News Simplicity Linux 20.4: Distribution erscheint auch als Gaming-Edition

@9Strike
Es tut mir leid, aber bei einer einsteigerfreundlichen Distribution ist es völlig egal welches Init-System benutzt wird. Es ist deshalb egal weil KEINE Distribution die verlangt, daß der Nutzer das System auf Konsolenebene anfasst, heutzutage noch behaupten kann sich an Einsteiger zu richten. Ob es sich nun um SysVinit-Scripts oder systemd Service-Files handelt ist dabei vollkommen egal.

Und nein, wenn es bei systemd Probleme gibt ist daran überhaupt nichts einsteigerfreundliches. Ich hatte einmal selbst mit systemd Probleme. Ich weiß nicht mehr genau was es war, im Gedächtnis behalten habe ich nur eine Sache: Den vollständigen Mangel an für die Fehlerbehebung brauchbaren Informationen in den Logfiles. Das es mir am Ende dann gelang den Fehler zu beheben lag ganz bestimmt nicht an irgendwelchen Fehlermeldungen die systemd geliefert hätte. Von der Seite beschränkte es sich nämlich auf die Information, daß da irgendwas schiefgelaufen war. Ganz toll, da wäre ich ja nie drauf gekommen...

Ich habe kein Problem mit systemd an sich. Ich habe nicht einmal ein Problem mit Lennart Poettering. Ich habe allerdings ein Problem mit Leuten die behaupten, daß systemd ja so viel einfacher wäre als andere Init-Systeme. systemd ist genau so lange einfach solange es keine Probleme gibt, nur läßt sich das letzendlich für JEDES System sagen.
 
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Serana schrieb:
@9Strike
Es tut mir leid, aber bei einer einsteigerfreundlichen Distribution ist es völlig egal welches Init-System benutzt wird. Es ist deshalb egal weil KEINE Distribution die verlangt, daß der Nutzer das System auf Konsolenebene anfasst, heutzutage noch behaupten kann sich an Einsteiger zu richten. Ob es sich nun um SysVinit-Scripts oder systemd Service-Files handelt ist dabei vollkommen egal.

Und nein, wenn es bei systemd Probleme gibt ist daran überhaupt nichts einsteigerfreundliches. Ich hatte einmal selbst mit systemd Probleme. Ich weiß nicht mehr genau was es war, im Gedächtnis behalten habe ich nur eine Sache: Den vollständigen Mangel an für die Fehlerbehebung brauchbaren Informationen in den Logfiles. Das es mir am Ende dann gelang den Fehler zu beheben lag ganz bestimmt nicht an irgendwelchen Fehlermeldungen die systemd geliefert hätte. Von der Seite beschränkte es sich nämlich auf die Information, daß da irgendwas schiefgelaufen war. Ganz toll, da wäre ich ja nie drauf gekommen...

Ich habe kein Problem mit systemd an sich. Ich habe nicht einmal ein Problem mit Lennart Poettering. Ich habe allerdings ein Problem mit Leuten die behaupten, daß systemd ja so viel einfacher wäre als andere Init-Systeme. systemd ist genau so lange einfach solange es keine Probleme gibt, nur läßt sich das letzendlich für JEDES System sagen.

journalctl und zack hast du alle Logs, nur so zum Vergleich zu sysvinit ist aber auch egal jetzt. Niemand muss systemd service files schreiben, wirklich niemand, weil jedes Programm entweder init skripte hat (die laufen auch mit systemd) oder eine systemd service file. Das geht anders rum nicht, und glaub mir es gibt genug Beispiele dafür, guck dir einfach mal die Diskussion an als Debian über systemd abgestimmt hat.

Mein Hauptargument ist aber immer noch, dass manche Software einfach nicht ohne systemd funktioniert. Der User will z. B. gamemode installieren (auf einer "Gaming" Distro), aber das wird nicht funktionieren. Sehr Einsteiger-freundlich. Anderes Beispiel libratbag, damit kannst du zB die DPI von deiner Maus ändern, ups ja geht aber auch nicht. Hammer für Einsteiger.

Wirklich nichts gegen die Distro, aber sie ist einfach ohne systemd nichts für Linux Gaming Einsteiger gedacht, und das sollte man auch sagen, anstatt wieder systemd als "umstritten" darzustellen. Sysvinit schön und gut, ist aber nichts für normale User die nicht wissen was sie sich da antun (heutzutage, was vor 5 Jahren war spielt keine Rolle).
 
Kann leider zu der Distro an sich nicht viel sagen, aber es wundert mich auch ein wenig, dass hier ein LTS Kernel eingesetzt wird. I.d.R. sind Distros mit Fokus aufs Gaming sehr nah am "bleeding edge". Aber trotzdem wieder schön zu sehen, was es so alles gibt, kannte Simplicity bisher nicht.

