Student im 1 sten Semester Wirtschaftsinformatik, Mathe bereitet mir große Schwierigkeiten

Necrol schrieb:
Wie im regulären Bildungswesen ist man auch im Bildungssystem für Erwachsene ein Stück weit dem Wohlwollen und/oder der Willkür des Lehrpersonals ausgesetzt.

Kann ich aus meiner Uni Zeit bestätigen. Ich hatte in drei Semestern Analysis (hab mich die ersten beiden Semester nicht getraut) drei verschiedene Professoren. Bei zwei Professoren war das Niveau recht ähnlich - recht hart aber machbar - bei einem war es aber nicht zu vergleichen. Da gab es dann trotz Runtersetzen der Bestehensgrenze (anstatt 50 von 100 Punkten gab es bei 30 von 100 Punkten schon eine 4.0) immernoch eine Durchfallquote von über 70%. Wäre die Grenze bei 50Pkt geblieben, wären über 90% durchgefallen. Da wurden dann für fast alle Themengebiete in der Klausur Extrembeispiele von Funktionen verwendet, die man so weder in der Vorlesung, noch im Tutorium hatte....
 
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Ja, die unterschiedlichen Schwierigkeits-Niveaus bei den Profs haben mich auch genervt.
Einmal haben in Mathe 2 von 50 Leuten nur 4 bestanden, dann kam ein Prof, wo fast alle bestanden haben, und später gab es mal eine Klausur, in der JEDER durchgefallen war.
Oder bei mir selbst Theoretische Informatik:
1. Versuch: Durchgefallen
2. Versuch gleicher Prof: Durchgefallen
3. Versuch anderer Prof: 1,0 ohne mehr zu lernen als vorher
Beim ersten Prof konnte man in den Vorlesungen gut folgen, die Klausurvorbereitungsaufgaben waren ok, und in der Klausur kamen dann Aufgaben, die deutlich schwerer waren, als alles, was man bis dahin gesehen hatte, kotzt das an...

Für mich hat das auch die Erkenntnis gebracht, dass Noten kaum vergleichbar sind. Wenn man die richtigen Profs erwischt, ist alles leicht, bei den falschen dagegen sau schwer --> super unfair.
 
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Ja das kann auch nie fair sein, außer man betrachtet es in einem anderen Licht. Was ist der Sinn eines Studiums? Man soll lernen selbstständig Probleme zu lösen, nicht aufzugeben und Lösungswege finden. Das vermittelte Wissen ist weniger wichtig als die vermittelten Methoden.
Und dazu gehört dann auch diese vermeintlich unfairen Prüfungen zu meistern, entweder in dem man die Vorbereitung ändert (Professoren nach mehr Lernstoff fragen, Tutoren fragen, ältere Semester fragen usw.) oder in dem man einen guten Termin abwartet oder gar eine Ersatzlehrveranstaltung besucht, z.B. im Zuge eines Auslandssemesters usw.
Am Ende geht es darum, dass man nicht aufgibt - damit sieben sie Studenten aus die weniger Motivation haben und es natürlich auch schlau angeht.

Und ich finde diese "Verwaltungsaufgaben" bereiten einen sehr gut auf das Leben vor ;)
 
hallo7 schrieb:
Und dazu gehört dann auch diese vermeintlich unfairen Prüfungen zu meistern, entweder in dem man die Vorbereitung ändert (Professoren nach mehr Lernstoff fragen, Tutoren fragen, ältere Semester fragen usw.) oder in dem man einen guten Termin abwartet oder gar eine Ersatzlehrveranstaltung besucht, z.B. im Zuge eines Auslandssemesters usw.


Und ich finde diese "Verwaltungsaufgaben" bereiten einen sehr gut auf das Leben vor ;)

Bin da ja prinzipiell bei dir, aber das mit dem Termin abwarten hat halt auch ein bisschen was von Lotto. Das Lottospiel hat dann auch nicht ganz unerheblichen Einfluss auf den Rest des beruflichen Lebens.
Das mit Auslandssemester ist oder meinetwegen eine andere Uni als Ausweichveranstaltung ist halt auch nicht immer machbar. An kleinen Unis bzw FHs hast du dann auch gerne mal nur einen Prof pro Fach, da weichst du halt nur noch in einen anderen Studiengang aus - halte ich eher für weniger sinnvoll.

