Sicherheitslücke Sparkasse - Evaluierung

foofoobar schrieb:
Und wie erkennt man sicher das "sichere" Gerät?
Das riecht ziemlich stark nach snakeoil.

Indem man immer eine TAN abfrägt beim Login, soweit nicht im Browser bereits durch einen vorherigen Bestätigungsvorgang (Möchten Sie künftig diesem Browser vertrauen) durch die Bank lokal ein Cookie abgespeichert wurde.
Ergänzung ()

yxcvb schrieb:
Und so ganz nebenbei: Der beste Schutz beim Online-Banking nutzt nichts gegen den alten Überweisungstrick, der in der letzten Zeit wieder aufkommt. Einfach eine Überweisung in den Briefkasten der Sparkasse werfen. Kein PIN, keine TAN, kein Kennwort, keine Biometrie. Und als Sahnehäubchen: Die Banken sind nicht verpflichtet, die Echtheit der Unterschrift zu prüfen.
Wobei es auch wirklich blöde Kriminelle gibt. Wenn man diesen Betrug z.B. bei einer kleinen Bank im Saarland, die nur in 10 Ortschaften präsent ist, durchführt und die körperliche Überweisung per Post aus Bremen verschickt, dann springt so ein Überweisungsbetrug sogar der Bank ins Auge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Drewkev schrieb:
Biometrische Authentifizierung?
Das war allerdings auch mein erster Gedanke. Ohne meinen Fingerabdruck wird gar nichts angezeigt. Keine Ahnung, wie die Sparkasse das aktuell handhabt, bin nicht dort. Aber dort seht ja auch:

das war ohne Zweifaktor-Authentifizierung bei der Sparkasse möglich.

War möglich und sollte nicht mehr so sein, wenn der Satz auch richtig ist.
 
Super, vielen Dank für eure Antworten. Ist ja echt ein spannender Thread geworden :daumen:

BeBur schrieb:
Bei ausführlicher Mithilfe des Opfers helfen allerdings keine technischen Maßnahmen. Sie war ja offenbar von Anfang an überzeugt davon, dass sie mit einem Sparkassenmitarbeiter spricht. Aber es ist natürlich fahrlässig, dass die Telefonnummer schon über den normalen Login einsehbar ist.

Hab nur drüber gescrollt über das Video, frage mich, wie die Angreifer ursprünglich an die Login-Daten gekommen sind, bzw. an die Telefonnummer.
Ja, das ist definitiv ein guter Punkt. Alle technischen Maßnahmen bringen tendenziell wenig, wenn die Menschen, die es verwerden, nicht verstehen bzw. aktiv dabei helfen es auszuhebeln.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Person aus dem Video ein Passwort für viele Seiten verwendet und es irgendwo mal ein Datenleck gab, wo die entsprechenden Daten abgegriffen wurden sind.

Rickmer schrieb:
Auf der einen Seite ist mir auch schon aufgefallen, dass die Sparkassen in Sachen Sicherheit weit hinterher hinkt. Auf der anderen Seite fehlt mir im Video, wie es zu den fast 5000€ gekommen ist - das muss doch trotzdem noch mit TAN Verfahren bestätigt werden? Spätestens da hätte es im Hirn klingeln müssen, dass das Betrüger sind.
Siehe eine Zeile weiter oben. Aber ja, da wurde in dem Video tatsächlich nicht draufeingegange.
Voll, der Meinung bin ich auch. Aus dem Grund könnte ich mir auch gut vorstellen, dass die Sparkassen bei einer gerichtlichen Verfahren recht bekommen würden.
simoron schrieb:
Verwandte arbeiten seit 40 Jahren bei der Bank, auch am Schalter. Leider gibt es zu viele Menschen die eigentlich kein online-Banking aufgrund zu niedrigem technischen Verständnis machen sollten.
Ähnliches Thema: siehe Polizei-Betrug/enkel-Trick: Da ruft jemand an, gibt sich als Bulle aus, und die leuten lassen einfach Kohle rüberwachsen.
Dem würde ich leider zustimmen. Was wäre denn eine Lösung aus deiner Sicht? Oft sind ja ältere Menschen betroffen die kaum bis gar kein IT Wissen haben und den Menschen das zu vermitteln, könnte sich als durchaus schwierig erweisen. Obwohl nicht nur ältere Menschen kaum bis wenig IT Wissen haben, bei vielen jüngeren Menschen beobachte ich auch, dass sie nicht viel IT Wissen haben bzw. auch keine Lust haben sich damit auseinander zusetzen. Nach dem Motto: Es läuft ja erstmal.
In den Schulen/Unis wäre es sinnvoll wenn es Seminare zu grundlegender IT Sicherheit geben würde.

cvzone schrieb:
Laut Sparkasse wohl über Cookies. Also auch nicht gerade die sicherste Lösung.
Weißt du ob das jede Sparkasse selbst entscheidet oder ist es tatsächlich eine bundesweite Regelung, dass sichere Geräte über Cookies erkannt werden sollen?

Rickmer schrieb:
Den Cookie übernehmen ist durchaus möglich, das ist z.B. für youtube ein Problem:
Das war auch mein erster Gedanke dazu :D Was passiert denn wenn ich nach dem schließen des Browsers alle Daten inkl. Cookies gelöscht werden? Bräuchte ich dann für jedes Login meine PushTan App?