Aber wieder die ewige Diskussion systemd oder nicht.
Ja ein Einsteiger wird mit dem Init-System an sich kaum in Berührung kommen, das mag richtig sein, allerdings denke ich, wenn es doch Mal Probleme gibt und man dann doch Mal im Init-System was machen muss, sind die Servicefiles von systemd imho einfacher zu verstehen als so manches Init-Skript. Außerdem setzen die meisten großen Distros mittlerweile auf systemd, wodurch es da sicherlich leichter Hilfestellung im Netz gibt als für alternative Init-Systeme.

Aus dem Blickwinkel eines Devs oder Softwarearchitekten verstehe ich die Kritik an systemd teils Recht gut. Ein Modul soll eine Sache erledigen und genau darauf spezialisiert sein und gut darin sein. systemd vereint aus dieser Sicht viel zu viel Funktionalität in sich, was dazu führt, dass die Probleme riesig werden, wenn systemd Mal nicht will. Verstehe ich.

Manchmal hab ich aber auch das Gefühl, dass viel systemd-Gebashe betrieben wird, weil man das als Profi nun Mal so macht oder weil man sich an Lennart Poettering als sein Erfinder aufhängt, der in der Linux Community nun Mal umstritten ist, aufgrund von systemd und auch Flatpak, was beides für viele Linux-Profis No-Gos sind, ich persönlich allerdings für sehr engstirnig halte.
Beide Systeme lösen reale Probleme in Linux-Distros. Flatpak das Problem der Abhängigkeiten, durch die ein Programm vielleicht unter Debian läuft, auf Arch aber nicht. Der Aufwand ist für die Devs unmöglich zu stemmen, also Flatpak.
Und systemd löst durchaus das Problem, dass die klassischen Init-Skripte teils fehleranfällig waren, irgendwann unübersichtlich groß und komplex geworden sind und man oftmals die Situation hatte, dass manche Skripte teils Redundanzen aufgewiesen haben, so dass eine Änderung in einem Skript auch in anderen gemacht werden musste. All das löst systemd imho auf eine schöne Art und Weise.

Ist halt jetzt meine persönliche Meinung, sehe aber auch die Nachteile der beiden Systeme und verstehe daher auch die Abneigung dagegen Recht gut.
 
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OpenGL erzeugt doch Unmengen an overhead, ist Linux Gaming wirklich ernst zu nehmen? Sogar Metal auf macOS läuft xmal besser als OpenGL...
 
@JDBryne Deshalb nutzt man ja Vulkan... und die Spiele die das nicht tun sind so alt da ist es eh egal.
Windows Spiele laufen alle mit Vulkan und damit sogar mit weniger overhead als unter Windows und DirectX 11 (was unverständlicherweise immer noch genutzt wird).

PS: Natürlich läuft Metal besser als OpenGL, Metal ist ja auch eine Alternative zu Vulkan und DirectX 12
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich bekomme es nicht gebootet, balenaEtcher meldet auch einen fehlende partitionstabelle. Bin mit dem Problem nicht alleine siehe comment auf distrowatch .

SE. schrieb:
Ich hab gerade mal etwas auf deren Website herumgeklickt. Kein Text im about Reiter, wenige Einträge im Blog, kein HTTPS. Ich würde mir das nicht installieren, außer in der VM.

Das finde ich auch nicht sehr vertrauensbildend. Bisher habe ich nur herausgefunden das die Distro vorher auf Puppy basierte. Auch wer dieser David Purse ist und wer da noch mitentwickelt bleibt im dunkeln. Da will ich doch eher nicht meine STEAM account Daten hinterlegen bis da mal wer mit Ahnung das Release durchleuchtet.
 
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Das Facebook oder Twitter-Profil verrät auch nicht sonderlich viel (...) seltsame Sache.

Gut, sagt natürlich wenig über die Distro (-Qualität) aus, ob es sinnvoll ist sich so ein vermutlich one-man-show Ding zu installieren muss jede:r für sich selbst entscheiden.
 
Chris_S04 schrieb:
Manchmal hab ich aber auch das Gefühl, dass viel systemd-Gebashe betrieben wird, weil man das als Profi nun Mal so macht oder weil man sich an Lennart Poettering als sein Erfinder aufhängt, der in der Linux Community nun Mal umstritten ist, aufgrund von systemd und auch Flatpak, was beides für viele Linux-Profis No-Gos sind, ich persönlich allerdings für sehr engstirnig halte.
Mir gefallen die Informationen, die Du in Deinem ganzen Post bringst. Der erwähnte Lennart Poettering ist hier https://cre.fm/cre209-das-linux-system in einem langen Podcast Gesprächspartner und ich konnte einige Informationen zu systemd mitnehmen. Das hilft vielleicht bei der Entscheidung, ob eine Devuan basierte Distribution als Arbeitssystem sinnvoll ist.
 
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