Wenn man dann noch so Geschichten erlebt wie bei uns in Regelungstechnik, dann interessieren einen Noten danach wirklich genau gar nicht mehr.
Bei unserem Prof war bekannt das es Tik-Tok Klausuren im Wechsel gab. Tik war die leichte, Tok war eigentlich unmöglich, der Prof hatte halt im Sommer besseres zu tun als korrigieren. Entsprechend wenig Leute haben im Sommer Tok geschrieben, die meisten dann halt auch durchgefallen. Eine 3 war bei Tok schon ausnehmend gut.
Im Winter gab es dann Tik, das ging halt auch nur mit ordentlich Vorbereitung, aber es kamen dann zumindest 80% durch. Das wird in dem Moment auch unlustig, wenn der Prof meint Tik war zu leicht gestellt und er den ganzen Kram willkürlich um 2,3 Noten abwertet. Tolle Wurst.

Mittlerweile lacht man drüber, bzw wenn man sich lokal bewirbt und an Leute gerät, die auf der gleichen Schule waren, kann Geschichten tauschen.
Aber als sinnvoll erachte ich derartiges nicht.
 
Es gibt allerdings auch immer sehr viele Studi-Mythen, angefangen bei "Siebfach" bis hin zu solchen "Tik Tok" Klausuren.
Aber ja, der Dozent spielt natürlich eine sehr große Rolle was die Qualität der Lehre angeht, bis hin dann zur Klausur.
 
Schlumpfbert schrieb:
Für mich hat das auch die Erkenntnis gebracht, dass Noten kaum vergleichbar sind. Wenn man die richtigen Profs erwischt, ist alles leicht, bei den falschen dagegen sau schwer --> super unfair.

Darum denke ich, dass der Durchschnitt der Prüfung mit auf einem Zeugnis neben der eigenen Note stehen sollte…

Eine 1,3 bei einem Durchschnitt von 1,3 ist eben Durchschnitt und nicht unbedingt „besonders“ gut. Eine 2,3 bei einem Durchschnitt von 4,0 ist hingegen bemerkenswert.

Wobei das natürlich auch wieder nur Sinn ab einer gewissen Menge an Prüfungsteilnehmern machen würde…
 
Ich hab jetzt nicht den ganzen Thread durchgelesen, aber wollte kurz meine Erfahrung wiedergeben.
Gerade in IT/ Elektrotechnik/ Maschinenbau wird im 1. Semester ein regelrechtes Selektionsverfahren durchgeführt. Die Abbrecherquote im 1. und 2. Semester ist entsprechend hoch.

Lass dich davon nicht einschüchtern, die nächsten Semester sind in der Regel deutlich einfacher. Außerdem wird man im 1. Semester noch ins kalte Wasser geworfen, die meisten bestehen nur wenige Klausuren im 1. Semester, da man noch nicht weiss wie man sich auf Uni-Klausuren vorbereiten muss. Alles was man im Abitur diesbezüglich gelernt hat, kann man vergessen. Die Art wie man in der Uni lernt und lernen sollte ist eine ganz andere als in der Schule.


flashbox schrieb:
Darum denke ich, dass der Durchschnitt der Prüfung mit auf einem Zeugnis neben der eigenen Note stehen sollte…
Auf jeden Fall. Ich hatte einige Klausuren wo ich froh war mit 4.0 bestanden zu haben und auch viele wo ich mich bei einer 1.7 geärgert habe. Das ist leider echt viel zu sehr vom Prof. abhängig.
Wir hatten auch paar Fächer wo sich mehrere Profs immer nach dem Semester abgewechselt haben. Da war natürlich der Kurs mit dem Prof der nur Multiple Choice Klausuren gestellt hat deutlich beliebter.
 
flashbox schrieb:
Darum denke ich, dass der Durchschnitt der Prüfung mit auf einem Zeugnis neben der eigenen Note stehen sollte…
Soweit ich mich entsinne ist das genau das, was in Asien ganz normal ist, da wird keine Note angegeben, sondern wie man im Vergleich zu den anderen Studis abgeschnitten hat.
 
@BeBur
Wird in Deutschland auch gemacht, zumindest mit Blick auf die Abschlussnote. Ich meine dass war bei mir damals eine Einordnung in ein bestimmtes Perzentil.

@TE
Ich finde es gut, dass du dein Problem erkennst und damit offen, lösungsorientiert und ehrgeizig umgehst. Ich denke damit ist schon der wichtigste Schritt zu einem erfolgreichen Studium gegangen.
 
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