GrumpyCat schrieb:
HBCI (herstellerübergreifendes Banking-Protokoll inkl. Support für Smartcards, Smartcardreader dafür kosten ein paar wenige Euro) gibt's seit Ewigkeiten, hat aber nie große Verbreitung gefunden und wurde durch PSD2 effektiv abgeschafft, weil sich die FinTechs bei der Politik gegen Sicherheit und Menschenverstand durchgesetzt haben. "Dieser ganze Sicherheitskrams steht der geilen Kontoübersichts-App, die die fünf Studis meines hippen Startups gerade geschrieben haben, nur im Weg!!1!"
Siehe dazu u.a. auch diverse Talks beim C3.
Ah krass, vielen Dank für die Infos. Den Talk werde ich mir mal anhören.
Das ist leider öfter so, dass sich irgendwelche Gruppen bei der Politik durchsetzen, obwohl es fachlich/thematisch wenig Sinn macht :(
 
.one schrieb:
Dann muss der Admin aber nicht dumm sein. Sondern strunzdumm
Und was hat der Admin damit zu tun? Erklär mal bitte.
 
Vermute mal er meint eher die Entwickler.

Zum Thema: Ich weiß nicht auf wann sich die "Doku" bezieht, aber bei mir ist es schon seit mindestens einem Jahr so, dass ich mein Passwort in freier Länge wählen kann. Ja, damals ging nur 5 Zeichen oder so, dafür aber immerhin ein komplexer Loginname. Jetzt geht beides ziemlich komplex, habe ich auch so umgesetzt, dafür wurde ich beim Termin damals auch komisch angeguckt :D

Beim Login am Browser werde ich mittlerweile immer um Freigabe in der Sparkassen-App gefragt, das ist seit ein paar Wochen/Monaten drin. Das war früher vereinzelt, z.B. wenn ich in der Übersicht mehr als 2 Monate zurück gesucht habe. Beim Abfragen von Kontoauszügen war das früher aber nicht... Irgendwie nicht gut zuende gedacht.
Mittlerweile, also Stand heute, würde ich die App aber als sehr sicher betrachten. Sowohl die normale App ("Sparkasse"), als auch die "S-pushTAN" App für Freigaben von Logins/Überweisungen als auch die "S-ID-Check" App für Freigaben von Zahlungen mit der Kreditkarte verlangen alle eine PIN oder ein Biometrisches Merkmal (zB Fingerabdruck).
Auch bei allen Logins werde ich immer aufm Handy gefragt.
 
Ich finde es aber schon goldig, dass es früher - zu recht - undenkbar war, dem Benutzer zu erlauben, vom Smartphone aus Banking zu machen, wenn dort auch der "zweite Faktor" (in Form einer SMS-TAN o.ä.) hinging. Was ja voll richtig ist, denn ist das Smartphone irgendwie gehackt, ist das großer Mist.

Heute streut man einfach eine "PushTAN"-App drüber, und schon geht alles auf einem Gerät mit einem popeligen Fingerabdruck. Angesichts des Sicherheitszustandes der meisten Geräte (OS-Updates etc.) ist das völlig verantwortungslos und auch konzeptionell schlicht kaputt.
 
JX666 schrieb:
Was wäre denn eine Lösung aus deiner Sicht?
Tja, gute Frage nächste Frage. Ich kenne keine optimale Lösung. Ich stecke da auch nur etwas tiefer drin aufgrund meiner Ausbildung/Familie/Interesse.
Wie du schon sagst, sind es nicht nur die Rentner, die Frau im Beitrag ist ja auch kein Rentner.

IMHO ist Schule da auch nicht für zuständig, genauso wenig wie für ein zusätzliches Börse/Geld-Unterrichtsfach. Es gibt Mathe an allen und Informatik an vielen Schulen. Die Schüler müssten nur mal am Unterricht teilnehmen und nicht ständig mit ner 5 in Mathe durchs leben laufen. Vielleicht sind die Zeiten von "kommst auch ohne mathe durchs leben" nun auch vorbei. (habe da n raid-kollegen der Mathearbeiten im ts korrigiert, es ist gruselig)

IMHO Des Weiteren fehlt bei den meisten auch der gesunde Menschenverstand. Man gibt ja auf offener Straße auch nicht jedem seinen Autoschlüssel oder Passwörter oder Bargeld.
 
simoron schrieb:
IMHO ist Schule da auch nicht für zuständig, genauso wenig wie für ein zusätzliches Börse/Geld-Unterrichtsfach.
Da ist die Frage, ob sich das nicht ggf. ändert. Früher hätte ich gesagt: Die Eltern, die Schule ist für andere Themen da. Aber um so mehr wir in die Richtung gehen, dass eine Familie nur mit 2 Vollverdienern funktioniert, und das auch politisch gepushed wird, dass die Frau neben dem Mann Vollzeit arbeitet, um so mehr rutscht auch der Fokus der Schulbildung in andere Bereiche, weil die Eltern einfach weniger Zeit dafür haben. Zudem können die Eltern damit oft auch nicht umgehen, wobei das auch auf die meisten Lehrer zutrifft...

Schwieriges Thema.
 
simoron schrieb:
Tja, gute Frage nächste Frage. Ich kenne keine optimale Lösung. Ich stecke da auch nur etwas tiefer drin aufgrund meiner Ausbildung/Familie/Interesse.
Wie du schon sagst, sind es nicht nur die Rentner, die Frau im Beitrag ist ja auch kein Rentner.

IMHO ist Schule da auch nicht für zuständig, genauso wenig wie für ein zusätzliches Börse/Geld-Unterrichtsfach. Es gibt Mathe an allen und Informatik an vielen Schulen. Die Schüler müssten nur mal am Unterricht teilnehmen und nicht ständig mit ner 5 in Mathe durchs leben laufen. Vielleicht sind die Zeiten von "kommst auch ohne mathe durchs leben" nun auch vorbei. (habe da n raid-kollegen der Mathearbeiten im ts korrigiert, es ist gruselig)
Wie wäre es mit: Die Nutzung von Smartphones nur für Volljährige erlauben.
 
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