Steuer-Software mit lokaler Datenspeicherung?

Tevur

Lt. Commander
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1.620
Hallo,
bisher erledige ich jedes Jahr die Steuererklärungen mittels WISO Steuer. Nun beobachte ich dass die Jahr für Jahr schleichend seine Nutzerschaft zum Account-Zwang und dem Web-Service treiben wollen.
Die Daten, die ich für die Steuer verarbeite sind aber das wohl sensibelste, was ich auf meinem Rechner verarbeite, das gehört nicht mit irgendeinem Account verknüpft (abseits von Elster) und schon gar nicht auf irgendeinen Server eines gewinnorientierten Unternehmens, der direkt am Internet hängt. Hinzu kommt, dass WISO Steuer und der Elster-Abruf nicht 100% unter Linux läuft.

Ich frage mich als, welche Alternativen es gibt? Gibt es noch andere Steuer-Software:
1. bei der die Daten lokal bei mir bleiben und es keine Accountverknüpfung gibt,
2. bei der eine Elster-Verknüpfung für Abruf und Abschicken möglich ist,
3. die logisch strukturiert ist und Erklärungen und Tipps bietet, also nicht so barebone wie direkt bei Elster,
4. die idealer Weise unter Linux zum Laufen gebracht werden kann.

Danke.
 
TAX geht auch weiterhin offline und ohne Account.

E: upsi, Nr. 4 überlesen. Aber vielleicht bekommt man das ja trotzdem zum Laufen...
 
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Bei Buhl geht das auch.
 
Warum nicht direkt über Elster? Kostenlos und die Daten landen nur da, wo sie sowieso hinmüssen.
Datenübernahme aus den vergangenen Jahren funktioniert da auch völlig problemlos.
 
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Tevur schrieb:
das gehört nicht mit irgendeinem Account verknüpft (abseits von Elster)
Das sehe ich ähnlich. Das Problem fängt jedoch schon damit an, dass fast jeder Steuerberater mit der datev, also auch einem gewinnorientierten Unternehmen, zusammenarbeitet. Häufig ohne dass das der Kunde überhaupt mitbekommt. Die datev ist ein starker Wettbewerber in der IT-Branche.
 
Ich benutze WISO seit jahren Offline, die aktuelle Version kann das auch noch
 
devVvon schrieb:
die aktuelle Version kann das auch noch
Richtig, aber wie lange noch?
Dieses Jahr kam ich bereits ohne Account schon nicht mehr auf die Website mit dem Download.
Und bei der Installation wird das Dark Pattern, um den Nutzer zum Account und der Online-Integration zu zwingen bewegen auch offensichtlich.
 
Hi...

Sorry, aber ich halte die Fragestellung sowohl an der technischen Entwicklung als somit auch an der Realität vorbei, denn im Zuge der für die Nutzer immer bequemer und damit niedrigschwellig bedienbaren Programme wird halt immer mehr an Funktionalität "out-gesourced" - es gibt so viele Aspekte, auch insbes. gesetzl. Vorgegebene, die Abhängigkeiten bilden und ja, natürlich wollen wirtschaftsgetriebene Unternehmen auch eine gewisse Kunden"bindung" erzielen.
Tevur schrieb:
Nun beobachte ich dass die Jahr für Jahr schleichend seine Nutzerschaft zum Account-Zwang und dem Web-Service treiben wollen.
Hmm... ist das anders als Online-Banking - wieso werden Banken die gleichen "sensibelste Daten" anvertraut?
Tevur schrieb:
[...] schon gar nicht auf irgendeinen Server eines gewinnorientierten Unternehmens, der direkt am Internet hängt.
Ist halt die Frage, ob das tatsächlich so geschieht - verweilen die Daten, selbst sofern nur verschlüsselt, auf den dortigen Unternehmensservern vor einer Weiterleitung?​

conf_t schrieb:
Bisher ohne Accountzwang und für mich als Nutzer auch nicht absehbar:
Tevur schrieb:
Richtig, aber wie lange noch?
Das ist doch rein hypothetisch - selbst wenn's bei der einen Software momentan nicht absehbar ist, erhebt das doch keinen Anspruch darauf, dass der Hersteller nicht mit dem nächsten jährlichen Update auch einen Account-"Zwang" implementiert und wer mag voraussehen, wie lang sich bei dem anderen Produkt dieser "schleichende Prozess" noch hinziehen mag, oder?​
 
KillerCow schrieb:
@joel Aber das Ding läuft offenbar nicht brauchbar unter Linux.
Ich sitze gerade eben an der Steuererklärung. Ich mach das seit Jahren in Tax unter Linux. Der Elster-Abruf klappt ohne Probleme.

Vor 2 Jahren hatte ich das Problem, dass bei der Abgabe nur ein leeres Dokument ausgegeben wurde. Die Abgabe selbst hat aber geklappt.

Und ein weiterer Bug war, dass einige Mouse-Hover-Felder für die Hilfe nur schwarz waren. Das konnte ich bei Tax 2025 jedoch nicht mehr feststellen.

Aktuell nutze ich Wine-Vanilla 10.6 unter Gentoo. Hab schon lang kein Update mehr gemacht. Im Portage gibt's schon die 10.10.

