil des Pis als Ursache aus.

Selbst ein
Code:
dd if=/dev/null of=/dev/sdb bs=100M
führt am Laptop nicht dazu, dass alle Sektoren nur Nullen beinhalten.
 
An sich sollten die besseren µSD Karten (um die es ja geht) wie SSDs Wearleveling & div. andere Tricks beherrschen. Real hab ich aber mit dem Pi auch schon 2 Karten getötet. Im Falle der SanDisk Ultra Karten die ich meist verwendet hat das den Nebeneffekt, dass SanDisk die gegen bessere Modelle tauscht.

Mit dem Netzteil meine ich schon die schädigende Wirkung, nicht den Effekt der nicht vorhanden Lesbarkeit. Ich habe zum Beispiel ein Netzteil, dessen Masse zum Schutzleiter der Steckdose mit der Zeit ein deutliches Potential aufbaut (knapp 100V). Beim kleinsten Stromfluss bricht die Spannung zwar zusammen, zum Schädigen von Halbleiter ICs reicht das aber.
 
@Piktogramm

Welche Rolle soll die Spannung zwischen Schutzleiter und der Ausgangsmasse beim Netzteil spielen?
Die Spannung ist als Differenz zweier Potentiale mit identischem Bezugspunkt definiert, somit ist der Offset der beiden Potentiale zu diesem Bezugspunkt egal. (ϕ1Offset)-(ϕ2Offset) = U21

Spannend wäre es zu wissen, ob die Ausgangspannung in diesen Fall ebenfalls das identische Offset hat. Spannend könnten die Ausgleichvorgänge sein, wenn das Masse Potential durch eine Quelle oder Senke sehr schnell auf ein anderes Potential gezogen wird. Dieses Fall trifft bei mir aber nicht zu, da der Pi nur mit dem Netzteil verbunden war.

Bei einer möglichen Überspannung sollte beim Pi 3 die Supressor Diode D5 auslösen und weitere Schäden verhindern. Des Weiteren ist die µSD Karte aufgrund ihrer VDD von 3,3V nicht direkt mit der 5V Versorgungsspannung verbunden. Schmematic

Parallel würde sich mir die Frage stellen, warum bei einer Überspannung nicht die ganze Karte die Funktion einstellt, sondern nur die Inhalte einzelner Sektoren nicht mehr modifiziert werden können. Beim Auslesen der Karte, das theoretisch kompliziertere, traten keine Fehler auf.

Aktuell habe ich die Sandisk gegen eine Samsung Evo getauscht.
 
Die Überspannung war ein Beispiel für eine mögliche Fehlfunktion eines USB Netzteils. Nicht als universeller Grund gemeint. Zum Grillen ner SD-Karte reicht irgend eine Gelegenheit zum Potentialausgleich über die SD Karte. Meine Lösung war da auch weniger theoretisch als deine Überlegung. Ich hab das Potential gemessen und besagte ~100V waren mir zuviel (und auch der kleine Schlag bei jeder ersten Berührung nach längerer Laufzeit) und den Übeltäter entsorgt.

Was den Teil angeht, wieso einzelne Blöcke versagen. Keine Ahnung. Da aber anscheinend bei beiden Karten je der erste Block und damit der MBR + Partitionstabelle betroffen sind, die normalerweise nur sehr selten geschrieben werden, würde ich auf einen merkwürdig implementierten Failsave tippen, der das Auslesen der Daten zulassen soll beim gleichzeitigem Verhindern von Schreiboperationen (zumindest für normale Win PC Nutzer).
 
Ja, ein defektes Netzteil kann nicht zu 100% ausgeschlossen werden.

Das Verhalten der µSD Karte trifft auch auf "nicht normale Linux Nutzer" zu und Personen dir per Hex Editor auf den Datenträger zugreifen. ;)

Ich warte mal ab, ob der Sandisk Support dafür eine Erklärung hat.
 
Kleines Update:

Folgende Aussagen habe ich vom Sandisk Support erhalten:
* SanDisk Extreme sind nicht für den Raspberry Pi als Bootmedium zu verwenden.
* SanDisks Endurance Karten sollen für den Pi als Bootmedium verwendet werden.
* Das Produkt wurde von mir innerhalb des Zeitraums (jeweils 1 Woche) verschlissen. Auch auf Nachfrage gab es keinen Angabe, wie die Lebensdauer für die Karte definiert ist. Es gab nur ein Verweis auf die MTBF.
* Verschleiß des Produkts, daher nicht durch Garantie gedeckt.
* Austausch wurde mir auf Kulanz angeboten.
 
Ich habe diese SanDisk in meinem PI2 Model B:

Amazon

seit 1 1/2 Jahren im Dauereinsatz ohne irgendwelche Probleme und mein PI läuft eigentlich täglich.
 
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