Mal eine Anleitung für Tax
  1. Download Testversion. Als E-Mail kann man eine von tempr.email verwenden. Die braucht man, um den Freischaltcode zu empfangen. Auch immer schön den Newsletter an die Wegwerfadresse bestellen!
  2. Code:
    WINEARCH=win64 WINEPREFIX=$HOME/.wine_tax2025 winecfg
    Anwendungen:
    • Windows-Version: Windows 11
    Grafik:
    • [x] Erlaube den Fenstermanager die Fenster zu dekorieren
    • [x] Erlaube dem Fenstermanager die Fenster zu kontrollieren
    • [x] Emuliere einen virtuellen Bildschirm: 2560x1600 (oder die gewünschte auswählen)
    • Bildschirmauflösung: 96 dpi
    Desktop-Integration:
    • Dokumente: /home/pfad/zur/steuererklärung
  3. Schriftglättung:
    Code:
    WINEARCH=win64 WINEPREFIX=$HOME/.wine_tax2025 regedit
    [HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\Desktop]
    "FontSmoothing"="2"
    "FontSmoothingOrientation"=dword:00000001
    "FontSmoothingType"=dword:00000002
    "FontSmoothingGamma"=dword:00000578
  4. Schriften installieren:
    Code:
    WINEARCH=win64 WINEPREFIX=$HOME/.wine_tax2025 winetricks corefonts
  5. Tax installieren:
    Code:
    WINEARCH=win64 WINEPREFIX=$HOME/.wine_tax2025 wine TaxSteuersoftware2025_Testversion.exe

Gibt auch im Buhlforum einen Fred zu möglichen Problemen. Dort sollte man aber vorsichtig auftreten und keinerlei Kritik äußern. Linux wird dort nur "geduldet".

Ich hab bei Tax 2025 bisher:
  • Die Bescheinigungen über Elster abrufen lassen per Zertifikat.
  • Bescheinigungen überprüft und teilweise korrigiert.
  • Werbungskosten teilweise eingetragen.
Ein Update von Tax hab ich auch schon installiert. Bisher konnte ich ein Problem feststellen.

Ich hab mir auch mal ein Startskript dafür geschrieben, was ich jedes Jahr nur um die Jahreszahl im Dateinamen anpassen muss:
Bash:
#!/bin/bash

savedir="$PWD"
base="$(basename $0)"
jahr="${base/tax/}"
basedir="$HOME/Programme/.wine_tax$jahr/"
cmd="wine stman$jahr.exe"


print_usage()
{
    echo "Buhl Tax"
    echo "https://www.buhl.de/shop/produkte/tax"
    echo "Installationsverzeichnis: $basedir"
    echo -e "\nUsage: $(basename $0) [-h] [-c] [-u <Update>]"

    echo -e "  -c, --config\t\t\tWineconfig"
    echo -e "  -u, --update=Update.exe\tInstalliere angegebenes Update"
    echo -e "  -h, --help\t\t\tZeige diese Hilfe und beende das Programm"
    echo -e "\nManuelles Update:"
    echo -e "  cd Programme/tax/Packages"
    echo -e "  WINEARCH=win64 WINEPREFIX=$HOME/.wine_tax$jahr/ wine TaxSteuersoftware""$jahr""Update1234.exe"
}

cd "$basedir/drive_c/Program Files/Buhl finance/tax Steuersoftware $jahr"
echo "Wineprefix: $basedir"

while [[ $# -gt 0 ]]; do
    case $1 in
        "--help"|"-h")
            print_usage
            exit 0
            ;;
        "--config"|"-c")
            cmd="winecfg"
            break
            ;;
        "--update="*|"-u")
            #cd "$basedir/../Packages"
            if [[ "$1" =~ ^--update=(.*)$ ]]; then
                cmd="wine ${BASH_REMATCH[1]}"
            else
                cmd="wine $2"
            fi
            break
            ;;
    esac
    shift
done

# Debug
#echo "WINEARCH=win64 WINEPREFIX=$basedir $cmd "
WINEARCH=win64 WINEPREFIX=$basedir $cmd

Schwank noch am Rande:

Vor einigen Jahren bekam ich mal wieder eine Installations-CD von Buhl für Tax. Ich hab dann eine E-Mail geschrieben, dass ich das als unnötige Umweltverschmutzung empfinde. Die Ressourcen sollten sie lieber mal in eine native Linux-Version investieren. Dann würde ich auch ein Abo abschließen.

Die Antwort war kurz und bündig, dass sie in der Entwicklungsabteilung nachgefragt hätte, eine native Linux-Version aber nicht geplant wäre. Stattdessen verwiesen sie auf die Cloud-Version.

Deswegen erstelle ich die Steuererklärung grundsätzlich mit der Testversion und kaufe dann vor Abgabe die Vollversion über mysoftware. In manchen Jahren war's damit sogar billiger als bei Buhl selbst.
 
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Ich hab grad meine Steuererklärung für 2024 mit Tax 2025 fertiggestellt und abgegeben.

Nach Abgabe kann man sich noch mal die beiden Erklärungen ansehen:
  • Erklärung, die ans Finanzamt geschickt wird: ist zerhackstückelt, enhält 20 Seiten mit einzelnen Buchstaben drauf.
  • Erklärung für die eigenen Unterlagen: Ist korrekt und lesbar.
Ich vermute mal, dass die Erklärung ans Finanzamt noch irgendwie in elektronischer Form korrekt übermittelt wird. Zumindest sah das letztes Jahr auch so kaputt aus. Das Finanzamt hat aber alles anerkannt, was ich da so erfasst hatte.
 
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